04.03. – 18.03.2023: Wanderreise Kapverden

 

Vorwort 

Ein Traum wurde wahr – Gemeinsam unternahmen wir eine Wanderreise auf die Kapverden!

Die Kapverden sind ein Archipel voller Überraschungen, auf dem jede Insel ein anderes Ziel bietet. Berge, Vulkane, fruchtbare Täler und Strände sind einige der Landschaften, die wir während unserer 14tägigen Reise entdeckten. Auch die einzigartige Kultur und Geschichte dieses Inselarchipels versetzte uns in Erstaunen. Die Wurzeln der Insel erstrecken sich über drei Kontinente, den europäischen, den afrikanischen und den amerikanischen, deren Einfluss sich in ihrem historischen und kulturellen Erbe widerspiegelt.

Bei unserer Wanderreise erlebten wir einen genussvollen und erlebnisreichen Urlaub auf bekannten und unbekannten Pfaden zu den landschaftlichen Höhepunkten der Inseln Santiago, São Vicente und Santo Antão.

Weitere Infos über die Kapverdischen Inseln: https://de.wikipedia.org/wiki/Kapverdische_Inseln

 

4. März: Anreise mit Stadtführung Lissabon 

Unsere 16köpfige Gruppe traf sich am Flughafen in Frankfurt. Der Check-In verlief reibungslos, leider verzögerte sich der Abflug nach Lissabon aufgrund vereister Tragflächen. Diese Enteisungs-Aktion kostete uns eine gute Stunde, so dass wir in Lissabon den Anschlussflug nach Santiago verpassten. Der nächste Flug von Lisboa in die Hauptstadt der Kapverden, nach Praia (Insel Santiago), ging leider erst abends gegen 21:00 Uhr.

Jetzt war guter Rat teuer, doch wir fanden zeitnah eine gute Lösung: Hirsch Reisen organisierte für uns eine deutschsprachige Stadtführung in Lissabon. Diese mehrstündige und sehr informative Citytour führte uns zu den reizvollsten Ecken der portugiesischen Hauptstadt: https://de.wikipedia.org/wiki/Lissabon. Obwohl wir aufgrund der frühen Flugzeit ab Frankfurt sehr müde waren, genossen wir die informativen Erklärungen unserer Stadtführerin. Nach der Stadtführung fuhren wir mit der Metro zurück zum Flughafen.

Der gut 4stündige Flug von Lissabon nach Santiago (Praia) startete pünktlich, wo wir gegen 1:00 Uhr Ortszeit ankamen. Hier wartete bereits der Transferbus auf uns – Nach wenigen Minuten Fahrt kamen wir im Hotel Beramar an. Nach einem zügigen Bezug unserer Hotelzimmer legten wir uns voller Vorfreude schlafen und freuten uns bereits auf den morgigen Tag.

 

5. März: Santiago: (Fast) Pico da Antónia 

Nach einer doch relativ kurzen Nacht fiel uns das Aufstehen sehr schwer – Doch ein leckeres Frühstück und die bereits sommerlichen Temperaturen weckten die Lebensgeister. Antonio, unser Guide für Santiago, begrüßte uns und danach fuhren wir zur ersten Wanderung. Bereits die Anfahrt von der Inselhauptstadt Praia durch Bergwelt Santiagos war sehr beeindruckend. Bei den Radaranlagen in der Nähe des Monte Tchota begann schließlich diese Tour. Anfangs ging es bergab durch einen lichten Wald, am Wegesrand entdeckten wir die endemische Kapverden-Wolfsmilch. Der Pfad schlängelte sich am Hang entlang und ermöglichte einige spektakuläre Fern- und Tiefblicke über Santiago. Das letzte Stück Richtung Gipfel war etwas steiler und aufgrund des steinigen Untergrundes auch etwas rutschig – Trittsicherheit war in dieser Passage erforderlich. Da wir am Morgen etwas später als geplant zu unserer Wanderung gestartet sind, verzichteten wir auf den 1394 Meter hohen Gipfel Pico d’Antónia, der höchsten Erhebung der Insel Santiago. Doch der Laune tat es keinen Abbruch, die Eindrücke waren einfach unbeschreiblich schön. Wir alle waren das erste Mal auf den Kapverden. Lediglich der Schlussanstieg zum Ausgangspunkt war aufgrund der intensiven afrikanischen Sonneneinstrahlung und des Schlafdefizits etwas anstrengender.

