18. Juli: Anreise und Ankommen im Stubaital
Die Covid19-Pandemie sorgte natürlich auch bei der Straußenclique für einen „Lockdown“ bei den Wanderungen. Seit Mitte Juni waren wieder die Grenzen zu den Nachbarländern offen – Somit waren also auch wieder Wanderreisen nach Österreich möglich. Diesmal war unsere Wanderwoche innerhalb von nur 2 Tagen ausgebucht – Das war selbst für unsere Verhältnisse rekordverdächtig! Die Auswahl des Hotels und das interessante Tourenprogramm waren wohl neben der coronabedingen „Durststrecke“ die weiteren Gründe für die ungemeine Popularität dieser Reise.
Am 18. Juli schließlich war es so weit: 16 Personen fuhren in das idyllisch gelegene Fulpmes im schönen Stubaital. Untergebracht waren wir während der gesamten Woche im Hotel Brugger (https://www.hotel-brugger.at). Vor dem Abendessen gab es einen kleinen Sektumtrunk im Seminarraum, unser Organisator stellte das Tourenprogramm der gesamten Woche vor. Danach gingen wir zum gemeinsamen Abendessen und ließen den Anreisetag in der Hotelbar ausklingen. Voller Vorfreude legten wir uns schließlich schlafen.
19. Juli: Niederer und Hoher Burgstall
Voller Vorfreude genossen wir das sehr reichhaltige und leckere Frühstücksbuffet im schönen Speisesaal. Danach liefen wir in wenigen Minuten zur Talstation der Bergbahn Schlick 2000. Bequem gondelten wir auf das Kreuzjoch (2136 m). Es folgte ein obligatorisches Gruppenfoto und dann starteten wir zu unserer 1. gemeinsamen Tour der gesamten Wanderwoche. Wir nahmen den rechten Wanderweg, der uns sehr aussichts- und blumenreich bis zum Sennjoch (2190 m) führte. Ein vorbildlich angelegter Pfad leitete uns bis knapp unterhalb vom Niederen Burgstall (2456 m) – Dessen einfache Gipfelbesteigung ist lediglich ein Abstecher von wenigen Minuten Dauer. Über das Burgstalljoch (2422 m) ging es bis zur felsigen Südflanke vom Hohen Burgstall weiter – Der seilgesicherte Aufstieg zum 2611 Meter hohen Gipfel war problemlos zu begehen, lediglich etwas Trittsicherheit war erforderlich. Nun begann der serpentinenreiche Abstieg bis zur Starkenburger Hütte (2237 m) – Diese urige Berghütte liegt auf einer aussichtsreichen Kuppe – Dies ist der ideale Platz für eine ausgiebige Mittagsrast. Nachdem wir uns ausgiebig gestärkt hatten, machten wir uns an den Rückweg – Uns erwartete ein sehr aussichtsreicher Aufstieg durch felsiges und später grasreiches Gelände – Wir erreichten wieder den Aufstiegsweg direkt an der Stelle, wo der Aufstieg zu den beiden „Burgställen“ linkerhand abzweigt. Auf bereits bekannten Wege liefen wir zurück bis zum Sennjoch (2190 m). Hier nahmen wir den rechten Weg, der uns für wenige Minuten nach unten führte, danach ging es entlang der vegetationsreichen Südseite zurück zum Ausgangspunkt am Kreuzjoch (2136 m).
Wir benötigten für die 750 HM und ca. 9 Km etwas weniger als 4 Stunden Gehzeit.
Link zur Onlinekarte:
Ein Teil der Gruppe lief noch von der Bergstation (2136 m) bis zur Mittelstation Froneben (1338 m). Im oberen Abschnitt liefen wir durch einen sehr naturnahen Bergwald.
Fazit: Ein gelungener Einstand für unsere Wanderwoche und botanisch gesehen auch das Highlight der gesamten Woche!
