August 2013

 

03.08. – 04.08.2013: Hochtour Rheinwaldhorn (Tessin)

Nachdem wir vergangenes Jahr „leer“ ausgingen, sprich keinen neuen Kantonshöhepunkt bestiegen hatten, wollten wir an diesem Wochenende den höchsten Gipfel im Kanton Tessin erklimmen.

Die Vorfreude auf diese Tour war bei den „beteiligten“ Personen sehr groß, zum einen lockte natürlich ein attraktiver Gipfel, zum anderen war diese Tour eine ideale Gelegenheit, um von der Hitze im Tal zu flüchten. Dennoch waren wir insgesamt nur 3 Personen, die „Hochtourenabteilung“ ist in unserer Gruppe noch relativ schwach entwickelt. Aber es kann nur noch besser werden… 😉

Bereits die Anfahrt war ein kleines Abenteuer: Die Anreise ging über Altdorf – Gotthardpass (so umfuhren wir den Stau an beiden Tunneleingängen) – Biasca – Olivione – Lago di Luzzone. Bis hierher alles kein Problem, doch nun gilt es aufmerksam die Beschreibung zu lesen, ansonsten landet man schnell im falschen Tal. Wir fuhren anfangs über die Staumauer, was in diesem Fall falsch war. Der richtige Abzweig zum Ausgangspunkt befindet sich etwas unterhalb der Stauermauer, bei mehreren Straßenschildern den halbrechten Abzweig nehmen. Es ging zuerst direkt durch die Staumauer (zum Glück mit Ampelregelung), dann folgte ein zweiter, sehr enger Tunnel (schlecht beleuchtet). Direkt nach dem Tunnelausgang stellten wir unser Auto ab – Das „Projekt“ Rheinwaldhorn konnte beginnen. Über Prato Compiotto (1690 m) ging es nur leicht ansteigend durch das Val di Carassino. Aufgrund der Hitze und der schweren Rucksäcke war dieser Weg trotz des geringen Anstieges sehr anstrengend. Ein idyllischer Bachlauf, die reizvolle Bergkulisse und interessante Unterhaltungen sorgten für Abwechslung. Unsere Mittagspause machten wir bei der Capanna. Adula CAS (2012 m). Hier gönnten wir uns eine kleine Erfrischung und wurden freundlich vom Hüttenwart empfangen. Doch unser Tagesziel lag fast noch 400 Höhenmeter weiter oben: Über einen sehr blumenreichen Weg erreichten wir nach unserer Pause die Capanna Adula UTOE (2393 m).

Reine Wanderzeit: ca. 3 Stunden, bei 700 Höhenmeter Aufstieg.

Hier wurden wir auch wieder sehr freundlich von der Hüttencrew empfangen, genossen die Stimmung auf der aussichtsreichen Terrasse und chillten noch ein wenig vor dem Abendessen. Ein kurzes Gewitter und ein traumhafter Sonnenuntergang waren die Krönung eines erlebnisreichen Tages. Zu unserer Überraschung war die Capanna nur mit 7 Übernachtungsgästen belegt. Luxus pur auf einer Berghütte – So hatten wir ausreichend Platz im Schlafraum.

