01.11. – 05.11.2014: Wander- und Genusswoche Côte d’Azur mit Nizza und Monaco

Mitte August planten Marie und Jochen gemeinsam einen Wander- und Genussurlaub an der Cote Azur. Bereits kurze Zeit nach der offiziellen Ausschreibung waren die 14 freien Plätze ausgebucht. Die reizvolle Kombination von Stadtführungen mit küstennahen Wanderungen an einer der wohl schönsten Küsten Europas waren wohl die Gründe für die enorme Popularität dieser Kurzreise.

Am 01. November starteten wir schließlich zu unserer gemeinsamen Tour…


01. November: Anreise und Stadtführung Nizza

Nach einem sehr kurzweiligen Flug (imposante Sicht über die Alpen) kamen wir im spätsommerlichen Nizza an. Am Gare de Nice (Bahnhof) wurden wir bereits von unserer Fremdenführerin Doris Indra empfangen. In der mehr als 3stündigen Führung zeigte sie uns die reizvollsten Orte der Hauptstadt des Département Alpes-Maritimes. Unsere sehr abwechslungsreiche Tour führte uns vom Bahnhof zum prunkvollen Place Massena, weiter durch die Altstadt bis zum aussichtsreichen Altstadthügel. Wir lauschten gespannt den sehr informativen Erläuterungen von Doris und genossen das wahrlich spätsommerliche Wetter (23 Grad). Des kulinarische Angebot und das Vermischen von mondänen Cote-d-Azur-Flair und altem italienischen Flair machen Nizza zu einem lohnenswerten Städteziel.

Informationen zu Nizza: https://de.wikipedia.org/wiki/Nizza

Nach etwas Zeit „zur freien Verfügung“ fuhren wir gemeinsam mit dem Zug ins italienische San Remo. Untergebracht war der Großteil der Gruppe im Grand Hotel & Des Anglais, ein Gebäude aus dem 19. Jahrhundert mit einem gewissen mondänen und gleichzeitig morbiden Charme. Die Lage (Zimmer mit Meerblick) war traumhaft, ebenso war das Frühstück sehr reichhaltig.

Der Anreisetag wurde mit einem gemeinsamen Essen im Hotel beschlossen, danach gingen wir doch etwas erschöpft zu Bett.

02. November: Beinahe spätsommerliche Wanderung oberhalb von Menton

Unser 2. Urlaubstag startete mit strahlenden Sonnenschein und sehr milden Temperaturen – Also ideal geschaffen für eine Wanderung. Mit 2 Großraumtaxis fuhren wir über die Küstenautobahn bis nach Menton. Beim Bahnhof Garavan startete unsere sehr interessante Wanderung. Bereits nach wenigen Metern kamen wir in den Genuss der sehr vorbildlichen Wanderweg-Markierung (Fernwanderweg GR52). Wir liefen anfangs durch ein altes Villenviertel, unterquerten nach einiger Zeit die Autobahn und traten bald in einen mediterran wirkenden Wald ein. Der Aufstieg war teilweise etwas steiler und für Anfang November auch ungewohnt schweißtreibend. Bei Granges St-Paul (460 m) erreichten wir eine markante Weggabelung. Der Weg rechter Hand war wegen der Jagd gesperrt, doch glücklicherweise verlief der GR52 geradeaus bergan, so dass wir gefahrlos unsere Tour fortsetzen konnten. Der Weiterweg verlief später durch eine wunderschöne Macchia mit nur sehr wenig Baumbewuchs, so hatten wir eine traumhafte Sicht auf die unter uns liegende Küste bei Menton und auf das offene Meer. Gleichzeitig fanden wir für Anfang November eine überraschend große Anzahl an blühenden Pflanzen. Bei der Hochfläche „Plan du Lion“ (720 m), dem höchsten Punkt der heutigen Tour, machten wir eine ausgiebige Rast und genossen die weiterhin imposanten Tiefblicke. Der Abstieg nach Castellar folgte anfangs durch einen lichten Wald, später durch altes Kulturland bis zum Ortsrand beim Wegweiser „Place Armée des Alpes“ (350 m). Hier folgten wir dem Wegweiser Richtung Menton. Abwechselnd für kurze Etappen entlang der Straße Castallar – Menton und über alte Verbindungswege erreichten wir die Vororte von Menton. Dabei entdeckten wir zahlreiche mediterrane Pflanzen, die von Jochen erläutert wurden: Der Westliche Erdbeerbaum (https://de.wikipedia.org/wiki/Westlicher_Erdbeerbaum) und der unscheinbare Krummstab (https://de.wikipedia.org/wiki/Krummstab_(Pflanze)). Reine Gehzeit: ca. 4-5 Stunden bei etwa 800 Höhenmetern.

