Spektakuläre Ausblicke – grandiose Buchten – einzigartige Pfade
Wir waren eine Gruppe von 15 Personen
Als wir auf Madeira gelandet sind, war es noch außergewöhnlich warm für Oktober und dieses schöne Wetter begleitete uns die ganze Woche. Tagsüber hatten wir Temperaturen zwischen 26 und 30 Grad, nachts nicht unter 23, nochmal richtiges Sommerfeeling.
Herzlich empfangen am Airport von Cristela von Albano Aktiv, ging es zügig unserem ersten Hotel. Zwei Nächte waren wir ganz zentral in Funchal im 5* Pestana Casino Park untergebracht, ideal um von hier aus am nächsten Tag die Stadt zu erkunden.
Der erste Tag war unser wanderfreier Tag in dieser Woche und zum Akklimatisieren perfekt platziert, so konnte man sich gut an die hohe Luftfeuchtigkeit gewöhnen.
Wir erkundeten die Stadt individuell, schlenderten durch die schmalen Gassen, über weite Plätze, durch die grünen Oasen – besonders hervorzuheben der größte Park in Funchal – Santa Catarina.
Die Fahrt mit der Seilbahn hoch zum Vorort Monte bot uns einen eindrucksvollen Blick über die Stadt und deren Umgebung. 560 Höhenmeter waren zu überwinden, was nur 15 Minuten dauerte. Hier oben lohnte sich der Besuch im Tropischen Garten – zauberhafte Blütenpracht, egal wohin man schaute.
Ein weiterer Augenschmaus war der Mercado dos Lavradores. Das große mit landestypischen Kacheln schön verzierte Gebäude wurde 1940 eröffnet. Die riesige Auswahl an Gemüse, Obst, Fleisch, Fisch, Blumen und Souvenirs war ein einziges Farbenmeer und natürlich haben wir auch das eine oder andere probiert.
Der Tag in dieser lebendigen, fröhlichen Stadt mit den vielseitigen Eindrücken wurde abends im Hotel gekrönt mit madeirischer Folklore. Der Bailinho ist ein Tanz mit traditionellen Musikinstrumenten und Gesang der Region.
Am zweiten Tag waren wir früh gerüstet für unsere erste Wanderung.
Super organisiert war der Umzug in unser zweites Hotel nach Caniço. Während wir wanderten war unser Gepäck sicher im Hotel Sentido Galosol verwahrt. Und abends war schnell eingecheckt.
Die Wanderung heute war keine gewöhnliche Wanderung. Es sind uns kaum Menschen begegnet. Nach der Durchquerung des ca. 800m langen Tunnels waren wir vom Süden im Norden angekommen. Es war ein besonderes Erlebnis mit der Taschenlampe durch den schmalen Gang zu gehen. Es gibt keine Beleuchtung im Tunnel.
Danach erlebten wir Idylle pur! Entlang Levadas dann auf schmalen engen Pfaden hinunter zum Lagoa do Vento. Immer wieder mussten wir uns bücken um den dicken Ästen ausweichen, die den Weg in Kopfhöhe querten. Dann unten angekommen, stürzen Cascaden ins Felsbecken, kristallklares Wasser. Hier machen wir Pause und genießen die Schönheit der Natur.
Alles wächst hier riesenhaft. Bei uns zuhause suchen wir die Heidelbeeren am Boden, hier werden sie bis zu 6m hoch. So lecker und so einfach in Augenhöhe zu pflücken.
Unser persönlicher Bus brachte uns nach dem überwältigenden Tag zur Bar Rodrigues – zum Abschluß des Tages und zur Begrüßung in Caniço gab es Poncha – ein traditionelles Getränk Madeiras (madeirischer Brand aus Zuckerrohrsaft, Bienenhonig, Orangen- und/oder Zitronensaft) …sehr lecker, aber mehr als 2 gehen nicht 🙂
Der dritte Tag führte uns zum östlichsten Teil der Insel dem Vereda da Ponta de São Lourenço. Auf den 3 km bis zur Ostspitze wurden wir mit fantastischem Panorama belohnt.
Beim Betrachten der bizarren Felsenformationen hatten wir viel Spaß dabei, was für Tiere wir darin erkennen konnten. Den gleichen Weg zurück, ergab wieder ganz neue Ausblicke in der Umgebung.