Pünktlich um 5:00 Uhr klingelte der (Handy)Wecker, danach gab es ein kleines Frühstück, so konnten wir gegen 6:00 Uhr bei Tagesanbruch losmarschieren. Zuerst gings dem Wanderweg Richtung Passo del Laghetto entlang. Bei Punkt 2520 m zweigt linkerhand ein unmarkierter Pfad ab, der allerdings nicht zu übersehen ist. Ab diesem Punkt begann der Aufstieg zum Rheinwaldhorn (Adula), der sich aufgrund der tollen Sicht wie auch durch die landschaftliche Vielfalt unterhalb markanter Felswände sehr abwechslungsreich gestaltete. Eine Herde Steinböcke war wohl durch den frühmorgendlichen Besuch etwas irritiert – Ein Vorteil für uns: So gab es schöne Fotomotive. Auf einer Höhe von knapp unterhalb 3000 Metern betraten wir den Gletscher bzw. die größeren Schneereste vom letzten Winter. Eigentlich wäre ein Anseilen auf diesem Gletscher nicht erforderlich gewesen. Steigeisen waren bei den vorherrschenden Bedingungen vollkommen ausreichend. Da wir ein nagelneues Seil dabei hatten und es einfach „chefmäßiger“ aussah, seilten wir uns dennoch an. Deutlich erkennbare Trittspuren führten uns unterhalb der Felswände vom Grauhorn Richtung Punkt 3253 m. Hier wechselten wir auf die andere Bergseite und liefen somit endlich in der Sonne. Noch ca. 150 steile Aufstiegsmeter und wir hatten das Dach vom Tessin, das 3402 m hohe Rheinwaldhorn, erreicht. Die Aussicht vom Gipfel war phänomenal, wenn auch etwas durch den Dunst getrübt. Überraschenderweise waren außer uns nur zwei weitere Personen auf dem Gipfel, die allerdings von der Bündner Seite aufgestiegen waren. Nach dem obligatorischen Gipfelbucheintrag verabschiedete sich eine Person von uns: Er machte „hike und fly“ und flog mit seinem Gleitschirm ins Tal. Die „verbliebenen“ 2 Personen stiegen wieder auf dem Aufstiegsweg ab. Der Schnee auf dem Gletscher wurde langsam sulzig, war aber noch gut zu begehen. Mehr Sorgen machten uns allerdings die aufkommenden Gewitterwolken, wie bereits am Vortag zogen aus Richtung Norden (Gotthardgebiet) dunkle Wolken auf. Im unteren Teil vom Abstieg bekamen wir sogar ein paar Tropfen ab. Doch bereits beim Erreichen der Cap. Adula schien wieder die Sonne – Wir hatten großes Glück gehabt. Hier gönnten wir uns nochmals ein Bier und verabschiedeten uns endgültig von dem Hüttenteam. Nun folgten ein sehr kurzweiliger Abstieg zur „unteren“ Hütte und dann der 7 km lange Schinder in der prallen Sonne durch das Val di Carassino. Dieser Teil der Tour war für uns anstrengender als der eigentliche Aufstieg zum Gipfel, die Hitze in der prallen Sonne tat noch ihr übriges.

Aufstieg zum Gipfel: 1000 Höhenmeter, ca. 3 Stunden, Abstieg zum Ausgangspunkt: 1800 Abstiegsmeter, reine Gehzeit: 2,5 Stunden vom Gipfel zur Hütte, ca. 2,5 Stunden von Hütte bis zum Parkplatz.

Nachdem wir etwas abgekämpft den Parkplatz beim Tunneleingang erreichten, holten wir unseren Kollegen in einer Eisdiele in Biasca ab. Die Heimfahrt verlief ohne größere Probleme, wieder umgingen wir den Stau vor dem Gotthard mit einer Fahrt über den gleichnamigen Pass.

Fazit: Es waren zwei tolle Tage, die mit einer erfolgreichen Besteigung des höchsten Tessiner Gipfels gekrönt wurden. Vielen Dank an die beiden Tourenbegleiter! Wir haben nun 18 von 26 Kantonshöhepunkten erfolgreich bestiegen.


04.08.2013: Wanderung auf den aussichtsreichsten Berg im Schwarzwald den Belchen

Um 9.15 Uhr beginnt die Rundwanderung am Wiedener Eck (1035). Bei herrlichem Sonnenschein und angenehmen 19 Grad gehen wir durch das schöne Tor am Wiedener Eck und laufen auf der Westwegrute Richtung Belchen. Weil Gewitter für den heutigen Tag angesagt ist, haben alle Regenbekleidung dabei. Kurz vor der Krinne (1117), nach ca. 50 min, Wanderzeit, beginnt es leicht zu regnen und wir sind froh über unseren Regenschutz. An der Krinne angekommen, erfreuen wir uns über einen wunderbaren Unterstand in Form einer Hütte mit Bänken, dieser bietet uns ausreichend Platz für 13 Wanderer. Was noch gefehlt hat, wären Kerzen für den Romantischen Part, weil es sehr dunkel in der Hütte war. Das Gewitter hat sich prächtig ausgetobt und wir blieben dabei trocken! Gegen 11.30 Uhr konnten wir mit unserer Wanderung fortfahren, weiter hinauf zum Belchengipfel (1414). Diesen erreichten wir trockenen Fußes. Nach diesem Gewitter bot sich uns ein traumhafter Ausblick mit einer malerischen Kulisse, die schon fast Kitschig war. Nach einer Mittagspause waren wir uns alle einig, dass wir dem Gasthaus auf dem Belchen einen Besuch abstatten. Die Sonne zeigte sich beim Abstieg vom Belchen, wo wir erst über den Rosenfelsen abstiegen und uns dann links hielten in den Bannwald hinein zum Hägenstuzfelsen. Weiter führt uns der Weg durch den Mystisch anmutenden Wald hinunter zur Bergstation der Belchenbahn (1050). Dort folgen wir ein Stück dem Regenwurm Lehrpad um weiter aufs Lückle (1157) zu laufen. Von dort sind es nur noch 2 km zurück zum Wiedener Eck. Am Berggasthaus Wiedner Eck werden wir hervorragend bewirtet!