Von Menton fuhren wir wieder über Ventimiglia zurück nach San Remo. Da wir in Ventimiglia auf den Anschlusszug warten mussten, konnten wir einen traumhaften Sonnenuntergang in Strandnähe genießen.

Den Abend genossen wir in einem „gehobenen“ Restaurant am Hafen von San Remo.

03. November: Stadtführung Monaco – Unterwegs im Fürstentum

Heute stand eine Stadtführung in Monaco auf dem Programm. Wir fuhren wieder bequem mit dem Zug ins Fürstentum, wo wir bereits am Bahnhof Monaco-Monte Carlo von unserer Stadtführerin Doris Indra empfangen wurden. In der gut 4stündigen Führung erzählte uns Doris allerhand Wissenswertes über das Land mit der größten Bevölkerungsdichte der Welt und dem zweitkleinsten Staat in Europa. Der Zwergstaat Monaco hat eine sehr bewegte Geschichte und ist ein souveräner Staat. Vom Bahnhof liefen wir nach Monaco-Ville (https://de.wikipedia.org/wiki/Monaco-Ville), der Altstadt von Monaco, die stolz auf einen Hügel über dem dichten Häusermeer von Monaco thront. Hier führte uns Doris zum Fürstenpalast der Grimaldis, wo wir gerade rechtzeitig zur Wachablösung ankamen. Weitere Sehenswürdigkeiten waren natürlich die Kathedrale und die eigentliche Altstadtgassen, aber auch weniger bekannte „Hotspots“ wie beispielsweise die Villen der beiden Prinzessinnen Caroline und Stephanie. Doris machte wieder einen super Job, wir waren alle sehr begeistert von ihrer tollen Führung. Von der Altstadt liefen wir zurück Richtung Spielcasino und kamen auch bei der Pole Position des jährlich stattfindenden Formel 1 Grand Prix vorbei. Zum Abschluss der Stadtführung schauten wir uns noch das Casino von Monte Carlo an.

Ein Teil der Gruppe verabschiedete sich bereits vor der Besichtung des Casinos und nahm gemeinsam eine „Besteigung“ des höchsten „Berges“ von Monaco in Angriff. Von einem Berg zu sprechen ist wirklich etwas übertrieben. Es handelt sich eher um einen geografischen Punkt bei einem Haus mit der Adresse 24, Chemin des Révoires. Der Länderhöhepunkt von Monaco ist mit 162 Metern der zweitniedrigste Ländergipfel in Europa. Das Besondere an diesem Länderhöhepunkt ist allerdings die Art und Weise des Aufstieges: Wir benutzten öfters einen Aufzug zur Hilfe, dann ging es wieder einmal über Treppen bergan. Wir folgten immer der Ausschilderung Chemin des Révoires und später dann Richtung Moyenne Corniche. Nach 160 Aufstiegsmetern durch ein dichtes Häusermeer mit einigen sehr eindrucksvollen Hochhäusern erreichten wir schließlich die Umgehungsstraße N7. Auf der gegenüberliegenden Seite befinden sich die Wanderwegweiser Richtung Le Turbie. Wir liefen die Straße wenige Meter Richtung Westen und erreichten die Villa Frontalière. Am nordwestlichen Häusereck befindet sich der höchste Punkt von Monaco. Natürlich durfte ein obligatorisches Gipfelbild mit Monaco-Fahne nicht fehlen. Ein Anwohner lief gerade zufällig vorbei und musste etwas schmunzeln. Er vermutete wohl den Anlass unseres Ausfluges. Teilweise wird allerdings auch ein Punkt wenige Meter östlich (da wo wir die N7 erreichten) am rechten Straßenrand beim Zebrastreifen als Länderhöhepunkt von Monaco gesehen: https://www.hikr.org/tour/post77345.html. Jedenfalls sind wir an beiden Punkten vorbeigekommen und haben diese auch mit der Kamera festgehalten. Danach folgte der Abstieg zurück zum Bahnhof Monaco-Monte Carlo und eine bequeme Rückfahrt nach San Remo.

