Vorwort
Die neun durch und durch einzigartigen Azoren-Inseln inmitten des Atlantischen Ozeans sind ein Paradies für Aktivurlauber und Naturliebhaber. Bei einer Azoren-Reise kann man sich auf atemberaubend schöne Landschaften mit magisch anmutenden Kraterseen, Ausblicken mit Gänsehautgarantie und ein Meer exotischer Blumen, Bäume und Pflanzen freuen. So war es nicht allzu sehr verwunderlich, dass diese Reise innerhalb kürzester Zeit nach der Ausschreibung ausgebucht war. Bei dieser Reise lernten wir die landschaftlichen Höhepunkte und die unberührte Natur der Inseln São Miguel, Flores, Faial und Pico kennen.
Weitere Infos über die Azoren: https://de.wikipedia.org/wiki/Azoren
Insgesamt waren wir 16 Personen, die sich für diese Reise anmeldeten und sich bereits sehr auf die Azoren freuten…
7. Juli: Anreise nach São Miguel – Herzlich willkommen auf den Azoren
Die gemeinsame Anreise erfolgte vom Flughafen Frankfurt mit einem Zwischenstopp in Lissabon. Wohlbehalten landeten wir am Flughafen Ponta Delgada. Nach einem kurzen Transfer erreichten wir das Hotel Azoris Royal Garden, ein sehr schönes 4Sterne-Hotel.
Nach einem zügigen Bezug unserer Hotelzimmer ging es zum gemeinsamen Abendessen.
Voller Vorfreude legten wir uns schlafen und freuten uns bereits auf den morgigen Tag.
08 Juli: Wanderung São Miguel – Nebelrunde durch die Serra Devassa + Kleine Küstentour bei Relva
Unsere Auftakt-Wanderung führte uns durch die naturnahe Seenlandschaft der Serra Devassa. Diese einsam wirkende Gegend besticht durch mehrere mystisch wirkenden Kraterseen und einigen reizvollen Aussichtspunkten. Leider erreichten wir den Ausgangspunkt, den Wanderparkplatz beim Lagoa do Canário, bei dichtem Nebel und starken Wind. Dennoch freuten wir uns auf unsere 1. Wanderung und liefen hochmotiviert los: Vom Wanderparkplatz folgten wir einen schönen Pfad bis zu einem „Aussichtspunkt“, der mit 874 Metern den höchsten Punkt der heutigen Wanderung darstellte. Leider tendierte die Aussicht beinahe gegen Null, so dass wir uns gleich an den Abstieg Richtung Lagoa Rasa machten. Das Landschaftsbild änderte sich schlagartig: Anfang wanderten wir durch eine naturnahe Graslandschaft, jetzt führte uns die Tour durch einen parkartigen Wald aus Sicheltannen mit allerhand Hortensien. Trotz der fehlenden Sonne genossen wir die mystische und subtropische Landschaft, es wurde allerhand fotografiert. Danach umrundeten wir die beiden Seen Lagoas das Empadadas und Lagoa de Eguas. Da der Nebelschleier immer feuchter wurde und sich mittlerweile wie ein richtiger Regen anfühlte, ging es auf direktem Wege zurück zum Ausgangspunkt beim Wanderparkplatz beim Lagoa do Canário. Eigentlich wäre als 2. Teil der heutigen Wanderung ein Abstecher zu den Aussichtspunkten oberhalb der Caldeira Sete Cidades geplant gewesen. Dies machte allerdings bei solchen nebligen Verhältnissen keinen Sinn, doch unser Organisator hatte bereits einen Plan B: Eine kleine Küstenwanderung bei Ponta Delgada. Dieser Vorschlag stieß bei der Gruppe auf große Begeisterung, so dass wir nach 6 Km Wanderstrecke und 160 Höhenmetern die Wanderung im an diesem Tage nebligen Bergland von São Miguel beendeten.
Link zur Onlinekarte:
Wir fanden bei dieser Wanderung u. a. folgende und nur auf den Azoren vorkommenden Pflanzen:
Azoren-Löwenzahn (Leontodon rigens): https://acores.flora-on.pt/#1Leontodon+rigens
Azoren-Brombeere (Rubus hochstetterorum): https://acores.flora-on.pt/#1Rubus+hochstetterorum
Azoren-Gilbweiderich (Lysimachia azorica): https://acores.flora-on.pt/#1Lysimachia+azorica
Platanthera pollostantha (Eine Orchidee): https://acores.flora-on.pt/#1Platanthera+pollostantha
Nach dieser Wanderung fuhr uns der Busfahrer Jose ins gleichnamige Dorf Sete Cidades, welches am Grunde der Caldera liegt. Hier kehrten wir in einem Restaurant am Seeufer ein, genossen ein kühles Bier oder einen Kaffee und bewunderten die sehr reizvolle Landschaftsszenerie um uns herum. Besonderes die zahlreichen blau blühenden Hortensienhecken entlang der Straße waren absolut sehenswert.
Danach erreichten wir nach einer kurzweiligen Fahrt den Aussichtspunkt Miradouro do Caminho Novo an der Südküste, wo der Start unserer kleinen Küstenwanderung war. Anfangs liefen wir auf einer staubigen Piste, doch dann begann der sehr aussichtsreiche Abstieg entlang eines felsigen Küstenabschnitts bis in die verlassene Siedlung Rocha da Relva. Der Wanderweg war wunderschön angelegt, teilweise auch aufwendig gepflastert. Am „Tiefpunkt“ der Wanderung befand sich ein schöner Rastplatz, hier gab es einen feinen Rotwein. Auf gleichem Wege ging es wieder zurück zum Ausgangspunkt. Obwohl Hin- und Rückweg identisch waren, kam aufgrund der spannenden Wegführung keine Langeweile auf.
