07. Juni: Anreise nach Budapest
Wir starteten unsere Reise am Flughafen Basel mit einem kurzweiligen Flug in die ungarische Hauptstadt. Mit einem Taxi fuhren wir zu unserer Unterkunft, dem Cityhotel Pilvax, welches sich mitten in der Innenstadt befindet. Nach einem kurzen Einchecken erkundigten wir Budapest auf eigene Faust. Bei hochsommerlichen Temperaturen war unser Stadtrundgang sehr anstrengend, insbesondere der kurze Aufstieg zur Zitadelle war sehr schweißtreibend. Von hier aus überblickten wir die gesamte Stadt wie auch Teile vom hügeligen Umland. Trotz der Stadtnähe fanden wir an den lichten und felsigen Hängen eine Vielzahl interessanter Pflanzen, wir machten Bekanntschaft mit der pannonische Flora: https://de.wikipedia.org/wiki/Pannonische_Florenprovinz. Unser nächstes Ziel war das weiträumige Areal der Burganlage. Hier verblieben wir länger und genossen ein typisch ungarisches Essen, die schöne Abendstimmung und eine phänomenale Rundumsicht über das nächtliche Budapest. Mit einem Taxi fuhren wir bequem zurück ins Hotel.
Weitere Informationen über Budapest: https://de.wikipedia.org/wiki/Budapest
08. Juni: Stadtführung Budapest, höchster Berg von Ungarn, Fahrt in die Slowakei
Den 2. Tag starteten wir mit einem reichhaltigen Frühstück und dem obligatorischen Auschecken. Wir wurden bereits von unserem Stadtführer und einem Busfahrer empfangen. Also konnte unsere gut 2stündige Stadtrundfahrt durch Budapest starten. Wir wurden in einem klimatisierten Kleinbus zu den schönsten Sehenswürdigkeiten gefahren, 1. Zwischenhalt war das ungarische Parlament: https://de.wikipedia.org/wiki/Parlamentsgebäude_(Budapest). Die Erläuterungen waren sehr informativ, die 2 Stunden vergingen wie im Fluge. Wir machten einen längeren Zwischenhalt bei der Zitadelle und genossen nochmals bei hochsommerlichen Temperaturen einen Blick über Budapest. Als Abschluss der Stadtführung ging es zum weiträumigen Areal der Burg: https://de.wikipedia.org/wiki/Burgpalast. Danach fuhren wir wieder zu unserem Hotel zurück und verabschiedeten uns vom Guide und dem gleichnamigen Busfahrer (Name haben wir leider vergessen).
Hier wartete bereits Marosch aus der Slowakei auf uns. Nach einer herzlichen Begrüßung fuhren wir in einem (glücklicherweise) klimatisierten Kleinbus Richtung Slowakei. Allerdings machten wir einen Umweg über den höchsten „Berg“ von Ungern, dem 1014 m hohen Kékes (https://de.wikipedia.org/wiki/Kékes). Dieser Länderhöhepunkt ist ganz einfach zu „besteigen“: Vom gebührenpflichtigen Parkplatz sind es nur wenige Minuten bis zum Dach von Ungarn. Nach einem obligatorischen Foto mit Ungarn-Fähnchen gab es eine kleine Weinprobe mit 3 verschiedenen ungarischen Weinsorten. Wir stießen gemeinsam auf die erfolgreiche „Besteigung“ eines weiteren Länderhöhepunktes an. Gemeinsam erkundigten wir noch etwas das Gelände rund um den Kékes. Hinter der Gipfelpyramide, direkt beim eingezäunten Areal vom alten Aussichtsturm, ist das Gelände noch etwas höher. Allerdings handelt es sich um einen künstlich aufgeschichteten Wall, somit zählt dieser Punkt nicht als natürliche Erhebung. Bei unseren Länderhöhepunktprojekten ist halt alles sehr akkurat. Anschließend setzten wir unsere Fahrt Richtung Slowakei fort, kurze Zeit später überschritten wir die ungarisch-slowakische Grenze und nach einer Fahrt durch eine liebliche und dünnbesiedelte Landschaft erreichten wir Banská Bystrica, das Zentrum der Zentralslowakei. Von dort war es nicht mehr weit bis zum Berghotel Polianka in Krpacovo (www.polianka.sk). Hier wurden wir bereits von Suzana, unserer Wanderführerin der nächsten Tage, und Martin, dem Hotelbesitzer empfangen. Den Abend verbrachten wir auf der aussichtsreichen Terrasse bei einem kühlen Bier und traumhafter Sicht über die bewaldeten Höhenzüge der Niederen Tatra, so ließen wir ganz entspannt diesen ereignisreichen Tag ausklingen.
