17.07. – 24.07.2021: Wanderwoche Nationalpark Hohe Tauern (Großglockner)

 

17. Juli: Die (lange) Anreise, Ankommen in Heiligenblut 

Unsere Wanderwochen in den Alpen sind immer sehr populär – Für Sommer 2021 stand eine Tourenwoche in Heiligenblut am Fuße des Großglockners auf dem Programm.

Obwohl die Wanderreise inmitten des Corona-Lockdowns im Januar 2021 angekündigt wurde, waren die 16 verfügbaren Plätze sehr schnell ausgebucht. Die Auswahl des „exotischen“ Alpengebiets (trotz der enorm langen Anfahrt), spannende Wanderungen im Bann des Großglockners und wohl auch die Sehnsucht nach Gruppenreisen inmitten der Corona-Krise waren wohl die Gründe für die ungemeine Popularität dieser Reise.

Am 17. Juli schließlich war es so weit: 16 Personen aus allen Himmelsrichtungen fuhren in das idyllisch gelegene Heiligenblut, ein wunderschön gelegenes Bergsteigerdorf, welches natürlich von der markanten Silhouette des höchsten Berges von Österreich dominiert wird. Nicht umsonst wird Heiligenblut sogar als das schönste Dorf von Österreich bezeichnet.

Untergebracht waren wir im Hotel Kärntnerhof (https://www.hotel-kaerntnerhof.com). Ein familiär geführtes Hotel mit einer ausgezeichneten Küche und einem schönen Saunabereich. Die durchwegs sehr positiven Kundenbewertungen im Internet bestätigten den exzellenten Ruf unserer Unterkunft.

Nach einer gefühlt ewigen Anfahrt, das letzte Stück über die Großglockner-Hochalpenstraße bei strömenden Regen, kamen wir schließlich wohlbehalten in unserer Unterkunft an. Jetzt war noch ausreichend Zeit für eine ausgiebige Nutzung der Sauna.

Vor dem Abendessen gab es ein kleines Get-to-gether, unser Organisator stellte das Tourenprogramm der gesamten Woche vor. Danach gingen wir zum gemeinsamen Abendessen und ließen den Anreisetag in der Hotelbar ausklingen. Voller Vorfreude legten wir uns schließlich schlafen.

 

18. Juli: Von Heiligenblut zum Jungfernsprung 

Leider setzte sich das schlechte Wetter vom Vortag fort (zumindest am Vormittag), so starteten wir in unsere gemeinsame Wanderwoche mit einer Wanderung in tieferen Lagen: Von der Ortsmitte in Heiligenblut liefen wir zum „Jungfernsprung“, den höchsten Wasserfall im Mölltal.

Bequemer Start direkt vom Hotel aus – Gemütliche und einfache Wege zwischen idyllisch gelegenen Bauernhöfen – Trotz starker Bewölkung schöne Sicht über das obere Mölltal – Lange Pause beim Wasserfall Jungfernsprung – Wetterberuhigung – Rückweg auf dem Uferweg entlang der Möll – Sehr reichhaltige Pflanzenwelt, üppig grüne Natur – Auch viele Schmetterlinge.  

Ein Teil der Gruppe lief danach noch den Erlebnisweg „Natura Mystica“ mit den imposanten Gößnitzfal und dem mystischen Kachlmoor, ein botanisch interessantes Moorgebiet – Aufstieg zum Wasserfall teilweise sehr rutschig – Wir ließen uns viel Zeit zum Fotografieren.

19 Km, Ca. 670 Höhenmeter. Wir waren gute 6 Stunden unterwegs. Abgesehen von den beiden Aufstiegen zu den Wasserfällen überwiegend breite Wiesen- und Wirtschaftswege.

Link zur Onlinekarte:

https://www.outdooractive.com/de/route/wanderung/nationalpark-region-hohe-tauern/heiligenblut-2021-18.-juli-von-heiligenblut-zum-jungfernsprung/307898568

Beim Abendessen (teilweise schon davor im Wellness-Bereich) war die Gruppe wieder geeint. Ein gelungener erste (Wander)Tag wurde an der Hotelbar beschlossen….

19. Juli: Gletscherweg Pasterze 

Eine gemütliche Wanderung zum größten Gletscher Österreichs. Eine beeindruckende Wanderung und die ideale Tour zum Kennenlernen des Großglocknergebiets. Wir erkundigten gemeinsam das Vorfeld (Moränengebiet) von diesem eindrucksvollen Gletschergebiet.

