Mai 2008

01.05.2008: Maiwanderung zwischen Breisgau und Ortenau

Bei der Maiwanderung, die unter dem Motto „Grenzwanderung zwischen Breisgau und Ortenau stand, waren wir insgesamt 18 Personen und ein Hund. Passend zum Motto kam ein Teil der Mitwanderer aus der Ortenau, der andere Teil aus der Freiburger Gegend. Wir trafen uns erst gegen 12:30 Uhr (was für diese Wanderung vollkommen ausreichte) am Schwimmbad in Herbolzheim. Nach dem obligatorischen Gruppenfoto liefen wir einen asphaltierten Weg leicht bergan Richtung Ostberg (292 m). Endlich hatten wir wieder einen markierten Weg, der uns am Naturschutzgebiet Kahlenberg vorbeiführte. Das Gebiet war früher eine Mülldeponie, wurde aber vor einigen Jahren renaturiert und stellt heute ein Rückzugsgebiet für zahlreiche, seltene Pflanzen- und Tierarten dar. Das gesamte Areal ist leider eingezäunt, jedoch sind am Zaun einige Infotafeln angebracht, welche einiges über dieses besondere Gebiet erzählen. Auf der gegenüberliegenden Seite befindet sich ein frei zugänglicher Trockenrasen, wo wir das seltene Große Windröschen, nach ihrem Hauptvorkommen in Südbaden auch Kaiserstuhlanemone genannt, sahen. Neben dem botanischen Reichtum dieser Tour war auch die Aussicht sehr beeindruckend: Richtung Süden auf die Schwarzwaldberge von Kandel bis Blauen und Richtung Westen auf die Rheinebene, dem nahen Europapark und die Vogesen. Bei der Kahlenbergkapelle (272 m) machten wir unsere erste Rast. Das Wandertempo war bisher sehr gemütlich, was sich auch während der ganzen Tour nicht änderte. Danach folgten wir der Beschilderung in das reizvolle Barockstädtchen Ettenheim. Der Weg führte uns durch eine lange Hohlgasse – ein beeindruckendes Gefühl. Die Hohlgassen im Bereich Ettenheim/Herbolzheim sind länger wie die bekannteren Löß-Hohlwege im Kaiserstuhl. Nach einem kurzen Bummel durch die Ettenheimer Innenstadt genehmigten wir uns im Cafe Rohan einen Kaffee und Kuchen. Der Weiterweg führte uns nun stadtauswärts am Prinzengarten vorbei, wo wir die Tulpenpracht bewunderten konnten. Am Ortsende von Ettenheim ging es links wieder in die Reben. Immer wieder liefen wir durch Hohlgassen und konnten eine vielfältige Pflanzenwelt bewundern. Über Rötelberg (238 m) und Limbach (200 m) erreichten wir bald den Ortsrand von Ringsheim. Allerdings liefen wir nicht in die Ortschaft, sondern blieben oben in den Reben. Der weitere Weg war nicht mehr markiert, jetzt waren die beiden Kartenleser Hubert und Jochen gefragt. Nach einer kurzen Zeit war der Weg allerdings gesperrt und wir mussten über mehrere Reb- und Wiesenterrassen absteigen. Der Grund für diesen weglosen Exkurs war der Einbruch eines ehemaligen Bergwerkstollens. Über diesen Vorfall wurde sogar in der überregionalen Presse berichtet. Glücklicherweise hatten wir genug Kavaliere in unserer Gruppe, die den Damen behilflich waren. Bald erreichten wir den Ortsrand von Herbolzheim. Das letzte Stück zum Schwimmbad verlief auf einen herrlichen Panoramaweg über den Dächern von Herbolzheim. Lediglich ein kurzes Stück mussten wir durch die Ortschaft zum Schwimmbad zurück laufen.

Die Schlusseinkehr fand in der Pizzeria Felsenkeller in Herbolzheim statt.

Die Wanderstrecke betrug 14 Km bei 280 Höhenmetern und einer reinen Gehzeit von ca. 3,5 Stunden. Allerdings machten wir an diesem Tag sehr viele Pausen.

