22.07. – 29.07.2017: Wanderwoche Zillertal

22. Juli: Anreise mit Sektempfang

Diese Wanderwoche war wieder einmal innerhalb kürzester Zeit ausgebucht – Das interessante Tourenprogramm wie auch Wahl des Hotels waren wohl die Gründe für die ungemeine Popularität dieser Reise.

Am 22. Juli schließlich war es soweit: 15 Personen aus allen Himmelsrichtungen (Heidelberg, Karlsruhe, Stuttgart, Friedrichshafen, Freiburg und sogar Berlin!) trafen sich am späten Nachmittag im Hotel Kirchlerhof in Tux-Vorderlanersbach ein.

Bei einer gemeinsamen Begrüßungsrunde mit Sekt der WG Wolfenweiler und feinen Keksen aus der Schweiz stellte unser Organisator das Tourenprogramm der gesamten Woche vor. Danach ging es zum gemeinsamen Abendessen und anschließend in die Hotelbar. Voller Vorfreude auf die kommenden Tage legten wir uns dann schließlich schlafen.

23. Juli: Moorlehrpfad am Penken

Die Prioritäten bei der Einstiegswanderung lagen eindeutig bei den botanischen Erläuterungen und dem genussvollen Wandern. Ganz in der Nähe unseres Hotels, direkt in der Ortsmitte von Vorderlanersbach (1257 m), ist der Moorlehrpfad bereits ausgeschrieben. Anfangs ging es entlang einer Fahrstraße, später auf einen Waldweg bergan zum Stockbauer (1500 m). Der Weiterweg führte uns sehr genussvoll bis zur Schrofenalm (1697m), hier „testeten“ wir erstmal die Geräte des sehr aussichtsreichen Spielplatzes. Kurz oberhalb der Schrofenalm begann der Moorlehrweg, der beinahe ohne Höhenunterschied durch einen moorreichen Berghang führte. Zahlreiche Infotafeln standen am Wegesrand und erläuterten das sensible Ökosystem der Moore. Zusätzlich erklärte unser Organisator einige Pflanzen am Wegesrand. Aufmerksam lauschten die Mitwanderer seinen Erläuterungen. Bei einer Alm in der Nähe des verfallenen Penkenhauses (1814 m) legten wir unsere Mittagspause ein, des Weiteren wurde noch ein Wein der WG Wolfenweiler ausgeschenkt. Von nun an ging es bergab: Der gut markierte Wanderweg 22b führte uns nach Finkenberg hinunter. Wir kamen bei der Mittelstation der Penkenbahn vorbei und liefen danach in einem Bergwald talwärts. Bald erreichten wir die Einkehrstation Astegg (1176 m). Hier gönnten wir uns ein kühles Bier, eine Knödelsuppe oder ein leckeres Dessert. Die Schussetappe der heutigen Wanderung leitete uns entlang des reizvollen Wasserfallweges bis nach Finkenberg (900 m). Hier stiegen wir in den Linienbus, der uns bequem zurück nach Vorderlanersbach brachte.

Die reine Gehzeit betrug ca. 4,5 Stunden bei etwa 600 Höhenmeter im Aufstieg/900 Hm im Abstieg und ca. 15 Km Weglänge. Wir waren an diesem Tag allerdings wie bereits erwähnt sehr genussvoll unterwegs!