Strahlender Sonnenschein bereits am Vormittag – Fahrt zum Glocknerhaus (Mautticket im Hotelpreis inklusive!) – Kurzer Abstieg zum Margaritzenstausee – Weiterweg durch eine sehr blumenreiche Landschaft bis zum teilweise verlandeten Sandersee – Abstecher bis zur Gletscherzunge der Pasterze – Großartige Moränenlandschaft mit imposanten Schuttpflanzen – Das botanische Highlight war das extrem seltene Alpen-Breitschötchen (https://de.wikipedia.org/wiki/Alpen-Breitschötchen) – Der Rückgang des Gletschers ist mit Tafeln (Jahreszahl) dokumentiert – Aufstieg zur Kaiser-Fanz-Josefs-Höhe – Hier waren unzählige Menschen unterwegs – Gemütlicher Rückweg zum Glocknerhaus.

10 Km, Ca. 480 Höhenmeter. Wir waren gute 4 Stunden unterwegs.

Link zur Onlinekarte:

https://www.outdooractive.com/de/route/wanderung/nationalpark-region-hohe-tauern/heiligenblut-2021-19.-juli-gletscherweg-pasterze/214078563

20. Juli: Geotrail „Tauernfenster“

Heute stand eine geologisch interessante Wanderung auf dem Programm: Eine sehr lehrreiche Tour entlang des Geotrails „Tauernfenster“. Hierbei handelt es sich um eine Karstlandschaft inmitten der ansonsten überwiegend aus Urgesteinen bestehenden Zentralalpen – Eine geologische Besonderheit: https://de.wikipedia.org/wiki/Tauernfenster

Fahrt auf der Großglockner-Hochalpenstraße bis zum Tunnel beim Hochtor (Parkmöglichkeit vorhanden) – Aufstieg zum Hochtor – Aus Richtung Norden eine dunkle Regenfront (Wir hatten noch Glück) – Weiterweg durch eine großartige Karstlandschaft – Wieder viele seltene Pflanzen, z. B. Rudolph-Steinbrech (https://de.wikipedia.org/wiki/Rudolph-Steinbrech) – Aufstieg zur Bergstation vom Schareck – Ein kurzer Regenschauer überbrückten wir im Gipfelrestaurant – Danach Wetterberuhigung und Aufstieg zum Gipfelkreuz vom Schareck (2606 m) – Wiederabstieg in die Karstlandschaft über die Mauskarscharte – Abstecher bis zur Weißenbachscharte – Auf direktem Wege zurück zum Tunnel beim Hochtor.

11 km, 600 Höhenmeter, 4-5 Stunden gemütliche Gehzeit.

Link zur Onlinekarte:

https://www.outdooractive.com/de/route/wanderung/nationalpark-region-hohe-tauern/heiligenblut-2021-20.-juli-geotrail-tauernfenster-/216219554

21. Juli: Ruhetag oder sportiv unterwegs

Heute stand der offizielle Ruhetag auf dem Programm – Zwei Personen machten einen Ausflug nach Lienz, der Hauptstadt von Osttirol, ein Teil der Gruppe gönnte sich eine Auszeit oder unternahm einen Spaziergang im Talgrund.

Für die sportiven Wanderer gab es ein interessantes Angebot: Eine lange Wanderung vom Glocknerhaus bis zur Salmhütte (und zurück):

Erneute Anfahrt bis zum Glocknerhaus – Ebenso der uns bereits bekannte Kurzabstieg bis zum Margaritzenstausee – Kurz danach folgte ein steiler Aufstieg zur Oberen Stockerscharte – Weiterweg zur Salmhütte mit nur wenig Höhenunterschied, ungemein aussichtreich und sehr viel Edelweiß am Wegesrand – Ausgiebige Einkehr in der Salmhütte – Über uns thronte markant der Großglockner –  Danach bequemer Abstieg (Grashang) bis zum Leiterbach – Der sehr abwechslungsreiche Weg führte oberhalb des Baches talwärts – Eine ungemeine Anzahl an seltenen Pflanzen und Schmetterlingen – Es musste sogar ein Schneefeld (Lawinenschnee vom vergangenen Winter) überquert werden – Kurz nach Erreichen der Baumgrenze erreichten wir den tiefsten Punkt der Tour – Es folgte nochmals ein anstrengender Schlussaufstieg über den Margaritzenstausee zurück zum Glocknerhaus.

17 Km, ca. 1050 Höhenmeter, sportive 6 Stunden Gehzeit.

Link zur Onlinekarte:

https://www.outdooractive.com/de/route/wanderung/nationalpark-region-hohe-tauern/heiligenblut-2021-21.-juli-glocknerhaus-bis-zur-salmhuette/216222503

Beim Abendessen und teilweise schon in der Sauna war die Gruppe wieder geeint – Bei einem leckeren Abendessen und später bei einem Absacker in der Bar ließen wir diesen erlebnisreichen Tag Revue passieren.