460 Höhenmeter, ca. 7 Km, wir waren ca. 4 Stunden unterwegs.

Link zur Onlinekarte:

https://www.outdooractive.com/de/route/wanderung/kapverden-2023-05.-maerz-santiago-fast-pico-da-antonia/269147474

Im Anschluss an diese Wanderung fuhren wir ins Hotel Quinta da Montanha, eine Unterkunft, welche sehr aussichtsreich inmitten einer grünen Bergwelt liegt. Bei einem üppigen Abendessen beschlossen wir diesen Tag.

6. März: Santiago: Wanderung Naturpark Serra Malagueta  

Nach einem entspannten Frühstück mussten wir wieder unsere Koffer packen – Gemeinsam mit Antonio fuhren wir über Somada durch eine wieder sehr spektakuläre Bergwelt bis zum Einstieg der heutigen Wanderung am Rande des Naturparks Serra Malagueta. Unsere ungemein aussichtsreiche Wanderung führte anfangs sehr serpentinenreich entlang trockener Berghänge nach unten, danach liefen wir durch das Tal von Ribeira Principal. Im oberen Teil der Tour hatten wir einen tollen Ausblick zum Stausee „Barragem Ribeira Principal“ und zu den grünen Bergflanken auf der gegenüberliegenden Seite.  Weiter unten kamen wir an traditionellen Steinhäusern vorbei, die nur zu Fuß erreichbar sind. Unser Guide Antonia erläuterte uns die Besonderheiten der Landwirtschaft inklusive der Kulturpflanzen und das Leben der Einwohner. In der Nähe vom Stausee endete schließlich unsere sehr kurzweilige Streckenwanderung.

6 Km Streckenlänge, 600 Höhenmeter im Abstieg.

Link zur Onlinekarte:

https://www.outdooractive.com/de/route/wanderung/kapverden-2023-06.-maerz-santiago-wanderung-naturpark-serra-malagueta/269148136

Die Weiterfahrt führte uns nun in den Inselnorden zu einer wunderschönen Bucht mit Sandstrand bei Tarrafal. In einem einfachen Strandlokal wurde wieder ein landestypisches Essen serviert, danach hatten wir noch etwas Zeit zum Relaxen am Strand.

Danach besichtigten wir noch das nahegelegene Campo do Tarrafal, welches zu Zeiten der Salazar-Diktatur als Konzentrationslager für politische Gegner genutzt wurde. Antonio erklärte uns ausführlich das Leben und Leiden der Bewohner in diesem KZ. Es war teilweise schwere Kost – Aber auch das gehört zu einem Wander- und Kultururlaub dazu. Weitere Infos unter: https://de.wikipedia.org/wiki/Campo_do_Tarrafal

Die Rückfahrt von Tarrafal nach Praia war zwar etwas „langatmig“, allerdings führte sie von Nord nach Süd über die komplette Insel und war wieder sehr abwechslungsreich: Vorbei an zahlreichen Bergmassiven, vielen Aussichtspunkten und durch einige Dörfer. So konnten wir das Leben der einheimischen Bevölkerung selbst vom Bus aus beobachten. Wir checkten wieder im uns bekannten Hotel Beramar ein, wo bereits ein leckeres Abendessen auf uns wartete.

7. März: Santiago: Führung Cidade Velha und Besichtigung Bananenplantage 

Auch der heutige Tag versprach ein vielfältiges Programm und eine exzellente Führung durch unseren Spitzen-Guide Antonio, der übrigens 7 Sprachen spricht.

