Vorwort:
Der Gardasee gehört aufgrund seiner landschaftlich reizvollen Lage und dem italienischen Flair seiner pittoresken Uferorte zu den beliebten Urlaubszielen der Deutschen. Auch für Outdoorfreunde bietet der Lago di Garda unzählige Möglichkeiten: Surfen und Kitesurfen auf dem Wasser, Rennvelofahren entlang der Uferstraßen und natürlich bieten die Berge rund um den See unzählige Möglichkeiten für MTB-, Wander- und Klettersteigtouren.
Abgerundet wird eine Wanderwoche am größten italienischen See natürlich mit reichlich Dolce Vita.
Weitere Infos zum Gardasee unter: https://de.wikipedia.org/wiki/Gardasee
Der Oktober ist ein idealer Monat für einen Urlaub am Gardasee: Die meisten Touristen sind bereits abgereist, d. h. diese beliebte Ferienregion ist nicht mehr so überlaufen. Außerdem sind die Temperaturen immer noch sehr angenehm. Die meistens klare Herbstluft in den Bergen ermöglicht eine tolle Fernsicht: Nicht nur der Gardasee liegt einem zu Füßen, die Sicht reicht mit etwas Glück von der Bernina- und Ortlergruppe bis in die (dunstige) Poebene.
26. Oktober: Anreise und Spaziergang im Vinschgau
Die Anreise verlief bei traumhaften Wetterbedingungen über Basel – Zürich – Walensee – Sargans bis zum Flüelapass. Weiter ging es über Zernez bis zum Ofenpass. Über das Val Mustair erreichten wir die Südtiroler Ortschaft Laas. Bei den Steppenhängen oberhalb dieser Gemeinde unternahmen wir einen kleinen Spaziergang – Im Gegensatz zur unserer Wanderwoche im Mai entdeckten wir natürlich keine botanischen Schätze mehr – Reizvoll ist diese Steppenlandschaft allerdings auch im Herbst!
Weitere Infos zum „Sonnenberg“: https://de.wikipedia.org/wiki/Sonnenberg_(Vinschgau)
Die Weiterfahrt führte uns über Meran – Bozen und dem Etschtal bis nach Limone am Gardasee.
Unsere Unterkunft während der gesamten Wanderwoche war das Hotel Royal Village: https://www.hotelroyalvillage.it/de. Es liegt in reizvoller Hanglage oberhalb von Limone, mit einer schönen Außenanlage, das Essen war sehr fein!
Vor dem Abendessen unternahmen wir noch einen kleinen Spaziergang in Hotelnähe.
27. Oktober: Oberhalb von Limone
Unsere Wanderroute:
Unser Hotel (ca. 140 m) – Trattoria La Milanese (ca. 190 m) – Valle del Singol – Val Scaglione – Malga Dalco (ca. 850 m) – Monte Preals (884 m) – Malga Dalco (ca. 850 m) – Dega (904 m) – Valle Pura – Limone
Zahlen und Fakten: 9 Km, 890 HM im Aufstieg, 890 HM im Abstieg, Gute 4 Stunden Gehzeit
Link Onlinekarte (ohne Bummel durch Limone):
Anmerkung zur Tour:
Heute stand eine Wanderung mit Start beim Hotel auf dem Programm – Unsere heutige Runde führte uns vom Hotel bis zu einer grünen Alm oberhalb von Limone. Von unserer Unterkunft liefen wir vorbei an der Trattoria La Milanese und durch das reizvolle Val del Singol. Danach begann der steile Aufstieg bis zur grünen Hochfläche bei Malga Dalco. An einem Aussichtspunkt hatten wir eine schöne Sicht zum gegenüberliegenden Monte Baldo. Beim Wegweiser Dega begann der steile und im oberen Teil auch etwas ausgesetzte und ruppige Abstieg durch das Valle Pura, eine gewisse Trittsicherheit war erforderlich. Nach unzähligen Abstiegsmetern erreichten wir den oberen Ortsrand. Danach bummelten wir noch etwas durch die idyllischen Gassen der Altstadt von Limone,