Es waren letztendlich 4 Kilometer und 200 Höhenmeter.
Link zur Onlinekarte:
Am Abend kehrten wir in ein Restaurant in der Innenstadt von Ponta Delgada ein und freuten uns bereits auf den morgigen Weiterflug nach Flores.
09.07.: (Kein) Flug nach Flores
Heute sollte es per Inlandsflug nach Flores gehen, der westlichsten Insel der Azoren. Unsere Vorfreude war riesengroß: Flores ist die vom europäischen Festland am weitesten entfernte Azoreninsel und berühmt für ihre traumhafte Natur. Nicht umsonst wird dieses Eiland am westlichsten Punkt Europas als „The Beauty“ bezeichnet.
Leider verzögerte sich unser Flug aufgrund der schlechten Wetterbedingungen immer wieder, nach mehreren Stunden bangen Hoffens bekamen wir leider die ernüchternde Nachricht: Der heutige Flug nach Flores fällt leider aufgrund es Wetters aus, der nächste Flug auf diese Insel ist für uns erst in 2 Tagen geplant.
Nun wurde natürlich die Agentur informiert und nach einem langem hin und her kamen wir schließlich im Hilton in Lagoa unter. Wir haben uns den Tag anders vorgestellt, müde und enttäuscht legten wir uns schließlich schlafen.
10.07.: Wanderung São Miguel – Rundtour um die Caldera Sete Cidades
Aufgrund des ausgefallenen Fluges am Vortag wurde unser Aufenthalt auf São Miguel zwangsweise verlängert. Unser Organisator hatte natürlich eine gute (Wander)Idee parat: Eine Teilumrundung der Caldera Sete Cidades, eines der Naturwunder auf den Azoren.
Die Caldera Sete Cidades dominiert den Westteil von São Miguel, im Inneren des Kraters befindet sich der Lagoa das Sete Cidades. Dabei handelt es sich um den größten See der gesamten Azoren, welcher aus zwei Teilseen besteht, dem größeren Lagoa Azul („blauer See“) und dem kleineren Lagoa Verde („grüner See“). Der Blick von einem der zahlreichen Aussichtspunkte am Caldera-Rand über die beiden Seen ist wohl das häufigste Fotomotiv der gesamten Azoren und gleichzeitig ein weltbekannter Instagram-Hotspot. So war es allzu verständlich, dass dieser Wandervorschlag sehr wohlwollend von der Gruppe aufgenommen wurde.
Ausgangspunkt unserer Wanderung war der uns bereits bekannte Wanderparkplatz beim Lagoa do Canário. Auch an diesem Tag wurden wir leider von Nebel und starker Bewölkung empfangen. Dennoch waren wir am Anfang nicht alleine unterwegs: Wir folgten den Menschenmassen durch das parkartige Waldgebiet Mata do Canário. Bald bogen wir Richtung Caldeira-Rand ab, leider blieb uns weiterhin der spektakuläre Tiefblick auf die beiden Kraterseen vergönnt, so machte leider ein Abstecher zum Miradouro da Boca do Inferno keinen Sinn. Wir folgten nun dem breiten Erdweg Richtung Norden und erreichten den Pico da Cruz (höchster Punkt der gesamten Caldera). Am Wegesrand fanden wir prachtvolle Exemplare der endemischen Azoren-Heidelbeere. Kurz danach wurden wir endlich belohnt – Wir hatten einen wunderschönen Blick in die üppig grüne Caldeira mit ihren beiden Seen, die durch die Sonneneinstrahlung in den verschiedensten Türkis- und Blautönen schimmerten. Dieser traumhafte Tiefblick entschädigte etwas für den ausgefallenen Flug nach Flores. Die Umrundung des Kraterrandes folgte weiterhin auf einem breiten und bequemen Weg. Wir kamen beim Miradouro das Cumeeiras vorbei, dieser Aussichtspunkt war der ideale Ort für unsere Mittagspause inklusive eines Umtrunks mit einem feinen Rotwein. Wir verweilten längere Zeit an diesem schönen Flecken Erde: Die üppig blühenden Hortensienhecken und die Tiefblicke zu beiden Seen garantierten die tollsten Fotomotive. In der Nähe eines Herrenhauses bogen wir rechterhand ab, der breite Weg leitete uns unverändert durch eine üppig grüne Landschaft. Der finale Abstieg hinunter in den Ortskern folgte leider nicht so knieschonend einer steilen betonierten Straße. Im bereits bekannten Restaurant am Seeufer gönnten wir uns erneut ein kühles Superbock (Bier) oder einen Kaffee. Danach ging es mit dem Wanderbus zurück ins Hotel nach Lagoa.
