Oktober 2012

03.10.2012: Blauen – Herbstwanderung (Südschwarzwald)

Acht hoffnungsfrohe Feiertagswanderer trafen sich an diesem Tage mit ‚akademischem Viertel‘ Verspätung in Badenweiler vor dem Hotel Römerbad. Wir ließen es erst einmal ruhig angehen mit einem Cappuccino im Café-Grether und erwarteten das Ende des Regenschauers. Die ersten Meter der Wanderung führten dann durch den Schlosspark hinauf zur ‚Schutzhütte Sophienruhe‘ (522 m.ü.M.), wo wir einen ersten Ausblick auf Badenweiler nebst Burgruine und das Klemmbachtal genossen. Weiter ging’s vom Fuße des Blauen hinauf zum Alte-Mann-Fels (652 m.ü.M. ebenfalls mit einer Schutzhütte) und weiter zum Prinzensitz (700 m.ü.M. benannt nach Friedrich I. von Baden (1852-1856 Prinzregent und 1856-1907 Großherzog) mit Ausblick auf Lipburg und das Rheintal bis hinüber zu den Vogesen und dem Schweizer Jura. Nach kurzer Rast wanderten wir (stellenweise im Nebel) weiter hinauf vorbei am Musbachfelsen (853 m.ü.M.) bis zur Wanderwegkreuzung ‚Schöne Aussicht‘ (845 m.ü.M.), wo wir unsere Vesperpause abhielten und Jochen uns mit seinem Feigenlikör aus Bosnien erwärmte. Solchermaßen gestärkt ging’s dann wieder talwärts in Richtung Sehringen, wobei sich auch manchmal die Sonne blicken ließ und wir Ausblicke ins Lipburger-Tal genossen. In Sehringen machten wir dann eine Kaffeepause auf der Sonnenterrasse vom ‚Grünen Baum‘, wo einige von uns sich für den vorzüglichen Apfelkuchen entschieden haben. Leider war danach die Zeit schon sehr vorangeschritten, so dass wir die Wanderung abkürzten und auf dem ‚Sehringer Weg‘ oberhalb von Hausbaden direkt nach Badenweiler zurück gingen und uns dort in fröhlicher Stimmung voneinander verabschiedeten.

Bilder von Jochen:

15.10.2012: „Ersatzwanderung“ am Schönberg (südlich Freiburg)

Eigentlich war für diesen Sonntag einer unserer Wanderklassiker geplant – Eine Wanderung in der Wutachschlucht von der Wutachmühle bis zur Schattenmühle. Doch das Jahr 2012 ist förmlich ins Wasser gefallen, selbst der ansonsten so goldene Oktober ist dieses Jahr eher grau und trüb. Auch die Wetteraussichten für diesen Sonntag waren ziemlich durchwachsen. Aus diesem Grund mussten wir leider die Tour in der Wutachschlucht absagen. Nun war guter Rat teuer – Ein Ersatz war schnell gefunden: Wir unternahmen eine kleine Wanderung von Ebringen auf den Schönberg. Wohl aufgrund der Wetterprognosen waren wir 6 Mitwanderer, eine weitere Teilnehmerin begrüßte uns am Ausgangspunkt, konnte aber leider aus Zeitgründen nicht mitwandern. Vom Rathaus Ebringen ging es anfangs durch die Reben Richtung Schneeburg. Überraschenderweise hatten wir gar kein so schlechtes Wetter erwischt: starke Bewölkung, welche durch ein paar Sonnenstrahlen und die bunten Farben des (Wein)Laubes aufgelockert wurden. Das letzte Stück bis zur Schneeburg verlief durch einen Laubwald. Von dieser Burgruine hatten wir eine schöne Sicht über Freiburg und über das gesamte Markgräflerland mit den unter uns liegenden Gemeinden Schallstadt und Ebringen. Nach einem kurzen „Abstieg“ kehrten wir im Schönberger Hof ein, wo wir uns eine Nudelsuppe, Kaffee und Kuchen oder ein Panache genehmigten. Es war diesmal wirklich eine sehr gemütliche Wanderung bzw. ein größerer Spaziergang. Das letzte Stück zum Schönberggipfel war auch relativ schnell geschafft. Auf der Gipfelwiese waren wir nicht unbedingt alleine unterwegs, dafür hatten wir nun auch einen schönen Ausblick auf die höheren Schwarzwaldberge zwischen Kandel und Belchen. Vom „Gipfel“ folgten wir der Beschilderung Richtung Berghauser Kapelle. Diese Kapelle liegt eingebettet zwischen lichten Wäldern und blumenreichen Wiesen inmitten einer wunderschönen Landschaft. Nach einer kurzen „Weinpause“ liefen wir den direkten Weg nach Ebringen zurück. Erst auf den letzten Metern bekamen wir ein paar Regentropfen ab.

Fazit(s):

  • Auch „Ersatzwanderungen“ haben ihren Reiz
  • „Wenn Engel wandern…“ – Wir hatten Riesenglück mit dem Wetter!