09. Juni: 1. Wanderung – NP Polana
Unsere erste Wanderung führte uns in das UNESCO Biossphärenreservate Polana. Bereits im letzten Herbst waren wir von der Ursprünglichkeit der Wälder und der imposanten Fernsicht über die unzähligen Hügelketten der Zentralslowakei begeistert. Hinzu kamen jetzt noch die blumenreichen Wiesen mit der Feuerlilie als Highlight und einigen Orchideen in den lichten Wäldern. Da lachte das Botanikerherz, es wurde viel fotografiert. Die gesamte Tour dauerte ca. 4 Stunden (reine Gehzeit). Leider kamen wir bei der Gaststätte beim Sedlo Pod Hrbom in einem kräftigen Gewitter- und Hagelschauer. Trotz geschlossener Berghütte konnten wir uns zumindest unterstellen. Bei weiterhin anhaltenden Regen liefen wir dann allerdings weiter und wurden bereits von Martin empfangen. Wir fuhren in eine Koliba (landestypisches Restaurant), wo wir bei reichhaltiger slowakischer Küche, Bier und einem kräftigen Schnaps diese sehr ereignisreiche Wanderung beendeten.
10. Juni: Unterwegs in der Niederen Tatra Richtung Skalka
Heute ging es hoch hinaus: Mit der neuen und sehr komfortablen Bergbahn fuhren wir auf den Chopok und befanden uns damit auf dem Hauptkamm der Niederen Tatra. Innerhalb von wenigen Minuten erreichten wir den felsigen Gipfel vom Chopok (2024 m). Die Rundumsicht wurde teilweise durch die bereits am frühen Vormittag vorhandenen Wolkenformationen getrübt. Gerade der Dumbier, höchster Berg d. Niederen Tatra, hüllte sich in dichten Wolken. Somit disponierte Suzana um und die Dumbier-Besteigung wurde auf einen anderen Tag verschoben. Auf einem vorbildlich angelegenen Panoramaweg liefen wir Richtung Polana und genossen die noch imposante Fernsicht. Leider war dieser Wegabschnitt sehr kurzweilig und so kamen wir schneller als gewollt beim Sedlo Polany (1837 m) an. Hier machten wir eine kleine Mittagspause und sahen wie die ersten Nebelschwaden Richtung Hauptkamm aufzogen. Danach kamen wir beim Wegweiser Polana (1890 m) vorbei, beim Krizske Sedlo (1775 m) war der Wendepunkt der Tour erreicht und wir nahmen den Weg, der linkerhand zur Mittelstation der Seilbahn führte. Eine Besteigung des sagenumworbenen Skalka-Massives ist aus Naturschutzgründen erst ab dem 15. Juni möglich. Der Rückweg führte uns durch steile Berghänge mit einer interessanten Alpenflora und unzähligen Heidelbeerbüschen mit ihrem hellgrünen Frühlingslaub. Leider verdichtete sich die Bewölkung immer mehr und plötzlich kamen wir in ein kräftiges Gewitter mit Starkregen und anfangs etwas Hagel. Leider boten die Latschenkiefern keine Unterstandmöglichkeit. Nach einer Weile liefen wir dann trotz strömenden Regen weiter und beim Sedlo Prislop (1519 m) hörte es mit regnen auf. Nun war es nicht mehr weit bis zur Mittelstation (ca. 1515 m), wo wir erst einmal einkehrten und uns wieder aufwärmten. Wir verzichteten nun auf einen Abstieg zur Talstation und fuhren bequem mit der Bergbahn talwärts.
Trotz des heftigen Gewitterschauers waren wir der einhelligen Meinung, dass es eine sehr schöne Tour war. Gehzeit ca. 5 Stunden, Anstieg unwesentlich, ca. 600 Höhenmeter im Abstieg.
Am Abend wurde gemeinsam gegrillt und wir genossen die schöne Abendstimmung rund um das Hotel. Wir lernten außerdem unter der Anleitung von Suzana und Martin die Herstellung von Ziegenkäse. Das war eine Mordsgaudi, die uns allen viel Spaß bereitete.
