Schon seit einigen Jahren bieten wir die vielfältigsten Wanderreisen an, die über ein kompetentes Reisebüro organisiert werden. Unsere bisherigen Reiseziele waren sehr vielfältig und führten uns von den Kanaren bis in die Türkei. In Südtirol waren wir bislang nur einmal (Dolomiten, Juli 2010). Also war es wieder einmal höchste Zeit, dem „südlichen Tirol“ einen Besuch abzustatten. Reizvolle Berglandschaften, freundliche Menschen und natürlich die bekannte Küche Südtirols sind die Attribute dieses sehr populären Wandergebiets.
Dieses Mal waren wir trotz der relativ kurzfristigen Ankündigung 15 Teilnehmer, letztendlich mussten wir sogar einigen Personen absagen. Südtirol gehört wohl zu den begehrten Reisezielen!
Auch diese Reise war wieder einmal rundum gelungen!
12. September: Anreise und Burgbesichtigung
Jeder Urlaub beginnt bekanntlich mit der Anreise, diesmal fuhren wir bequem mit mehreren PKW´s über Bodensee – Arlberg – Innsbruck – Brenner bis Sand in Taufers. Beinahe staufrei (selbst entlang vom Bodensee) erreichten wir die „Metropole“ vom Ahrntal. Dort trafen wir bereits voller Vorfreude auf die anderen Teilnehmer aus Frankfurt/Stuttgart/Karlsruhe. Wir unternahmen einen kleinen Spaziergang rund um das schön gelegene Areal der Burg Taufers: https://de.wikipedia.org/wiki/Burg_Taufers.
Danach fuhren wir gemeinsam in das Parkhotel Schachen im Ahrntal (https://www.schachen.com/de), welches für seine hervorragende Küche bekannt ist. Nach einer netten Begrüßung bezogen wir unser Zimmer und ließen diesen ereignisreichen (Anreise)Tag ausklingen.
13. September: Der Reiner Höhenweg
Eigentlich ist der Herbst die ideale Wanderzeit für Südtirol: Wenig Niederschlagrisiko, beständiges Wetter und viel Sonnenschein. Doch leider wurden wir an diesem Tag (wie auch an den folgenden Wandertagen) nicht gerade mit viel Sonnenschein verwöhnt.
Im Konvoi fuhren wir von St. Johann bis in das kleine Dorf Rein in Taufers (1598 m), wo wir am Talgrund beim großen Parkplatz unsere Autos abstellen konnten (gebührenpflichtig!). Bereits von hier war unser nächstes Zwischenziel Lobisa Schupfn ausgeschildert (Weg Nr. 10). Nach wenigen Minuten kamen wir an der Kirche vorbei und gewannen dann auf einen breiten Zickzack-Weg schnell an Höhe. Die Steilheit des Weges war sehr moderat, so dass wir ausgiebig den Blick zu den umliegenden Bergspitzen genießen konnten. Bald erreichten wir die Almen beim Lobisa Schupfn (1959 m), wo wir von einer größeren Ziegenherde freudig begrüßt wurden. Hier bogen wir rechterhand auf den Reiner Höhenweg ab (Weg Nr. 1 A), sehr aussichtsreich führte dieser Abschnitt an mehreren Almen vorbei. Bei einer Sommeralm machten wir pünktlich um 12:00 Uhr unsere Mittagspause und kamen auch mit dem Älpler ins Gespräch, er zeigte uns die Räume im Inneren des Gebäudes und erzählte einiges über das Leben der Bergbauern in Südtirol. Danach wurde der Pfad etwas schmaler und im leichten Auf und Ab entlang naturnaher Bergwiesen und freistehender Zirbelkiefern erreichten wir dann die Durra-Alm (2096 m). Hier ließen wir uns ausgiebig Zeit für eine Jause und kamen in den Genuss der reichhaltigen Südtiroler Küche (Speckknödelsuppe und als Apfelstrudel als Dessert). Danach ging es über den Weg Nr. 1 zurück nach Rein.
Die reine Gehzeit betrug ca. 4 Stunden bei einer Weglänge von ca. 12 Km und 600 Höhenmetern.
Glücklich und zufrieden genossen wir das leckere Abendessen und ließen bei Bier oder Aperol den Abend ausklingen.
14. September: „Regentag“ mit interessanten Alternativprogramm und nur wenig Regen
Leider war für diesen Tag eine hohe Niederschlagswahrscheinlich prognostiziert und tatsächlich wurden wir bereits frühmorgens mit intensiven Niederschlag begrüßt. Ein Alternativprogramm war schnell gefunden: Eine kleine Wanderung von den Reinbachfällen bis zur Toblburg.
