25.03. – 28.03.2016: Osterwandertage Luxemburg – Genussvoll wandern im Großherzogtum

Vorwort:

„Luxemburg beherbergt trotz seiner geringen Größe die vielfältigsten Landschaftsformen mit einer reichhaltigen Natur. Von den aussichtsreichen Höhen der Ardennen im Norden, über die imposante Felslandschaft im Müllerthal bis hin zu den reizvollen Weinbaugebieten entlang von Mosel bietet das Großherzogtum unzählige Wandermöglichkeiten. Ein vorbildlich markiertes Wegenetz und gute Einkehrmöglichkeiten sind ein zusätzlicher Garant für einen gelungenen Wanderurlaub.“ – Mit diesem Einleitungstext hatten wir bereits Anfang Januar diese Oster-Kurzreise ausgeschrieben. Es dauerte nicht lange und die 13 verfügbaren Plätze waren innerhalb kürzester Zeit ausgebucht.

https://de.wikipedia.org/wiki/Luxemburg


25. März: Kneiff (560 m) – Länderhöhepunkt Luxemburg und kleine Ardennenwanderung

An einem regnerischen Karfreitag startete schließlich das „Abenteuer“ Luxemburg. Die Anfahrt gestaltete sich für alle 13 Teilnehmer (FR, KA und Düsseldorf) sehr kurzweilig, es hatte nur wenig Verkehr, so dass alle pünktlich zur vereinbarten Zeit beim Burgplaz (559 m), ganz im Norden von Luxemburg, ankamen. Dieser „Berg“ wurde lange Zeit für die höchste Erhebung des Großherzogtums Lux gehalten, auf einer Holztafel beim Gipfel wird auf diesen Umstand hingewiesen. Doch seit einigen Jahren ist der ca. 1 Km Luftlinie entfernte Kneiff (560 m) – https://de.wikipedia.org/wiki/Kneiff – als Länderhöhepunkt von Luxemburg anerkannt. Also nichts wie hin: Nach einem obligatorischen Gruppenfoto liefen wir in östliche Richtung querfeldein über Wiesen und Äcker. Die schwache Hügelkuppe war problemlos zu finden, eine gute Orientierungshilfe ist ein freistehender Laubbaum. Am Wegesrand befindet sich ein weißer Vermessungspunkt mit der Inschrift „Kneiff“. Wenige Meter entfernt, abseits vom Weg, scheint das Gelände ca. 30 cm höher zu sein. Das spielte für uns keine Rolle, wir dokumentierten beide Punkte mit unserer Kamera. Das obligatorische Gipfelfoto und das Hissen der Landesflagge von Luxemburg fiel diesmal etwas kürzer aus – Grund dafür war natürlich der weiterhin anhaltende Regen. Wir liefen nun über einen asphaltierten Feldweg zurück zum Burrigplaz. Trotz eines weiteren Länderhöhepunktes waren wir froh, als wir bei unseren Autos ankamen.

Es regnete weiterhin, dennoch fuhren wir ins nahgelegene Binsfeld, dem Ausgangspunkt unserer geplanten Wanderung. Wir fanden im Ortskern beim Friedhof einen kleinen Unterstand, wo wir unsere Mittagspause machten. Und tatsächlich, es hörte wirklich zu regnen auf und so konnten wir zu unserer ca. 8 Km langen Wanderung starten. Die gesamte Wanderstrecke war mit einem blauen Fähnchen markiert, überall befanden sich Infotafeln über Kultur, Natur und Geschichte dieser Gegend. Trotz der geringen Strecke war es eine ungemein abwechslungsreiche Strecke durch die naturnahen Ardennen im nördlichen Teil von Luxemburg. Wir liefen über eine hügelige Wiesenlandschaft, durch dunkle Wälder, entlang eines lichten Eichenwaldes und auch durch ein idyllisches Bachtal. An einem Unterstand spendierte uns der Organisator einen Wein der Winzergenossenschaft Wolfenweiler. Für diese Rundtour benötigten wir ca. 2 Stunden, wir blieben während der gesamten Wanderung trocken – Also wieder einmal Riesenglück gehabt, entgegen vieler Wetterprognosen!