Wanderzeit: 4 Stunden, 12 km, 200 Höhenmeter im Aufstieg, 650 Höhenmeter im Abstieg,
Link zur Onlinekarte:
Trotz der Nähe zu viel landwirtschaftlichen Kulturland fanden wir einige interessante endemische Pflanzen:
Centaurium scilloides: https://acores.flora-on.pt/#1Centaurium+scilloides
Azoren-Engelwurz (Angelica lignescens): https://acores.flora-on.pt/#/1angelica
Tolpis azorica: https://acores.flora-on.pt/#1Tolpis+azorica
Azoren-Heidelbeere (Vaccinium cylindraceum): https://acores.flora-on.pt/#1Vaccinium
Azoren-Kälberkropf (Chaerophyllum azoricum): https://acores.flora-on.pt/#/1chaerophyllum
11.07.: Wanderung São Miguel – Lagoa do Fogo + Flug nach Flores
Da wir erst am Nachmittag nach Flores flogen, hatten wir den Vormittag bzw. frühen Nachmittag zur freien Verfügung.
Wir nutzten den freien Vormittag für einen kleinen Ausflug zum Lagoa do Fogo bzw. zum Miradouro da Lagoa do Fogo. Wir hatten glücklicherweise eine freie Sicht auf den wohl schönsten Kratersee von São Miguel: https://de.wikipedia.org/wiki/Lagoa_do_Fogo. Ein Teil der Gruppe stieg den offiziellen Wanderweg hinunter zum See. Für diesen Wanderpfad war etwas Trittsicherheit erforderlich, auch eine einfache Holzleiter musste überwunden werden. Der Lagoa do Fogo liegt in einem Naturschutzgebiet mit einer urwüchsigen Vegetation und zahlreichen seltenen Pflanzen. Als wir die Mini-Wanderung beendet hatten, fing es wieder zu regnen an. Also wieder ein optimales Timing 😊
Neben uns bereits bekannten Endemiten fanden wir bei dieser Mini-Wanderung u. a. den Azoren-Schneeball: https://acores.flora-on.pt/#/1viburnum+tinus (bereits fruchtend, keine Blüten mehr)
Die Rückfahrt führte uns in den Inselnorden, an den Strand von Santa Barbara (Praia de Santa Bárbara). Ein wunderschöner Strand mit schwarzem Sand und ein Paradies für Surfer. Hier verweilten wir für eine gute Stunde, konnten den Wellenreitern zuschauen und entdeckten erstmals die Azorenglockenblume, das bekannteste botanische Highlight der Azoren: https://de.wikipedia.org/wiki/Azorenglockenblume. Ein herzliches Dankeschön an unseren Busfahrer Jose für diesen Tipp!
Danach ging es an den Flughafen…Der Weiterflug nach Flores startete wetterbedingt mit etwas Verspätung, auch die Landung auf Flores verzögerte sich aufgrund des starken Regens. Schließlich konnte der Pilot trotz Aquaplaning sicher auf dem Rollfeld landen.
Aufgrund der sinnflutartigen Niederschläge wurden wir trotz der geringen Entfernung von nur ca. 600 Metern bis zur Unterkunft vom hoteleigenen Shuttle am Flughafen abgeholt. Über diesen „spontanen“ Service haben wir uns sehr gefreut. Das Hotel Occidental ist ein einfaches, aber sehr schön gelegenes Hotel in Santa Cruz des Flores, das uns allen gefallen hat. Wir beschlossen den Abend in einem landestypischen Restaurant.
12.07.: Wanderung Flores – Von Lajedo nach Fajã Grande
Diese Wanderung ist natürlich ein Muss bei einem Wanderurlaub auf Flores und wohl die bekannteste Tour der Insel und somit natürlich auch für unsere Gruppe ein „Must“. Eine ungemein abwechslungsreiche Strecke entlang der Westküste mit unzähligen Ausblicken und einer vielfältigen Pflanzenwelt.
Von unserem Hotel wurden wir mit 2 Vans (9-Sitzer) auf die andere Seite der Insel gefahren. Die sehr kurzweilige Fahrt durch das neblige Hochland und danach hinunter in den kleinen Ort Lajedo war total beindruckend. An einem Aussichtspunkt konnten wir den Rocha dos Bordões bestaunen, Eine Felsformation mit bis zu 150 Meter hohen Basaltsäulen, umgeben von einem hellblauen Blütenmeer aus unzähligen Hortensien. Selbst für die Azoren ein einmaliger Ort und ein geologisches Wunder.
Nach wenigen Minuten Fahrt erreichten wir schließlich den kleinen Ort Lajedo, Ausgangspunkt unserer spektakulären Wanderung entlang der Westküste von Flores. Bei dieser Traumtour wurde es uns nie langweilig: Mal wanderten wir durch dichte, dschungelartige Vegetation, dann auch wieder zwischen alten Trockenmauern, über Wiesen und durch die kleinen und verträumt wirkenden Dörfer Mosteiro und Fajãzinha. Oberhalb von Fajãzinha verlief der Weg durch einen dichten Lorbeerwald und war dementsprechend rutschig. Doch wir meisterten diese Passage mit Bravour. Am Ortsrand stand ein kleiner Foodtruck, der kleine landestypische Snacks servierte – Der ideale Ort für unsere Mittagespause.