Nach einem leckeren Frühstück fuhren wir ins benachbarte Cidade Velha, welche die älteste Stadt der Kapverden ist. Von hier begann die Besiedlung der ursprünglich unbewohnten Kapverdischen Inseln. Leider war Cidade Velha auch Anlaufstelle für den Sklavenhandel. Von hier aus wurden die Sklaven nach Brasilien und in die Karibik verschifft, Weitere Infos unter: https://de.wikipedia.org/wiki/Cidade_Velha. Danach gab es noch eine kleine Führung beim Forte Real de São Filipe, ein wahrlich idealer Platz für eine Verteidigungsanlage gegen die damaligen Piratenangriffe. An diesem Tag war es sehr warm und wir kamen bereits wie in den Vortagen in den „Genuss“ der intensiven afrikanischen Sonneneinstrahlung.

Nach diesem geschichtlich-historischen Exkurs fuhren wir in das Fischerdorf Pedra Badejo, wo bereits in einem schönen Lokal mit Meerblick ein reichhaltiges Mittagessen auf uns wartete.

Danach unternahmen wir einen leichten Spaziergang (ca. 1,5 h) durch die nahegelegenen Bananen-, Kokosnuss-, und Mango-Plantagen. Auch hier kamen wir wieder in den Genuss von Antonio´s informativen Erläuterungen. Einem einheimischen Bauer konnten wir sogar bei der Kokosnuss-Ernte zuschauen. Seine Kletterkünste waren einfach beeindruckend und wir erhielten eine frisch geerntete Kokosnuss. Da die Plantagen aufgrund der Bewässerung natürlich ganzjährig ausreichend mit Wasser versorgt wurden, fanden wir auch zahlreiche tropische Wildpflanzen und einige, teils prachtvolle, Schmetterlinge.

Bei der Rückfahrt zum Hotel gab es leider eine Hiobsbotschaft: Antonio erhielt von seiner Agentur die schlechte Nachricht, dass der Flug nach Fogo aufgrund „höherer Gewalt“ (Triebwerkschaden) gestrichen wurde und eine Fährfahrt zu riskant wäre (Es waren starke Stürme auf dem Meer gemeldet). Die Enttäuschung bei der Gruppe war natürlich sehr groß. Somit verlängerte sich unser Aufenthalt auf Santiago – Die Agentur arbeitete sofort an einem adäquaten Ersatzprogramm.

Etwas enttäuscht checkten wir im Hotel Oasis Atlantico Praiamar in Praia ein. Das Abendessen fand in einem der berühmtesten Restaurants von Praia statt. Das „5tal da Música“ ist eine Referenz sowohl in der Gastronomie als auch in der Musik von Praia.

 

8. März: Santiago: Paradetour im Naturpark Serra Malagueta 

Es versteht sich von selbst, dass die Enttäuschung über den abgesagten Flug nach Fogo auch beim Frühstück noch nicht verflogen war…Doch heute stand die Paradetour der Insel Santiago auf dem Programm: Eine Wanderung durch den Naturpark Serra Malagueta mit seiner reichhaltigen Pflanzenwelt (einige endemische Arten). Die uns bereits bekannte Anreise über Somada in den Inselnorden war wieder sehr reizvoll. Nachdem wir am Naturparkzentrum angekommen waren, führte Antonio die Registrierung für unsere Gruppe durch. Für Wanderungen durch den Parque Natural Serra Malagueta muss eine Art Maut entrichtet werden. Danach starteten wir zu unserer Traumtour: Wir folgten leichtansteigend einem breiten Waldweg, am Wegesrand entdeckten wir einige botanische Kostbarkeiten, die von Antonio ausführlich erläutert wurden. Spätestens hier wurde uns bewusst, dass dieses Gebiet der botanische Hotspot auf Santiago darstellte. Später flachte der Weg etwas ab, jetzt ging es durch einen dichteren Wald und danach auf teilweise sehr aussichtsreichen Pfaden weiter. Der Blick über gefühlt ganz Santiago war einfach traumhaft. Bei den Antennen fanden wir einen wunderschönen Platz für eine Rast inklusive Weinumtrunk. Danach verlief der Pfad weiterhin auf einem teils bewaldeten aussichtsreichen Höhenrücken. Das letzte Stück dieser sehr schönen Wanderung führte uns durch offenes Wiesen- und Kulturland mit terrassenförmig angelegten Äckern. Auf diesem Wegabschnitt begegneten wir dem faunistischen Highlight der Reise: Der „Kapverden-Eisvogel“: https://de.wikipedia.org/wiki/Graukopfliest setzte sich teilweise fotogen in Szene. Irgendwann ist leider die schönste Wanderung zu Ende und viel zu schnell erreichten wir den kleinen Ort Mato Correia, wo wir bereits von der einheimischen Bevölkerung begrüßt wurden.