Der Streckenverlauf: Binsfeld – Mauluslay – Maulusmilen – Kleimillen – Rossmillen – Binsfeld.

Danach fuhren wir zu unserer Unterkunft, der Auberge Cornelyshaff in Heinerscheid mit einer eigenen Brauerei. Bei deftiger Hausmannskost und feinen Bierspezialitäten ließen wir den ersten Tag unserer Kurzreise ausklingen.

26. März: Auf dem Müllerthal-Trail – Unterwegs in einem imposanten Felsenlabyrinth

Am 2. Tag (Ostersamstag) unserer Reise schein endlich die Sonne, versüßt wurde dieser verheißungsvolle Tag mit einem reichhaltigen Frühstück in unserer Auberge. Über teilweise kleine Nebenstraßen fuhren wir von Heinerscheid in den Ardennen bis nach Beaufort in der „Luxemburgischen Schweiz“. Wir konnten unsere Autos direkt beim Schloss Beaufort (https://de.wikipedia.org/wiki/Burg_Beaufort_(Luxemburg)) abstellen. Vom Parkplatz liefen wir durch das malerische Haupeschbaachtal mit seinen imposanten Felsen aus Sandstein. Der Weg war sehr reizvoll und kurzweilig, wir blieben öfters stehen und hielten die Eindrücke mit unserer Kamera fest. Der Weiterweg führte uns entlang des Halerbaches, wir verließen den Wald und der Routenverlauf folgte einem Asphaltsträßchen Richtung Grondhaff. Beim Erreichen der Hauptstraße bogen wir rechts ab, überquerten die Schwarze Ernz und liefen jetzt einen schlechtmarkierten Pfad bergan („Schlüsselstelle“ der Tour). Nach einem kurzen Anstieg erreichten wir das bekannte Felsenlabyrinth, hier machten wir einen Abstecher zum Predigtstuhl. Auf dem aussichtsreichen Plateau fand unsere ausgiebige Mittagspause statt. Wir liefen zurück zur Weggabelung unterhalb vom Felsenlabyrinth. Der Wanderweg führt entlang mehrerer Felstürme, die man auf teilweise schmalen Wegen erklimmen kann. Teilweise mussten wir uns durch mehre Engstellen durchzwängen oder entlang einer Eisenleiter nach oben steigen. Das Erkunden dieser Felsformationen machte uns Riesenspaß. Danach passierten wir mehrere Kletterfelsen und schauten den Kletterern bei ihren Treiben zu. Bei der Aussichtskanzel Kaasselt begann der Abstieg hinunter nach Grondhaff. In dieser kleinen Ortschaft angekommen liefen wir auf der gegenüberliegenden Talseite bergan und folgten hier der Beschilderung Richtung Chateau. Wir überquerten eine Straße und liefen hinunter in das uns schon bekannte Halerbachtal. Das letzte Stück vom Rückweg war uns bereits bekannt, durch die intensive Nachmittagssonne hatten wir wieder vollkommen neue Fotomotive. Nach guten 6 Stunden (viele Abstecher im Felslabyrinth) Gehzeit und etwa 18 Kilometern kamen wir wieder beim Schloss Beaufort an, welches auch als das Luxemburgische Heidelberg bezeichnet wird.

Anschließend fuhren wir gemeinsam zu unserer nächsten Unterkunft, welche in Deutschland liegt. Für die nächsten 2 Nächte kamen wir im Nitteler Hof in der Moselgemeinde Nittel unter. Wir ließen diesen unerwartet sonnigen Tag bei einem reichhaltigen Abendessen ausklingen.

