09.05. – 12.05.2008: Bergwandern am Comer See

9. Mai: Anreise und Wanderung Monte Barro (922 m)

Wir (7 Personen) fuhren bereits frühmorgens los, so dass wir vor dem großen Stau durch den Gotthard fahren konnten. Der Plan ging fast auf, unsere Wartezeit vor der „Röhre“ war sehr kurz. Ohne weiteren Stau fuhren wir über Bellinzona – Chiasso – Como bis zur Ortschaft Galbiate, die reizvoll oberhalb von Lecco liegt.

Wir starteten nun zu unserer Tour zum Monte Barro, dem ungemein aussichtsreichen und botanisch interessanten Berg südlich von Lecco. Vom Parkplatz vor dem Friedhof in Galbiate (371 m) liefen wir auf dem schmalen Fahrsträßchen Richtung Monte Barro. Nachdem wir bereits die ersten schweißtreibenden Höhenmeter hinter uns hatten, führten die ersten Wanderschilder rechterhand in den Wald hinein. Bald erreichten wir das Eremo di Monte Barro mit einer schönen Aussichtsterrasse. Hier machten wir unsere 1. Rast und genossen den Blick von der Terrasse. Danach machten wir uns an das letzte Wegstück bis zum Gipfel (922 m). Telweise war der Weg etwas steil, dennoch problemlos zu begehen. Bald erreichten wir das Gipfelkreuz und genossen eine schöne Rundumsicht. Um uns herum flogen einige Schmetterlinge durch die Lüfte, die teilweise auch fotografisch eingefangen wurden. Es versteht sich von selbst, dass dieser Platz mit seiner beinahe 360Grad-Rundumsicht für eine längere Pause einlud. Danach machten wir uns an den Abstieg über den aussichtsreichen Höhenrücken. Die felsigen Passagen wurden von allen Personen mit Bravour bewältigt. Wir genossen die Aussicht und einige botanische Besonderheiten (z. B. prachtvolle Feuerlilien, Diptam). Irgendwann war dieser reizvolle Wegabschnitt vorbei und wir erreichten wieder einen schattenspendenden Wald. Bei der nächsten Abzweigung gab es einen Brunnen, der eine willkommene Abkühlung darstellte. Die Schlussetappe der heutigen Tour führte uns an zahlreichen Gartengrundstücken zurück in den Ortskern von Galbiate.

Anschließend fuhren wir ins Albergo Sporting Club in Ballabio. Nach einem kurzen Einchecken folgte ein leckeres italienisches Abendessen mit reichlich Vino della Casa und netten Unterhaltungen.

10. Mai: Anspruchsvolle Tour in der Grignetta

Nach einer erholsamen Nacht und einem für italienische Verhältnisse reichhaltigen Frühstück waren für die anspruchsvollste Wanderung unserer Kurzreise gewappnet. Von unserem „Stützpunkt“ in Ballabio fuhren wir auf einer serpentinenreichen Fahrstraße bis auf die Hochebene von Piani dei Resinelli (ca. 1275 m), ein Hochplateau mit einer touristischen Infrastruktur und Ausgangspunkt zahlreicher Bergtouren in die Grignetta. Vom Parkplatz ging es durch einen frühlingshaften Laubwald bergan, technisch noch vollkommen einfach und auf gemütlichen Wegen. Am Fuße der Grignetta erreichten wir den Abzweig Canalone Caimi (1450 m), hier folgten wir der Markierung Nr. 8 (Direttissima). Der schmale Pfad führte uns von Anfang ans sehr aussichtsreich durch eine spektakuläre Dolomiten-Landschaft mit anregenden Tiefblicken. Alsbald passierten wir die 1. Schlüsselstelle, wir mussten 2 Leitern überwinden. Einzelne Wegabschnitte waren teilweise sehr ausgesetzt und klettersteigartig gesichert. Eine Portion Schwindelfreiheit war natürlich erforderlich, doch uns machten diese Passagen sehr viel Spaß. Wir liefen durch ein Labyrinth von unzähligen Felstürmen, genossen aber auch die anregenden Tiefblicke hinunter zum Lago di Lecco. In der Nähe des Rifugio Rosalba schauten wir ein paar Klettern bei Ihrer Sportausübung zu. Beim Rifugio (1730 m) machten wir unsere wohlverdiente Pause. Für den Abstieg wählten wir den Sentiero Foppe (Markierung Nr. 9) zurück zur Piana di Resinelli.

Fazit: Eine spektakuläre Traumtour – Allerdings waren einzelne Passagen eine „Grauzone“ zwischen Wanderweg und Klettersteig.