22. Juli: Wanderung Sadninghaus – Magernigspitz 

Anfahrt vom Hotel zum Sadninghaus, welches in einem sehr idyllischen Seitental (Astental) liegt…Uns erwartete heute ein aussichtsreicher Gipfel mit einfachen Kraxeleinheiten…

Vom Sadinghaus bequemer Weg durch das Astener Moos – Imposante Moorlandschaft – Ankunft Bartleralm – Aufstieg (schöner Wasserfall) zu einem Hochplateau – Beim Schobertörl erreichten wird den Gipfelfuß – Aufstieg zur Magernigspitz steil und etwas ausgesetzt, aber nie schwierig – Wir genossen die Sicht vom kreuzgeschmückten und 2640 Meter hohen Gipfel – Abstieg auf gleichem Wege zurück bis zum Schobertörl – Abstieg über die Hochalmen (vorbei bei einer Materialseilbahn) und die Kröllalm zurück zum Sadinghaus.

11,5 Km, ca. 900 Höhenmeter, gute 5 Stunden Gehzeit.

Link zur Onlinekarte:

https://www.outdooractive.com/de/route/wanderung/nationalpark-region-hohe-tauern/heiligenblut-2021-22.-juli-wanderung-sadninghaus-magernigspitz/215748144

23. Juli: Wanderung Alter Pocher – Zirmsee

Für den letzten Tag haben wir uns etwas ganz Besonderes einfallen lassen: Eine Wanderung vom Goldgräberdorf/Alter Pocher bis zum arktisch wirkenden Zirmsee…

Fahrstraße im Kleinfleißtal war sehr eng und kurvenreich – Unglücklicherweise kam uns ein LKW entgegen – Parken unterhalb vom Alpengasthof „Alter Pocher“ – Sehr abwechslungsreicher und kurzweiliger Aufstieg zum Zirmsee – Traumhaft gelegener Gletschersee umrahmt von den hohen Bergen der Goldberggruppe – Arktisches Ambiente rund um den See – Eine Pause war natürlich obligatorisch – Ein Teil der Gruppe stieg auf gleichem Wege wieder ab bis zum Alpengasthof – Zwei Personen liefen entlang der unbefestigten Fahrstraße zurück zum Ausgangspunkt – Rund um den „Alten Pocher“ entdeckten wir einige Kreuzottern – Einkehr im Berggasthof war natürlich ein Muss – Ein Teil der Gruppe lief danach zurück nach Heiligenblut, die anderen TeilnehmerInnen kamen wohlbehalten mit ihren PKWs wieder beim Hotel an.

10, 5 Km, Ca. 740 Höhenmeter, 4-5 Stunden Gehzeit.

Link zur Onlinekarte:

https://www.outdooractive.com/de/route/wanderung/nationalpark-region-hohe-tauern/heiligenblut-2021-23.-juli-wanderung-alter-pocher-zirmsee/216315107

Für den Weg vom „Alten Pocher“ zurück zu unserem Hotel in Heiligenblut legten unsere 3 unermüdlichen WanderInnen nochmals ca. 7 Km und knappe 550 Höhenmeter im Abstieg zurück.

Am Nachmittag und frühen Abend nutzten wir nochmals ausgiebig die herrlich gelegene Sauna inklusive Liegewiese und genossen nochmals ausgiebig das letzte gemeinsame Abendessen in Heiligenblut.

24. Juli: Heimreise – Abschied von Heiligenblut nehmen 

Leider vergeht so eine Bergwanderwoche viel zu schnell, am Abreisetag konnten wir nochmals gemeinsam frühstückten und verabschiedeten uns vom sehr zuvorkommenden Hotelpersonal. Der Abschied fiel uns sehr schwer…

Nach einer herzlichen Verabschiedung machten wir uns an die lange Heimfahrt – Es herrschte Einigkeit, dass wir uns bald wieder sehen werden!

 

Fazits dieser Reise:

  • Wieder eine rundum gelungene Wanderreise mit sorgfältig ausgewählten Wanderungen
  • Die weite Anfahrt nach Heiligenblut hatte sich definitiv gelohnt – Wir waren sehr von der landschaftlichen Schönheit der Bergwelt begeistert, ebenso von der botanischen und faunistischen Vielfalt
  • Aufgrund des schneereichen Winters 2020/2021 lag in höheren Lagen noch relativ viel Restschnee, so war uns leider die Besteigung eines 3000er vergönnt. Doch es gab ausreichend Alternativ-Wanderungen
  • Mit dem Hotel waren wir sehr zufrieden: Üppiges Frühstücksbuffet, abends ein leckeres Mehrgängemenü, ein sehr schöner Wellness-Bereich mit einer großen Liegewiese
  • Ein weiterer Pluspunkt war der Umstand, dass die Maut für die Großglockner-Hochalpenstraße im Hotelpreis inklusive war
  • Die Gruppe war sehr harmonisch, wir hatten auch abseits der Wanderungen unseren Spaß 🙂 So auch z. B. abends in Dirk´s Partyzimmer 😊
  • Der Wettergott war uns meistens gnädig gestimmt
  • Vielen Dank für Eure Teilnahme!