Wir können wieder Mal auf einen total abwechslungsreichen Wandertag zurückblicken und sind uns alle einig, dass es sich lohnt etwas früher aufzustehen, denn so hat man einfach mehr vom Tag 🙂

10.08.2013: Bergtour Wissigstock (2887 m), Engelberg (Zentralschweiz)

10 unentwegte Alpinwanderer trafen sich zu dieser abwechslungsreichen Bergtour mit Startpunkt Engelberg OW. Nach einer sehr kurzweiligen Autofahrt erreichten wir die Talstation der Brunni-Bergbahn, wo wir unsere Autos parkieren konnten (Tagesgebühr 5 SRF). Die Bergbahn brachte uns in wenigen Minuten zur Bergstation Ristis (1606 m). Diese Wanderung begann mit einem Kaffee auf der aussichtsreichen Terrasse des Berg-Restaurants. Danach starteten wir zu unserer gemeinsamen Alpinwanderung. Von Ristis folgten wir der ausgezeichneten Beschilderung Richtung Rugghubelhütte. Die Aussicht auf dem Panoramweg war überwältigend: Tiefblicke auf das Engelberger Tal, wie auch das Bergpanorama der bekannten Berge Titlis und Hahnen waren unsere stetigen Begleiter. Dieser Panoramaweg ist auch aufgrund der zahlreichen Bergblumen, die links und rechts des Weges in allen Farben blühten, absolut lohnenswert. Von Planggenstafel (1982 m) war es nicht mehr weit bis zur Rugghubelhütte (2294 m), die sehr aussichtsreich auf einer kleinen Anhöhe liegt. Der Weiterweg verlief hinter der Hütte – Anfangs durch üppig grüne Bergwiesen mit zahlreichen Alpenblumen, die im August eigentlich schon verblüht wären (Der letzte Winter war in den Bergen sehr extrem), später wurde der Weg rauer und führte uns durch eine imposante Karstlandschaft. Kurz unterhalb vom Rot Grätli (2539 m) zweigte rechterhand unser Weiterweg ab – Nach einem kurzen Anstieg durch steile Geröllfelder und den letzten Schneeflecken kamen wir bei der Engelberger Lücke (2686 m) an. In südlicher Richtung genossen wir den Blick zum nahegelegenen Uri Rotstock. Wir machten hier unsere größere Rast, die allerdings durch den kühlen Wind etwas verkürzt wurde. Später liefen wir rechterhand den absolut moderaten Weg zum Wissigstock (2887 m), dem „Höhepunkt“ der heutigen Tour. Leider verhüllte sich der Berg größtenteils in Wolken, so dass wir nicht unbedingt in den Genuss einer Rundumsicht kamen. So stiegen wir wieder schnellen Schrittes zur Engelberger Lücke ab und verzichteten aufgrund des aufkommenden Nebels auf eine Besteigung des Engelberger Rotstocks (2818 m). Danach stiegen wir wieder den gleichen Weg bis zur Rugghubelhütte (2294 m) ab. Obwohl Hin- und Rückweg identisch waren, wurde es uns nie langweilig: Für Geologen und Botaniker ist dieses Gebiet ein El Dorado.

Bei der Hütte gönnten wir uns nochmals eine Pause mit Panache, Kaffee und Kuchen. Bei mittlerweile wieder mehr Sonnenschein liefen wir den uns bereits bekannten Weg über Planggenstafel zurück zur Bergstation Ristis (1606 m). Mit der letzten Bahn des Tages fuhren wir wieder talwärts zurück nach Engelberg.