Danach ging es weiter zum traditionellen Bauernmarkt in Santo da Serra, wo unser „Festessen“ geplant war. Lecker gegrilltes Hähnchen mit Gemüse, Salat, Polenta und natürlich Boco do Caco (Fladenbrot aus Süßkartoffelmehl mit Knoblauchbutter).
Danach schlenderten wir noch über den einheimischen Gemüsemarkt, ein gemütlicher Abschluss vom Wandertag.
Der nächste Tag sollte uns auf die Hochebene Paul da Serra führen. Wie immer war unser Busfahrer pünktlich am Hotel. Los ging es zum Vereda do Fanal. Ein großes, grünes Gebiet erwartete uns. Dieses in seiner Ursprünglichkeit erhaltene Waldgebiet wurde von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Wir durchwandern einen zauberhaften Märchenwald mit seinen über 500 Jahre alten Stinklorbeerbäumen. Fantastisch!
Danach ging es weiter nach Porto Moniz, gelegen im äußersten Norden der Insel, zur Kaffeepause. Hier bot sich die Gelegenheit in den natürlichen Schwimmbecken aus Vulkangestein ein Bad zu nehmen, was einige von uns auch nutzten.
Ein sehr gelungener Tag ging zu Ende und wir machten uns auf den Weg ins Hotel.
Heute waren wir unterwegs auf dem alten Weintransportweg. Eine besondere Küstenwanderung an der Levada do Caniçal aufwärts bis Boca do Risco weiter nach Porto da Cruz. Entlang von Trockenmauern und Wiesenflächen, Terrassenfeldern geht es einen schmalen Pfad bergauf. Oben angekommen hatten wir atemberaubende Aussichten auf die Nordküste. Früher wurden hier alle Lasten auf dem Rücken transportiert, es war ein gefahrvoller Weg für die Menschen. Es ging weiter auf dem in der Steilküste verlaufendem Felsenweg Richtung Porto da Cruz. Etwas engere Passagen sind durch Drahtseile gesichert. Der Ausblick auf den tosenden Atlantik war spannend. In Porto angekommen besuchten wir zum Abschluss eine Zuckerrohrmühle und gönnten uns einen Kaffee, Poncha oder nach was das Herz begehrte.
An unserem letzten Wandertag mussten wir die geplante Tour ändern. Bedingt durch die Waldbrände im Sommer war die Gipfeltour vom Pico do Arieiro zum Pico Ruivo immer noch gesperrt. Doch Cristela, unsere einheimische Wanderführerin, hatte die perfekte Alternative für uns.
Der Pico Ruivo ist mit 1862m der höchste Berg auf Madeira. Über die Route Vereda do Pico Riuvo (PR1.2) sind wir aufgestiegen, es ging mächtig der Wind dort oben und man konnte die verheerenden Auswirkungen der Waldbrände sehen. Doch auch hier waren die Ausblicke atemberaubend. Absteigen konnte man nur über den gleichen Weg. Es hat sich gelohnt!
Dann war Pico das Pedras unsere nächste Etappe, ein mystischer Waldpark, märchenhaft, zum Teil gespenstisch wunderschön. Beim Picknickplatz der Waldgärtnerei haben wir gevespert und das singen der Vögel genossen.
In Santana besuchten wir noch die traditionellen Madeira-Häuser, die Casinhas de Santana (dreieckige, bunte, strohgedeckte Häuser).
Zurück in Caniço durften wir dann noch den göttlichen Nektar der Madeirer genießen – in gemütlicher Runde konnten wir bei einer kleinen Madeira-Weinprobe die gelungene Wanderwoche Revue passieren lassen.
Ein besonderes Erlebnis bei dieser Reise war unser tägliches Abendessen. Dieses fand nicht im Hotel beim Buffet statt, sondern wir waren jeden Abend in einem anderen Restaurant in der näheren Umgebung. Das war Abwechslung pur und einzigartig.
So ging eine Woche – wandern durch wunderschöne Landschaften, magischen Erlebnisse, viel lachen, lustig sein, entspannen und genießen – zu Ende…. Uns hat es einstimmig allen super gut gefallen!!
Diese Reise wurde von Schwilski Wanderreisen (https://schwilski-wanderreisen.de) organisiert!
Ein herzliches Dankeschön an Ursula für den Reisebericht und an Ronni für die stimmungsvollen Fotos!