April – Juni 2004

18.04.2004: Kirschblütenwanderung im Eggener Tal (Markgräflerland)

Das Eggener Tal ist ein Seitental, das unterhalb vom Blauen liegt. Da es von allen Seiten gegen die rauen Winde geschützt ist, weist es ein liebliches Klima auf. Dadurch gedeihen in diesem Tal sehr viele Kirschbäume, die im April das ganze Gebiet in ein weißes Blütenmeer verwandeln. Diese sogenannte „Kirschblütentour“ gehört zu den bekanntesten Wanderungen des gesamten Markgräflerlandes. Durch die Bekanntheit der Tour einerseits, aber auch durch das überraschend gute Wetter (der Wetterbericht hatte für diesen Sonntag nichts Gutes verheißen), trafen sich schließlich 19 Wanderer in Wolfenweiler und Müllheim. Auch einige „Neue“ waren wieder mit dabei, die durch friendchasing und durch die Ankündigung unserer Veranstaltungen im Staufener Rathausblatt zu uns stießen. Danach bildeten wir Fahrgemeinschaften und fuhren im Konvoi bis nach Obereggenen. Von der Kirche liefen wir Richtung St. Johannisbreite. Schon auf den ersten Metern konnte man die einmalige Pracht der blühenden Kirschbäume bewundern. Nach ca. einer Stunde erreichten wir die Johannisbreite, wo sich ein großer Parkplatz befindet. Durch die vielen Parkmöglichkeiten auf der ganzen Strecke waren ziemlich viele Wanderer unterwegs. Dort machten wir erstmal eine gemütliche Rast und hatten gleichzeitig eine Sicht zum Blauen und zur Ruine Sausenburg. Überhaupt war die ganze Wanderung an diesem Tag eher ein großer Spaziergang mit einigen Pausen. Danach ging der Weg am Waldrand entlang – aber immer mit einer herrlichen Sicht auf blühende Kirschbäume und auf Obereggenen. Bald kamen wir am Fritz-Graser-Platz an, der auch durch eine Straße erreichbar ist. Dort fand das sehr reizvolle Blütenfest statt, und so mussten wir nicht lange überlegen, wieder eine längere Rast einzulegen.  Dann ging es im großen Bogen nach Obereggenen zurück. Nach einer Wegstrecke von 9 Km und einer reinen Gehzeit von ca. 2,5 Stunden kamen wir wieder im Ortskern von Obereggenen an.

Die Schlusseinkehr fand in „Zimmermanns Weinschenke“, die sehr reizvoll oberhalb von Schliengen liegt, statt.

Bilder von Doni:

Bilder von Jochen:

01.05.2004: Wanderung an der Elsässer Weinstraße bei Niedermorschwihr

Für den Maifeiertag war ursprünglich die Wanderung von der Col de la Schlucht zum Hohneck geplant. Doch das Wetter sah nicht sehr vielversprechend aus. Trotz der schlechten Wetteraussichten trafen sich schließlich 6 Wanderer am Grenzübergang in Breisach. Leider waren in Colmar gleich mehrere Baustellen und so kamen wir über Umwege im Weindorf Niedermorschwihr  an. Dieses sehr herrliche Weindorf liegt von zahlreichen Weinbergen eingebettet an der Elsässer Weinstraße. Übrigens gehören die Weine vom Niedermorschwihrer Sommerberg zu den Elsässer Spitzenweinen – Und dennoch liegt dieses Dorf noch relativ abseits der großen Touristenströme. Vom Parkplatz am Ortseingang liefen wir in Serpentinen an den Weinbergen Richtung Trois-Epis. Zu Beginn der Tour war der Färber Waid (Isatis tinctoria) , der die ganzen Weinberge in ein leuchtendes Gelb färbte, unser ständiger Begleiter. Auch am Kaiserstuhl und Tuniberg wächst diese Pflanze in Massen, die früher zum Blaufärben benutzt wurde. Aber auch andere und seltenere Pflanzen konnten wir bewundern, so die selten Osterluzei (Aristolochia clematitis) oder die blaublühende und auch bei uns vorkommend Deutsche Schwertlilie (Iris germanica). Ziemlich schnell gewannen wir an Höhe und hatten immer die Siedlung von Trois-Epis vor Augen. Nach einer Weile verließen wir die Weinbergzone und bald traten wir in den Wald ein. Nun wurde der Weg etwas schmaler und steiler, aber der herrliche Wald mit Eichen und Edelkastanien, die frisches Laub trugen, sorgten für Abwechslung. Nach gut 2 Stunden erreichten wir schließlich unser Tagesziel, den 731 m hohen Galtz. Auf diesem Aussichtspunkt steht eine 1930 errichtete Christus-Statue, die über dem Tal thront und an die Opfer des Ersten Weltkrieges erinnert. Dort machten wir erstmal eine größere Rast und hatten trotz der vielen Wolken eine Sicht ins Markgräflerland (dort schien die Sonne), zum Schwarzwald und man konnte sogar ein paar Gipfel der Alpen erkennen. Leider war uns die Sicht Richtung Vogesenhochkamm vergönnt und wir konnten nur eine graue Nebelwand erkennen. Danach machten wir uns an den Abstieg und liefen durch einen schönen Eichenwald Richtung Katzenthal. Diese Ortschaft wurde Ende des 2. Weltkrieges vollkommen zerstört und hat damit ein nüchtern wirkendes Ortsbild. Dennoch ist die Ruine Wineck oberhalb vom Ort ein Besuch wert. Von dort liefen wir wieder durch Reben zum Ausgangspunkt zurück und hatten einen schönen Blick auf Colmar. Nach knapp 5 Stunden Gehzeit kamen wir wieder bei unseren Autos an.