11. Mai: Regentag – Anstatt einer Bergtour nur zwei Spaziergänge

Nach der grandiosen Alpintour am Vortag hätten wir uns auch heute über ein „anregendes“ Bergabenteuer gefreut. Jedoch machte starker Regen diesen Plan zunichte – Bereits vor dem Frühstück stand fest, dass es heute maximal mit einer kleinen „Regenwanderung“ klappt.

Eine Alternative war schnell gefunden – Wir unternahmen einen Spaziergang von Cesana Brianza durch den Parco del Roccolo bis zu einem imposanten Aussichtspunkt mit Aussichtsbänken, liebevoll eingebettet in einen wunderschönen Park. Trotz der geringen Höhe dieser Aussichtswarte hatten wir einen schönen Blick über den Lago die Annone. Bei weiterhin anhaltenden Regen liefen wir zurück in den Ortskern von C. Brianza.

Am Nachmittag ließ der Regen langsam nach – Wir nutzten diese Wetterbesserung für einen Spaziergang am Lago di Annone. Diese sehr genussvolle Tour führte uns entlang eines naturnahen Seeufers, wir liefen durch eine naturnahe Kulturlandschaft. Mittlerweile zeigte sich sogar die Sonne – So konnten wir sogar im Freien sitzen und vor einer Bar ein Bier oder Cappuccino genießen.

Fazit: Ein Regentag wurde optimal genutzt – Beim Abendessen herrschte die einhellige Meinung, dass wir alles richtig gemacht haben.

Die Wetteraussichten für den kommenden Tag waren vielversprechend – So war die Vorfreude auf die geplante Bergtour riesengroß 🙂

12. Mai: Zucco Sileggio (1373 m) und (die späte) Heimfahrt

Die heutige Tour führte uns zum aussichtsreichen Zucco Sileggio, der als markanter Felsklotz oberhalb von Mandello thront. Am kleinen Friedhof von Somana (351 m) begann unsere heutige Tour, die anfangs durch schmale Gassen bergan führte. Bald erreichten wir den Waldrand, wir folgten weiter dem Weg 17A. Im stetigen Bergauf auf teilweise sehr steilen Wegen gewannen wir schnell an Höhe, das markante Gipfelkreuz war zum Greifen nahe. Doch der Weg zum Gipfel war noch lang und beschwerlich, zahlreiche Ausblicke und eine immense Blumenpracht sorgten für die notwendige Abwechslung. Nach einiger Zeit erreichten wir einen Sattel, ab hier begann der Schlussaufstieg über den Nordosthang, wir kamen schließlich irgendwann am großen Gipfelkreuz vom Zucco Sileggio (1373 m) an – Die Rundumsicht war phänomenal. Die Gipfelrast war sehr ausgiebig, doch irgendwann mussten wir diesen spektakulären Aussichtspunkt verlassen und machten uns an den Abstieg, der uns über einen breiten Höhenrücken zum Sattel Bocchetta di Verdascia (1257 m) führte. Hier nahmen wir den linken Abstiegsweg (Nr. 17C). Jetzt begann der lange und nicht gerade knieschonende Abstieg. Nach fast 1000 Abstiegsmetern erreichten wir den Sentioro del Viandante – Jetzt genossen wir zwischen Olivenhainen die Sicht über den See, entdeckten in den Wiesen einige Orchideenideen und fanden Prachtexemplare der Äskulapnatter an einer Steinmauer. Nach kurzer Zeit kamen wir wieder am Ausgangspunkt an, beim Friedhof von Somana.

Die reine Gehzeit betrug ca. 5 Stunden bei etwa 1000 Höhenmetern im Aufstieg.

Diese Traumtour beschlossen wir bei einem leckeren Eisbecher in einem Café an der Promenade von Mandello.

Nun stand uns allerdings noch die lange Heimfahrt bevor – Über Chiavenna fuhren wir Richtung Splügenpass, vor Erreichen der noch schneedeckten Passhöhe kehrten wir ein und stärkten uns für die lange Heimfahrt. Beim Passo della Spluga befindet sich die Grenze zur Schweiz – Über Thusis – Chur – Walensee und Zürich kamen wir gegen 1:00 Uhr in Freiburg an. Wir haben diesen Tag ideal genutzt, waren aber danach auch total k.o. 🙂 

Fazit(s):

4 abwechslungsreiche Wandertage gemeinsam in einer Gruppe machen einfach Spaß

Die Temperaturen waren teilweise hochsommerlich, die Wanderungen dementsprechend etwas schweißtreibend. Der Regentag wurde auch ohne große Wanderung optimal genutzt.

Zu guter Letzt wollen wir uns wieder bei allen Autofahrern für die tolle Leistung bedanken!

Eine sehr harmonische Gruppe – Vielen Dank für Eure Teilnahme!