24.Juli: Regentag I – Spannagelhöhle

Leider hatten sich die schlechten Wetterprognosen bewahrheitet – Ein Blick aus dem (Hotel)Fenster genügte: Der Himmel grau in grau und beinahe strömender Regen. Da ist guter Rat teuer – Doch unser Organisator hatte eine tolle Alternative zu einer Bergwanderung: Wir wandern nicht auf dem Berg, sondern im Berg. Somit stand heute eine Führung in der Spannagelhöhle auf dem Programm: https://de.wikipedia.org/wiki/Spannagelhöhle. Mit dem Linienbus fuhren wir bis zur Talstation der Hintertuxer Gletscherbahn, hier lösten wir ein Ticket und fuhren bis zur Mittelstation (2660 m). Nach wenigen Minuten Fußmarsch erreichten wir das ehemalige Spannagelhaus, wo sich der Eingang zur Schauhöhle befindet. Wir wurden mit einem Helm und einem gelben Schutzmantel ausgestattet und schon ging es unter der fachkundigen Führung von Sabine unter die Erdoberfläche. Wir lauschten gespannt ihren informativen Erläuterungen und zwängten uns durch das unterirdische Gangsystem (Teilweise war es sehr eng!). Die Führung war gefühlt sehr kurzweilig, unsere Höhlenführerin machte einen tollen Job. Danach ging es wieder an die Erdoberfläche, wo wir mit viel Nebel und Dauerregen empfangen wurden, außerdem war es bitter kalt. Selbst ein kleiner Spaziergang bis zum Beginn der Gletscherzunge war nicht möglich. So kehrten wir im Restaurant bei der Mittelstation ein, genossen eine wärmende Suppe, einen Germknödel und ein Bier bzw. Kaffee. Draußen ging mittlerweile der Regen in Schneefall über! Bei sehr widrigen Wetterbedingungen fuhren wir wieder mit der Bergbahn talwärts und mit dem Linienbus zurück zum Hotel. Die restliche Zeit des Tages vor dem Abendessen verbrachten wir natürlich wieder in der Sauna.

25.Juli: Neumarkter-Runde oberhalb vom Schlegeisspeicher

Heute stand eine aussichtsreiche Hütten-Wanderung oberhalb vom Schlegeisspeicher auf dem Programm. Die Anfahrt zu diesem Stausee (https://de.wikipedia.org/wiki/Wasserkraftwerke_im_Zillertal) führte uns entlang der Mautstraße (12 Euro, Stand Juli 2017) bis zum Wanderparkplatz am Zamsgatterl (1782 m). Hier war die Neumarkter Runde bereits deutlich ausgeschildert. Anfangs verlief der Aufstieg durch eine abwechslungsreiche Landschaft mit Latschenkiefern und weiteren Buschwerk. Langsam wurde das Gelände offener, jedoch zog nun auch immer mehr Nebel auf. Wir richteten jetzt unseren Fokus auf die (botanischen) Schätze am Boden. Für eine Weile verlief der Wanderweg beinahe eben entlang des Unterschrammbaches, danach mussten wir ein paar Serpentinen überwinden und erreichten die Wegverzweigung beim gleichnamigen Kar (ca. 2290 m). Das Unterschrammachkar wäre eigentlich ein schöner Pausenplatz, jedoch wehte ein relativ kühler Wind. So setzten wir nach einer kurzen Trinkpause unseren Weiterweg fort und liefen alsbald auf einem sehr kunstvoll angelegten Höhenweg. Mittlerweile blinzelte sogar die Sonne zwischen den Wolken hervor und endlich hatten wir eine Sicht zu den Bergspitzen und auf den türkisfarbenen Wasserspiegel vom Schlegeisspeicher. Unmittelbar vor Erreichen der neu renovierten Olperer Hütte (2388 m) fing es zu regnen an. Somit genehmigten wir uns eine Einkehr in der modern wirkenden Hüttenstube. Die Speisen auf der Olperer Hütte sind wirklich sehr gut zubereitet, ein großes Kompliment an die Hüttencrew. Langsam ließ der Regen etwas nach und wir machten uns somit an den Abstieg. Doch vor dem Abstieg gab es noch einen Sektumtrunk auf der Hüttenterrasse – Wieder einmal herrschte die einhellige Meinung, dass die Weine und Sekte der WG Wolfenweiler sehr gut schmecken 🙂 Der Abstiegsweg war problemlos zu begehen, leider fing es im unteren Teil etwas stärker zu regnen an. Nach einer reinen Gehzeit von gut 4 Stunden, etwa 9 Km Weglänge und 750 Höhenmeter im Auf- und Abstieg erreichten wir etwas durchnässt unsere PKW´s.

Trotz relativ guter Wetteraussichten für diesen Tag gab es erneut Regen – Wir steckten jedoch nicht den Kopf in den Sand, sondern genossen diese schöne Wanderung und freuten uns danach auf eine Runde Sauna.