Die Schlusseinkehr fand in der Sonnenbrunnenstrauße in Opfingen statt.

Leider war der Akku der Kamera leer, deswegen gibt es keine Bilder zu dieser Tour 🙁


02.05.2004: Kleine Orchideenführung am Kaiserstuhl

Eigentlich ist dies keine Wanderung, sondern nur eine gut einstündige Führung am Badberg. Der Badberg im Herzen des Kaiserstuhls ist für den großen Orchideenreichtum in ganz Deutschland bekannt. Und so kann es an einem Sonntag im Mai vorkommen, dass ganze Heerscharen von Botanikern die Wiesenhänge bevölkern und man kaum einen Parkplatz am Badloch bekommt. Auch an diesem Tag war der Badberg gut besucht – Allerdings noch weniger von Botanikern, denn die Orchideen standen noch nicht in voller Blüte. 

Nachdem wir in Gerhart´s Strauße in Jechtingen gut gespeist hatten, brachen 25 Personen Richtung Badberg auf. Nach einer kurzen Fahrt durch den Kaiserstuhl stellten wir unsere Autos am „Badloch“ ab. Von dort ging es erstmal in den nahe gelegenen Steinbruch. Dort konnte man die verschiedenen Gesteinsarten des Kaiserstuhls entdecken. Leider hatten wir an diesem Tag keinen Geologen dabei. Allerdings zeigte uns Jochen die selten Mannaesche ein Baum aus Südeuropa, der hier im Steinbruch wahrscheinlich verwildert wächst. Vom Steinbruch aus liefen wir am Waldrand entlang Richtung Oberbergen. Dort fielen uns die Früchte der Feldulme und die Korkleisten mancher Äste dieser Ulmenart auf. Nach einigen hundert Metern stiegen wir schließlich ziemlich steil zu einem typischen Trockenrasen auf. Neben häufigeren Pflanzen der Trockenrasen, fanden wir auch die schöne Gewöhnliche Kugelblume. Bald kamen wir an bei den Orchideen an. Da es dieses Jahr im April noch etwas kälter war, fanden wir leider nur zwei verschiedene Orchideen: Das Brand-Knabenkraut und das am Kaiserstuhl häufig Affen-Knabenkraut, das sonst in Deutschland nur an ganz wenigen Stellen wächst. Danach stiegen wir durch ein kleines Waldstück ziemlich steil nach oben – Zum Glück waren unsere männlichen Teilnehmern Kavaliere und halfen unseren Frauen bei der Überwindung dieser Passage. Der Weg ging dann ein kurzes Stück durch die Reben und an kleinen Lößwänden vorbei. Dort fiel uns allen das eifrige Paarungsverhalten des Schmetterlingshaftes, einer sehr seltenen Insektenart, auf. Von dort liefen wir wieder durch blühende Wiesenhänge Richtung Badloch. Beim Abstieg hatten wir noch eine schöne Sicht zum gegenüberliegenden Totenkopf. Nachdem wir wieder bei den Autos angekommen waren, verabschiedete sich ein Teil der „Mitwanderer“, ein großer Teil ging aber wieder in die Strauße zurück.

