29.10. – 07.11.2021: Dromedar-Trekkingtour in Marokko

Mit Dromedaren & der Straußenclique unterwegs in Marokko – über den Jebel Bani zu Fuß bis in die Sahara !

Gerade noch habe ich den letzten Wüstensand aus meinen Schuhen geschüttelt und habe noch das weite Dünenmeer der Sahara vor Augen …

Wir haben es tatsächlich geschafft und diesen unruhigen Zeiten zehn unvergessliche Tage in den Wüstenlandschaften Marokkos verbracht.

Der Weg dorthin war etwas „steinig“ – kurzfristig wurden alle Direktflüge von Deutschland aus gestrichen und auch Geimpfte brauchen nun angesichts der hohen Coronazahlen bei uns „im Ländle“ für Marokko einen PCR-Test. Aber die Gruppe hat sich nicht beirren lassen … Flüge umbuchen lassen war machbar & Test gemacht und es konnte losgehen.

Schon der erste Abend auf der Dachterrasse unsere Riads entführte uns direkt ins trubelige Marrakesch – bei Minztee & Sesamnüsschen lauschten wir den Trommelklängen und den Melodien der Schlangenbeschwörer am Djema El Fna – dem Gauklerplatz. Die Lage des Riads ist einfach genial zentral … mitten „im Kuchen“!

Zakaria, unser einheimischer Guide begleitete uns am nächsten Morgen auf unserer Stadtführung und wir entdeckten gemeinsam die Souks, besuchten den Bahia Palast und erfuhren jede Menge Informatives über Land& Leute und die Geschichte Marokkos.
Und das alles in fließendem Deutsch!

Ein leckeres marokkanisches Abendessen … Tajine, (Schmorgerichte) in verschiedenen Varianten auf „unserer“ Dachterrasse – rundete den Tag perfekt ab.

Am nächsten Morgen erwartete uns ein komfortabler Kleinbus und auf ging es Richtung Wüste. Ein langer Fahrtag lag vor uns – über den Hohen Atlas bis nach Zagora.

Durch die ständig wechselnden Landschaften war die Fahrt erfreulich kurzweilig und diverse Fotostopps & NusNus (= HalbHalb= Milchkaffee) lockerten die Fahrt auf. Ein Mittagsstopp in Ait Benhaddou – einer großen Wehranlage, die als Weltkulturerbe erhalten wird, versetzte uns in langvergangene Zeiten der Handelskarawanen. Und … ließ uns ahnen, wie sehr Corona den Tourismus in Marokko lahmgelegt hat. Wo sich sonst Busladungen von Touristen aus Agadir und Marrakesch aufhalten und gefühlt die ganze Welt zusammenkommt … waren wir als Gruppe fast alleine … einige wenige marokkanische Touristen, ein paar Franzosen und Spanier… und das war’s!

Pünktlich zum Sonnenuntergang erreichten wir den Startpunkt unseres Trekkings – den Fuß des Jebel Bani.

Aus dem Küchenzelt duftete es bereits seeehr lecker und wir wurden von der Mannschaft herzlichst empfangen – für einige von uns war es ein freudiges Wiedersehen nach fast zwei Jahren Pause!! Da standen dann auf deutscher und marokkanischer Seite dem einen oder anderen die Tränen der Freude in den Augen…

So wurden wir dann auch die gesamte Tour gefühlt „auf Händen getragen“ – wir wurden kulinarisch unglaublich verwöhnt, es gab immer gefüllte Wassereimerchen zum Waschen am Ende des Wüstentages, die Picknick – & Lagerplätze waren landschaftlich wunderschön ausgesucht … wir haben abends am Lagerfeuer gemeinsam gesungen, getrommelt & getanzt. Wir waren einfach GEMEINSAM unterwegs und hatten eine unbändige Freude daran, dass das nun endlich wieder möglich war!