27. März: Entlang der Mosel und durch naturbelassene Wälder

Der Ostersonntag begann mit einem schmackhaften und reichhaltigen Frühstück in unserer Unterkunft. Trotz des Regens waren wir sehr motiviert und freuten uns auf die heutige Wanderung. Wir fuhren wieder nach Luxemburg in das kleine Städtchen Wasserbillig, welches aufgrund des Tanktourismus überregionale Bekanntheit errungen hatte. Doch wir waren nicht (nur) zum Tanken nach Luxemburg gefahren. An der Moselpromenade in Wasserbillig war der Ausgangspunkt der heutigen Tour. Bei strömenden Regen liefen wir direkt am Moselufer Richtung Mertert (139 m), dem einzigen Frachthafen Luxemburgs. Glücklicherweise hörte es auch mit regnen auf, so dass wir genussvoll durch den Schlosspark laufen konnten. Vorbei am schmucken Pavillon und einem Denkmal für die Unterstützer der Wehrmachtdesserteure und Kriegsdienstverweigerer im 2. Weltkrieg verließen wir den Park und folgten der Markierung „gelber Strich auf blauem Grund“ durch ein Wohngebiet leicht bergan, wir überquerten dann die Autobahn und befanden uns im Anschluss in einer lieblichen Wiesen- und Waldlandschaft. Nun zeigte sich sogar ansatzweise die Sonne, wir nutzten diese trockene Phase auch für Jochen´s informative botanische Erläuterungen. Denn im Gegensatz zu den ersten beiden Wanderungen befanden wir uns in einem Gebiet mit Kalkboden, so dass wir einige Pflanzen entdeckten. die Markierung „gelber Strich“ leitete uns bald in das enge Schlammbachtal. Leider fing es jetzt richtig stark zu regnen an, so dass das Tal seinem Namen alle Ehre machte. Bereits beim Ausstieg aus der Schlucht schien wieder die Sonne. Wir genossen am Aussichtspunkt Michelslay die wärmenden Strahlen der Aprilsonne und machten hier eine Vesperpause. Danach begann der Abstieg über den Manternacher Fiels. In diesem interessanten Waldbiotop entdeckten wir einige Frühlingspflanzen. Bei den Resten einer ehemaligen Holzmühle im Syrtal hatten wir den Wendepunkt unserer Wanderung erreicht. Nach dem Eisenbahnviadukt verließen wir die Straße, überquerten die Syr und liefen hier flussabwärts weiter. Hier entdeckten wir zahlreiche Hirschzungen (https://de.wikipedia.org/wiki/Hirschzungenfarn), ein seltenes Farngewächs, ebenso den schluchtliebenden Zweiblättrigen Blaustern (https://de.wikipedia.org/wiki/Zweiblättriger_Blaustern). Nach Erreichen des Waldrandes bogen wir scharf links ab, dann bogen wir rechts auf einem grasigen Feldweg ein und erreichten eine markante Wegkreuzung. Hier liefen wir links weiter (asphaltierter Weg) zurück Richtung Mertert. Kurz vor Erreichen der Ortschaft mussten wir die Hauptstraße überqueren und erreichten dann wieder bei der Syrmündung die Mosel. Hier spendierte uns der Organisator einen feinen Wein der WG Wolfenweiler. Jetzt ging es wieder entlang der Mosel zurück Richtung Ausgangspunkt Wasserbillig. Für die 18 km lange Wegstrecke benötigten wir ca. 5 Stunden (inklusive Pausen).

Da wir noch recht viel Zeit bis zum Abendessen hatten, fuhren wir noch spontan ins nahgelegene Trier. Die älteste Stadt Deutschlands (https://de.wikipedia.org/wiki/Trier) hat kulturell sehr viel zu bieten. Wir erkundigten im Schnelldurchgang die reizvolle Innenstadt. Wir gönnten uns in einem Café direkt bei der Porta Nigra einen feinen Apfelstrudel mit Kaffee. Gerade in diesem Moment fing es stark zu regnen an, doch danach schien wieder die (April)Sonne.