20. Juli: Schaufelspitze (3332 m) – Unser 3000er
Für den heutigen Tag war Kaiserwetter gemeldet – Also der ideale Zeitpunkt für unseren 3000er. Nach einer etwas längeren Busfahrt erreichten wir die Haltestelle Mutterbergalm im hinteren Talschluss. Teil 2 der „Anreise“ zum Ausgangspunkt erfolgte mit der Bergbahn über die Dresdner Hütte bis zur Bergstation Eisgrat (2870 m). Wir waren nun inmitten der Stubaier Gletscherwelt angekommen. Von der Bergstation folgten wir dem präparierten Gletscherpfad empor Richtung Station Eisjoch. Wir erreichten alsbald ein flaches Zwischenstück, an einer sonnenbeschienenen Felsflanke fanden wir einige hochalpine (Polster)Pflanzen. Nun war es nicht mehr weit bis zum „Eisjoch“ (3128 m). Aufgrund der Menschenmassen fühlten wir uns eher wie auf einem Rummelplatz – Also nichts wie weiter Richtung Gipfel. Der Aufstieg zur Schaufelspitze war teilweise recht steil, jedoch nirgends extrem ausgesetzt. Selbst in einer Höhe von 3300 Metern fanden wir noch vereinzelte Alpenpflanzen, vor allem prachtvolle Exemplare vom Gletscher-Hahnenfuß (https://de.wikipedia.org/wiki/Gletscher-Hahnenfuß). Der Ausblick vom kreuzgeschmückten Gipfel war phänomenal – Wir genossen ausgiebig die traumhafte Rundumsicht. Nach einem zügigen Abstieg erreichten wir wieder die Bergstation Eisjoch – Wir gondelten jetzt hinunter zur Station Eisgrat, wo wir uns ein kühles Bier gönnten. Danach ging es mit der Bergbahn zurück zur Mutterbergalm.
Mit dem Bus (ein Teil der Gruppe ging zu Fuß) ging es zum Grawa Wasserfall (https://de.wikipedia.org/wiki/Grawa-Wasserfall), wo wir uns auf einer der zahlreichen Bänke niederließen und die traumhafte Kulisse genossen. Als Belohnung für unsere erfolgreiche 3000er-Besteigung gab es einen feinen Wein aus dem Markgräflerland.
Danach ging es mit dem Linienbus zurück zum Hotel – Das feine Abendessen und ein Ausklang an der Hotelbar rundeten diesen gelungenen Gipfeltag ab.
21. Juli: Dresdner Hütte – Sulzenauhütte – Grawa-Wasserfall
Wie bereits am Vortag ging es mit dem Linienbus bis zur Mutterbergalm im hinteren Talschluss. Mit der Bergbahn fuhren wir dann bis zur Mittelstation Fernau (2290 m). Start der heutigen Wanderung war die Dresdner Hütte (2308 m) – Es ging am Ortsschild Dresden vorbei, über eine kleine Brücke, dann begann der teilweise steile Aufstieg durch eine typische Urgesteinslandschaft bis zum Peiljoch (2676 m). Die steilsten und ausgesetztesten Wegabschnitte waren vorbildlich mit Drahtseilen gesichert. Leider nahm die Bewölkung immer mehr zu, doch der Abstieg vom Joch bis zum erst 2003 entstandenen Sulzenausee (2560 m) verlief noch ohne Regen. Inmitten dieser grandiosen Hochgebirgskulisse machten wir unsere 1. Pause. Leider begann es nun schwach zu „tröpfeln“ – Wir ließen uns allerdings nicht beirren und folgten dem schönen Hochtal bis zur Sulzenauhütte (2191 m). Bereits nach kurzer Zeit hörte es zu regnen auf, so dass wir ausgiebig auf der Hüttenterrasse einen leckeren Kaiserschmarrn oder Germknödel genießen konnten. Danach begann der lange Abstieg – Zuerst ging es bis zur aktuell geschlossenen Sulzenau-Alm (1857 m), danach kam ein genussvolles Zwischenstück durch ein liebliches Hochtal. Der finale Abstieg führte uns durch einen Bergwald mit teilweise sehr steilen Passagen, vorbei an den beiden Aussichtsplattformen vom Grawa-Wasserfall. Nach ca. 5 Stunden Gehzeit, 500 HM im Aufstieg und 1300 Höhenmeter im Abstieg erreichten wir schließlich die Besucherplattform bei der Grawa-Alm (1534 m). Hier war natürlich auch eine längere Pause angesagt – Wir genossen die gute Luft unterhalb vom Wasserfall, der sogar Heilwirkung nachgesagt wird, und eine Flasche Weißwein aus dem Markgräflerland. Danach ging es mit dem Bus zurück zum Hotel.