Einige von uns waren von der kurzen, aber sehr interessanten Führung sehr beeindruckt. Kannten doch nur wenige Teilnehmer die „Schätze“ des Badberges.

20.05.2004: Botanische Wanderung am Schönberg (südlich von Freiburg)

An Christi Himmelfahrt stand wieder eine Wanderung in unserer Gegend auf dem Programm. Neben dem Wandern wollten wir auch einen Augenmerk auf die seltenen Pflanzen des Schönbergs richten. Der Schönberg südlich von Freiburg besitzt wie der Kaiserstuhl ein eigenes Mikroklima mit vielen seltenen Pflanzen. Wir hatten an diesem Tag nicht nur mit dem Wetter großes Glück (es war teilweise sogar schon zu heiß), sondern bekamen auch einige Orchideen zu Gesicht. Gegen 10:00 Uhr trafen sich 14 Wanderer an der WG Wolfenweiler. Von der WG liefen wir dann durch das reizvolle Weindorf Ebringen. Neben urigen Fachwerkhäusern konnten wir auch die teilweise schönen Gärten bewundern. Im „Oberdorf“ von Ebringen bogen wir dann schließlich links Richtung Jennetal ab. Bald verließen wir die Ortschaft und kamen in den Reben an.  Dort hatten wir eine schöne Sicht zum Batzenberg – das Endziel des heutigen Tages. Aber auch schöne Bestände der Deutschen Schwertlilie, einer eingebürgerten Weinbergspflanze. Nachdem wir den Waldrand erreicht hatten, begann der „Höhepunkt“ unserer Wanderung. Schnell kamen wir bei den Orchideenwiesen an, wo wir bestimmt länger als eine Stunde verweilten. Jochen erklärte uns diese botanischen Kostbarkeiten – Unsere beiden Fotografen machten tolle Bilder. Auf der unteren Wiese, die vollkommen der Sonne ausgesetzt war, fanden wir die sehr schöne Hummel-Ragwurz – Aber auch andere Orchideen wie die Bocks-Riemenzunge, das Helm-Knabenkraut oder die Hundswurz. Dann kamen wir auf der oberen Orchideenwiese an, wo es eher die schattenliebenden Orchideen wie das Purpur-Knabenkraut oder das Weiße Waldvögelein gab. Neben Orchideen fanden wir als Besonderheiten die Elsbeere und den Schmerwurz, eine seltene Schlingpflanze. Danach ging es zur Erleichterung vieler wieder in den Wald, denn an den Wiesenhängen war es ganz schön warm. Auf breiten und schattigen Waldwegen liefen wir dann Richtung Schönberg. Neben häufigeren Pflanzen fanden wir im Wald als Besonderheit das Gewöhnliche Akelei in verschiedenen Farbvariationen. Nachdem wir den Wald wieder verließen, hatten wir eine schöne Sicht auf Freiburg. Danach ging es wieder im Wald zur Berghauser Kapelle weiter. Diese Kapelle liegt auf der „Passhöhe“ zwischen Ebringen und Wittnau, und ist ein beliebter Ort für Hochzeiten. Nachdem wir wieder eine kleine Pause eingelegt hatten, liefen wir durch einen schattigen Wald bis zu den Reben zwischen Wolfenweiler und Ebringen weiter. Wegen der großen Hitze entschlossen wir uns nicht zum Batzenberg zu laufen, sondern liefen wieder zur WG zurück. Nach ca. 3 Stunden reiner Laufzeit und 2 Stunden für botanischen Erklärungen kamen wir wieder am Ausgangspunkt an.