20.10.2012: Bergtour zum Niesen (Berner Oberland) mit Picknick und Sonnenuntergang

Diese sportliche Wanderung auf den Niesen, dem Wächter zwischen Simmen- und Kandertal, war bereits im Juli geplant und musste aufgrund des widrigen Sommers 2012 mehrfach verschoben werden. Nun endlich, an diesem Samstag im Oktober, waren die Wetteraussichten vielversprechend. So war es auch nicht verwunderlich, dass wir trotz den 1650 Aufstiegsmetern 9 Personen waren, die sich morgens an der WG Wolfenweiler trafen. Nach einer schnellen Autofahrt über Basel – Bern – Thun erreichten wir die Talstation der Niesenbahn in Mülenen BE im vorderen Kandertal. Bei der Talstation (692 m) verabschiedeten wir uns von einer Teilnehmerin, die alleine bis zur Mittelstation Schwandegg fuhr und den Niesen auf eigene Faust erwandern wollte. So startete für 8 Unentwegte das sportliche Abenteuer Niesenbesteigung vom Tal aus. Hinter der Talstation schlugen wir den linken Weg Richtung Niesen ein, anfangs liefen wir durch einen dichten Wald, der aber immer wieder von Wiesen unterbrochen wurde. So hatten wir auf der einen Seite schöne Ausblicke auf den Thuner See und Richtung Sigriswller Rothorn/Niederhorn, zum anderen präsentierte sich dieser Herbsttag mit seinen sehr üppigen Farben – Das Laub der Bäume strahlte goldgelb. Beim Unterqueren der Schienentrasse der Niesenbahn wählten wir den rechten Abzweig, sprich die nicht so steile Variante. Beim Wegweiser Rölleren (1350 m) bogen wir links ab und erreichten bald die freien Weidenflächen, die uns zum ersten Mal eine schöne Sicht zu den schneebedeckten Bergen der Berner Hochalpen ermöglichten. Bei Schlächtenwald (1436 m) führte uns ein etwas steileres Wegstück zu einer freistehenden Almhütte beim P. 1568 m. Hier machten wir unser Zmittag in der warmen Oktobersonne. Direkt hinter der Hütte verließen wir den markierten Wanderweg und folgten linkerhand dem schmalen und unmarkierten Pfad, bis wir nach wenigen Minuten wieder den regulären Wanderweg erreichten, der von der Mittelstation Schwandegg (1666 m) zur Alp Oberniesen (1813 m) führte. Bei dieser Alpsiedlung befand sich ein Brunnen, der für eine willkommene Erfrischung an diesem sommerlichen Herbsttag sorgte. Bald erreichten wir den Niesengrat, der rechterhand bis zum Gipfel führte. Dieser Wegabschnitt war ungemein abwechslungsreich: ein strahlendblauer Himmel, bräunlich gefärbte Wiesehänge mit den letzten Alpenblumen als bunte Farbtupfer und das intensive Weiß der höheren Berge. Diese Farbenpracht wurde durch die Nachmittagssonne noch verstärkt – Diese Tour war eine Entschädigung für einen verkorksten Bergsommer 2012!

Nach satten 1650 Höhenmetern und einer reinen Gehzeit von ca. 5 Stunden (wir waren sehr sportlich unterwegs) erreichten wir gegen 16:30 Uhr den Niesengipfel (2362 m). Die Rundumsicht war phänomenal, die Vorfreude auf die Abendstimmung und den Sonnenuntergang war riesengroß. Nach dem obligatorischen Gipfelfoto am tatsächlich höchsten Punkt und dem Gipfelwein der WG Wolfenweiler nahmen wir auf der Terrasse vom Berghaus Niesen Platz. Wir wurden freundlich bedient und konnten uns kaum an den phänomenalen 360Grad-Rundumsicht satt sehen. Das größte Spektakel war der Sonnenuntergang von dieser Aussichtwarte per excellence – Der Himmel Richtung Westen präsentierte sich in den verschiedensten Gelb- und Orangetönen.

Gegen 18:45 Uhr, mit Einsetzen der Dämmerung, fuhren wir mit der Bergbahn wieder abwärts. Glücklicherweise fährt die Niesenbahn an den Samstagen während der Sommersaison bis gegen 23:00 Uhr. Nach einer zweistündigen Autofahrt kamen wir wieder in Wolfenweiler an.

Fazit: Ein Traumtag, der selbst für den verregneten Sommer und den damit verbundenen Ausfall einiger Bergtouren entschädigt. Die 9 Teilnehmer werden wohl noch lange von dieser Tour zehren. Allerdings ist auch uns bewusst, dass dies wohl die letzte Sommer-Bergtour in diesem Jahr war. Somit ein versöhnlicher Abschluss der diesjährigen Bergwandersaison!

Nach unserer grandiosen Tour zum Niesen blieb Volker noch einen Tag länger im Berner Oberland und wollte nochmals das tolle Herbstwetter für eine weitere Bergwanderung nutzen.