Ein wenig Botanik gab es auch noch:
- Grasblättrige Skabiose: https://de.wikipedia.org/wiki/Grasblättrige_Skabiose
- Kalkfelsen-Fingerkraut: https://de.wikipedia.org/wiki/Kalkfelsen-Fingerkraut
28. Oktober: Monte Brione – Aussichtsreicher Felsriegel zwischen Riva und Torbole
Der 376 Meter hohe Monte Brione liegt zwischen Riva und Torbole am nördlichen Ende vom Gardasee. Trotz seiner geringen Höhe bietet er eine imposante Rundumsicht über den nördlichen Teil vom See, in die umliegenden Berge und ins Sarcatal – Infos unter: https://de.wikipedia.org/wiki/Monte_Brione
Wir starteten unsere Genusswanderung am Parkplatz vom Yachthafen Riva, liefen auf dem „Sentiero della Pace“ (Friedensweg) zu den einzelnen Befestigungsanlagen und zum höchsten Punkt vom Monte Brione. Ein Teil von diesem „Bergmassiv“ ist ein geschütztes Biotop mit einer reichhaltigen Pflanzenwelt, auch Orchideen bzw. Pflanzen, die hier die Nordgrenze ihrer Verbreitung erreichen. Davon war jetzt Ende Oktober nicht mehr viel zu sehen, wir genossen stattdessen die Farbenpracht der Laubbäume und die gute Fernsicht von diesem doch relativ niedrigen Höhenrücken. Der Rückweg unserer knapp 4stündigen und gemütlichen Wanderung führte uns vorbei an üppigen Gärten, durch Olivenhaine und Weinberge.
Danach unternahmen wir noch einen ausgedehnten Stadtbummel in Riva – Wir konnten den Hauptort am nördlichen Gardasee ohne die ansonsten so üblichen Touristenmassen erleben: https://de.wikipedia.org/wiki/Riva_del_Garda
29. Oktober: „Ruhetag“ oder Megawanderung Monte Carone (1621 m)
Unsere Wanderroute:
Unser Hotel (ca. 140 m) – Trattoria La Milanese (ca. 190 m) – Valle del Singol – Cima di Mughera (1161 m) – Passo Guil (1209 m) – Rif. Baita Segala (ca. 1250 m) – Sentiero Tosi – Monte Carone (1621 m) – Rif. Baita Segala (ca. 1250 m) – Malga Valaco (769 m) – Valle del Singol – Unser Hotel (ca. 140 m)
Zahlen und Fakten: 17 Km, 1700 HM im Aufstieg, 1700 Höhenmeter im Abstieg, 7-8 Stunden
Link Onlinekarte:
Anmerkung zur Tour:
Diese grandiose und absolut sportive Konditionstour führte uns vom Hotel bis auf den über 1600 Meter hohen Monte Carone. Steiler Aufstieg durch das Valle del Singhol bis zum Aussichtspunkt Cima di Mughera – Grandioser Blick auf den über 1000 Meter tiefer liegenden Gardasee. Der Weiterweg über den Passo Guil führte uns durch eine herbstliche Weidelandschaft, danach ging es bis zur Schutzhütte Baita Segala. Nun folgte das Filetstück der gesamten Wanderung: Der steile und klettersteigartige Sentiero Tosi, ein ehemaliger Kriegsweg, der uns bis zum 1621 Meter hohen Monte Carone leitete. Die Aussicht war wie erwartet absolut phänomenal – Am Gipfel erfolgte eine längere Pause. Abstieg über einen einfacheren Weg zurück zur Baita Segala – Hier gab es das wohlverdiente Bier (Selbstbedienung). Danach ging es nur noch bergab, das letzte Stück zurück zum Hotel folgten wir wieder dem gepflasterten Weg durch das Valle del Singhol.
Fazit: Eine grandiose Wanderung und das Highlight der gesamten Wanderwoche – Eine ausgezeichnete Kondition ist allerdings unabdingbar!