Der Weiterweg setzte sich abwechslungsreich fort, ein Abstecher zum Poço Ribeira do Ferreiro mit seinen unzähligen Wasserfällen war natürlich obligat. Dieser Ort darf getrost als eines der schönsten Fleckchen Erde auf den Azoren bezeichnet werden und bot sich für eine weitere ausgiebige Pause an. Diese Traumtour endete am Hafen von Fajã Grande, dem westlichsten Dorf Europas. Jetzt gönnten wir uns ein kühles Bier und einen Blick zur Ilhéu de Monchique, einem 43 Meter hohen Felsen vor der Küste von Flores und der tatsächlich westlichste Punkt von Europa. Leider ist dieser europäische Extrempunkt für den Normalwanderer unerreichbar. Danach folgte der Transfer zurück zum Hotel auf der Ostseite der Insel.
Insgesamt Stunden, 14 Km, 570 Höhenmeter.
Link zur Onlinekarte:
Endemische Arten während dieser Tour:
Kurzblättriger Wachholder (Juniperus brevifolia subsp. Brevifolia): https://acores.flora-on.pt/#/1juniperus
Azoren-Hornkraut (Cerastium azoricum): https://acores.flora-on.pt/#1Cerastium+azoricum
Azoren-Efeu (Hedera azorica): https://acores.flora-on.pt/#1Hedera+azorica
Azoren-Brombeere (Rubus hochstetterorum): https://acores.flora-on.pt/#1Rubus+hochstetterorum
Azorenglockenblume (Azorina vidalii): https://acores.flora-on.pt/#/1azorina
13.07.: Flug nach Faial + Kleine Wanderung rund um Horta
Leider mussten wir Flores verlassen, ohne dass wir die Wanderung im Hochland der Insel und den Wander-Ausflug nach Corvo durchführen konnten. Wir waren wirklich etwas traurig, genossen allerdings das gute Wetter am Vormittag. Pünktlich hob unser Flieger Richtung Faial ab, die nächste Azoren-Insel unserer Wander-Reise.
Faial gehört nicht nur aufgrund ihrer berühmten Hafenstadt Horta zu den meistbesuchten Orten der Azoren. Abseits von Horta besticht Faial durch eine einzigartige Idylle und einer wunderschönen Natur. Im Sommer blühen Hortensien in verschiedenen Blautönen. Sie haben Faial den Beinamen “Blaue Insel” verliehen. Somit war der Abschiedsschmerz von Flores bald wieder vergessen 😊
Vom Flughafen war es nicht mehr weit bis zum Hotel Sao Francisco, eine Unterkunft in der Altstadt der Inselhauptstadt Horta, die durch ihre tolle Lage besticht. Allerdings war das Haus schon ziemlich in die Jahre gekommen und versprühte den Charme eines alten Herrenhauses.
Da wir bereits am frühen Nachmittag auf Faial angekommen waren, unternahmen wir nach dem Einchecken noch einen Spaziergang: Von der quirligen Hafenpromenade bis auf den 90 Meter hohen Stadthügel Monte Queimado. Trotz seiner geringen Höhe bot dieser Hügel eine schöne Sicht über das Hafenbecken von Horta und die umliegende Küste. Abgerundet wurde unser Spaziergang durch einen kleinen Abschnitt entlang eines Sandstrandes und durch einen schönen Treppenweg hoch zum Gipfelplateau. Die ideale Einstiegswanderung zum Kennenlernen von Faial!
Den Abend verbrachten wir an der lebendigen Promenade von Horta, eine der schönsten Städte der Azoren, gleichzeitig auch Treffpunkt für Weltenbummler und Segler aus der ganzen Welt.
14.07.: Wanderung Faial – Rund um die Caldeira + Ausflug Ponta dos Capelinhos
Bei der heutigen Wanderung lernten wir Faial von ganz oben kennen – eine Umrundung der Caldeira do Cabeço Gordo, die auch den höchsten Punkt der Insel darstellt. Verständlicherweise ist diese Wandertour sehr populär und somit war am Ausgangspunkt „Miradouro da Caldeira“ bereits ein reges Treiben. Wir umrundeten allerdings den Caldeirarand im Gegensatz zur offiziellen Beschilderung in entgegengesetzter Richtung. So konnten wir den allergrößten Menschenmassen ausweichen, dennoch waren wir bei dieser Traumtour nie alleine unterwegs. Gleich zu Beginn folgte ein kleiner Steilaufstieg Richtung Cabeço Gordo (1043 m), dem höchsten Punkt von Faial. Ein kleiner Abstecher von wenigen Minuten führte uns zum höchsten Punkt (Funkantennen, Vermessungssäule), danach folgten wir wieder dem offiziellen Rundweg. Die unzähligen Grüntöne und eine artenreiche Vegetation erfreuten das (fotografische) Auge. Während der gesamten Umrundung hatten wir die unterschiedlichsten Ausblicke und entdeckten immer wieder neue Pflanzen. Ein besonderer Blickfang waren die unzähligen Hortensienhecken – Besonders fotogen mit dem Pico im Hintergrund. Nicht minder spektakulär waren die Tiefblicke in den Caldeirakrater. Das Absteigen in diesen Krater ist allerdings aus Naturschutzgründen nur in Begleitung eines zertifizierten Guides gestattet. Viel zu schnell war diese Toptour der Azoren zu Ende – Nach gut 7 Km kamen wir wieder am Ausgangspunkt an. Wir hatten an Riesenglück mit dem Wetter – Sehr oft liegt die Caldeira in den Wolken!
Knappe 3 Stunden, 7,5 Km, 230 Höhenmeter.