In einer gutbürgerlichen Weinstube in Nittel beschlossen wir diesen schönen und rundum gelungenen Tag, auch in dem Bewusstsein, dass dies unser letztes gemeinsames Abendessen sein wird.

28. März: Saarschleife bei Mettlach und Rückfahrt

Leider setzte sich das regnerische Osterwochenende auch am letzten Tag unserer Kurzreise fort: Bei Dauerregen verabschiedeten wir uns vom lieblichen Moseldorf Nittel und fuhren bis zur Fähranlegestelle Dreisbach (168 m) in der Nähe der Saarschleife bei Mettlach. Bei leichtem Regenfall wanderten wir durch das idyllische Steinbachtal bergan. Die moosbewachsenen und knorrigen Bäume wirkten trotz der trüben Witterung sehr reizvoll. Über einen etwas steileren Wanderweg, der mehrfach über Brücken und zum Schluss über Holzstufen führte, erreichten wir die Teufelsteinhütte (311 m). Nun ging es fast eben zum Aussichtspunkt Cloef (352 m). Von dieser Stelle hatten wir einen schönen Blick über die Saarschleife (https://de.wikipedia.org/wiki/Saarschleife). Dieses Panorama gehört wohl zu den bekanntesten Fotomotiven im Saarland, natürlich war auch hier ein Gruppenfoto obligatorisch. Mittlerweile hörte es auch mit regnen auf, so dass wir ausgiebig die feinen Liköre und Schnäpse probieren konnten, die ein örtlicher Obstbauer bei der Cloef verkaufte. Der gut markierte Wanderweg (Saar-Hunsrück-Steig) leitete uns zur Kleinen Cloef, von wo aus wir die Saarschleife aus einer anderen Perspektive bewundern konnten. Danach setzte sich der spannende Wanderweg über den Höhenrücken Richtung Mettlach fort. Ein lichter, sehr naturbelassener, Wald wechselte sich mit moosbewachsenen Felsen ab. Landschaftlich sehr reizvoll, allerdings botanisch weniger interessant, da das gesamte Gebiet rund um die Saarschleife nicht in einem Kalkgebiet liegt. So wurde heute ganz im Gegensatz zur gestrigen Wanderung bei Manternach nicht botanisiert. Nach einiger Zeit erreichten wir den Ortsrand von Keuchingen und alsbald die Saarbrücke. Hier bogen wir rechterhand ab und liefen jetzt an der Staustufe Mettlach vorbei. Hier machten wir einen kurzen Halt und bewunderten wie die Schiffe in die Schleuse einfuhren. Der Weg verlief ziemlich eben entlang der Saar, auf der gegenüberliegenden Seite entdeckten wir auf dem Höhenrücken die Burgruine Montclair. Nun fing es wieder stärker zu regnen an und wir waren doch froh, als wir nach ca. 4 Stunden und etwa 13 Km Wegstrecke die Gaststätte bei der Fähre erreichten. Hier gönnten wir uns eine wärmende Suppe, einen Kaffee/Kuchen oder auch ein kühles Bier. Leider mussten wir uns bereits hier voneinander verabschieden – Es war ein herzlicher Abschied, der uns etwas schwergefallen war.

Die Rückfahrt verlief für uns alle reibungslos, allerdings war die Fahrt aufgrund des Dauerregens etwas strapaziös.

Fazits:

Unser Oster-Kurzurlaub war rundum gelungen, einen großen Dank an die harmonische Gruppe

Einen großen Dank gebührt den Autofahrern! – Die Anreise zu den einzelnen Startpunkten verlief absolut problemlos!

Auch wenn es dieses Mal zur Abwechslung Richtung Norden ging, war diese Kurzreise sehr schnell ausgebucht. Es muss nicht immer Richtung Süden (Italien, Schweiz) gehen – Auch in nördlicher Richtung gibt es noch viel zu entdecken!