Weitere Informationen über Monaco: https://de.wikipedia.org/wiki/Monaco

Wir feierten diesen großartigen Tag in einer Pizzeria mit sehr leckeren Pizza- und Pastagerichten.

04. November: Stadtbummel San Remo

Bereits seit mehreren Tagen waren für den 4. November starke Regenfälle und Unwetter an der Ligurischen Küste gemeldet. Ein Blick in mehrere Wetterberichte bestätigte leider diese Tatsache, so mussten wir schweren Herzens eine geplante Wanderung im Hinterland von San Remo absagen.

Beim morgendlichen Blick aus dem Zimmerfenster Richtung Meer sahen wir noch die Sonne lachen. Lagen die Wetterberichte mit ihrer ziemlich einheitlichen Prognose doch daneben? Leider nein, bereits über den Ligurischen Bergen brauten sich die ersten dunklen Wolken zusammen. Und ab Nachmittag begann es heftig zu regnen.

Nach einem wie gewohnt reichhaltigem Frühstück unternahmen wir einen gemeinsamen Bummel durch San Remo. Es gab viel zu sehen in dieser sehr reizvollen Küstenstadt, die mittlerweile einen morbiden Charme ausstrahlt. Die reizvollen Gassen der Altstadt versetzten uns zeitlich 100 Jahre zurück. Es war jedenfalls ein sehr abwechslungsreicher Tag, der abends mit einem gemeinsamen Restaurantbesuch sein Ende fand.

Weitere Infos zu San Remo: https://de.wikipedia.org/wiki/Sanremo

05. November: Heimflug ohne Hindernisse

Aufgrund der schweren Unwetter am Vortag musste der Flughafen in Nizza komplett gesperrt werden. Nicht ganz zu Unrecht waren wir natürlich etwas beunruhigt und hofften, dass bis zum Abend der Flughafen wieder geöffnet war. Marie und Jochen recherchierten pausenlos und versorgten die Gruppe engmaschig mit wichtigen Updates bezüglich der Flughafensperrung. Doch bereits am späten Vormittag gab es Entwarnung: Wir fuhren über Ventimiglia zurück mit dem Zug bis Nizza, wo wir nochmals eine Stunde Zeit für einen kleinen Bummel hatten. Danach ging es mit dem Bus 99 zum Flughafen. Mit weniger als 30 Minuten Verspätung hob unser Flieger schließlich ab und landete sicher in Basel-Mulhouse. Wir hatten wohl Glück, dass wir erst abends geflogen sind…

Fazit(s):

Trotz der großen Gruppengröße verlief alles nach Plan, was wohl auch an der weitsichtigen Organisation von Marie und Jochen im Vorfeld lag

Mit dem Wetter hatten wir Riesenglück, es war nochmals ein kleiner Nachgeschmack auf den Spätsommer. Lediglich der Regentag am Dienstag war ein kleiner Wermutstropfen.

Wir haben die ideale Kombination von Stadt- und Aktivurlaub angeboten. Schade allerdings, dass die 2. Wanderung aufgrund vom schlechten Wetter nicht durchführbar war