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22. Juli: Panoramaweg Pinnistal
Nach einer niederschlagsreichen Nacht lachte am frühen Morgen bereits wieder die Sonne. Heute stand eine aussichtsreiche Wanderung auf dem Panoramaweg oberhalb vom Pinnistal auf dem Programm. Eine sehr kurzweilige Busfahrt und wir erreichten in Neustift, bequem gondelten wir mit dem Elferbahn bis auf 1790 Meter. Ein breiter Serpentinenweg leitete uns durch eine sehr üppige Vegetation bis zur Elferhütte (2004 m). Von dort führte uns der ungemein aussichtsreiche Panoramaweg ins weitläufige Gratzengrübl – Nicht nur die Aussicht machte diesen Weg zu einem Genießerpfad – Auch die Botaniker und Geologen kamen auf ihre Kosten: Zu Beginn liefen wir in einem Gebiet mit Kalkgestein, später ging es durch eine Urgesteinslandschaft. Es folgt ein etwas ruppiger Abstieg zur Karalm (1747 m). Hier fand unsere ausgiebige Mittagspause statt, fast gleichzeitig gab es einen heftigen Regenschauer. Kurze Zeit später schien wieder die Sonne – Wir folgten der für den öffentlichen Verkehr gesperrten Schotterstraße talauswärts. Bei der Pinnisalm (1560 m) bogen wir linkerhand ab und liefen auf einem streckenweise sehr aussichtsreichen Weg zurück zur Bergstation der Elferbahn.
Reine Gehzeit: Gute 4 Stunden, 11 Km, etwa 650 Höhenmeter.
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23. Juli: Ruhetag oder sportlich-ambitioniert auf die Serles
Der Ruhetag wurde von den einzelnen Teilnehmern unterschiedlich genutzt – Ein paar Personen unternahmen eine gemütliche Wanderung, wieder andere fuhren nach Innsbruck oder nutzten das vielfältige Freizeitangebot im Stubaital.
Lediglich 3 unentwegte Wanderfreunde unternahmen eine sportive Wanderung auf die Serles (https://de.wikipedia.org/wiki/Serles), die markant über dem Stubai- und Wipptal thront. Selbst von Innsbruck aus ist dieser 2718 Meter hohe Gipfel nicht zu übersehen. Im Gegensatz zu den letzten Wanderungen erfolgte an diesem sonnigen Tag die Anfahrt mit dem PKW – Im Wipptal zweigt rechterhand eine Mautstraße (5 Euro) ab, die bis Maria Waldrast (1638 m) führt. Weitere Infos zu dieser historischen Klosteranlage: https://de.wikipedia.org/wiki/Maria_Waldrast. Der Aufstieg startete direkt hinterm Klosterbrunnen – Zuerst ging es für kurze Zeit im Wald steil bergauf, alsbald erreichten wir die Latschenzone. Der Weg wurde nun etwas flacher, die Querung von 2 steilen Schuttrinnen war absolut unproblematisch. Über uns thronten die spektakulären Südabstürze der Serles. Nach und nach verließen wir die Latschenzone, jetzt führte uns der Wanderpfad durch bunte Bergwiesen. Der Schlussaufstieg zum Serlesjöchl (2384 m) war dann wieder etwas steiler, doch weiterhin vorbildlich angelegt. Am Jöchl hatten wir einen wunderschönen Tiefblick hinunter ins Stubaital. Nun begann der eigentliche Aufstieg zum Gipfel: Über einen einfachen Steig (kurze Leiter, Drahtseile) und später über einen steilen Geröllhang erreichten wir den überraschend weiträumigen Gipfel mit seinem riesigen Kreuz. Dier Fernsicht war ohne Worte und einfach nur der Hammer. Nach einer ausgiebigen Pause machten wir uns an den Abstieg – Auf bereits bekannten Wege ging es zurück nach Maria Waldrast. Für die 1100 Höhenmeter benötigten wir ca. 5,5 Stunden reine Gehzeit – Beim Aufstieg hielten wir die vorgegebene Zeit ein, bei den flacheren Passagen im Abstieg konnten wir die angegebene Zeit gut unterbieten.