11. Juni: Wanderung zu einem schmucken Bergarbeiterdorf
Leider war für diesen Tag auch wieder eine starke Gewitterneigung prognostiziert, so dass wir diesmal auf eine Tour im Gebirge verzichteten. Stattdessen fuhren wir mit dem Bus nach Banska Bistrica, wo wir bereits von Marosch empfangen wurden, der uns in wenigen Minuten mit seinem Kleinbus bis nach Sachtika (957 m) fuhr. Von hier aus starteten wir unsere interessante Rundtour bis in das ehemalige Bergbaudorf Spania Dolina, welches wir bereits vom Vorjahr kannten. Auf teilweise geheimnisvollen Pfaden führte uns Suzana durch ein sehr ursprüngliches Waldgebiet. Zu unserer Überraschung fanden wir einige interessante Pflanzen, eine Ringelnatter huschte geschwind über den Weg. Botanisch wie auch zoologisch war diese Tour sehr lohnenswert, an manchen Stellen hatten wir einen schönen Blick zum Gebirgszug der Großen Fatra. Bald erreichten wir Spania Dolina (718 m) mit den liebevoll restaurierten Häusern. Wir lauschten gespannt den informativen Erklärungen von Suzana über den Bergbau vor Ort und der Geschichte der deutschstämmigen Bevölkerung in der Slowakei. Danach gönnten wir uns ein kühles Bier oder Kofola (https://de.wikipedia.org/wiki/Kofola). Die reine Gehzeit betrug ca. 4 Stunden, Höhenunterschied: nur ca. 200 Meter. Da bereits jetzt wieder dunkle Wolken aufzogen, hatte Suzana wieder alles richtig gemacht!
Wir wurden wieder von Marosch abgeholt, der uns nach Banska Bistrica brachte. Hier kamen wir in den Genuss einer Stadtführung, Suzana zeigte uns die interessanten Sehenswürdigkeiten von BB (https://de.wikipedia.org/wiki/Banská_Bystrica). Im Anschluss gab es wieder ein landestypisches Mittagessen, diesmal in einem schönen Innenhof. Danach hatten wir noch etwas Zeit zur freien Verfügung und bummelten auf eigene Faust durch die Innenstadt. Leider fing es heftig zu regnen an, doch im Gegensatz zu Wanderungen oberhalb der Baumgrenze fanden wir jetzt ausreichend Gelegenheiten zum Unterstehen. Danach liefen wir zum Busbahnhof, kamen am Partisanendenkmal und an weiteren Relikten aus der sozialistischen Ära vorbei.
Die unberührten Waldgebiete rund um unser Hotel beherbergen zahlreiche seltene Pflanzen, so auch den Frauenschuh (https://de.wikipedia.org/wiki/Gelber_Frauenschuh).Mit Hilfe vom Hotelier Martin machten wir uns an die Suche, die ca. 1,5 Stunden dauerte. Leider fanden wir nur noch verwelkte Exemplare von Cypripedium calceolus. Der guten Stimmung tat dies jedenfalls keinen Abbruch. Wir hatten somit noch ein sportliches Abendprogramm und fanden wenigstens eine botanische Besonderheit: Den Karpaten-Eisenhut, der nur in Rumänien, Moldawien und der Slowakei vorkommt.
12. Juni: Anstatt Niedere Tatra wieder eine Ausweichtour
Auch an diesem Tag hatten wir kein Glück mit dem Wetter: Wir fuhren gemeinsam zur Talstation der Chopok-Bergbahn, aber bereits frühmorgens verhüllten dunkle Wolken den Gipfel des Dumbiers. Angesichts dieser wenig verheißungsvollen Alternative disponierten wir um und fuhren in das Freiluftmuseum bei Čierny Balog (https://www.lesy.sk). Es handelte sich zwar auch wieder um eine Genusswanderung, die uns entlang eines Lehrpfades zum Thema Wald und Holzwirtschaft führte. Obwohl es sich um einen gut ausgebauten Lehrpfad handelte, waren wir ziemlich alleine unterwegs. Am Ende des offiziellen Rundkurses liefen wir in ein naturbelassenes Tal hinein und bewunderten die zahlreichen Knabenkräuter in den Feuchtwiesen. Bei einem sehr idyllisch gelegenen Forsthaus machten wir eine kleine Mittagspause. Der Rückweg gestaltete sich sehr spannend: Wir folgten einem schmalen und zugewachsenen Weg bergan – Jetzt befanden wir uns wirklich in einem richtigen Urwald. Die Wegfindung war nicht ganz einfach, aber Suzana und Jochen führten uns souverän über diesen bewaldeten Höhenrücken. Wir genossen die Stimmung in diesem sehr naturbelassenen Waldabschnitt und die absolute Ruhe. Wir erreichten bald ein anderes Tal und liefen nun auf asphaltiertem Wege zurück bis zum Einstieg des Waldlehrpfades. Hier setzten wir die Runde vom Lehrpfad fort und lasen aufmerksam die informativen Erläuterungen auf den liebevoll gestalteten Holztafeln. Reine Gehzeit: ca. 4 Stunden, viele Pausen für Erläuterungen von Suzana und fürs Lesen der Informationstafeln.
