17.04. – 21.04.2025: Bergtouren-Tage Comer See

 

Seit 2010 gehören die Wandertage am Comer See mit Unterkunft in unserem Stammhotel Baia di Parè zum festen Bestandteil der Straußenclique und sind somit nicht mehr aus unserem Tourenkalender wegzudenken. So war es nicht allzu verwunderlich, dass diese Kurzreise auch diesmal wieder recht schnell und größtenteils unter der Hand ausgebucht war. Kein Wunder bei dem leckeren Essen, dem reizvoll in Seenähe gelegenen Hotel und natürlich auch wegen den schönen Wanderungen inmitten einer alpinen und gleichzeitig mediterranen Landschaft.

Dieses Mal waren wir 16 Teilnehmer, die voller Vorfreude aus dem Einzugsgebiet Freiburg bis Karlsruhe und Villingen-Schwenningen anreisten…Im Gegensatz zum vergangenen Jahr fand diese Bergtourenwoche wieder wie gewohnt über Ostern statt.

 

17. April: Anreise und Wanderung Monte Barro (922 m)

Jedes Jahr seit 2008 (mit Ausnahme von 2011) startete unser Kurzurlaub am Comer See mit einer Wanderung am Monte Barro. Diesmal stand die Anreise unter einem schlechten Stern: Für Teile von Norditalien und der Südschweiz waren starke, teils unterwetterartige, Regenfälle gemeldet. Wohl aufgrund dieser „üblen“ Wetterprognosen hatten wir keinen Stau vor dem Gotthard. Glücklicherweise hatten wir auf der Fahrt vom Gotthard bis zum Comer See „nur“ gebietsweise Starkregen und keine Unwetter. Wohlbehalten trafen schließlich alle TeilnehmerInnen am vereinbarten Treffpunkt in Galbiate ein. Wir wurden von starken Regenfällen begrüßt. Nach einem feinen Cappuccino in einer landestypischen Bar hörte zu unserer positiven Überraschung der Regen auf – So konnten wir schließlich zu unserer ersten Wanderung starten. Aufgrund der starken Regenfälle der vergangenen Tage war natürlich nicht an eine Tour auf den felsigen Gipfel des Monte Barro zu denken. Wir liefen auf der Ostseite des Bergmassives (Weg Nr. 301), es gab sogar zeitweise etwas Sonnenschein, bis zur idyllisch gelegenen Schutzhütte Baita Pian Sciresa, hier machten wir unsere wohlverdiente Mittagspause (nach dem Aufstehen Mitten in der Nacht und der langen Fahrt hatten wir richtig Hunger). Da die Wetterprognosen weiterhin keinen Regen vorhersagten, „riskierten“ wir eine Umrundung des gesamten Bergmassives vom Monte Barro. Von der B. Pian Sciresa folgten wir bis zur Cippo Alpini, der sehr abwechslungsreiche Weg leitete uns danach weiter durch einen schönen Laubwald mit einigen Aussichtspunkten und einer üppigen Frühlingsflora. Eine Mini-Regenwolke sorgte für ein paar Tropfen von oben, doch bereits nach wenigen Minuten war dieses Wölkchen wieder verschwunden. Wir erreichten das Eremo mit einer aussichtsreichen Dachterrasse – Hier gab es zur Feier des Tages einen italienischen Rotwein und eine tolle Rundumsicht über die Seen der Brianza (https://de.wikipedia.org/wiki/Brianza). Für den Rückweg folgten wir weiterhin dem Wanderweg 301 (Umrundung) bis in den Ortskern von Galbiate.

Wir hatten an diesem Tag Riesenglück mit dem Wetter – Entgegen aller Wetterprognosen blieb es, abgesehen von ein paar Tropfen, während der Wanderung komplett trocken.

Wir legten an diesem Tag insgesamt 10 Km und 470 Höhenmeter zurück.