7 Km, 300 Höhenmeter im Aufstieg, 600 Höhenmeter im Abstieg. Ungemein aussichtsreich! 

Link zur Onlinekarte:

https://www.outdooractive.com/de/route/wanderung/kapverden-2023-08.-maerz-santiago-paradetour-im-naturpark-serra/269149099

Fazit: Eine absolute Traumtour und (mehr als) ein kleiner Trost für den ausgefallenen (Aus)Flug nach Fogo!

9. März: Santiago: Stadtführung Praia und kleine Wanderung nach Cidade Velha 

Das heutige Tagesprogramm setzte sich aus 2 Teilen zusammen: Am Vormittag eine Führung durch die Hauptstadt Praia und am Nachmittag eine kleine Wanderung.

Antonio führte uns durch das Regierungsviertel, vorbei am Präsidentenplast, es gab auch eine Führung durch die Markthalle. Antonio vermittelte uns allerhand zur Geschichte der Kapverden, über die Hauptstadt Praia im Speziellen und natürlich auch über Wirtschaft von Cabo Verde.

Von Praia fuhren wir bis zum Ausgangspunkt unserer Nachmittags-Wanderung: Maria Parda ist eine kleine Ansammlung von mehreren Häusern inmitten einer Einöde. Hier befindet sich der Einstieg in den imposanten Canyon, der direkt bis nach Cidade Velha verläuft. Während des Abstieges kamen wir bei einer Unterkunft von Schnapsbrennern vorbei, wo uns Antonio wieder sehr ausführlich die Herstellung lokaler Schnäpse und Liköre erläuterte. Wir erreichten den Talgrund, der Weg verlief durch ein ausgetrocknetes Bachbett und glücklicherweise überwiegend im Schatten. Die botanischen Highlights in dieser Schlucht waren ein jahrhundertalter Affenbrotbaum und eine endemische Feigenart. Des Weiteren entdeckten wir einige Schmetterlinge, die wir teilweise auch fotografisch einfangen konnten. Wir erreichten viel zu schnell den Ortsrand von Cidade Velha, wo in einem Fischlokal unmittelbar am Strand unsere Einkehr stattfand.

Link zur Onlinekarte (4 km, 185 Meter im Abstieg):

https://www.outdooractive.com/de/route/wanderung/kapverden-2023-09.-maerz-santiago-kleine-wanderung-nach-cidade-velha/269149463

Nach diesem letzten Tag auf der Insel Santiago mussten wir uns leider von unserem Spitzen-Guide Antonio verabschieden – Wir bedankten uns sehr für seine fachkundige Führung und Wanderleitung!

Am Abend konnte ein Teil der Gruppe einen traumhaften Sonnenuntergang mit Blick zur Nachbarinsel Fogo bestaunen – Ein unbeschreiblich schöner Moment…Lassen wir jetzt einfach die Bilder sprechen.