26. Juli: Regentag II – Mehr Wellness als Outdoor

Das schlechte Wetter setzte sich leider fort – Trübsal blasen war auch keine Lösung. Außerdem war unsere Gruppe trotz diesen Wetterbedingungen gut gelaunt und wir machten das Beste aus diesem Regentag: Ein Teil der Gruppe fuhr in die sehenswerte Bezirks-Hauptstadt Schwaz: https://de.wikipedia.org/wiki/Schwaz, andere Teilnehmer unternahmen einen (Regen)Spaziergang entlang des Wanderweges Richtung Hintertux, verbunden mit einer kleinen Einkehr. Geeint waren wir nachmittags wieder im schönen Wellness-Bereich unseres Hotels.

Beim Abendessen mit anschließenden Beisammensein in der Hotelbar beschlossen wir diesen (Nichtwander)Tag.

27. Juli: Höhenweg Plauener Hütte – Hannemannweg

Der heutige Tag begann (ausnahmsweise) mit viel Sonnenschein, also wie geschaffen für die längste reguläre Tour der gesamten Wanderwoche. Nach einem reichhaltigen Frühstück starteten wir zu unserem Busfahr-Marathon: Von Vorderlanersbach über Mayrhofen benötigten wir ca. 1:45 Stunden für die Anreise mit dem Linienbus. Endhaltestelle und gleichzeitiger Startpunkt der heutigen Wanderung war die Staumauer beim Speicher Zillergründl (1850 m). Der Stausee wurde von der Morgensonne beschienen und strahlte in einem intensiven Blau. Gleich zu Beginn liefen wir für kurze Zeit durch einen Tunnel und nach einem leichten Anstieg zweigte der Hüttenweg zur Plauener Hütte linkerhand ab. Der Wanderweg zur Hütte war sehr gut ausgebaut und führte problemlos zur aussichtsreichen Plauener Hütte (2363 m). Wir kamen dort übrigens pünktlich zur Mittagszeit an, so dass wir dort eine größere Rast einlegten. Leider wurde es immer bewölkter und die Sonne verschwand komplett hinter einer Wolkendecke. Dennoch waren wir noch sehr optimistisch gestimmt, von Regen noch keine Spur. Der Weiterweg führte uns über den Hannemannweg, der sehr aussichtsreich und ohne Höhenverluste die steilen Hänge traversierte. Das Panorama zu den Bergspitzen rund um das Zillergründl war trotz der starken Bewölkung immer noch sehenswert. Beim „Seekar“ (2475 m) erreichten wir den höchsten Punkt der Tour, wo auch gleichzeitig der Abstieg begann. Beim „Oberboden“ war das steilste Stück vom Abstieg geschafft. Der idyllisch gelegene Karboden ist die ideale Location für einen Umtrunk – Gesagt getan, unser Organisator spendierte wieder einen feinen Sekt der WG Wolfenweiler. Leider fing es just in dem Moment nach dem Umtrunk zu regnen an. Nachdem wir uns und unsere Rucksäcke regenfest gemacht hatten, liefen wir weiter. Der folgende Abstieg zum Stausee war glücklicherweise sehr moderat, dennoch waren einzelne Steine aufgrund des Dauerregens mittlerweile sehr nass geworden. Bei der Hohenaualm (1869 m) erreichten wir den breiten Wirtschaftsweg am Seeufer. Dennoch zog sich der Rückweg zur Staumauer in die Länge, vor allem aufgrund des immer stärker werdenden Regens. Ziemlich durchnässt fuhren wir wieder mit dem Bus zurück nach Vorderlanersbach.

Die Zahlen zu dieser Wandertour: Streckenlänge: 16 Km, 700 Höhenmeter im Auf- und Abstieg, wir benötigen ca. 5,5 Stunden. Trotz dem Dauerregen ab Ochsenboden waren wir uns alle einig, dass diese Wanderung absolut lohnenswert war.

28. Juli: (Versuch) Hoher Riffler (3231 m)

Es klingt auf dem ersten Blick wirklich etwas ungewöhnlich, dass am letzten Tag einer Wanderwoche der Ruhetag stattfand. Allerdings war für diesen Tag etwas besseres Wetter gemeldet und fakultativ stand die längste Bergtour der gesamten Wanderreise auf dem Programm: Eine ca. 8stündige Besteigung des Hohen Rifflers (3231 m) – Höchster Wandergipfel im Zillertal. An diesem „Event“ nahm nur ein Teil der Gruppe teil, die anderen Reiseteilnehmer legten wirklich einen Ruhetag ein oder unternahmen auf eigene Faust eine kleinere Bergwanderung.