Danach gab es eine herzliche Verabschiedung und ein toller Tag neigte sich dem Ende zu. Einstimmige Meinung aller TeilnehmerInnen: Es war ein tolle Tour 😉

Bilder von Beatrix:

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10.08./11.08.2013: Hüttenwanderung Berner Oberland

Drei Wanderer starteten die Rundwanderung am Samstag in Lauenen (1240 Meter). Das Wetter war die 2 Tage sehr schön. Der Weg führte zuerst am kleinen Lauenen See vorbei bevor er bergauf an einem eindrucksvollen Wasserfall vorbeiging. Rechts von uns ragten dann Felswände empor. Wir entschieden uns für den schmalen Weg durch ein Geröllfeld. Nach einiger Zeit blickten wir von der Höhe auf den Iffigensee mit seiner Smaragdfarbe. Nach ca. 5 Stunden Gehzeit (ich weiß es nicht mehr genau) erreichten wir die Wildhornhütte. Links der Hütte befanden sich hohe Steinwände mit viel Geröll. Es war ein beeindruckender Kontrast zu den grünen Hängen auf der rechten Seite der Hütte (2303 Meter). Am nächsten Tag entschlossen wir uns für einen anderen, etwas weniger bergigen Weg.

Insgesamt war eine riesige Vielfalt an Blumen zu entdecken: Besonders zahlreich zum Beispiel Arnika und Purpur-Enzian auf mageren Bergweiden im Gebiet oberhalb des Iffigensees. Daneben gibt es dort stattliche Gewächse wie Gelber Enzian und Weißer Germer, farbenkräftige Polsterpflanzen wie das Stengellose Leimkraut und hübsche Orchideen wie das Schwarze Kohlröschen. In den Geröllfeldern erfreut die gelbe Gemswurz das Auge.

Wer die Vielfalt erleben will sollte in die Berge gehen!


11.08.2013: Wanderung in den Hochvogesen

Bei bestem Wanderwetter kamen 15 Straußis zu den vereinbarten Treffpunkten, um von dort über Mulhouse, Cernay, Uffholtz die Route des Cretes hoch zu fahren zum Soldatenfriedhof am Col du Silberloch gelegen. Einfach nur ein Aussichtspunkt war der Hartmannswillerkopf, eine in die elsässische Ebene hinausragende felsige Erhebung mit Blick auf die Großstadt Mulhouse. Ein Ort des nationalen Gedenkens ist er heute, nachdem hier im ersten Weltkrieg Tausende französischer und deutscher Soldaten starben. Unsere Wanderung bestand deshalb aus zwei Abschnitten. Über den Hartmannswillerkopf, der in bedrückender Weise an den Ersten Weltkrieg erinnert, anschließend durch eine typische Vogesen-Landschaft mit bewaldeten Höhenzügen und Bergwiesen. Nach Besichtigung der Krypta und des Soldatenfriedhofes ging es im Wald steil bergauf zum Monument 152 (Regiment der roten Teufel). Auf einem Aussichtsfelsen stand ein kleines weißes Kreuz. Von dort oben hatte man einen herrlichen Ausblick auf die Rheinebene, den Schwarzwald und die Schweizer Alpen. Beiderseits des Weges fallen verfüllte und überwachsene Laufgräben  auf, Unterstände, Gefechtsstellungen, Betonteile mit Armierungseisen und Drahtverhaue. Auf der Scheitelhöhe des Bergrückens stiegen wir hinauf zum Gipfel des Hartmannswillerkopfes (956 m) mit einem riesigen weißen Kreuz, welches in der Nacht beleuchtet ist. Hinter dem Kreuz am Nordhang gings dann bergab zum Roche Sermet einem Gefechtsstand am Roche Megard. Danach kamen wir in steilen Kehren zu den wenigen Überresten des ehemaligen Versorgungslagers Camp Foray. Wenig später passierten wir eine Stellung am Roche Fendue und stießen auf einen breiten grasbewachsenen Weg, vermutlich einst ein Nachschubweg für das Camp Foray. Über Wald- und Forstwege gelangten wir nach einiger Zeit auf einen Vogesenkamm und rechter Hand erhob sich der Grand Ballon (1424 m). Überraschend kam uns mit lautem Geläute, im Wald eine große Kuhherde entgegen. Auch sahen wir links oben zwischen den Bäumen ein Pferd stehen (nicht auf dem Flur). An der Ferme Auberge Freundstein vorbei, begann unser steiler Anstieg hinauf auf den Bergrücken des Riesenkopfs (1077 m). Wir wurden noch einmal mit einem herrlichen Ausblick belohnt. Über Wald und Viehweiden gelangten wir dann zur wohlverdienten Kaffee-/Vesperpause auf der Ferme-Auberge Molkenrain (1045 m). Von dort waren es nur noch 40 Minuten wieder zurück zum Ausgangspunkt am Soldatenfriedhof Col du Silberloch.

