18.07.2008: Bergtour zum Vanil Noir (Kanton Fribourg)
Wir haben´s geschafft! oder Fit für T5 – unter diesen beiden Slogans stand unsere Bergtour zum Vanil Noir, dem höchsten Freiburger Gipfel. An diesem Tag hat einfach alles gepasst: Super Wetter mit toller Fernsicht (Am Vortag hatte es noch geregnet, so war die Luft ziemlich klar), eine herrliche Landschaft, fast handzahme Steinböcke und einige Pflanzen. Einziger Wermutstropfen: Wir entdeckten keine Schlangen 🙁 Trotz der guten Wetterprognose für diesen Samstag waren wir nur zu zweit (Harald und Jochen). Von Auggen fuhren wir in gut 2 Stunden bis zum Ausgangspunkt Les Baudes (1280 m) oberhalb von Grandvillars bei Bulle. Dort befindet sich ein großer Parkplatz und eine Infotafel zum Naturschutzgebiet „Vanil Noir“. Bei einer Außentemperatur von knapp 10 Grad (haben wir Sommer oder Herbst??) liefen wir im Schatten bis zur Cabane de Bounavaux (1635 m). Hier genehmigten wir uns einen einen Kaffee und erfreuten uns an der Steinbock-Skulptur – Die echten Steinböcke folgten aber noch. Der Weiterweg war anfangs noch recht moderat mit wenigen Steigungen (T2). Bereits hier merkten wir die große Pflanzenvielfalt und den urigen Charakter dieser im deutschsprachigen Raum unbekannten Voralpenlandschaft. Bei den beiden Bergseen wurde es langsam steiler und alsbald liefen wir in der Morgensonne. Kurz unterhalb von der Ebene Plan des Eaux (2236 m) kamen ein paar ganz einfache Kraxelstellen (typisches T3). Kurz davor sahen wir erstmals den steilen Gipfelaufbau des Vanil Noir. Auf dem Plan des Eaux angekommen sahen wir den höchsten Freiburger in seiner vollen Pracht. Doch unsere Aufmerksamkeit galt nun zuerst den ziemlich zahmen Steinböcken. Bis auf wenige Meter konnten wir uns ranpirschen und einige eindrucksvolle Bilder machen. Danach führte uns der Aufstiegsweg in die steile Südflanke des V. N. (2389 m). Es wurde zunehmend steiler und ausgesetzter. Die Kette war für uns eine große Hilfe, allerdings waren einige Haltebolzen nicht mehr im Boden befestigt und an manchen Stellen war die Kette so unmöglich befestigt, dass wir uns an den Felsen festhielten mussten (T5). Bei einem Abrutscher ist man hier weg! Bald erreichten wir eine kleine Schulter unterhalb vom Gipfel, wo wir mit Erleichterung feststellten, dass die letzten Meter zum Gipfel aus einem einfach zu begehenden Wiesenhang bestehen. Nach einer kurzen Vesperpause mit einem exklusiven Panoramablick stiegen wir auf den kreuzgeschmückten Gipfel. Nun standen wir endlich auf dem Dach vom Kanton Fribourg (Freiburg).
Die Fernsicht war einfach unbeschreiblich: Im Westen die gesamte Jurakette ab Genf mit Neuenburger und Bieler See, im Osten der Blick zu den Voralpen, im Süden die gesamten Berner Alpen, die Bergspitzen der Walliser Alpen und Le Diablerets (höchster Waadtländer Gipfel), im Südwesten der Mont Blanc (!) und die Berge am Genfer See. Danach stiegen wir wieder ab und zu unserer Verwunderung stellten wir fest, dass wir fast problemlos und ohne weiche Knie den Abstieg meisterten. Wieder am Plan des Eaux angekommen, nahmen wir den zweithöchsten Freiburger, den Vanil de L’Ecri (2375 m), in Angriff. Dieser Aufstieg war im Vergleich zum Vanil Noir ein Spaziergang (T3-). Auf diesem Gipfel steht ein modernes Gipfelkreuz mit Gipfelbuch. Nach einer kurzen Pause machten wir uns wieder an den Abstieg. Uns erwarteten jetzt 1200 Abstiegsmeter bis zu unserem Auto! Obwohl der Abstieg mit dem Aufstieg identisch war, wurde es uns nie langweilig. An Stellen, wo wir frühmorgens noch im Schatten liefen, waren wir nun der Nachmittagssonne ausgesetzt. Immer wieder machten wir kleinere Pausen – ausreichend Zeit zur Blumenfotografie war vorhanden. Bei der Cabane de Bounavaux genehmigten wir uns ein Panache bzw. einen Kaffee. Danach war es nicht mehr weit bis zum Ausgangspunkt Les Baudes.
Für die gesamte Wanderstrecke benötigten wir eine reine Gehzeit von knapp 7 Stunden, dabei legten wir 1300 Höhenmeter zurück.
Fazit: Eine Traumwanderung in eine für die meisten Deutschen unbekannte Gegend. Selbst aus der Deutschschweiz verirren sich nur wenige Wanderer in die Freiburger Voralpen. Im Gipfelbuch fanden wir nur sehr wenige deutschsprachige Einträge. Gute Französischkenntnisse sind in dieser Gegend von Vorteil.
Im Anschluss bummelten wir noch durch das historische Städtchen Gruyères und kauften natürlich noch etwas vom gleichnamigen Käse für zuhause.
Bilder von Harald:
Und von Jochen:
27.07.2008: Wanderung in den Vogesen
Bei der Vogesenwanderung von Doris (LAC BLANC – GAZON DU FAING – LAC NOIR – LAC DU FORLET – LAC BLANC) waren wir 23 Personen. Schon auf der Hinfahrt begann es leicht zu regnen und als wir am Lac Blanc ankamen war es dann ein richtig schöner Gewitterregen. Die Gruppe ließ sich aber nicht unterkriegen und alle packten sich schnell in ihre Regenklamotten. Aber wie heißt es so schön, wenn Engel reisen lacht der Himmel und wenn er Tränen lacht. Pünktlich zum Einstieg am Lac Blanc hörte es auf zu regnen und die Sonne kam aus ihrem Versteck heraus und war auf der ganzen Wanderung unser Begleiter. Bei unserem Abstecher auf die Ferme-Auberge haben wir uns die leckeren Kuchen und den Kaffee, welcher etwas gewöhnungsbedürftig war, schmecken lassen. Danach gings dann zum Ausgangspunkt Lac Blanc zurück, und es war keine Minute zu früh, denn gerade am Auto angekommen kam ein starkes Unwetter mit Sturm und heftigem Regen. Also wir hatten ein Riesenglück mit unserer Vogesentour. Die Schlusseinkehr machten wir in der Rheinpromenade in Breisach. Wir hatten einen schönen Tisch auf der Terrasse in der Abendsonne und das Essen ist nur zu empfehlen. Der Gruppe möchte Doris ein großes Lob und ein herzliches Dankeschön sagen, für den Zusammenhalt und die tolle Stimmung auf der ganzen Wanderung.