September 2011

 

02.09. – 04.09.2011: Bergwochenende in Liechtenstein

Viele von uns kannten das Fürstentum Liechtenstein bisher nur als Steuerparadies bzw. wegen den zahlreichen Banken. Nur die wenigsten wussten, dass dieser zwischen Österreich und der Schweiz liegende Zwergstaat eine Fülle an attraktiven Bergtouren bietet. Das Ziel unseres 2,5tägigen Kurzurlaubs war die Besteigung d. Vorder Grauspitz (2599 m) – Höchster Berg in Liechtenstein.

Am Freitagnachmittag trafen sich 8 Personen an der WG Wolfenweiler bzw. am Grenzübergang Weil zur gemeinsamen Anreise. Gleich hinter der Grenze kamen wir auf der Stadtautobahn Basel in einen Stau. Danach verlief die Fahrt (überraschenderweise) vollkommen staufrei, so dass wir gegen Abend in der Pension Bad Nofels bei Feldkirch/Österreich ankamen. Zum Abschluss des Tages kehrten wir gemeinsam in die Nofler Stuba (www.noflerstuba.at) ein, wo uns ein reichhaltiges Speiseangebot erwartete.

Der Tag der Grauspitz-Besteigung begann mit einem „frühen“ Frühstück um 6:00 Uhr (!) Dadurch hatten wir ausreichend Zeit für eine erfolgreiche Besteigung. Nichts Schlimmeres als die Tatsache, dass ein Gipfel aufgrund Zeitmangel bzw. Zeitdruck nicht erreicht werden kann ! Danach fuhren wir die Rheintalautobahn bis nach Malans GR, wo wir unsere Autos direkt bei der Talstation der Älplibahn (www.aelplibahn.ch) parkierten konnten. Diese sehr urige Bergbahn mit den zwei quietschgelben Kabinen wird von einer Genossenschaft betrieben und kann in 15 Minuten maximal 8 Personen befördern. Es versteht sich von selbst, dass eine Vorreservierung unumgänglich ist (!). Das Bahnpersonal ist sehr humorvoll und bodenständig – Unsere Gruppe von 9 Personen (eine Mitwanderin aus Zürich kam an diesem Morgen direkt zur Talstation) erhielt einen Kaffee auf Kosten des Hauses. Das nennen wir Service und Kundenfreundlichkeit 😉 Nach wenigen Minuten erreichten wir bequem die Bergstation Älpli (1801 m), die eine tolle Sicht über das Rheintal Richtung Chur ermöglichte. Das Abenteuer Grauspitz konnte nun beginnen. Von Älpli liefen wir den breiten Wander- bzw. Wirtschaftweg über Kamm (2030 m) bis zur Verzweigung oberhalb der Alp Bad (1954 m). Hier schlugen wir den Bergwanderweg linkerhand Richtung Fläschertal ein. Leider war kurz danach die Wegspur durch die vielen Kühe zerstört, so dass wir etwas umständlicher und weglos über ein Geröllfeld stiegen. Doch bald erreichten wir wieder den regulären Bergweg, der uns bald zum ausgetrockneten Unterst See (1888 m) führte. Nun ging es den Wanderweg Richtung Alp Ijes weiter, der bald in einen breiten Wirtschaftsweg einmündete. Hier hielten wir uns links, gingen durch 2 Tunnels (Taschenlampen allerdings nicht erforderlich), und erreichten nach einer reinen Gehzeit von weniger als 2 Stunden den Talkessel der Alp Ijes (1934 m). Bis zu dieser Stelle waren wir ziemlich flott unterwegs, es handelte sich größtenteils um breite Wege im T1-Bereich. Jetzt war aber „Schluss mit Lustig“ und der alpine Teil der Tour begann: Von der Alp Ijes erkannten wir den Aufstiegsweg über einen breiten Grasrücken. Über einen steilen Wiesenhang mit spärlichen Wegspuren erreichten wir den Punkt 2148 mit einem Mini-Bergsee und einem breiten Plateau. Hier verabschiedeten sich 3 Personen unserer Gruppe, die wieder nach Ijes abstiegen und dort den Tag genossen. Die 6 verbliebenen Berggänger stiegen weiter steil bergan und erreichten den Aufstiegsgrat zum Hinter Grauspitz, dem zweithöchsten Berg in Liechtenstein. Hier verließen wir den grasigen Grat und stiegen linkerhand in das Schafälpli, eine geröllige Mulde, ab. Von diesem Punkt wirkte der Vorder Grauspitz wie eine beinahe senkrechte Geröll- und Felswand, die auf dem ersten Blick als unbesteigbar erscheint. Wir steuerten über ein steiles Geröllfeld den Grauspitzsattel (2502 m) an. Nun machten wir eine kleine Pause und stiegen dann linkerhand über einen breiten mit Steinen besetzten Grat Richtung Gipfel. An manchen Stellen fanden wir einfaches Gehgelände vor, andere Passagen waren dann wieder sehr ausgesetzt (T4). Schon nach ca. 15 Minuten erreichten wir den Vorgipfel – Nur eine nach beiden Seiten ausgesetzte Scharte trennte uns vom höchsten Liechtensteiner. Die letzten Aufstiegsmeter erforderten nochmals unsere vollste Konzentration, doch dann standen wir auf dem „Top of Ländle“. Die Straußenclique hatte mit dem Vorder Grauspitz (2599 m) den 3. Länderhöhepunkt bestiegen. Wir waren sehr glücklich, freuten uns über die tolle Rundumsicht und über diesen Triumph. Ein Gruppenfoto mit der Liechtensteinflagge und ein Eintrag im Gipfelbuch waren natürlich obligatorisch. Obwohl dieser Berg der höchste Punkt von Liechtenstein darstellt, wird er verhältnismäßig selten bestiegen. Wir waren die ganze Zeit alleine am Berg unterwegs. Der Abstieg führte uns fast identisch zum Aufstiegsweg zurück zur Alp Ijes. Das steile Geröllfeld oberhalb d. Schafälpi und der steile Grasrücken erforderten nochmals unsere vollste Konzentration. Doch nach erreichten wir wohlbehalten wieder die Alp Ijes, wo wir bereits von unseren 3 Kolleginnen und Kollegen begrüßt wurden. Der Rückweg über die Alp Bad war nochmals ein richtiger Schinder: Es war ein extrem heißer Tag und der Rückweg bis zur Bergstation zog sich in die Länge. Nach einer reinen Gehzeit von ca. 8 Stunden, 900 Höhenmetern und einer Streckenlänge von fast 17 Km erreichten wir pünktlich zu unserer reservierten Talfahrt die Bergstation. Zeit für eine kurze Einkehr hatten wir allerdings noch – Das Timing war perfekt! In wenigen Minuten schwebten wir wieder ins Tal. Als kleines „Abschiedsgeschenk“ entdeckten wir direkt neben dem Parkplatz einen Trupp Wilder Alpenveilchen. Die Rückfahrt zur Unterkunft in Feldkirch verlief ohne Probleme. Anschließend machten wir uns frisch und dann freuten wir uns auf das Abendessen in der Nofler Stuba.