Die abwechslungsreichen Wüstenlandschaften haben die einen oder anderen in ihrer Vielfalt überrascht: Felsformationen, weite Steinebenen, Palmenoasen, Canyons und schließlich dann die weite Sandwüste. Und das Staunen, was sich an einem Tag zu Fuß so alles bewältigen lässt ; )

Ein Highlight war natürlich das Genießen dieser Landschaft vom Rücken der Dromedare aus – und: In diesem ruhigen Jahr haben wir zum ersten Mal größere Gruppen der seltenen Dorkasgazellen sowie Wüstenfüchse gesehen!!!

Unterwegs beim Laufen hat uns Zakaria zudem Vieles über die Kultur der Berber und auch über das noch präsente Nomadenleben in Marokko erzählt. Zu allem konnten wir unsere neugierigen Fragen stellen – es wurde immer mit Geduld geantwortet…

Auch das Wetter hat uns verwöhnt – es war warm, aber fast immer begleitet von einem kühlenden Wind! Seeehr angenehm!!!

…und die ausgiebige Mittagspause auf einem gemütlichen Matratzenlager hat uns die heißeste Zeit des Tages erholsam überstehen lassen –  … mit von kunterbunten Salaten und Eintopf gefülltem Bauch hält sich der Mittagsschlaf nochmal doppelt so gut – und ein paar Schnarcher haben jeden Tag verlässlich & erfolgreich die wilden Tiere verjagt ; )

Jaaa – es war in Vielem auch ein erholsamer Wanderurlaub =) =) =)

Ibrahim verwöhnte uns an einem Abend mit traditionell gebackenem „Sandbrot“. Der Sand wurde durch Feuerglut tüchtig aufgeheizt, ein großer Teigfladen daraufgelegt und mit Sand&Glut zugedeckt … und nach einer Weile – Erfahrung ist alles! – wurde der Sand beiseite gefegt und ein knuspriges großes Fladenbrot kam zum Vorschein! Schnell noch den Sand abgeklopft und in Stücke geschnitten … mmmh – warm schmeckt es einfach am besten!

Die Abendmahlzeiten in der Wüste könnt ihr euch kaum vorstellen: Ahmed saß in seinem Küchenzelt wie vor einem Schlagzeug und hat auf dem Gaskocher Drei-Gänge – Menues gezaubert!
Immer eine feine Suppe vorweg – dann Hauptgerichte in allen Variationen: Couscous mit Zitronenhühnchen, Fädlenudeln mit Gemüse & Rindfleisch, Gemüsetajine mit Kürbis, Oliven, Zucchini … und und und … als Dessert immer wieder neue Obstsalatkreationen …

Zum Tee am Nachmittag gab es sogar einmal frisch gebackenen Kuchen!

Und das Frühstück … Marokkanische Pfannkuchen, Krapfen … – also das war definitiv keine Tour zum Abnehmen! – aaaber gelenkig sind wir geworden vom Sitzen auf den Matten um unseren großen „Teppichtisch“ =)

… viele von uns haben es angesichts des unglaublichen Sternenhimmels nachts nicht in unseren durchaus komfortablen Kuppelzelten ausgehalten – also haben wir uns draußen auf unseren Schlafmatten in die Schlafsäcke gekuschelt und bis zum Einschlafen die Sternschnuppen gezählt … da sollten einige Wünsche in Erfüllung gehen ; )

… und morgens hat uns das Bruddeln der Dromedare geweckt, die als erste ihr Frühstück bekamen.

Zum Abschluss der Tour gab es dann noch eine kleine Wüstenrallye mit zwei Landrover Defendern raus aus der Wüste … auch so etwas macht Spaß & mehr Lust auf Abenteuer!

Zurück in Marrakesch blieb das Gefühl lange Zeit unterwegs gewesen zu sein – so richtig abgetaucht in die Wüste und Deutschland und Job so richtig weit weg!

… und das mit einer sehr, sehr netten, lustigen, begeisterten, interessierten und offenen Gruppe!

Bis zum nächsten Mal – Inshallah!!


Auch Lust auf Wüste & Sternenhimmel?

Nächstes Jahr … 28.10.-6.11.2022

Kontakt: Sonja, email: azul2015@web.de