10. März: Flug nach São Vicente + Wanderung zum Leuchtturm Farol de Dona Amélia 

Heute mussten wir endgültig Abschied von Santiago nehmen – Bereits frühmorgens wurden wir an den kleinen Flughafen von Praia gefahren. Beim Einsteigen in den Flieger konnten wir einen wunderschönen Sonnenaufgang über dem Rollfeld bestaunen. Der Flug mit der Inlandsfluggesellschaft Best Fly war sehr kurzweilig, nochmals konnten wir Santiago aus der Vogelperspektive bestaunen, nach ca. 45 Minuten landeten wir bereits auf São Vicente. Am Cesária Évora International Airport wurden wir von unserem Guide Silke empfangen. Sie war unsere Wanderleiterin für die kommenden Wanderungen auf São Vicente Santo Antão. Die Fahrt vom Flughafen bis zu unserem Hotel Hotel Flag Foya Branca bei São Pedro dauerte nur wenige Minuten. Ein wunderschöne Hotelanlage, eingebettet an einem Traumstrand und mit Sicherheit das schönste Hotel während unserer Reise. Hier wartete bereits ein üppiges Frühstück auf uns.

Danach starteten wir zu unserer heutigen ca. 4 Km langen Wanderung: Vom Hotel wanderten wir gemütlich bis zum Leuchtturm „Farol de Dona Amélia“. Dieser schmale und teilweise ausgesetzte Weg direkt überm Meer führt entlang einer steilen Felswand. Wir genossen die Tiefblicke auf das sich unter uns befindliche Meer und über die Bucht von São Pedro. Der Rückweg war vollkommen identisch, doch mit völlig neuen Ausblicken ging es zurück zur Hotelanlage. 

Link zur Onlinekarte:

https://www.outdooractive.com/de/route/wanderung/kapverden-2023-10.-maerz-sao-vicente-wanderung-zum-leuchtturm-farol/269151264

Am Nachmittag gab es kein offizielles Programm – Doch das Hotel und der schöne und vollkommen unbebaute Traumstrand boten ausreichend Möglichkeiten zum Verweilen an.

11. März: São Vicente: Stadtführung Mindelo 

Der heutige Tag startete wieder mit einem feinen Frühstück, danach fand ein kurzweiliger Transfer in die Inselhauptstadt Mindelo statt: https://de.wikipedia.org/wiki/Mindelo_(Kap_Verde). Mindelo ist nur die zweitgrößte Stadt der Kapverden, jedoch die kapverdische Hauptstadt der Musik, der Kunst und des Karnevals (ähnlich wie der Karneval in Brasilien). Die Stadtführung von Silke war sehr informativ und wissenswert. Wir besichtigten den lokalen Markt, den Fischmarkt am Hafen und lernten die schönsten Plätze von Mindelo kennen. Ein Highlight war das Museum, welches der bekannten kapverdischen Sängerin Cesária Évora (https://de.wikipedia.org/wiki/Cesária_Évora) gewidmet ist. Überhaupt hat Mindelo eine sehr bunte Kunstszene, der Ehemann von Silke ist übrigens auch Künstler. Es versteht sich von selbst, dass wir sein Atelier (und die von weiteren Künstlern) besichtigen durften. In einem wunderschönen Dach-Restaurant gab es ein landestypisches Mittagessen (leckerer Fisch).

Danach folgte das Einchecken im Hotel Don Paco, welches direkt in der modernen Fußgängerzone von Mindelo liegt. Am Abend führte uns Silke schließlich in ein Restaurant mit kapverdischer Musik. Ein gelungener Tagesausklang dieses Kulturtages!

12. März: São Vicente: Wanderung Monte Verde und Calhau Vulkankrater 

Heute war ein ganz besonderer Tag: Der Organisator der Straußenclique hatte seinen Geburtstag. So starteten wir diesen Tag mit einem reichhaltigen Frühstück, im Anschluss wurde eine Geburtstagstorte angeschnitten.

Danach stand eine Wanderung zum Monte Verde auf dem Programm. Dieser markante Tafelberg stellt die höchste Erhebung von São Vicente dar, seine auffällige Silhouette ist schon von Weitem sichtbar.