Sie dauerte ca. 6 Std. und ging bis zu einer Höhe von 1654 m. Die Strecke ging fast nur über Weidflächen, kaum Wald und somit überall beste Aussichten. Im Gegensatz zur Niesen -Tour, musste man viele wasserführende Rinnen queren, was einen besonderen Reiz ausmachte. Die Route führte von Frutigen-Oberfeld übers Chapfli, Zismaseck, Unders – Chumi, Eggweid zurück nach Frutigen – Oberfeld.

28.10.2012: Sportliche Wanderung im Breisgau (Freiamt – Hünersedel)

Wieder einmal stand eine Wanderung im Jahr 2012 kurz vor einer Absage. Schuld war diesmal nicht ein verregneter Tag, sondern ein extrem früher Wintereinbruch Ende Oktober – Ein (Wetter)Phänomen, welches in dieser Intensität absoluten Seltenheitscharakter besitzt. Für Samstag war Dauerschneefall gemeldet, so haben wir die Tour spontan auf Sonntag verlegt. Für diesen Tag war zwar kein Niederschlag gemeldet, außerdem bestand etwas Hoffnung auf Sonnenschein, ungemütlich kalt war es trotzdem.

Wohl aufgrund der äußeren Umstände und der spontanen Terminänderung trafen sich „nur“ 5 winterressistente Personen und ein Hund vor dem Feuerwehrgerätehaus in Freiamt-Brettental. Vor dem Tourenstart genehmigten wir uns einen Kaffee in der Ludinmühle (www.ludinmuehle.de)

Zu Beginn liefen wir ca. 50 Meter auf der Hauptstraße westwärts und bogen dann linkerhand beim Wegweiser „Brettental Kirche“ (445 m) ab. Von Anfang an waren wir von den enormen Schneemassen in dieser Höhenlage überrascht – Es waren ca. 5-10 cm Neuschnee auf 450 Metern Höhe! Bereits nach kurzer Zeit erreichten wir einen winterlichen Laubwald. Uns bot sich ein seltenes Schauspiel: Die herbstlich gefärbten Bäume waren von Neuschnee bedeckt. Normalerweise sind im Winter die Blätter unterm Schnee, doch diesmal war es umgekehrt: Auf dem Schnee lagen lauter bunte Blätter. Eigentlich ein schönes und seltenes Schauspiel – Jedoch hatten die Bäume ganz schön unter der schweren Last zu leiden, des öfteren sahen wir durch Schneebruch umgeknickte Laubbäume. Bei der Molchenwaldhütte (610 m) legten wir eine kleinere Trinkpause ein. Danach folgte noch ein kleiner Aufstieg im winterlichen Wald und alsbald erreichten wir eine freie Hochfläche mit den bekannten Windrädern. Die Aussicht war heute leider sehr bescheiden, außerdem pfiff ein eisiger Wind auf dem Plateau von Scheerberg und Schillinger Berg. Zum Glück gelangten wir kurz nach der Weggabelung „Scheerberg“ (692 m) in den Windschutz eines geschlossenen Waldes. Fast ohne Anstieg auf einem breiten Waldweg erreichten wir die überdachte Schutzhütte Hohe Eck (698 m), wo Zeit für unsere Mittagspause war. Nach etwas mehr als einem Kilometer erreichten wir das Wanderheim Kreuzmoos (730 m), wo wir uns einen Kaffee, einen riesigen Kuchen bzw. ein Panache genehmigten. Diese Gaststätte wird vom Team der Ludinmühle bewirtschaftet. Wir wurden sehr freundlich bedient und kamen sogar mit dem Seniorchef ins Gespräch. Danach setzten wir den Weiterweg zum Hünersedel, dem Höhepunkt der heutigen Tour, fort. Bald erreichten wir den 744 m hohen Gipfel, der ein imposanter Aussichtsturm aus dem Jahr 2004 schmückt. Die Fernsicht von diesem Turm hielt sich am heutigen Tag in Grenzen. Als Gipfel-Überraschung gab es diesmal wieder einen Sekt der WG Wolfenweiler. Danach machten wir uns an den Abstieg, der uns auf der anderen Seite des Berges über einen schmalen Pfad bis zur Wegverzweigung „Heiberich“ (590 m) führte. Wir blieben auf dem mit der blauen Raute markierten Wanderweg und kamen bei einem Steinbruch (601 m) vorbei. Bei „Schönwasen Grenzstein“ (545 m) nahmen wir den direkten Weg zurück nach Brettental. Die Schlusseinkehr erfolgte wieder in der Ludinmühle, wo wir mit einer leckeren Kürbissuppe bzw. Riesenportionen Kuchen verwöhnt wurden.

Die Wegstrecke betrug ca. 14 Km, Höhenunterschied 400 Meter und die reine Gehzeit etwas weniger als 4 Stunden. Wir legten allerdings recht viele Pausen ein, außerdem widmeten wir uns an diesem Tag ausgiebig der „Wirtschaftskunde“, d. h. wir sind 3mal eingekehrt. Dies lag natürlich auch an den winterlichen Temperaturen.

Link zu Googlemap:

https://maps.google.de/maps/ms?msid=201544533280484785134.0004cf56fd342ac3c5508&msa=0&ll=48.179823,7.980881&spn=0.114692,0.21698