Von dort fuhren wir dann zum Batzenberg hoch, wo der Vatertagshock unter dem Motto „50 Jahre Badische Weinstraße“ stand. Dort empfing uns schon Rolf-Otto. Neben vielen verschiedenen Weinbrunnen gab es auch ein reichhaltiges Speiseangebot. Auf dem Hockgelände hatte man eine tolle Fernsicht in alle Richtungen: Im Osten Schwarzwald, im Westen Kaiserstuhl, Tuniberg und Vogesen. So war es nicht verwunderlich, dass einige von uns bis gegen 22:00 Uhr blieben, die dann auch noch einen schönen Sonnenuntergang erleben konnten.

Bilder von Karin:

Bilder von Thomas:

23.05.2004: Jurawanderung bei Grenchen (Solothurner Jura)

Nach zwei etwas gemütlicheren Führungen bzw. kleinen Wanderungen stand an diesem Sonntag wieder eine größere und anspruchsvolle Tour auf dem Programm. Um 8:00 Uhr trafen sich in Wolfenweiler 9 Wanderer, in Neuenburg kam noch eine Person dazu. Die gut einstündige Autofahrt verlief vollkommen reibungslos, und auch an der Grenze wurden wir sofort durchgelassen. Unser Ausgangspunkt war die reizvolle Stadt Grenchen, die im Kanton Solothorn und an der Grenze zur französischsprachigen Schweiz liegt. Am „Bahnhof-Süd“ (ca. 440m) stellten wir schließlich unsere Autos ab. Von dort liefen wir durch die Stadt bergauf Richtung Allmend. Nachdem wir die letzten Häuser hinter uns ließen, orientierten wir uns an der Markierung Richtung Stierenberg (1075 m). Schon nach einiger Zeit traten wir in den Wald ein – Dieser Laubwald war bis in die Gipfelregion unser ständiger Begleiter. Anfangs war der Anstieg noch relativ flach. Schon am Anfang fanden wir einige interessante Pflanzen: Neben den beiden Orchideen Schwertblättriges Waldvögelein und Nestwurz fanden wir auch das schöne Immenblatt und die seltene Strauchige Kronwicke. Nun war erstmal Zeit für eine ausgiebige Rast. An dieser Stelle gab es eine große Bank, wo wir alle Platz hatten. Danach wurde der Weg deutlich steiler, verlief aber immer noch im Wald. Ab einer Höhe von ca. 1000 m kamen wir an den ersten Bergwiesen vorbei. Dort fielen uns die Wiesen-Schlüsselblume und vor allem der Frühlings-Enzian auf. Nach ein paar Metern erreichten wir schließlich den Stierenberg (1075 m), auf dessen Kuppe sich eine kleine Bergwirtschaft befindet. Der Weg führte uns teils an schönen Bergwiesen vorbei, teils liefen wir auch durch Laubwald. Die gute Fernsicht ließ noch auf sich warten: Sie reichte lediglich bis ins Tal und auf den Flusslauf der Aare. Nach einer guten halben Stunde kamen wir schließlich am Untergrenchenberg (1295 m) an, wo sich auch eine Gaststätte befindet, die auch mit dem Auto zu erreichen ist. Unter dem Berg befand sich eine sehr idyllische Bergwiese mit alleinstehenden Buchen und prachtvollen Exemplaren vom Stattlichen Knabenkraut mit weißen und violetten Blütenständen. Vom Untergrenchenberg brauchten wir nicht allzu lange bis zum Obergrenchenberg (1348 m), dem höchsten Punkt unserer heutigen Wanderung. Dieser Berg gehört zu den „typischen“ Jurabergen: Auf der einen Seite (Richtung Westen) sanfte Höhenrücken mit Wiesen und Wäldern, auf der anderen Seite (Richtung Osten) imposante Felspartien. Direkt am „Abgrund“ machten wir wieder eine längere Pause. Danach stiegen wir ziemlich steil an den Felsen vorbei Richtung Grenchen. Anfangs verlief der Weg über steile Schutthalden, die allerdings mit lichten Wald bedeckt waren. Nach einiger Zeit kamen wir an der sehr idyllisch gelegenen Bergwirtschaft Bettlacherberg (1074 m) an. Dieses Gasthaus liegt auf einer sehr schönen Bergwiese, an deren Ende die Felswände des Obergrenchenbergs thronen. Von dort ging es wieder in den Wald zur Burg Grenchen, die auf ca. 950 m liegt. Neben einer ausreichenden Besichtigung der Burganlage hatten wir an diesem Tag auch erstmals eine Alpensicht. Von der Burg liefen wir fast bis nach Grenchen durch Laubwald. Am Wegesrand gab es noch einige schöne Frühlingsblumen. Kurz oberhalb von Grenchen hörte der Wald wieder auf und es ging nicht mehr lange bis zum Bahnhof-Süd.