Der Aufstiegsweg führte uns von Anfang an entlang einer gepflasterten Straße aufwärts. Diese Straße war in einem tadellosen Zustand – Hut ab vor diesen Straßenbau-Künsten! Im mittleren Teil des Aufstiegs führte diese Pflasterstraße an einer Steilwand entlang. Anregende Tiefblicke waren garantiert. Direkt an den Felsen entdeckten wir zahlreiche endemische Pflanzen. Die botanische Vielfalt an diesem auf dem ersten Blick karg wirkenden Gelände war einfach phänomenal. Nicht umsonst ist das Gebiet um den Monte Verde ein „Parque Natural“. Gegen später leitete uns der Aufstiegsweg durch flacheres Gelände mit relativ viel Grün. Wie muss es erst hier am Monte Verde während der Regenzeit aussehen?! Das letzte Stück zur Vermessungssäule und zum höchsten Punkt der Insel (750 m) führte uns an einem Militärposten vorbei. Die Soldaten waren sehr freundlich und winkten uns anstandslos durch. Die Rundumsicht war einfach gigantisch: Das Wechselspiel von den Passatwolken und der Sonne war ein Garant für zahlreiche fotogene Motive. Die Fernsicht reichte bis zur Nachbarinsel São Nicolau. Wir hätten noch etwas länger an diesem schönen Ort verweilen können, doch unser Guide Silke blies zum baldigen Aufbruch. Unterhalb vom Gipfel (am Ende der Fahrstraße) wartete bereits der Bus auf uns – Gemeinsam fuhren wir zum Mittagessen.

Link zur Onlinekarte:

https://www.outdooractive.com/de/route/wanderung/kapverden-2023-12.-maerz-sao-vicente-wanderung-monte-verde/269153437

650 Höhenmeter, abgesehen vom Gipfelbereich entlang einer gepflasterten Fahrstraße. Ungemein Aussichtsreich und sehr kurzweilig.

Die Fahrt ins Restaurant führte uns entlang der Ostküste bis nach Calhau. Wir machten einen kurzen Fotostopp – Der hellgelbe Sand und das dunkle Lavagestein bildeten einen sehr fotogenen Kontrast zum türkisfarbenen Wasser. Danach war es nicht mehr weit bis zur Einkehr in einem Restaurant am Strand. Unter den Gästen waren viele Einheimische, es wurde sogar getanzt. Und wir waren mittendrin und genossen das landestypische Feeling.

Nachdem wir uns ausgiebig gestärkt hatten, fuhren wir bis an den Fuß das nahegelegenen Vulcão Viana, welcher inmitten einer Gesteinswüste liegt. Ein Teil der Gruppe bestieg weglos den äußeren Kraterrand, an seiner höchsten Stelle misst dieser ehemalige Vulkan ca. 70 Meter. Wir bestaunten den Tiefblick in die Caldeira, verweilten allerdings nicht sehr lange am „Gipfel“ – Ein sehr starker Wind lud nicht gerade zum längeren Aufenthalt am Caldeirarand ein.

Wir beschlossen diesen (Geburts)Tag mit einem Essen in einem landestypischen Restaurant!

 

13. März: Fähre nach Santo Antão und Wanderung Ribeira de Vinha/Xôxô

Den 10. Tag begannen wir mit einer Fährfahrt auf die Insel Santo Antão, der eigentlichen Wanderinsel der Kapverden. Angekommen am Hafen von Porto Novo wurde zuerst unser Gepäck verladen und in unsere nächste Unterkunft transportiert. Doch wir starteten mit Silke zu unserer ersten Wanderung auf Santo Antão. Entlang der neuen Küstenstraße fuhren wir über Ribeira Grand bis zu unserem Wanderausgangspunkt im Tal von Ribeira da Torre unterhalb der Dorfes Xôxô. Über dem Tal thront eine bizarr wirkende Felsnadel, eines der Wahrzeichen der Insel und auf dieser Wanderung der absolute Blickfang. Doch diese Wanderung rund um Xôxô hat mehr zu bieten als ein spektakuläres und sehr grünes Tal inklusive 360º-Panoramablick. Wir wanderten durch terrassenförmig angelegtes Kulturland mit Zuckerrohr, Mango, Yams, Kokosnüssen und weiteren tropischen Nutzpflanzen. Dazwischen fanden wir auch einige Wildkräuter und schöne Farne. Am Wendepunkt der Tour erreichten wir einen spektakulären, ca. 150 Meter hohen, Wasserfall, der ganzjährig Wasser führt. Sehr freundlich und herzlich wurden wir während der gesamten Tour von der einheimischen Bevölkerung begrüßt.