Am Sonntag gab es erst relativ spät Frühstück. Da das Wetter sehr gewittrig war, entschlossen wir uns zu einem kleinen Stadtbummel in Vaduz, der Hauptstadt vom Fürstentum Liechtenstein.

Bereits am frühen Nachmittag kamen wir wieder wohlbehalten zuhause an.

Es waren 3 tolle Tage mit einer netten Gruppe! Abgerundet wurde dieser Kurzurlaub durch eine erfolgreiche Besteigung eines absoluten unbekannten und doch sehr spektakulären Berges.


24.09.2011: Rund-Wanderung zum Château Salm und La Chatte Pendue

(Mittelvogesen; ca. 12km westlich von Schirmeck)

Zu der von Hubert geführten herbstlichen Rundwanderung, abseits jeglicher Zivilisation, in einer sehr ruhigen waldreichen Gegend in den Mittelvogesen haben sich 6 Leute getroffen. Auf geschichtsträchtigen Wegen (Frankfurter Kamm, ehemalige deutsch französische Grenze, heutige Grenze Elsass-Lothringen etc.) ging es über Chataux Salm, Katzenstein (La Chatte Pendue), Haute Loge, Haute Chaume, Col Hantz und Col Preye und zurück zum Ausgangpunkt Etang Coucou (Kuckucksweiher). Auch der der bekannte Donon-Gipfel, das große Denkmal vom KZ-Struthof und der Turm bei den Haut Chaumes waren auf der Route sehr häufig zu sehen. Unterwegs wurden bei dem äußerst schönen Wetter viele Erholungspausen zum Sonnentanken und eingelegt. Am Schluss der Tour wurde in einer kleinen Pension bei Salm der Flüssigkeitsverlust von der Tour wieder ausgeglichen. Durch die vielen ausgedehnten Pausen und die nicht geplante Schlusseinkehr hat sich auch die Heimreise etwas verzögert.