Über die Autobahn fuhren wir wieder Richtung Deutschland. Leider ging die Rückfahrt etwas länger, da es öfters kleinere Staus gab.

Die Schlusseinkehr fand in der „Wiischänk zuem Dülliger Schnägg“ statt, eine Strauße die sehr reizvoll auf dem Tüllinger Berg bei Lörrach liegt. Vom Parkplatz aus hat man eine schöne Sicht auf Lörrach und zur gegenüberliegenden Grischona. Die Strauße gehört übrigens zu den schönsten Straußen, die wir kennen. Gegen ca. 21:30 Uhr kamen wir wieder in Wolfenweiler an.

10.06.2004: Wanderung in der Wutachschlucht

Die Wutachschlucht gehört zu den reizvollsten Schluchten Deutschlands und steht deswegen schon seit 1939 unter Naturschutz. Nähere Info´s zu diesem Naturparadies findest Du unter www.wutachschlucht.de.

Neben der Bekanntheit der Schlucht war wohl auch das tolle Sommerwetter ein Grund, dass sich 17 Wanderer (1 Person stieß noch in Löffingen dazu) und 2 Hunde am P+R-Platz Paduallee in FR trafen. Von dort ging die Fahrt zügig bis Bachheim bei Löffingen. Vom Wanderparkplatz Bachheim ging der Weg bergab Richtung Wutachschlucht. An der Wutach angekommen, liefen wir flussaufwärts. Schon von Anfang an begeisterte uns die üppige Vegetation. Neben dem Silberblatt, das im Volksmund auch Judaspfennig genannt wird, fiel auch die Berg-Flockenblume mit ihrem intensiven Blauton auf. Von Anfang an war der Wanderweg schmal und an manchen Stellen nass und glitschig. Nach einer Weile überquerten wir den Rümmelesteg, eine Brückenkonstruktion, die jedes Jahr aufs Neue dem Hochwasser in der Schlucht trotzen muss. Ab dort wurde der Weg noch enger, war teilweise oberhalb des Flussbettes in die Felsen gehauen. Dieser Weg heißt zu Ehren eines Präsidenten des Schwarzwaldvereins Ludwig-Neumann-Weg. Das Reizvolle auf dieser Strecke waren die vielen Kiesbänke, die auch zu einer längeren Rast einluden. Danach kamen wir an der Schurhammerhütte vorbei, die aber von zahlreichen Wandern bevölkert war. Von dort verlief der Weg mal höher mal tiefer an der Wutach entlang. Manchmal gab es aufgrund des Gegenverkehrs längere Wartezeiten. Sogar an einem kleinen Wasserfall kamen wir vorbei – eine willkommene Abkühlung bei diesen Temperaturen. Doch (noch) niemand ließ den Worten Taten folgen – Das Wasser war einfach eiskalt. Bald erreichten wir das ehemalige Kurgelände von Bad Boll. Von der Pracht des einstigen Kurortes zeugen allerdings nur noch eine Schautafel und ein paar spärliche Mauerreste. Von dort ging es weiter an der Wutach entlang und manche sehnten sich schon nach der Schattenmühle bzw. nach einem kühlen Bier. Doch der Weg wurde jetzt sogar noch etwas steiler und es gab noch mehr sonnige Stellen. Teilweise gab es sogar einzelne Rasenflecken mitten im Wald. Als botanische Besonderheiten fiel uns die Alpen-Heckenrose und die Blaurote Steinsame auf. Daneben fanden wir auch wieder viel Akelei und dutzende, leider noch nicht blühende Stauden des Türkenbunds. An einem kleinen Wasserfall wagte einer von uns eine Abkühlung. Nach mehr als 3 Stunden reiner Wanderzeit erreichten wir endlich die Gaststätte Schattenmühle (www.schattenmuehle.de). Jetzt genehmigten wir uns erstmal eine Erfrischung. Von dort fuhren 4 Wanderer mit dem Taxi nach Bachheim zurück, um ihre PKWs an die Schattenmühle zu bringen. Ein Teil blieb noch in der Gasstätte sitzen. Einige Wanderer ließen es sich aber nicht nehmen, die reizvolle Lotenbachklamm durchzuqueren. Diese Schlucht ist ein Seitental der Wutach und lässt sich in ca. 40 Minuten durchwandern. Zwar gab es in dieser Schlucht keine große Artenvielfalt an Pflanzen, jedoch war die Klamm nicht minder reizvoll als die Wutachschlucht. An der Schattenmühle liegt die Grenze zwischen Kalk- und Urgestein, was man auch an der Vegetation merkt. Wieder an der Schattenmühle angekommen, fuhren wir zurück nach Bachheim. Wir waren insgesamt über 7 Stunden unterwegs (davon aber auch einige Zeit für botanische Erklärungen und Pausen).