Die landestypische Abendeinkehr fand diesmal in der Koliba direkt am See bei unserem Hotel statt. Wir genossen eine deftige Knoblauchsuppe, eine feine Forelle und ein süßes Dessert. Leider mussten wir uns an diesem Abend bereits von Suzana verabschieden. Wir bedankten uns sehr für ihre tolle Führung und freuen uns bereits jetzt auf ein Wiedersehen! Die Sonne verschwand langsam hinter den Baumwipfeln – Wieder verging ein rundum gelungener Tag!
13. Juni: Marko ermöglicht uns den Dumbier – Happy End in der Niederen Tatra
Die heutige und leider letzte Wanderung unserer Wanderwoche wurde von Marko geleitet. Gemeinsam fuhren wir zur Talstation der uns mittlerweile bekannten Chopok-Bergbahn – Das „Abenteuer“ Dumbier konnte nun beginnen. Beim Wegweiser Tangoska (1121 m) begann der Aufstiegsweg, anfangs führte er uns durch ein waldreiches Tal bergan. Ein geologisch wie auch botanisch interessanter Wegabschnitt: Auf der linken Seite herrschte Urgestein vor, rechterhand Kalk (Dumbier-Dolomit). So fanden wir auf engsten Raume eine Vielzahl an seltenen Pflanzen, die größte Besonderheit war das Heilglöckchen (https://de.wikipedia.org/wiki/Alpenheilglöckchen). Wir waren allerdings nicht alleine unterwegs, die Bergtour zum Dumbier gehört wohl zu den beliebten Wanderungen in der Slowakei. Kurz vor der Berghütte Chata Stefanika (1728 m) kamen wir an einer sehr blumenreichen Bergwiese mit zahlreichen Alpenpflanzen vorbei. Wir kehrten in der Berghütte ein und genossen eine deftige Knoblauchsuppe und ein kühles Bier/Kofola. Der gut markierte Weiterweg führte uns bereits nach wenigen Minuten zurück in ein Gebiet mit Urgesteinsboden. Die Szenerie wechselte von bunten und blumenreichen Bergwiesen zu großen Blockhalden mit nur einer Handvoll Alpenpflanzen. Bei einem kleinen Sattel erreichten wir den Abzweig zum Gipfel. In ca. 20 Minuten erreichten wir den mit einem Doppelkreuz geschmückten Dumbier (2045 m). Vom höchsten Berg der Niederen Tatra hatten wir eine traumhafte Rundumsicht, in Ferne sahen wir sogar den Gebirgszug der Hohen Tatra. Bald kamen wir wieder beim Sedlo (=Sattel) an, hier nahmen wir nicht den regulären Kammweg, sondern liefen rechterhand bergab und kamen auf einem wenig frequentierten Bergweg beim Demanovska Sedlo (1756 m) an. Marko lotste uns auf einen unmarkierten Bergweg Richtung Mittelstation und von dort stiegen wir ab bis zum Ausgangspunkt unserer rundum gelungenen Bergtour. Reine Gehzeit: ca. 5 Stunden, etwa 900 Höhenmeter im Auf- und Abstieg. Ein großes Dankeschön an Marko für diese tolle Führung – Im dritten Anlauf hat es nun endlich mit dem Dumbier geklappt!
Die Schlusseinkehr fand zur Feier des Tages in einem luxurösen Viersterne-Hotel statt – Man gönnt sich ja sonst nichts 🙂
14. Juni: Rückreise, Abschied von der Slowakei nehmen
Leider vergeht ein Wanderurlaub wie im Fluge, an diesem Tag stand die frühmorgendliche Rückreise auf dem Programm. Mit dem komfortablen Kleinbus von Marosch fuhren wir bei hochsommerlichen Temperaturen zurück nach Budapest. Der Flieger hob pünktlich ab und brachte uns wohlbehalten zurück nach Basel.
Ein ganz besonderer Dank an dieser Stelle an Suzana für die liebevolle und engagierte Führung der Touren. Uns hat es sehr gut gefallen! Natürlich möchten wir uns auch bei Marko für die Tour zum Dumbier bedanken und beim fleißigen und warmherzigen Personal vom Hotel Polianka.