25.09.2011: Wanderung im Solothurner Jura (Kloster Beinwil – Hohe Winde)

Der September 2011 zeigte sich von seiner sommerlichen Seite, so auch an diesem Sonntag, an dem Papst Benedikt XVI. der Stadt Freiburg einen Besuch abstattete. Wir waren insgesamt 13 Personen (Lörrach und Freiburg ungefähr gleich stark vertreten), die sich gemeinsam auf den Weg zum Kloster Beinwil SO (589 m), dem Ausgangspunkt unserer Wanderung, machten. Vom Kloster liefen wir den markierten Weg Richtung Hohe Winde. Kurz nach Erreichen der Hauptstraße bog der Wanderweg rechts in einen breiten Waldweg ab. Leider war die Beschilderung an dieser Stelle vermutlich entfernt, so dass wir ein paar Minuten zu weit an der Straße entlanggingen. Von dieser Abzweigung begann der meistens relativ flache Aufstieg zur aussichtsreichen Hohen Winde. Bei Ebnet (740 m) erreichten wir eine baumfreie Weidefläche, wo wir von den Kühen neugierig beobachtet wurden. Der Weiterweg verlief anfangs auf einem breiten Waldweg, später nach einer imposanten Felswand wurde der Weg schmaler und steiler. Doch dann endlich bei der Kleinen Winde (1036 m) verließen wir den schattigen Wald und erreichten die sonnenüberfluteten Weiden unterhalb des Gipfels. Der Weiterweg bis zum Gipfel war der reinste Genuss: Die Fernsicht Richtung Norden bis Basel, die sich langsam verfärbenden Laubwälder und die idyllischen Juraweiden mit den letzten blühenden Pflanzen. Auf dem 1204 Meter hohen Gipfel befinden sich ein Triangulationsdreieck und ausreichend Platz für eine Rast. Danach liefen wir in wenigen Minuten bis zur Skihütte Hohe-Winde (www.skihuette-hohewinde.ch). Dort konnten wir schön in Freien sitzen und genossen den Blick über die benachbarte Jurakette (Scheltenpass). Leider blieb uns heute eine Alpensicht vergönnt. Der Rückweg führte uns zuerst in wenigen Minuten zum Gipfel und dann wieder zurück Richtung Kleine Winde. An einem ehemaligen Stall bogen wir natürlich nicht mehr rechts Richtung Aufstiegsweg ab, sondern liefen den schönen Wanderweg geradeaus weiter. Wir kamen an einigen interessanten Trockenrasen vorbei und sahen im lichten Wald sogar einige wilde Eiben (https://de.wikipedia.org/wiki/Europäische_Eibe) mit ihren knallroten Früchten. Bei der Abzweigung Mittlere Rotmatt (924 m) begann dann allerdings der Abstieg. Anfangs liefen wir durch einen schattigen Wald, ab Neuhof (658 m) ging es über sonnige Wiesenfläche weiter. Bei Joggenhus (534 m) erreichten wir die Hauptstraße, wo uns der Wanderweg in einer guten Viertelstunde wieder zum Kloster zurückführte.

Reine Wanderzeit: ca. 4 Stunden, ca. 750 Höhenmeter, etwa 11 Km Wanderstrecke

Als Besonderheit des Tages organisierte uns Uwe eine private Führung durch die Klosteranlage. In dieser gut einstündigen Führung lernten wir einiges über die Geschichte dieses historischen Hauses, wie auch über das Leben in diesem ökumenischen Kloster.

An der Palmrainbrücke angekommen verabschiedeten wir uns wieder voneinander. Eine gemeinsame Schlusseinkehr gab es dieses Mal keine.

Es war ein toller Spätsommertag mit einer netten Gruppe, der uns allen sehr viel Spaß machte!