Als Höhepunkt dieses Wandertages zeigte uns Jochen den Orchideenwald bei Hüfingen. Wir hatten großes Glück und entdeckten teilweise prachtvolle Exemplare des Frauenschuhs, der größten europäischen Orchidee. Viele von uns waren hin und weg und kannten solche Orchideen nur als tropische Pflanzen.

Den Abschluss feierten wir in der Pizzaria „La Grotta“ in Döggingen. Ein großes Lob gilt hier auch dem Team dieser Wirtschaft, die den unerwarteten Ansturm von 18 Leuten organisatorisch gut im Griff hatte. Auch das Essen in dieser Pizzaria ist lobend zu erwähnen. Gegen 22:00 Uhr kamen wir schließlich wieder in Freiburg an.

Bilder von Andreas:

Bilder von Karin:

20.06.2004: Über das Wormsatal zum Hohneck (Vogesen)

An diesem Tag war ursprünglich die Bergtour zum Sigriswiler Rothorn im Berner Oberland geplant. Doch leider machte uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung. So entschlossen wir uns zu einer Wanderung in den Vogesen. Wohl wegen dem unsicheren Wetter waren wir diesmal nur 4 Personen, die sich zeitig an der WG in Wolfenweiler trafen. Nach einer gut einstündigen Fahrt über Colmar und Münster (Munster) kamen wir in Steinabruck unterhalb vom Hohneckmassiv an. Von dieser kleinen Ortschaft führte ein gut markierter Pfad durch das Wormsatal Richtung Fischboedle (Fischbödele). Von Anfang an waren wir von der Urwüchsigkeit der Hochvogesen beeindruckt. Der Weg schlängelte sich anfangs durch einen schönen Mischwald, wo uns der Rote Fingerhut auffiel. An den Schutthalden gab es unscheinbarere aber nicht minder reizvolle Pflanzen (Einjähriger Mauerpfeffer, Ausdauernder Knäuel). Bald erreichten wir den Lac de Fischboedle (Fischbödle) (794 m) – ein kleiner See, der von malerischen Felsen und von Wald umgeben ist. Hier machten wir unsere erste größere Rast. Danach wurde der Weg etwas steiler – denn wir mussten bis zum Kastellbergwasen (1166 m) aufsteigen. Kurz vor diesem Punkt verließen wir den Wald und standen auf einer für die Vogesen typischen Urwiese. Leider sind im Schwarzwald solche naturbelassenen Bergweiden eine absolute Rarität. Auf dieser Wiese fanden wir das seltene Vogesen-Stiefmütterchen mit blauen und gelben Blüten. Aber auch die Bärwurz und die unter Naturschutz stehende Arnika konnten wir entdecken. Auch eine Orchidee konnten wir finden: Die Grünliche Waldhyazinte. Vom Kastellbergwasen (1166 m) hatten wir erstmals eine tolle Sicht auf das Hohneckmassiv und konnten dabei sogar noch ein paar Schneefelder entdecken. Von dort an mussten wir nochmals ca. 200 Höhenmeter zum Lac d´Altenweiher absteigen. Dieser Weg war teilweise recht schmal und durch die vielen kleinen Bäche auch recht rutschig. Am Lac d´Altenweiher angekommen bewunderten wir erstmal den Reiz dieses Bergsees, an dessen Grund ein goldener Wagen und andere Schätze ruhen sollen. Keiner von uns wollte jedoch nach diesen Schätzen tauchen 🙂 Von dort ging ein anderer und auch leichterer Weg zum Kastellbergwasen zurück. Kurz danach erreichten wir die Ferme-Auberge Kastellbergwasen. Hier war wieder Zeit für eine kleine Einkehr. Von der Ferme leitete der Weg Richtung Hohneck-Gipfel. Hier beginnt auch der eigentlich alpine Teil der Wanderung. Wir liefen durch reizvolle Bergwiesen und immer am Ostabfall des Bergmassives entlang. Von Anfang an fielen uns die Fruchtstände der Vogesen-Anemone, einer Unterart der Alpen-Küchenschelle, auf. An den schattigeren Stellen fanden wir auch noch blühende Exemplare. Diese Küchenschellenart ist eine absolute Rarität und die Vorkommen am Hohneck sind wohl die bekanntesten in ganz Mitteleuropa. Etwas später fanden wir reizvolle Zwergsträucher wie Heidelbeere, Preißelbeere und Rauschbeere. Als weitere Raritäten fanden wir das alpine Stern-Steinbrech und die Mougeots Mehlbeere, die aber auch am Feldberg wächst. Auf den letzten Metern zum Gipfel liefen wir auch durch Schneefelder und hatten eine herrliche Sicht auf die anderen Vogesenberge. Am Gipfel steht eine gut besucht Ferme-Auberge, die man auch mit dem Auto erreichen kann. So entschlossen wir uns sofort zu einem Abstieg. Auch zogen langsam Wolken auf und es wurde sehr kalt. Der Abstiegsweg war von Anfang an sehr steil und auch recht steinig. Allerdings kamen wir schnell beim Lac du Schiessrothried (930 m) an. Von dort ging es wieder zum Lac de Fischboedle. Nun ging es auf der anderen Seite des Wormsatal Richtung Ausgangspunkt zurück. Kurz vor Steinabruck konnten wir prachtvolle Exemplare des Gelben Fingerhuts entdecken.

Die reine Wanderzeit betrug 7 Stunden bei 1200 Höhenmetern.

24.06.2004: Bergtour zum Sigriswiler Rothorn (Berner Oberland)