Link zur Onlinekarte:

https://www.outdooractive.com/de/route/wanderung/provinz-lecco/comer-see-2025-17.-april-anreise-und-wanderung-monte-barro-922-m-/312643385

Anschließend fuhren wir in unser Hotel Baia di Pare, wo wir bereits herzlich von der Familie Tentori und ihren Mitarbeitern empfangen wurden. Den Abend ließen wir bei einem feinen Abendessen im hoteleigenen Restaurant ausklingen…

18. April: Corno Birone – Monte Rai – Monte Cornizzolo (Gipfeltrio oberhalb von Civate) 

Der 2. Tag unserer Wanderreise versprach das beste Wetter der gesamten Reise (und dies bewahrheitete sich auch!). Wir starteten unsere Tour am oberen Ortsrand von Civate (ausreichend Parkmöglichkeiten vorhanden). Wir folgten der Beschilderung zur kleinen Siedlung Pozzo. Der gut ausgeschilderte Wanderweg führte uns taleinwärts Richtung San Pietro al Monte. Nach einiger Zeit erreichten wir den Abzweig des Sentiero 9 – Jetzt begann der eigentliche und recht steile Aufstieg. Der schmale Pfad war durch die starken Regenfälle der Vortage recht rutschig, doch ausgesetzt war der Wegverlauf nirgends. Wir gewannen schnell an Höhe, erreichten die kleine Schutzhütte Casotta dei pastori und kurz danach die Einsattelung beim Corno Birone. Ein kurzer Abstecher von wenigen Minuten leitete uns zum 1116 Meter hohen und mit einem weißen Kreuz geschmückten Gipfel der Corno Birone. Die Fernblicke- bzw. Tiefblicke von diesem Gipfel waren trotz der wechselnden Bewölkung phänomenal. Gipfel Nr. 2, den 1260 Meter hohen Monte Rai, erreichten wir über einen technisch einfachen Pfad. Auf der Rückseite des Monte Rai befindet sich ein lieblicher Wiesenrücken. Der Abstieg zum leider geschlossenen Rifugio S.E.C Marisa Consigliere war sehr gemütlich und verlief auf einem breiten Wiesenpfad und später auf einem Wirtschaftsweg. Die gesamte Gruppe machte noch einen Abstecher zum Monte Cornizzolo (1240 m) – Das Gipfeltrio war nun komplett!

Der Abstieg führte uns auf direktem Wege hinunter zur imposanten Klosteranlage San Pietro al Monte vorbei. Obwohl der Weg eigentlich technisch sehr einfach war, waren an diesem Tag einige Passagen sehr rutschig bzw. schlammig – Eine erhöhte Konzentration und Trittsicherheit waren erforderlich. Die gesamte Gruppe meisterte diesen Abstieg souverän und mit Bravour. Das Areal bei dieser wunderschön gelegene Klosteranlage war natürlich wie geschaffen für eine ausgiebige Pause (Es gab wieder einen Umtrunk mit einem feinen Rotwein).

Der Rückweg leitete uns über einen Pflasterweg hinunter nach Pozzo. In der sehr idyllischen Crotto del Capraio genehmigten wir unser wohlverdientes Bier. Danach war es nicht mehr weit bis zum Ausgangspunkt am oberen Ortsrand von Civate.

10 Km, 1080 Höhenmeter, gute 6 Stunden Gehzeit. 

Link zur Onlinekarte:

https://www.outdooractive.com/de/route/wanderung/provinz-lecco/comer-see-2025-18.-april-corno-birone-monte-rai-monte-cornizzolo/314004219

Am Abend stießen wir gemeinsam bei reichlich Vino della Casa auf diesen grandiosen Wandertag an!

19. April: Durch das Val di Era bei Mandello del Lario 

Nach einem guten Frühstück fuhren wir in das kleine Dorf Somana (400 m), welches oberhalb von Mandello liegt. Leider war es bereits von Anfang an stark bewölkt, die Berge hüllten sich in dunkle Wolken. So stand sofort der Entschluss fest, dass wir diesmal auf eine Besteigung des Zucco di Sileggio verzichteten.