Nach nur wenigen Minuten Fahrt erreichten wir den Tauferner Ortsteil Winkel (864 m). Bei leichten Regen liefen entlang des Talgrundes bis zur Wasserfallbar. Hier beginnt der schön angelegte Weg, der zu den Aussichtskanzeln der insgesamt 3 Wasserfälle (https://de.wikipedia.org/wiki/Reinbach_(Ahr))führt. Bald hört es auch mit regnen auf, so dass die Wanderung uns immer mehr Spaß machte. Bald erreichten wir die Toblburg, wo wir eine kleine Pause machten. Der Rückweg war beinahe identisch wie der Aufstieg, dennoch kam aufgrund der interessanten Wegführung keine Langeweile auf. Bei der Wasserfallbar gönnten wir uns Kaffee und Kuchen und konnten sogar im Freien sitzen. Danach war es nicht mehr weit bis zum Parkplatz in Winkel. Wir legten insgesamt über 6 Km und 300 Höhenmeter zurück, für einen Regentag gar nicht so schlecht!
Ein Teil der Gruppe ging anschließend ins Hallenbad von Sand in Taufers, ein sportliches Grüppchen lief von der Taufener Burg zurück bis zu unserem Hotel in St. Johann. Zwar verlief der Weg größtenteils entlang des Talgrundes, dennoch war er sehr abwechslungsreich und kurzweilig. Leider kamen wir hier nochmals in einem größeren Gewitterschauer. Dennoch war die 10 Km lange Wanderung absolut lohnenswert.
Der Tag wurde wieder mit einem leckeren Abendessen im Hotel beschlossen. Die Stimmung war ausgelassen, die Unterhaltungen sehr nett. Wir haben an diesem Tag wieder alles richtig gemacht, alle TeilnehmerInnen waren glücklich und zufrieden.
15. September: Edelrauthütte (2545 m) – Hochgelegene Berghütte inmitten einer alpinen Kulisse
Die Wetterprognosen für diesen Tag waren wieder etwas besser und tatsächlich schien bei der Anfahrt bis zum Neves-Stausee (https://de.wikipedia.org/wiki/Neves-Stausee) sogar die Sonne. Dieser Stausee liegt auf einer Höhe von 1856 Metern und ist von zahlreichen vergletscherten Bergen umgeben. Die Zufahrt erfolgt über eine schmale Mautstraße (glücklicherweise Ampelregelung!), Parkplätze befinden sich auf der rechten Uferseite. Wir liefen entlang der Staumauerkrone auf die linke Seeseite, wo bereits der Wanderweg Nr. 26 ausgeschildert war. Leicht ansteigend ging es durch einen lichten Lärchenwald, nach ca. 200 Höhenmeter erreichten wir ein Wiesenplateau mit einem weiterhin nur moderaten Anstieg, gegen später wurde der Weg dann etwas steiler und führte uns durch ein gerölliges Terrain. Leider entdeckten wir nur noch ganz vereinzelte Alpenblumen, das ist nun mal der Nachteil bei Bergtouren im Herbst. Kurz vor Erreichen der Edelrauthütte (2545 m) zog etwas Nebel auf und wir wurden von einem kalten Wind empfangen. Also höchste Zeit für unsere obligatorische Hütteneinkehr, in der Hüttenstube war es angenehm warm. 3 Personen unserer Gruppe stiegen trotz Nebel bis zum Hausberg der Hütte, der 2888 Meter hohen Napfspitze, auf. Ein gewisses Maß an Trittsicherheit war erforderlich, im oberen Teil auch etwas Schwindelfreiheit, aber nirgends war der Weg schwierig. Das neblige Wetter sorgte für eine mystische Stimmung, leider hatten wir nur eine sehr bescheidene Fernsicht vom Gipfel. Aus diesem Grunde blieben wir nicht lange auf der Napfspitze mit ihrem futuristisch wirkenden Gipfelkreuz und stiegen alsbald wieder bis zur Hütte ab. Hier wärmten wir uns nochmals auf und genehmigten uns einen Kaffee. Danach ging es auf dem uns schon bekannten Weg Nr. 26 wieder zurück bis zum Neves-Stausee. Jetzt umrundeten wir noch den See und kamen dann wieder am Parkplatz an.
Die Tour umfasste dennoch 685 Höhenmeter, mit Gipfelbesteigung Napfspitze waren es ca. 1000 Höhenmeter.
Ein sehr leckeres Nachtessen rundete diesen erfolgreichen Tag ab.