An diesem Tag holten wir die Tour nach, die ursprünglich für den letzten Sonntag geplant war. Gegen 6:00 Uhr trafen sich Thomas und Jochen in Wolfenweiler. Nach einer gut 2stündigen Fahrt kamen wir am Thuner See an. Nun hieß es erstmal anhalten. um die prächtige Bergkulisse am See zu genießen. Danach fuhren wir zum Auggangspunkt in Sagi, eine Ortschaft in 1070 m Höhe, die auf der nördlichen Seite des Thuner See liegt. Von Anfang an war der Weg zum Rothorn vorbildlich nach Schweizer Manier markiert. Der Weg führte uns anfangs durch Weiden oberhalb der Ortschaft. Wir hatten einen herrlichen Blick auf die schneebedeckten Berge des Berner Oberlands. Nach einer Weile liefen wir an einem Flachmoor mit seinen typischen Pflanzen wie Gewöhnliches Fettkraut, Trollblume und Breitblättriges Knabenkraut vorbei. Diese Flachmoore sind im Gegensatz zu den Hochmoorgebieten vom Grundwasser abhängig. Danach erreichten wir schnell die Willeralmi (1205 m), wo sich ein großer Bergbauernhof befand. Von der Alm ab wurden die Wiesen steiler und vor dem beginnenden Steilaufstieg genehmigten wir uns erstmal eine ausgiebige Rast. Der Weg führte uns jetzt in den Wald und wurde merklich steiler. So gewannen wir schnell an Höhe und sahen an den felsigen Stellen im Wald die ersten Alpenblumen. Ab einer Höhe von ca. 1600 m erreichten wir die Baumgrenze und liefen ohne großen Anstieg zur Alm Unterbergli (1676 m). Der Weg zu dieser Alm war sehr reizvoll – wir konnten einige schöne Alpenblumen wie den Enzian oder die Arnika bewundern und hatten eine schöne Sicht zur gegenüberliegenden Niederhornkette. Von dort stieg der Weg wieder leicht an und wir kamen erstmals an größeren Felsen vorbei. Wir durchquerten eine ursprüngliche Alpenlandschaft mit großen Blockhalden, kleineren Bäumen wie die Bergkiefer und vielen verschiedenen Zwergsträuchern. Diese Gegend war besonders reizvoll und auch reich an schönen Pflanzen. Auch am Oberbergli (1818 m) stand wieder eine kleine Alm. Hier beginnt der eigentliche Aufstiegsweg zum Rothorn und auch hier verzweigt sich später der Abstiegsweg. wir kamen rasch unterhalb der Bergspitze in ca. 1970 m Höhe an. Der Gipfelaufstieg führte uns durch Schutthalden mit lückenhaftem Grasbewuchs und an den letzten Schneeresten vorbei. An den schattigen Stellen fanden wir die Aurikel und das Alpenglöckchen, die zu den ersten Frühlingsboten der Alpen gehören und in den tieferen Lagen schon verblüht waren. Nach einer kurzen Kletterpassage erreichten wir schließlich den Gipfel des Sigriswiler Rothorns (2051 m), das aber durch leichten Nebel verhüllt war. Nun machten wir unsere zweite große Rast und auch der Nebel verzog sich langsam wieder – wir hatten einen herrlichen Blick auf den Thuner See und auf die höchsten Berge der Berner Alpen. Danach stiegen wir wieder zügig bis zur Wegverzweigung beim Oberbergli ab. Der Weg führte uns durch eine urwüchsige Landschaft mit vielen verschiedenen Zwergsträuchern. So sahen wir beide Alpenrosenarten, die noch nicht blühten und einige verschiedene Weiden. Der Abstieg war genau wie der Aufstieg sehr steil und führte uns wieder in den Wald. An einigen Stellen gab es noch größere Grasflächen, hier fanden wir das Narzissenblütige Windröschen, das Beblätterte Läusekraut und die Mehlprimel. Nachdem der steile Teil geschafft war, kamen wir an der Alm Bodmi (1422 m) an. Auf breitem Wirtschaftsweg erreichten wir die kleine Siedlung Stampf (1265 m). Von dort ging es auf breitem Wiesenweg zurück zum Ausgangspunkt.

Die reine Wanderzeit betrug knappe 5 Stunden – Allerdings kamen noch weitere 4 Stunden für Pausen und vor allem für das Fotografieren der Pflanzen dazu.

Nach einer knappen Fahrzeit von zwei Stunden waren wir wieder in Deutschland angekommen. Die Schlusseinkehr fand in Berner´s Straußi in Mauchen bei Schliengen statt.

Fazit: Die heutige Wanderung war die bisher wohl schönste Tour der Straußenclique. Vor allem als Botaniker konnte man heute voll auf seine Kosten kommen: Wir sahen praktisch alle Alpenblumen, die für einen Bergfrühling in den nördlichen Kalkalpen typisch sind.