16.08. – 17.08.2013: Hochtour Dammastock (Top of Uri)

Nach der erfolgreichen Besteigung des höchsten Tessiner Gipfels (Rheinwaldhorn) Anfang August war für dieses Wochenende eine Tour zum höchsten Berg im Kanton Uri geplant.

Bereits am frühen Freitagnachmittag begann das Projekt Dammastock mit einer gemeinsamen Anreise zum Hotel Tiefenbach, welches knapp unterhalb des Furkapasses auf der Urner Seite liegt. Da wir (3 Personen) sehr zeitig bei unserem Übernachtungsquartier ankamen, fuhren wir gleich weiter nach Belvédère, dem Ausgangspunkt der Dammastock-Besteigung. Wir mischten uns unter die zahlreichen Touristen aus allen Herren Ländern, genossen den Ausblick auf die Gletscherzunge des Rhônegletschers und auf das Goms (oberster Teil des Wallis) und rekognoszierten den Einstieg unserer Tour. Danach fuhren wir zurück ins Hotel Tiefenbach, wie bereits im Dezember 2009 wurden wir mit einem sehr leckeren und reichhaltigen Nachtessen verwöhnt. Danach legten wir uns bald schlafen und genossen die üppigen Platzverhältnisse im uns zugeteilten Mehrbettzimmer.

Punkt 3:45 Uhr klingelte unser (Handy)Wecker – Wir kamen nur schwer aus den Federn, aber ein leckeres Frühstück, das bereits am Vorabend für uns vorbereitet wurde, weckte einige Lebensgeister in uns. So konnten wir exakt um 5:00 Uhr am Parkplatz von Belvédère (2271 m) loslaufen. Der Einstieg befindet sich direkt beim Souvenir-Laden, dazu mussten wir die Mauer rechterhand übersteigen. Gleich danach gelangten wir auf den Weg zur Eisgrotte, wo wir direkt beim Steg auf die Gletscherzunge gelangten. Hier mussten wir eine schmale Stelle zwischen zwei tiefen Gletscherspalten überwinden, alternativ konnte man auch über einen kurzen Aufstieg über Schutt und Geröll auf den Gletscher gelangen oder wenige Meter Umweg über die mit Zeltplane abgedeckte Eisgrotte nehmen. Die Spalten sind zu Beginn teilweise sehr imposant, der Gletscher aber vollkommen schneefrei (aper), so konnten wir unangeseilt und noch ohne Steigeisen Richtung Einstieg Galenstock aufsteigen. Doch bereits nach kurzer Zeit zogen wir die Steigeisen an, so hatten wir einfach einen sicheren Halt auf der teilweise eisigen Oberfläche. Auf einer Höhe von ca. 2700 Metern erreichten wir die markante Eisbuchzone – Hier mussten wir rechterhand den Gletscher für kurze Zeit verlassen und liefen auf Geröll und Schutt weiter. Über ein steiles Schneefeld erreichten wir eine endlos wirkende Gletscherfläche mit nur sehr wenig Anstieg. Nun seilten wir uns an, da ab dieser Stelle die Spalten teilweise vom Schnee bedeckt waren. Es wurde langsam Tag – Die Felsformationen wurden von der Sonne angestrahlt, aus dem Wallis drückten dunkle Wolken herein und um uns herum eine schier endlose Eisfläche und eine Totenstille, eine wahrhaftig eigenartige Stimmung. Kurz danach nahmen wir einen Richtungswechsel vor: Wir steuerten vom rechten Rand die Mitte des Gletschers an und erreichten alsbald den Großfirn. Mit nur wenig Steigung liefen wir weiter. Dieser Abschnitt war (augenscheinlich) relativ spaltenarm, so kamen wir sehr bequem voran. Auf einer Höhe von ca. 3000 Metern machte das schier endlos wirkende Gletscherfeld einen Rechtsknick: Vom Großfirn gelangten wir zum Eggfirn. Um allerdings schneller aufsteigen zu können, hielten wir uns an der rechten Hangkante und sahen zum ersten Mal den Dammastock in seiner vollen Größe: Eine schwarze Felspyramide umgeben von Eis und Schnee. Der Anstieg wurde zum Schluss steiler, das Gipfelkreuz wurde langsam sichtbar und nach 6 Stunden standen wir auf dem Dammastock/Winterberg (3630 m), dem höchsten Berg im Kanton Uri und der gesamten Zentralschweiz. Die Rundumsicht war trotz der Quellwolken sehr eindrücklich: Unter uns der Göscheneralpsee (1792 m) und in der entgegengesetzten Blickrichtung thronten die Berner Alpen mit dem markanten Finsteraarhorn. Wir genossen unseren hart erarbeiten Gipfeltriumph, natürlich war ein Eintrag ins Gipfelbuch obligatorisch. Allerdings war uns dreien auch bewusst, dass uns noch ein langer Abstieg bevorstand.