Link zur Onlinekarte:
Endemische Pflanzen während der Caldeira-Umrundung:
Azoren-Johanniskraut (Hypericum foliosum): https://acores.flora-on.pt/#1Hypericum+foliosum
Tolpis azorica: https://acores.flora-on.pt/#1Tolpis+azorica
Centaurium scilloides: https://acores.flora-on.pt/#1Centaurium+scilloides
Leontodon filii, ein Löwenzahn: https://acores.flora-on.pt/#/1Leontodon+filii
Azoren-Glockenheide (Daboecia azorica): https://acores.flora-on.pt/#/1daboecia
Azoren-Engelwurz (Angelica lignescens): https://acores.flora-on.pt/#/1angelica
Danach folgte die Weiterfahrt bis zur Ponta dos Capelinhos. Der westlichste Zipfel von Faial gleicht aufgrund der vulkanischen Aktivitäten von 1956/1957 immer noch einer Mondlandschaft. Ein absolutes Pflichtprogramm bei einem Inselbesuch von Faial und ein völliger Kontrast zu den ansonsten so üppig grünen Azoren. Wir unternahmen einen gemütlichen und knapp 2stündigen Spaziergang durch diese imposante Lavawüste bei beinahe hochsommerlichen Temperaturen. Das Wahrzeichen der Westspitze von Faial ist die Ruine des Leuchtturms mit einer neuen Glaskuppel: https://de.wikipedia.org/wiki/Farol_da_Ponta_dos_Capelinhos.
Was für ein toller Kontrast: Erst eine aussichtsreiche Traumtour entlang der üppig grünen Caldeira und danach ein Spaziergang durch eine Lavawüste. Total zufrieden und voller unzähliger Eindrücke ging es mit unserem Wanderbus zurück zur Unterkunft.
Den Abend ließen wir in einem landestypischen Restaurant ausklingen und später gab es noch einen Absacker an der lebhaften Promenade von Horta mit Blick zum Pico. Leider kündigte sich bereits das schlechte Wetter für den morgigen Tag an – Dennoch freuten wir uns bereits auf die nächste Insel unserer Azoren-Reise.
15.07.: Fähre nach Pico + Wanderung Furna de Frei Matias – Madalena
Heute mussten wir Abschied von der Insel Faial nehmen – Bei leichtem Regen liefen wir von unserer Unterkunft in der Altstadt von Horta bis zum Fährhafen. Doch bereits zu Beginn der Fährüberfahrt besserte sich das Wetter merklich – Die Insel Pico (https://de.wikipedia.org/wiki/Pico_(Insel)) begrüßte uns mit interessanten Wolkenformationen und zum Schluss sogar mit etwas Sonnenschein. Eine vielfältige Azoreninsel, die u. a. vom Weinbau und dem alles überragenden Pico (höchster Berg Portugals) geprägt ist. Im Hauptort Madalena, direkt in Hafennähe, befindet sich das 4-Sterne-Hotel Caravelas, unsere Unterkunft für den Aufenthalt auf Pico. Wir verweilten insgesamt 5 Tage auf Pico, somit hatten wir ausreichend Reservetage für die Pico-Besteigung.
Da wir bereits am späten Vormittag in Madalena ankamen, konnten wir an diesem Tag sogar noch eine kleine Wanderung unternehmen. Mit zwei Großraumtaxen fuhren wir bis zu den Vulkanhöhlen Furna de Frei Matias, die ein Teil der Gruppe besichtigte (https://www.azoren-portugal.de/pico/furna-do-frei-matias). Die Vegetation rund um die Höhleneingänge war sehr üppig: Dutzende Farne und die endemische Azoren-Heidelbeere. Im oberen Teil der Wanderung liefen wir auf einem von Steinmauern und zahlreichen blühenden Hortensien und Wildrosen umfassten Saumweg durch eine grüne Weidelandschaft, später durch eine subtropische Kulturlandschaft mit den Resten einer ursprünglichen Vegetation. Zum Ende der Wanderung liefen wir durch die Vororte von Madalena bis zum Hafen.
Fazit: Nicht unbedingt die absolute Toptour auf Pico, aber ideal für den Anreisetag und landschaftlich doch sehr vielfältig.
Gute 3 Stunden, 11,5 Km und 700 bequeme Abstiegsmeter.
Link zur Onlinekarte:
16.07.: Wanderung Pico – Ponta da Ilha
Eigentlich war für diesen Tag die Besteigung des Pico geplant – Diese wurde allerdings aufgrund widriger Wetterbedingungen am Nachmittag (starke Winde am Gipfel) kurzfristig abgesagt…Somit mussten wir für diesen Tag umdisponieren…
Unsere heutige Rundwanderung führte uns an die Ostspitze (Ponta da Ilha) von Pico. Die Anreise zum Ausgangspunkt dauerte eine knappe Stunde – In der Nähe der kleinen Ortschaft Piedade begann unsere Küstentour. Für kurze Zeit liefen wir durch ein üppiges Kulturland (Äcker wie auch Weinberge), bald erreichten wir die Küste. Nun bogen wir rechterhand ab und folgten einem bequemen Küstenweg mit Sicht zur Nachbarinsel São Jorge. Doch nach einiger Zeit änderten sich die Wegverhältnisse: Jetzt führten uns die vorbildlichen Markierungen durch ein wegloses Areal mit teilweise scharfkantigen Basaltsteinplatten. Definitiv war eine gewisse Trittsicherheit vonnöten, doch wir ließen uns ausreichend Zeit und genossen ausgiebig diese schroffe Lavaküste. Gefühlt viel zu schnell wurde der Weg wieder „moderater“, blieb aber weiterhin reizvoll, und wir kamen beim „Farol da Ponta da Ilha“ an – Dieser Leuchtturm markiert den östlichsten Punkt der Insel Pico. Die Ponta da Ilha beherbergt auch einige seltene Pflanzen, diese blühen allerdings eher im Mai/Juni. Wir machten rund um den Leuchtturm eine Vesperpause und liefen später auf einem Fahrsträßchen bis nach Manhenha. Oben im Ort befindet sich ein Restaurant, zu dem wir natürlich einen kleinen Abstecher machten. Während dieser kleinen Einkehr erhielten wir die freudige Nachricht, dass die geplante Pico-Besteigung am nächsten Tag wettermäßig klappen sollte – Jubel machte sich bei uns breit 😊
Danach wurden wir wieder zuverlässig von unserem Wanderbus abgeholt und wohlbehalten zurück nach Madalena gefahren.