Jetzt gönnten wir uns eine Portion Pommes und ein kühles Weizen im „Waldrast Restaurant“.
Link zur Onlinekarte:
https://www.outdooractive.com/de/route/bergtour/stubaier-alpen/serles-von-der-maria-waldrast/6503975
Beim Abendessen (teilweise schon davor im Wellness-Bereich) war die Gruppe wieder geeint. Ein toller Tag wurde an der Hotelbar beschlossen….
24. Juli: Regentag optimal genutzt – Naturlehrweg „Schlick 2000“
Leider behielten die Wettervorhersagen recht: Bereits beim Aufstehen regnete es in Strömen. An eine größere Wanderung war nicht zu denken. Somit wurde ausgiebiger gefrühstückt und es wurde ein ruhiger Vormittag eingelegt. Doch in der Mittagszeit hört der Regen auf – Unser Organisator bot ganz spontan eine kleine Wanderung an, zu der sich ca. die Hälfte der Gruppe anschloss. Wir fuhren wieder mit der Bergbahn Schlick 2000 bis zur Bergstation am Kreuzjoch. Genussvoll liefen wir bis zur Aussichtsplattform mit ihrem vielgepriesenen Panorama. Danach wanderten wir gemütlich Richtung Schlickeralm, der breite Weg war einfach zu begehen. An mehreren Stationen gab es Infotafeln mit allerhand Wissenswertes zu den Themen Natur, Landwirtschaft und Geologie. Bei der Schlickeralm machten wir eine kleine Pause, genossen ein kühles Bier und/oder auch einen Kaiserschmarrn. Danach setzten wir unsere Genusstour fort – Unmittelbar vor Erreichen des Panoramasees bogen wir linkerhand in einen schmaleren Bergwanderweg ab und verließen somit den regulären Naturlehrweg. Nach ca. 8 Km und 750 Höhenmeter im Abstieg erreichten wir die Mittelstation der Schlick-Bergbahn. Bequem gondelten wir wieder zurück nach Fulpmes.
Fazit: Alles richtig gemacht, diese kleine Genusswanderung ist die ideale Alternative für einen Regentag.
Link zur Onlinekarte:
https://www.outdooractive.com/de/route/wanderung/stubaital/naturlehrweg-schlick-2000/112426694
(wir sind allerdings kurz vor dem Panoramasee links in den Bergwanderweg abgebogen)
Am Abend kamen wir letztmalig in den Genuss eines feinen Abendessens. Es gab von der Chefin eine kleine Ansprache und eine Runde Schnaps aufs Haus.
25. Juli: Heimreise – Abschied vom Stubai nehmen
Leider vergeht so eine Bergwanderwoche viel zu schnell, am Abreisetag konnten wir nochmals gemeinsam frühstückten und verabschiedeten uns vom sehr zuvorkommenden Hotelpersonal. Der Abschied fiel uns sehr schwer…
Nach einer herzlichen Verabschiedung machten wir uns an die Heimfahrt – Es herrschte Einigkeit, dass wir uns bald wieder sehen werden!
Fazit dieser Reise:
Wieder eine rundum gelungene Wanderreise mit sorgfältig ausgewählten Wanderungen
Mit dem Hotel waren wir sehr zufrieden: Üppiges Frühstücksbuffet, abends ein leckeres Mehrgängemenü, ein sehr schöner Wellness-Bereich. Besondere Erwähnung verdient das total freundliche Hotel vom Bruggerhof. Wir können dieses 3-Sterne Hotel uneingeschränkt weiterempfehlen.
Ein weiterer Pluspunkt war die Stubaicard – Somit war die Benutzung aller öffentlichen Verkehrsmitteln und Seilbahnen bereits im Preis inkludiert
Die Gruppe war sehr harmonisch, wir hatten auch abseits der Wanderungen unseren Spaß 🙂
Der Wettergott war uns gnädig gestimmt – Abgesehen vom letzten Tag hatten wir Glück mit dem Wetter
Vielen Dank für Eure Teilnahme!