5 Km, ca. 3 Stunden, Aufstieg 250 Höhenmeter

Link zur Onlinekarte + Video: https://www.relive.cc/view/vdOR4kgWzKq

Für die Rückfahrt von Ribeira Grande zu unserem Hotel bei Porto Novo nahmen wir nicht mehr die Küstenstraße, sondern fuhren über die gepflasterte Bergstraße. Schon alleine die Fahrt durch die Bergwelt von Santo Antão war unbeschreiblich schön. Wir stiegen öfters aus und bestaunten die atemberaubenden Tiefblicke in Schluchten und Senkkrater wie auch zu den zackigen Bergspitzen der Insel. Das intensive Licht der Abendsonne rundete diese atemberaubende Szenerie ab. Am Straßenrand entdeckten wir wieder einige endemische Pflanzen, die nur auf den Kapverden vorkommen. Die Fahrt war sehr kurzweilig und gefühlt viel zu schnell vorbei – Wir erreichten schließlich das Santantao Art Resort am Rande von Porto Novo, unsere Unterkunft während des gesamten Aufenthalts auf Santo Antão.

14. März: Santo Antão: Wanderung Paúl-Tal

Bei dieser Wanderung entdeckten wir das exotische Paúl-Tal, den Garten von Cabo Verde, welches als das grünste und üppigste Tal des Landes gilt. Soviel schon vorweg: Es war wieder eine traumhafte Wanderung, ganz toll von Silke geführt.

Der Weg führte uns von Haus zu Haus, vorbei an Gemüsekulturen (Kohl, Tomaten, Mais, Süßkartoffeln, Bohnen …) und tropischen Früchten oder Getreide (Bananen, Guaven, Zuckerrohr, Kaffee …) und ermöglichte wieder die Begegnung mit Einheimischen. Das Paúl-Tal ist umrahmt von steilen und tropisch-grünen Felsflanken, eine Landschaftsszenerie, die uns sehr beeindruckte.

4 Km Aufstieg 170 Hm, Abstieg 350 Hm

Link zum Video von Silke: https://www.relive.cc/view/v1vjky5NzJO

Und zur Onlinekarte:

https://www.outdooractive.com/de/route/wanderung/kapverden-2023-14.-maerz-santo-antao-wanderung-paul-tal/269227283

Bei der Rückfahrt machten wir noch einen kleinen Abstecher zum wunderschön gelegenen Leuchtturm Farol de Fontes Pereira de Melo. Gegen ein kleines Trinkgeld für den Leuchtturmwächter durften wir sogar das Innenleben des Leuchtturms besichtigen. Der Aufstieg vom Parkplatz an der Küstenstraße bis zum Leuchtturm dauerte nur wenige Minuten, dennoch bot dieser Mini-Spaziergang einige schöne Ausblicke über die Steilküste und einige endemische Pflanzen (z. B. Strandflieder) am Wegesrand.

15. März: Santo Antão: Wanderung Chã de Morte – Alto Mira III  

Heute stand Silke´s Lieblingswanderung auf dem Programm: Von der kleinen Siedlung Chã de Morte ging es zuerst in eine imposante Schlucht. Nach einem kurzen Aufstieg folgten wir ohne großen Höhenverlust einem wunderschönen Weg durch eine karge Landschaft mit vereinzelt blühenden Sträuchern. Nach und nach kamen wir an den Fuß eines Bergmassivs. Der gepflasterte Weg schlängelte sich vorbei an interessanten (Vulkan)Felsformationen nach oben. Beim Sattel Forquinha hatten wir den höchsten Punkt der heutigen Tour erreicht, wo wir einen doppelten Panoramablick auf Alto Mira und Ribeira das Patas genießen konnten. Der Abstieg war sehr kurzweilig und führte uns weiter auf einem gepflasterten Weg bis an den Ortsrand von Alto Mira III.