Die Wegweiser Nr. 15/17 führten uns bis in den Ortsteil Sonvico und danach durch einen lichtdurchfluteten Wald mit einigen Frühlingsblühern. Bald kamen wir bei der Kirche Santa Maria sopra Olcio (661 m) vorbei. Nach einer Weile kam eine Weggabelung, wir hielten uns linkerhand bergan (weiterhin Sentiero 17). Leider fing es nun leicht zu regnen an, dennoch genossen wir die mystische Stimmung in diesem frühlingshaften Wald und die totale Einsamkeit – Das frischgrüne Buchenlaub und einige Frühblüher am Boden setzten noch einige farbliche und fotogene Akzente. Da der Regen leider nur unmerklich nachließ, gingen wir auf direktem Wege zur Alpe d´Era. Eine kleine Almsiedlung mit mehreren Ferienhäusern, einem Wasserfall und einer imposanten Kapelle, inmitten einer Waldlichtung gelegen. Dieser wahrlich paradiesische Platz ist wie geschaffen für eine Mittagspause. Wir hatten nun sogar Glück mit dem Wetter und konnten unsere Mittagsrast regenfrei genießen. Jetzt folgten wir dem Weg Nr. 15 talauswärts. Er führte zeitweise sehr aussichtsreich und vorbildlich angelegt durch die steilen Talflanken und ermöglichte eine imposante Sicht in den Grund der Klamm, wie auch zu der gegenüberliegenden Schluchtenseite. Die vielfältigen Wolkenformationen rundeten diese tolle Szenerie ab – Es muss nicht immer eine Gipfelwanderung mit Sonnenschein sein, auch eine Wandertour durch eine Schlucht kann sehr reizvoll sein. Ein Abstecher zu einem Aussichtspunkt war sehr ausgesetzt (T4), doch hier hatten wir einen besonders spannenden Tiefblick in den Schluchtengrund. Viel zu schnell kamen wir wieder bei der Kirche Santa Maria sopra Olcio an. Das Wetter beruhigte sich, es gab sogar etwas Sonnenschein. Jetzt war Zeit für unseren mittlerweile legendären Weinumtrunk. Für den Rückweg folgten wir nicht dem regulären Pflasterweg zurück nach Somana, sondern folgten einem schmalen Pfad, der wenige Meter hinter der Kirche rechts abbog (blauer Wegweiser, Rongio). Anfangs ging es steil nach unten, danach verlief der schöne Weg parallel zum Hang mit einer üppigen Vegetation (Goldregen, Baumheide). Wir kamen wieder am oberen Ortsrand von Sonvico an, danach war es nicht mehr weit bis zum Parkplatz in der Ortsmitte von Somana. 

Reine Gehzeit für diese großartige Schlucht- und Waldwanderung: Ca. 4 Stunden, etwa 8 Km, 630 Höhenmeter.

Link zur Onlinekarte:

https://www.outdooractive.com/de/route/wanderung/provinz-lecco/comer-see-2025-19.-april-durch-das-val-di-era-bei-mandello-del-lario/306673487

Fazit: Auch ohne Gipfel und mit etwas Regen genossen wir diesen Wandertag!

20. April: Stadtbesichtigung Bergamo 

Für Ostersonntag waren wieder mehr Regenfälle gemeldet – Alles in allem natürlich keine optimale Voraussetzung für anspruchsvolle Wanderungen in den Bergen rund um Lecco.

Doch unser Organisator hatte schnell eine Alternative parat: Einen Tagesausflug in die reizvolle Stadt Bergamo: https://de.wikipedia.org/wiki/Bergamo

Schnell konnte sich die Gruppe mit diesem Vorschlag anfreunden und so fuhren wir gemeinsam nach Bergamo.

Gemeinsam liefen wir vom Bahnhof (Gute Parkmöglichkeiten in der Nähe des Bahnhofs vorhanden) Richtung Altstadt, als nächstes umrundeten wir gemeinsam die venezianische Stadtmauer (UNESCO-Weltkulturerbe). Danach war Zeit zur freien Verfügung…

Stolz thront die sehenswerte Altstadt (Città Alta) auf den Hügeln am Rande der Poebene, wir waren sehr beeindruckt von den schönen Häuserfassaden, Kirchen und natürlich auch von den vielen Boutiquen und den verlockenden Süßwaren in den Schaufenstern. Ein Besuch des Botanischen Gartens war natürlich Ehrensache. Einige Teilnehmer liefen sogar noch zum Nachbarhügel San Vigilio, der eine ungemeine Rundumsicht über das gesamte Umland von Bergamo ermöglichte. Letztendlich legten wir fast 14 Km und 500 Höhenmeter zurück.