Beim ersten Teil des Abstieges über den steilen Eggfirn machten wir in relativ kurzer Zeit einige Abstiegsmeter. Danach kam die ziemlich eintönige Etappe über den Großfirn – Dieser Gletscherabschnitt machte seinem Namen alle Ehre: Ein großflächige Schneefläche, im Gegensatz zum Aufstieg war der ganze Schnee aufgeweicht. Somit war das Vorankommen etwas erschwert, zusätzlich brannte nun erbarmungslos die Sonne auf unsere Häupter. Wir waren richtig froh, als wir wieder bei der Eisbruchzone ankamen – Endlich etwas Abwechslung im Gegensatz zum monotonen Großfirn. Wir mussten diesen Eisbruch wieder über Geröll und Schotter umgehen und kamen schließlich wieder im vorderen Teil des Rhônegletschers an. In der Ferne sahen wir bereits das Souvenir-Häuschen, doch der Weg dorthin war noch weit. Der Abschnitt über die Spaltenzone war doch etwas mühsam, außerdem bildeten sich zahlreiche Rinnsale auf dem Gletscher. Diese türkisfarbenen Bäche waren schön zum Ansehen, allerdings war das Laufen auf dem aufgeweichten Firn sehr anstrengend. Doch irgendwann, genauergesagt nach 11 Stunden(!), kamen wir wieder bei der Eisgrotte an.

Wir hatten somit eine reine Gehzeit von gut 10 Stunden bei ca. 1500 Höhenmetern im Aufstieg und Abstieg. Die Streckenlänge betrug insgesamt 24 Km – Eine wahrliche Konditionsleistung, wenn man bedenkt, dass diese Strecke ausschließlich über einen Gletscher führte.

Fazit: Der Dammastock wird üblicherweise im Frühling mit Tourenski bestiegen. Angesichts des langen Weges zum Gipfel nicht allzu verwunderlich. Als Hochtour im Sommer wird dieser Berg normalerweise nur von eingefleischten Kantonshöhepunktsammlern, die gleichzeitig keine Tourenskifahrer sind, bestiegen. Diese Tatsache traf zumindest bei einer Person unserer Gruppe zu 😉 Dennoch hat an diesem Tag alles gepasst: Eine Dreiergruppe, die gut aufeinander abgestimmt war, tolles Wetter und ein interessanter Berg!

Wir haben nun 19 von 26 Kantonshöhepunkten erfolgreich bestiegen!


17.08. – 18.08.2013: Sportlich, alpine Hüttenwanderung im Kanton Uri

Wie schon beim letzten Mal trafen sich ein Auto aus Freiburg und eines aus dem Raum Stuttgart um ein alpines Wochenende zu erleben, diesmal im Kanton Uri. Bei bestem Bergwetter, trotz wechselhaftem Wetterbericht, starteten wir in Intschi, ließen die Möglichkeit der Seilbahnfahrt links liegen und kamen nach 700 Hm am Arnisee an. Unerschrockene badeten, andere genossen trocken die Bergidylle. Weiter ging es wiederum mit einem Anstieg von ca. 700 Hm auf den Sunniggrat, dem ersten Gipfel, der seinem Namen alle Ehre machte. Auf dem folgenden Weg zur Leutschachhütte, unserer Übernachtungsstation, trennten wir uns: für einige ging es auf dem alpinen und schwierigen Gratweg über Großganderstock, Ruchälplistock und Jakobiger mit Klettereinlagen (T5) zur Hütte, andere nahmen den etwas einfacheren, jedoch nicht minder schönen Höhenweg. Nach einem zwar gut sättigenden, jedoch ansonsten nicht gerade zu Begeisterungsstürmen führenden Mahl (Älplermagronen mit Apfelmus) gingen wir recht früh in unser gemütliches Lager.