Wir können wirklich bestätigen, dass diese Wanderung zu den Toptouren auf Santo Antão gehört!

Sehr abwechslungsreiche 5 Km, 350 Höhenmeter.

Link zur Onlinekarte:

https://www.outdooractive.com/de/route/wanderung/kapverden-2023-15.-maerz-santo-antao-wanderung-cha-de-morte-alto/269225773

16. März: Zurück nach São Vicente – Erholung oder Schnorcheln mit den Schildkröten 

Nach 3 großartigen Wanderungen auf Santo Antão ging es mit der Fähre zurück nach São Vicente. Bei ruhigem Seegang erreichten wir den Hafen von S. Vicente. Es folgte ein erneuter Check-In im Hotel Don Paco. Danach hatten wir den Nachmittag zur freien Verfügung. Alternativ bestand die Möglichkeit bis an den Strand von São Pedro zu fahren und unter fachkundiger Anleitung eine Schnorcheltour zu den Schildkröten zu unternehmen. Unter fachkundiger Anleitung fuhren wir mit einem Holzboot aufs offene Meer, konnten wahlweise zu den sehr zutraulichen Schildkröten ins Wasser springen.

Am Abend ging es mit unserem Guide Silke in ein landestypisches Restaurant…Es folgte eine herzliche Verabschiedung, waren wir doch mit Silke als Wanderführerin sehr zufrieden.

Bilder von den Schildkröten von Rainer:

17. März: Rückreise nach Lissabon – Abschied von den Kapverden nehmen

Der letzte Tag auf den Kapverden ist schnell erzählt: Planmäßig startete unser Flieger am frühen Nachmittag Richtung Lissabon. Wir checkten nach der Landung im Hotel Melia Lisboa Airport ein, wo bereits ein reichhaltiges Abendessen auf uns wartete. Bei portugiesischem Wein und/oder Superbock-Bier ließen wir nochmals unseren gemeinsam Urlaub Revue passieren…

 

18. März: Rückflug Lissabon – Frankfurt

Heute hieß es sehr früh aufstehen – Doch ein sehr reichhaltiges Frühstück im Hotel inklusive Kaffee weckte unsere Lebensgeister. Der Flieger hob pünktlich in Lissabon ab und in der Mittagszeit kamen wir bereits am  Fraport an.

Von einem Teil der Gruppe mussten wir uns bereits verabschieden, die anderen TeilnehmerInnen fuhren mit einem Großraumtaxi bis Karlsruhe, wo dann die „große“ Verabschiedungsrunde stattfand.

 

Fazit´s:

  • Unsere Wanderreise führte uns zu den landschaftlichen Höhepunkten der Inseln Santiago, São Vicente und Santo Antão.
  • Die Kapverden sind einfach ein traumhaftes Wanderziel mit einer Schönwettergarantie (außerhalb der Regenzeit). Wir hatten während der gesamten 2 Wochen keinen Tropfen Regen! Uns haben auch die Kultur, die Lebensweise und die freundlichen und fröhlichen Menschen der Kapverden fasziniert!
  • Die Inseln wirken nur auf dem 1. Blick trocken und karg- Wir entdeckten einige kultivierte (sub)tropischen Pflanzen wie auch einige endemische Arten
  • Leider war auch eine Besteigung des Pico Fogo nicht möglich, da der Flug auf die gleichnamige Insel ausgefallen ist. Das Ersatzprogramm war sehr ansprechend und die Agentur vor Ort wie auch Hirsch Reisen versuchten das Beste aus dieser Situation zu machen.
  • Ein großes Dankeschön an die harmonische Gruppe. Trotz den teilweise spontanen Programmänderungen hatten wir unseren Spaß!
  • Ein herzliches Dankeschön an Hirschreisen aus Karlsruhe für die Durchführung und Organisation dieser Reise!
  • Trotz dem ausgefallen Programm auf Fogo garantiert unser Reise-Highlight in 2023!