Wanderzeit: 3 Stunden, nur 7 Km, fast keine Höhenmeter, aber eine gute Trittsicherheit erforderlich.
Link zur Onlinekarte:
Endemische Arten während dieser Küstenwanderung:
Azoren-Baumheide (Erica azorica): https://acores.flora-on.pt/#/1erica
Azoren-Schuppenmiere (Spergularia azorica): https://acores.flora-on.pt/#1Spergularia+azorica
17.07.: Bergtour Pico – Montanha do Pico (2351 m) – Ein Traum wird wahr!
Nachdem wir gestern die freudige Nachricht vom Veranstalter erhielten, dass die Pico-Besteigung heute klappt steigerte sich die Vorfreude beinahe ins Unermessliche – Zumindest 9 Personen unserer Gruppe nahmen an der Gipfelbesteigung teil, die anderen Teilnehmer gönnten sich einen Ruhetag…
Stichwortartig ein paar Fakten zum Montanha do Pico und zu unserer Besteigung:
- Der Montanha do Pico ist mit seinen 2351 Metern der höchste Berg Portugals und des mittelatlantischen Rückens: https://de.wikipedia.org/wiki/Ponta_do_Pico
- Ausgangspunkt einer Picobesteigung ist das Casa da Montanha (Berghaus) auf ca. 1225 m
- Der Aufstieg ist stark reglementiert, pro Tag werden nur 160 Personen auf den Berg gelassen. Es empfiehlt sich eine Registrierung unter https://montanhapico.azores.gov.pt/?lang=en, Kostenpunkt 25 Euro p. P., wir haben einen Bergführer über unseren Veranstalter gebucht (die eindeutig bequemere Variante). Eine Reservierung im Voraus lohnt sich, diese Registrierung hat bei uns natürlich die Agentur übernommen
- Bei leichtem Sprühregen fuhren wir mit 2 Privattaxen bis zum „Berghaus“
- Nun hieß es erstmal auf besseres Wetter warten, wir wurden von unserem Bergführer Matteo begrüßt
- Der Aufstieg ist vom Berghaus bis zum Caldereirand steil mit nur ganz wenigen flachen Passagen
- Im unteren Teil liefen wir durch einen „Wald“ mit viel Baumheide und prächtig blühenden Azoren-Heidelbeeren, weiter oben wird die Vegetation immer lückiger (Thymian und Azoren-Glockenheide)
- Bereits nach kurzer Zeit schien die Sonne, perfekte Bedingungen für eine Pico-Besteigung
- Der Aufstieg ist mit 47 Pfählen gekennzeichnet, nach und nach wurde die Aussicht grandioser. Vor allem der Blick beim Pfosten 33 ist spektakulär – Vogelperspektive zur Nachbarinsel Faial
- Nach ca. 1050 Höhenmeter erreichten wir den Kraterrand – Nun war erstmalig der Piquinho sichtbar, ein ca. 70 Meter hoher Vulkankegel inmitten des Kraters und der eigentliche Gipfel
- Einfacher Abstieg in den Krater – Hier wäre sogar Zelten erlaubt
- Das Leimkraut Silene uniflora subsp. Cratericola (Link zur Hauptart: https://de.wikipedia.org/wiki/Klippen-Leimkraut) wächst weltweit nur rund um den Außenkrater vom Pico und gehört somit zu den seltensten Pflanzen der Azoren. Wir haben dieses botanische Highlight knapp unterhalb vom Piquinho entdeckt
- Die 70 Höhenmeter zum Gipfel erfordern leichte Kletterei – Doch Matteo hatte uns gut angeleitet
- Wir erreichten nach knapp 4 Stunden den 2351 Meter hohen Gipfel (neue Vermessungssäule). Der Blick unbeschreiblich schön und wie aus einem Flugzeug. Es wurde eifrig fotografiert, Das Gruppenfoto mit der Portugalfahne war natürlich obligat
- Vorsichtiger Abstieg zurück in den Kraterrand, jetzt machten wir unsere größere Pause. Bergführer Matteo spendierte uns einen lokalen Likör
- Abstieg eher noch schwieriger als der Aufstieg, Volle Konzentration im steilen Gelände war angesagt
- Wir kamen erst abends wieder beim Berghaus an (Wir sind allerdings auch erst gegen 11:00 Uhr gestartet, ein früher Slot war für unsere Gruppe so kurzfristig nicht mehr verfügbar)
- 1150 Höhenmeter, gute Ausdauer und sehr gute Trittsicherheit (vor allem im Abstieg) erforderlich
- https://www.outdooractive.com/de/route/wanderung/portugal/pico-acores-trilho-da-montanha-do-pico-subida-e-descida/222005259 (Link zur Onlinekarte)
- Wir feierten unseren Gipfeltriumph am Abend nochmals ausgiebig mit einem feinen Pico-Wein und einem leckeren Abendessen. Passend dazu signierten wir unsere Gipfelfahne 😊
- Ein ganz großes Dankeschön an unseren Bergführer Matteo für die kompetente Führung!