Wir konnten bereits um 6:00 Uhr frühstücken und starteten somit gegen 7:00 Uhr zu unserer Tour zum Hohen Riffler. Zuerst erwartete uns die bereits bekannte Anfahrt entlang der Mautstraße bis zum Schlegeisspeicher. Direkt beim Parkplatz bei der Staumauer (1782 m) stellten wir unser Auto ab. Der Wanderweg zum Friesenberghaus zog sich in die Länge und war deswegen am Anfang nicht sehr steil. Die Morgensonne hüllte die noch verschlafen wirkende Bergwelt in ein sehr intensives Licht und sorgte natürlich für einige spektakuläre Fotomotive. Das sind die Momente, für die sich das frühe Aufstehen lohnt! Nach einiger Zeit war unser Gipfelziel zum ersten Mal sichtbar – Die an diesem Tag schneebedeckte Pyramide des Hohen Rifflers. Die letzte Wegetappe zum gemütlichen Friesenberghaus (2498 m) verlief etwas steiler, doch der Weg war mustergültig angelegt und somit ohne größere Anstrengung zu begehen. Beim Friesenberghaus genehmigten wir uns einen Kaffee, danach machten wir uns an den Gipfelaufstieg. Gleich hinter der Hütte wurde das Gelände felsiger, anstatt über Bergwiesen verlief der Weg jetzt größtenteils durch ein wildes Blockgelände. Auf einer Höhe von ca. 2648 Metern erreichten wir den Sattel zwischen Hohen Riffler und Petersköpfl. Wir bogen natürlich linkerhand ab, der Weg wurde immer steiler und war aufgrund vom Neuschnee der letzten Tage teilweise sehr rutschig. Irgendwann, auf einer Höhe von ca. 2900 Metern, fassten wir den Entschluss, schweren Herzens umzudrehen. Teilweise lag mehr als 30 cm Neuschnee zwischen den einzelnen Felsblöcken. Ein Fehltritt hätte in diesem Gelände fatale Folgen gehabt. So stiegen wir abwärts bis zur Verzweigung und als kleines Trostpflaster bestiegen wir von dort in wenigen Minuten das Petersköpfl (2679 m). Zahlreiche Steinmänner schmückten das breite Gipfelplateau, besonders bemerkenswert ist auch die reichhaltige hochalpine Flora an der Nordseite des Berges. Etwas frustriert ohne Gipfelerfolg kamen wir schließlich wieder beim Friesenberghaus an, wo wir erneut einkehrten und uns ein kühles Bier gönnten. Den Abstieg zum Parkplatz legten wir in ca. 1,5 Stunden zurück.

Am Abend war die gesamte Gruppe wieder im Wellness-Bereich und natürlich später beim Abendessen geeint.

29. Juli: Heimfahrt – Abschied vom Zillertal nehmen

Leider verging unser gemeinsamer Wanderurlaub wie im Fluge. Zum letzten Mal konnten wir zusammen Frühstücken, danach gab es eine „offizielle“ Verabschiedungsrunde. Wir verabschiedeten uns sehr herzlich voneinander und freuten uns bereits jetzt auf ein Wiedersehen!


Fazit dieser Reise:

Wieder eine rundum gelungene Wanderreise mit sorgfältig ausgewählten Wanderungen

Leider machte uns das Wetter einen gehörigen Strich durch die Rechnung – 2 geplante Touren mussten wir aufgrund des schlechten Wetters absagen und auch die Besteigung des Hohen Rifflers fiel dem Neuschnee zum Opfer.

Die Gruppe war die Gruppe sehr harmonisch, selbst das Regenwetter konnte unsere gute Stimmung kaum trüben.

Trotz dem miserablen Wetter war es eine rundum gelungene Wanderwoche – Wir haben einfach das Beste aus dieser Situation gemacht und freuen uns bereits auf die nächsten Wanderreisen 🙂