16. September: „Ruhetag“ oder Große Moosstock, 3059 m
An diesem Tag stand der obligatorische Ruhetag auf dem Programm bzw. eine lange Alpinwanderung zum Hausberg von Sand in Taufers.
Der Großteil der Gruppe unternahm eine Panoramarunde zum Speikboden:
https://www.outdooractive.com/de/bergtour/tauferer-ahrntal/speikbodenrunde/1486217
Unsere 2 bergerfahrensten Teilnehmer wollten gemeinsam den 3059 Meter hohen Moosstock besteigen. Über eine kurvenreiche Straße erreichten wir den Gasteigerhof (1570 m) oberhalb von Ahornach. Bereits hier war unser (Gipfel)Ziel ausgeschildert (Weg Nr. 10B). Anfangs ging es durch einen dunklen Nadelwald steil bergan, bereits unterhalb der verfallenen Alm bei Schlafhäusern (2010 m) lichtete sich der Wald und alsbald liefen wir durch einen prächtigen Zirbenwald. Bad ließen wir die letzten Bäume hinter uns und wir betraten alpines Gelände (mit Felsen durchsetzte Bergwiesen). Der schmale Pfad wurde immer steiler, das Gelände immer felsiger und auf ca. 2750 Metern erreichten wir die Schlüsselstelle der Tour: Eine ausgesetzte und steil geneigte Felsplatte, die glücklicherweise durch ein Fixseil entschärft wurde. Danach ging es noch für kurze Zeit durch ein steiles Blockgelände weiter und auf ca. 2800 Metern erreichten wir eine Geländeschulter. Leicht ansteigend ging es bis an den Fuß des felsigen Gipfelgrates. Leider blies der Wind immer stärker, der Nebel wurde dichter und trotz Handschuhe und Mütze war es bitter kalt. Wir stiegen über den leicht ausgesetzten Gipfelgrat zum 3059 Meter hohen Moosstock-Gipfel mit seinem markanten Gipfelkreuz. Aufgrund der sehr unwirtlichen Verhältnisse, sehr starken Wind und Null Fernsicht stiegen wir ohne dem normalerweise obligatorischen Foto wieder ab bis zu einem windgeschützten Plätzchen unterhalb der Gratschulter (ca. 2950 Meter). Dann machten wir uns an den Abstieg, wir legten ein gutes Tempo vor und nutzten diesen Abstieg auch etwas als Trainingseinheit. Für ein kurzes Stück halfen wir 2 Berlinerinnen, die bereits im einfachen Gelände etwas überfordert waren. Nachdem wir diese Bergkameradinnen in einfachere Gefilde gebracht hatten, liefen wir wieder unser Tempo und kamen wohlbehalten bei einer Verzweigung oberhalb vom Gasteigerhof an. Wir liefen allerdings nicht direkt zum Ausgangspunkt zurück, sondern machten noch einen kleinen Abstecher zu einer Jausenstation mit einem leckeren Kaiserschmarrn.
Nach einer reinen Gehzeit von ca. 6 Stunden und etwa 1500 Höhenmeter beendeten wir diese sehr reizvolle Bergtour, die lediglich durch den starken Nebel und der widrigen Wetterverhältnissen im oberen Teil etwas getrübt wurde. Wie schön muss diese Tour wohl bei Sonnenschein sein?! Wir waren natürlich sehr flott unterwegs, normalerweise müsste man 1-2 Stunden länger für eine Moosstock-Besteigung veranschlagen.
Beim Abendessen waren wir wieder vereint und erzählten unserem Alpin-Abenteuer. Zur Feier servierte uns das Küchenteam verschiedene Pizzen.
17. September: Heimreise
Die Heimreise ist schnell erzählt: Bei föhnigen Wetterbedingungen genossen wir „Freiburger“ die aussichtsreiche Fahrt über Brenner – Innsbruck – Arlberg – Bregenz. Am Alpenrand brach der Föhn leider zusammen, so dass wir eine regenreiche Fahrt entlang des Bodensees und Schwarzwald hatten. Erst kurz vor Freiburg schien wieder die Sonne.
Alle Teilnehmer kamen wohlbehalten zuhause an!
Fazit(s):
Wir haben wir alles richtig gemacht, es war wieder einmal eine sehr harmonische Gruppe
Zu guter Letzt wollen wir uns wieder bei allen Autofahrern für die tolle Leistung bedanken!!
Nächstes Jahr werden wir wieder eine Wanderwoche in den Alpen anbieten. Warum in die Ferne schweifen (fliegen), das Gute liegt doch so nah!
Wir bedanken uns bei allen Personen für ihre Teilnahme und das positive Feedback nach der Tour!