Nach gutem Frühstück nahmen wir es am nächsten Tag mit dem Wichelhorn (2767 m) auf, kämpften mit großen Schneefeldern und Geröll und waren froh, dass das Wetter hielt und auf dem Gipfel für eine phantastische Rundumsicht sorgte. Dann folgte ein schöner, aber langer Abstieg von ca. 2.000 Hm und wir ließen bei kühlen Getränken und Eis das Wochenende ausklingen. Insgesamt war es eine konditionell fordernde Tour mit einem relativ selten begangenen Gipfel, Traumausblicken und super Wetter. Fortsetzung folgt.

18.08.2013: Wanderung im oberen Donautal

Nach etwas mehr als zwei Stunden Anfahrtszeit erreichten 16 wanderbegeisterte Leute den Bahnhof Hausen im Tal, der auch gleichzeitig der Ausgangspunkt der heutigen Wanderung war. Auf einem schmalen Pfad ging es zuerst kontinuierlich bergauf bis wir das Niveau der Albhochfläche erreicht hatten. An den ersten Aussichtspunkten bzw. – felsen  hatten wir eine tolle Sicht  ins Donautal und der Blick auf das Schloss Werenwag war sehr beeindruckend. Nach kurzer Zeit passierten wir das Schloss Werenwag (keine Besichtigung) und auf dem folgendem Korbfelsen hatten wir erneut einen tollen Blick ins Donautal. Frisch gestärkt nach einer Vesperpause erreichten wir den Aussichtspunkt Eichfelsen. Nun ging es wieder bergab hinunter ins Donautal wo wir die Donau auf einer Hängebrücke überquerten. Nach 200 Höhenmeter Anstieg erreichten wir die Burg Wildenstein wo wir im bewirteten Innenhof eine weitere Stärkungspause einlegten. Auf den letzten vier Kilometern gab es nochmals einige tolle Aussichtspunkte ins Donautal, auf das Kloster Beuron und eine fast 180° Schleife der Donau lag vor uns. Unser letztes Ziel war der Ort Beuron wo auch der Bahnhof für die Rückreise lag. Die Wanderung war so beeindruckend, dass bestimmt noch weitere in dieser Gegend folgen.


25.08.2013: Rundwanderung um Badenweiler (Markgräflerland)

Sieben unverdrossene Wandersleut‘ trafen sich bei sehr wechselhaftem Wetter um 10 Uhr auf dem Schlossplatz in Badenweiler. Da der Blauen sich in Wolken hüllte und die Wetterprognosen im Tagesverlauf keine Besserung versprachen, machten wir eine Ausweichtour (ähnlich wie im Rückblick/Wanderungen/01.11.2012 auf der Homepage beschrieben). Ein kleines Gipfelerlebnis hatten wir aber schon, und zwar als Jochen uns am Aussichtspunkt Steinenkreuzle mit einem guten Tropfen überraschte. Im Nachhinein betrachtet, hatte es während unserer Wanderung nicht geregnet (vermutlich weil jeder von uns einen Regenschirm dabei hatte) und bei der Verabschiedung um ca. 17 Uhr beschlossen wir in guter Stimmung diese ‚Blaueneroberung‘ am Ausweichtermin nachzuholen.

29.08. – 30.08.2013: Alpintour im Rätikon

Hier ein kurzer Nachbericht von Thomas:

Ich bin alleine gegangen, am ersten Tag von Brand über die Oberzalimhütte war ein breiter Weg ca. 1.45 h, zur Mannheimer Hütte 2679m über den Leibersteig war stellenweise Schrofengelände mit Sicherungen, meistens Gehgelände aber dann gegen Ende anstrengend durch die Länge nochmals 1.45 h, kurz auf den Wildberg 2788 m. Am nächsten Tag über den Brandner Gletscher gut zu gehen zum Schesaplanasattel ca. 2700 m und dann der Schweizer Steig, anfangs harmlos, aber dann viel Bänder, Felsstufen und versicherte Felsquerungen, für mich anstrengend zur Schesaplanahütte 1950 m und dann Richtung Seewies, wo mich bei der halben Strecke ein Schweizer freundlicherweise mitnahm.