- Das absolute Highlight unserer Azoren-Reise und ein weiterer Länderhöhepunkt in unserer Sammlung!
18.07.: Wanderung Pico – Caminho dos Burros
Nach der gestrigen etwas anstrengenden Pico-Besteigung kam die heutige Wanderung wie gerufen: Fast keine Höhenmeter im Aufstieg und auch der Abstieg war überwiegend moderat.
Der Ausgangspunkt dieser Wanderung liegt im mystisch wirkenden Hochland der Insel beim Caminho das Lagoas (Infotafel). Wir waren bereits nach den ersten Metern sehr von der artenreichen Vegetation (prächtige Baumheiden) angetan. Diese Tour führte anfangs bei den Cabeços do Mistério vorbei, hier fand die längste Eruption der Azoren statt. Am Wegesrand entdeckten wir wieder einige endemische Pflanzen. Besonders erwähnenswert waren die Bestände der Styx-Wolfsmilch (einzige strauchförmige Euphorbie der Azoren, auf den Kanaren gibt es unzählige Arten). Ein kurzer Abstieg durch ein weiterhin sehr abwechslungsreiches Gebiet mit üppiger Vegetation führte uns zu einer Landstraße. Hier bogen wir rechterhand (und dann gleich wieder links) in einen breiten Weg ab. Jetzt folgte ein moderater Abstieg. Beim nächsten Abzweig hielten wir uns rechts und liefen weiter auf einem breiten Feldweg. Die weiterhin vorbildlich markierte Wanderroute zweigte nun linkerhand ab und führte uns durch einen schattenspendenden Wald, u. a. auch mit dem einheimischen Azoren-Lorbeer. Wir überquerten die Küstenstraße und nun ging es durch das Naherholungsgebiet/Waldpark „Parque Florestral da Prainha“. In der Nähe eines Aussichtspunktes machten wir eine größere Pause. Nachdem wir uns ausgiebig gestärkt hatten, folgte der Schlussabstieg (teilweise lose Steine) bis zur Bucht Baía de Canas (leider ohne Einkehrmöglichkeit). Danach ging es mit dem Bus zurück zu unserem Hotel Caravelas.
Gemütliche 4 Stunden Gehzeit, 9 Km, ca. 800 Höhenmeter im Abstieg.
Link zur Onlinekarte:
Endemische Arten:
Styx Wolfsmilch (Euphorbia stygiana): https://acores.flora-on.pt/#1Euphorbia+stygiana
Azoren-Baumheide (Erica azorica): https://acores.flora-on.pt/#/1erica
Der Farn Dryopteris azorica: https://acores.flora-on.pt/#1Dryopteris+azorica
Arceuthobium azoricum (Mistelart): https://acores.flora-on.pt/#/1arceuthobium
Azoren-Wegdorn (Frangula azorica): https://acores.flora-on.pt/#1Frangula
19.07.: Kleine Wanderung Pico – Von Madalena durch die Weinberge + Flug nach São Miguel
Wir nutzen diesen Tag zum Ausschlafen, einem gemütlichen Frühstück und anschließend noch für eine kleine Wanderung von unserem Hotel in Madalena durch die Weinberge. Die Insel Pico produziert einen der besten Weine Europas und diese Weinbaukulturlandschaft auf ist seit 2004 sogar UNESCO-Weltkulturerbe: https://de.wikipedia.org/wiki/Weinbaukulturlandschaft_der_Insel_Pico. Wir folgten einfach dem küstennahen Weg Richtung Süden, auf der rechten Seite hatten wir einen Blick hinüber nach Faial, linkerhand war die markante Silhuette des Picos unser ständiger Begleiter. Wir machten einen Abstecher durch die labyrinthartigen und von Vulkansteinmauern umgrenzten Parzellen, wo der gute Pico-Wein gedeiht. Bei wahrlich sommerlichen Temperaturen wanderten wir danach auf gleichem Wege zurück zum Hotel.
9 Km, 3 Stunden (gemütlich), Höhenmeter waren zu vernachlässigen…
Link zur Onlinekarte:
Unerwartet viele endemische Pflanzen fanden wir bei diesem ausgedehnten Spaziergang:
Azoren-Wolfsmilch (Euphorbia azorica): https://acores.flora-on.pt/#1Euphorbia+azorica
Wilde Möhre (Unterart d. Azoren, Daucus carota subsp. azoricus): https://acores.flora-on.pt/#/05blt
Azorenglockenblume (Azorina vidalii): https://acores.flora-on.pt/#/1azorina
Nach dieser Genusstour hatten wir ausreichend Zeit für eine Einkehr in Hafennähe. Bei diesen sommerlichen Temperaturen schmeckte ein kühles Superbock noch besser 😊
Danach wurden wir zum inseleigenen Flughafen gebracht – Die Maschine hob pünktlich ab und wir konnten zum Abschied die Insel Pico nochmals aus der Vogelperspektive bewundern und das sogar mit dem intensiven Licht der untergehenden Sonne. Wir erreichten planmäßig die Hauptinsel São Miguel, wo wir nochmals im Hotel Azoris Royal Garden untergebracht waren.