30. Oktober: Monte Stivo (2059 m)
Unsere Wanderroute:
Passo S. Barbara (1169 m) – La Prese (1475 m) – Malga Stivo (1740 m) – Monte Stivo (2059 m) – Malga Stivo (1740 m) – La Prese (1475 m) – Castil (1265 m) – Malga Zanga (1140 m) – Passo S. Barbara (1169 m)
Zahlen und Fakten: 12 Km, 970 HM im Aufstieg, Ca. 4:50 Stunden
Link Onlinekarte – Bilder sind von Mai 2009:
Anmerkung zur Tour:
Dieser herrliche Aussichtsberg liegt nord(östlich) vom Gardasee und bietet aufgrund seiner Höhe von über 2000 Metern eine sehr gute Fernsicht. Kurzweilige Fahrt bis zum Passo S. Barbara. Anfangs gemächliches Wandern entlang eines Fahrweges, der später in angenehmen Serpentinen bis zum Almboden La Prese anstieg – Hier erreichten wir die Baumgrenze. Anstieg bis zur Alm Malga Stivo entlang eines breiten Schotterpfades. Letztes Stück bis zum Gipfel und zum (aktuell geschlossenen) Refugio auf einem angenehmen Bergpfad. Phänomenale Rundumsicht über den gesamten Gardasee und zu den Bergen des Trentinos – Der Blick schweifte hinunter auf dem im Dunst liegenden Gardasee, ebenso zu den hohen Bergen der Brenta- und Adamello-Gruppe. Ausreichend Zeit für eine Gipfelpause – Danach Abstieg bis La Prese. Hier nahmen wir den markierten Weg bis Castil (Reste einer Burgruine), Abstieg bis zu den Wiesen von Malga Zanga. Auf breiten und unmarkierten Wegen zurück bis zum Passo S Barbara.
31. Oktober: Genusswanderung bei Torri del Benaco
Unsere Wanderroute:
Torri del Benaco (67 m) – Prandine (177 m) – Kapelle San Siro (210 m) – Crero (207 m) – Felszeichnungen von Crero – Anze (180 m) – Loncrino di sotto – Torri del Benaco (67 m)
Zahlen und Fakten: 10 Km, 280 HM im Auf- und Abstieg, Gute 3 Stunden (gemütlich)
Link Onlinekarte:
Anmerkung zur Tour:
Zum Abschluss unserer Wanderwoche stand eine Tour durch eine liebliche Hügellandschaft am südöstlichen Teil des Lago di Garda auf dem Programm – Ausgangspunkt war das idyllische Torri del Benaco. Die genussvolle und abwechslungsreiche Wanderung führte uns durch zahlreiche Olivenhaine, es ging durch kleine Bauerndörfer und ebenso durch mediterran geprägte Buschwälder. Das Highlight waren die Felszeichnungen bei Crero: www.torridelbenaco.de/die_felszeichnungen.htm.
Am Ende der Wanderung bummelten wir noch durch Torri d. Benaco, natürlich gab es einen feinen Cappuccino.
01. November: Heimreise – Abschied vom Gardasee nehmen
Der Abschied vom Gardasee fiel uns sehr schwer – Wir hatten während der gesamten Woche einen goldenen Oktober mit sehr angenehmen Temperaturen.
Für die Rückfahrt wählten wir die Variante über das Westufer vom Gardasee – Autostrada bis Milano – Chiasso – Lugano – Gotthard-Pass – Luzern – Basel. Wir kamen wohlbehalten und staufrei zuhause an.
Fazit:
Vielfältige Wanderungen von den Berggipfeln bis zum Seeufer
Wir hatten Glück mit dem Wetter und konnten den goldenen Oktober am Lago di Garda erleben
Es war ungewohnt ruhig am Gardasee, ohne die ansonsten so üblichen Touristenmassen
Natürlich gab es kaum botanische Entdeckungen, dafür waren die intensiven Herbstfarben der Natur einfach nur überwältigend
Sehr gutes Hotel – Das Royal Village ist absolut empfehlenswert!
Vielen Dank für Eure Teilnahme!