Ein Tag ist für Bergamo definitiv zu wenig! Wir kommen bestimmt wieder 😉

Und wir hatten sogar Glück mit dem Wetter: Bis auf einen Regenschauer auf dem Rückweg von der Altstadt bis zum Parkplatz blieb es den ganzen Tag über trocken.

Fazit: Alles richtig gemacht, Der Ausflug nach Bergamo hat uns allen sehr gefallen 😊

Das Abendessen im Hotel war wieder sehr reichhaltig und sehr lecker. Wir genossen am letzten Abend unseres Kurzurlaubes die tolle Stimmung im Ristorante, die leckeren Speisen und verabschiedeten uns „hochoffiziell“ und sehr herzlich vom gesamten Personal.

21. April: Heimreise und Kleine Abschlusswanderung in der Innerschweiz 

Alle Jahre wieder müssen wir am Ostermontag Abschied vom Comer See nehmen. Bei relativ gutem Wetter (leider erst am Tag der Abreise) verabschiedeten wir uns vom Hotel Baia di Parè und seinem tollen Personal. Ein ganz herzliches Dankeschön nochmals an die Familie Tentori + Team für ihre herzliche Bedienung und das leckere Essen! Bis zum Gotthard-Südportal verlief die Rückfahrt komplett staufrei, doch dann standen wir gute 20 Minuten im Stau. Danach erreichten wir wohlbehalten das Strandbad in Stansstad, wo man außerhalb der Badesaison kostenfrei parkieren kann. Direkt beim Schnitzturm (https://de.wikipedia.org/wiki/Schnitzturm) machten wir eine kleine Mittagspause. Dann unternahmen wir eine kleine Wanderung durch frühlingshafte Wiesen und durch Wälder voller Bärlauch und kamen an mehreren Aussichtspunkten vorbei. Die Vegetation war sehr üppig, vor allem die blühenden Obstbäume und die Wiesen mit dem gelbblühenden Hahnenfuß waren sehr sehenswert.

Die Wanderstrecke betrug nur gute 5 Km bei etwa 200 Höhenmetern – Dennoch war diese Tour ungemein vielfältig.

Link zur Onlinekarte:

https://www.outdooractive.com/de/route/wanderung/kanton-nidwalden/comer-see-2025-21.-april-heimreise-und-kleine-abschlusswanderung-in/314503953

Der Abschluss dieser rundum gelungenen Wanderreise fand in einem Café direkt an der Strandpromenade von Stansstad statt. Nach einer herzlichen Verabschiedung fuhren wir Richtung Heimat. Die Rückfahrt verlief ohne Zwischenfälle, so dass wir alle wohlbehalten zuhause ankamen.

Fazit(s):

  • Ein rundum gelungener Osterurlaub mit einer harmonischen und sehr leistungsstarken Gruppe!
  • Das Tourenprogramm war aufgrund des unbeständigen Wetters etwas eingeschränkt, dennoch hatten wir insgesamt Glück mit dem Wetter, vor allem am Anreisetag (Umrundung Monte Barro). Die „Schlechtwetter-Alternative“ Bergamo war mehr als ein Ersatzprogramm für eine Wanderung – Uns hat die Schönheit der Altstadt total fasziniert!
  • Spätestens im Jahr 2026 werden wir wieder dem Hotel Baia di Pare einen Besuch abstatten, bereits jetzt freuen wir uns auf ein Wiedersehen mit der Familie Tentori und ihrem Personal!
  • Ein ganz herzliches Dankeschön an die Familie Tentori und ihr Team für die tolle Gastfreundschaft und das leckere Essen!
  • Wir bedanken uns bei allen Personen für ihre Teilnahme und das positive Feedback nach der Tour!