20.07.: Wanderung Sao Miguel – Lagoa do Fogo
Die Wanderung zum „Feuersee“ gehört zu den Top-Touren auf São Miguel und bietet eine ungemein vielfältige Wanderstrecke: Eine ursprüngliche Vegetation, eine schön angelegte Levada (Wasserkanal) und natürlich der paradiesisch gelegene Lagoa do Fogo, der in den schönsten Blautönen leuchtete. Einfach ein wunderbares Wanderziel!
Unsere „Abschlusswanderung“ begann beim Wanderparkplatz oberhalb von Água d’Alto. Von Anfang an ging es stetig nach oben – Der breite Weg führte durch einen dichten Wald (viele Sicheltannen) mit viel fremdländischer Vegetation. Nach ca. 300 Höhenmetern erreichten wir ein „Brunnenhaus“ – Jetzt begann ein sehr schöner Wanderpfad, der uns an einer Levada entlangführte. Solche Levadas (Wasserkanäle) sind sonst eher auf Madeira üblich. Gegen später verlief unsere Wanderung wieder auf einem breiten Wanderweg inmitten einer Landschaft mit einer ursprünglichen Vegetation. Nicht umsonst steht das Gebiet um den Feuersee unter Naturschutz. Am Seeufer angekommen machten wir eine kleine Pause. Danach folgte nochmals ein kleiner Anstieg, der uns einen schönen Blick auf den unter uns liegenden Lagoa do Fogo ermöglichte – Der See leuchtete in den prächtigsten Blau- und Türkistönen, einfach herrlich 😊Nach Erreichen des höchsten Punktes folgte der Abstieg: Ein breiter Wirtschaftsweg führte von nun an bergab. Am Ende der Tour wurden wir bereits von Jose, unserem Busfahrer begrüßt.
Wanderzeit: Gute Stunden, 11 Km, 500 Höhenmeter.
Link zur Onlinekarte:
Endemische Arten bei dieser Wanderung:
Azoren-Löwenzahn (Leontodon rigens): https://acores.flora-on.pt/#1Leontodon+rigens
Fazit: Zum Abschluss unserer Wanderreise auf den Azoren nochmals eine Traumtour. Leider verging diese Wanderung gefühlt viel zu schnell. Auch waren wir etwas traurig, da dies die letzte Wanderung unserer Reise darstellte…
Den letzten Abend auf den Azoren verbrachten wir in einem tollen Restaurant an der Hafenpromenade in Ponta Delgada. Bei feinen Speisen ließen wir unsere Reise nochmals Revue passieren und unterhielten uns intensiv.
Nach einem nächtlichen Bummel durch die Altstadt ging es zurück zum Hotel.
21.07.: Rückreise über Lissabon – Abschied von den Azoren nehmen
Bereits am frühen Vormittag hieß es Abschied von São Miguel und den gesamten Azoren nehmen. Der Transfer vom Hotel bis zum kleinen Inselflughafen dauerte gute 15 Minuten, pünktlich hob unsere Maschine Richtung Lissabon ab. Leider verhinderte ein Waldbrand mit einer intensiven Rauchfahne eine Landung auf dem Flughafen Lissabon-Portela. Unsere Maschine konnte somit nicht in Lissabon landen und musste bis nach Faro weiterfliegen, Nach ca. 1,5 Stunden bangen Wartens bekam der Pilot eine Startfreigabe und konnte schließlich von der Algarve Richtung portugiesische Hauptstadt fliegen. Aufgrund des geplanten Aufenthalts von 4 Stunden in Lissabon erreichten wir sogar noch unseren regulären Weiterflug nach Frankfurt, wir hatten davor sogar noch Zeit für einen erfrischenden Superbock. Wir genossen einen schönen Sonnenuntergang über den Wolken und das nächtliche Lichtermeer von Frankfurt, schließlich landeten wir wohlbehalten am „FraPort“.
Fazit´s:
- Unsere Wanderreise führte uns zu den landschaftlich reizvollen Punkten der Inseln São Miguel, Flores, Faial und Pico. Ein großer Wermutstropfen war allerdings der um 2 Tage verspätete Flug nach Flores. Somit blieb uns leider der Ausflug auf die Insel Corvo vergönnt.
- Die Azoren gehören zu den absoluten Traumreisezielen für einen Wanderurlaub – Wir können dies uneingeschränkt bestätigen
- Die Azoren sind eine Fundgrube für Botaniker mit zahlreichen eingeführten subtropischen Pflanzen wie auch einigen endemischen Arten. Zitat einer Teilnehmerin: „Die Azoren sind ein großer botanischer Garten“
- Unser Highlight war die erfolgreiche Pico-Besteigung bei traumhaften Wetterbedingungen – Der höchste Portugiese zeigte sich im Gegensatz zu 2022 von seiner wettermäßig besten Seite
- Ein herzliches Dankeschön an den Veranstalter Olimar für die gute Abwicklung der Reise!
- Ein herzliches Dankeschön an die tolle Gruppe!