04.05.2008: Wanderung im Schweizer Jura

Die Wanderung im Schweizer Jura führte uns in die Gegend von Saignelégier im Kanton Jura. Saignelégier ist die Hauptstadt der Freiberge (Franches-Montagnes), ein Hochplateau, das nur wenige Erhebungen aufweist. Wir waren an diesem Tag insgesamt 7 Personen – aufgrund der etwas längeren Anfahrtstrecke und dem Anspruch der Tour blieb die Gruppe wohl überschaubarer. Nach einer Anfahrt von ca. 2 Stunden über Basel – Delémont kamen wir beim Bahnhof Saignelégier (982 m) an. Vom Bahnhof liefen wir anfangs den Gleisen entlang und bogen bald nach rechts Richtung Muriaux ab. Am Ortsende liefen wir an einem riesigen Pferdestall vorbei – Die Freiberge sind für ihre zahlreichen Pferde bekannt. Fast eben ging es über freie Flächen zur Bahnhaltestelle Muriaux (962 m). Auf der ganzen Strecke sahen wir einige Frühlingspflanzen wie die Sumpf-Dotterblume und die Wald-Schlüsselblume, welche bei uns in der Ebene schon länger verblüht sind. Nicht umsonst gehören die Hochlagen im Jura zu den kältesten Gegenden der Schweiz. Von der Haltestelle stieg der Weg leicht Richtung Sommêtres (1075 m). Hier machten wir einen Abstecher zum Aussichtspunkt Refuge des Sommêtres. Auf diesem Aussichtsfelsen befindet sich eine gemütliche Hütte, welche wohl öfters von Kletterer benutzt wird. Die Aussicht reichte von dem unter uns liegenden Doubstal über die Juraberge im Westen bis zu den Vogesen im Norden. Anschließend ging es zur Weggabelung zurück, wo wir wieder dem Hauptwanderweg folgten. Bald ging es rechts ab und wir stiegen recht steil durch einen Wald ab. Auf halben Abstiegsweg kamen wir nochmals an einem kleinen Aussichtspunkt vorbei. Nun folgte der schwierigste Teil der Tour: Ein steiler, teilweise rutschiger Abstiegsweg, der mit 2 Eisenleitern und Ketten gesichert war. Besonders beeindruckend war der „Urwald“ von Theusseret, welcher seit 1992 sich selbst überlassen wird. Bei Le Theusseret  (507 m) erreichten wir den Doubs, den wohl bekanntesten Fluss im Jura. Leider war die Idylle im Doubstal durch eine Gaststätte gestört. Jedoch genehmigten wir auch uns einen Kaffee bzw. Bier und konnten die landschaftlichen Schönheiten direkt von der Terrasse genießen. Ein Wasserfall stürzte direkt neben dem Restaurant in die Tiefe. Nachher verlief der Wanderweg am Doubs entlang. Der Waldboden war mit lauter Steinen übersät, die Bäume von Moos und Flechten überwuchert. Dies wäre eine ideale Kulisse für einen Märchenfilm. Im Wald fanden wir einige Exemplare des Stattlichen Knabenkrauts, einer Orchidee. Der folgende Ort Goumois (493 m) besteht aus einem schweizerischen und französischen Teil und war gleichzeitig auch Wendepunkt unserer Wanderung – Von hier an mussten wir wieder 600 Höhenmeter aufsteigen. Doch vor dem Aufstieg liefen wir noch kurz nach Frankreich. Der Aufstiegsweg führte am Anfang recht schweißtreibend über Wiesen und Weiden. Nach einiger Zeit traten wir wieder in den Wald ein. Es wurde endlich wieder schattiger, dafür aber der Weg noch steiler. Vor der Ortschaft Les Pommerats (899) erreichten wir wieder die baumlose Jura-Hochfläche. Nach dieser Ortschaft machten wir nochmals eine kurze Rast und verzehrten unseren letzten Proviant. Kurz danach ging es nochmals ein kleines Stück bergauf. Auf den Wiesen sahen wir einige Exemplare der Wilden Osterglocke, welche sonst eher in den Hochlagen des Jura wächst. Kurz oberhalb von Saignelégier hatten wir eine schöne Sicht zum schneebedeckten Chasseral (1607 m). Nach einem kurzen Abstieg kamen wir bald am Ausgangspunkt unserer Tour an.

Die Wanderstrecke betrug ca. 17 Km bei einer reinen Wanderzeit von ca. 5 Stunden und ungefähr 700 Höhenmetern.

Die Rückfahrt führte uns über Delémont nach Ferrette und St. Louis zurück nach Wolfenweiler. Die Heimfahrt dauert nicht wesentlich länger, war aber um einiges reizvoller wie die Hinfahrt. Besonders schön waren die Laubwälder am Glaserberg, die Abendsonne und das Städtchen Ferrette.

Die Schlusseinkehr fand wie so oft im Nepomuk (www.nepomuk-restaurant.de) in Bad Krozingen statt.

18.05.2008: Orchideenwanderung im Elsass

Die Trockeninsel bei Rouffach (südlich von Colmar) gehört zu den Gegenden mit den geringsten Niederschlagsmengen in ganz Frankreich. Aufgrund dieser Tatsache gehören die Weine rund um Rouffach zu den begehrten Weinen aus dem Elsass. Doch wir hatten diesen Sonntag nicht den Rebensaft als Ansporn für diese Tour, uns lockte eher die mediterrane Flora dieser Gegend.

Bei der Orchideenführung im Elsass hatten wir Riesenglück mit dem Wetter: Entgegen aller Wetterprognosen empfing uns am frühen Morgen strahlender Sonnenschein. Nach einer kurzweiligen Fahrt kamen wir schnell in der Ortschaft Westhalten (217 m) bei Rouffach an. Von der Ortsmitte liefen wir den Wanderweg Richtung Zinnköpfle (446 m). Oberhalb der Weinberge ging es durch einen dichten Buschwald mit Diptam – man fühlte sich wie in Südeuropa. Das Wetter war nun leider alles andere als mediterran: Dicke Regenwolken zogen von den Vogesen wie auch von der Rheinebene Richtung Weinbergzone. Abgesehen von ein paar Regentropfen blieben wir trocken – nicht umsonst gilt das Gebiet um Colmar als die niederschlagärmste Gegend von Frankreich. Auf der Hochfläche vom Zinnköpfle machten wir uns auf „Orchideenjagd“ und fanden einige Hummel-Ragwurz, den Ohnhorn, die Bocks-Riemenzunge und das Kleine Knabenkraut, welches schon am Verblühen war. Zwischen Zinnköpfle und Stangenberg machten wir eine kleinere Rast. Anschließend ging es zum Stangenberg weiter, wo wir nochmals einige interessante Pflanzen fanden, so u. a. nochmals Bestände vom prachtvollen Diptam.

Nachdem wir wieder in Westhalten ankamen, fuhren wir Richtung Orschwihr bis knapp unterhalb vom Bollenberg. Vom Parkplatz in den Reben liefen wir die Hochebene zur Chapelle Ste-Croix (300 m). Die Hochfläche auf dem Bollenberg ist sehr abwechslungsreich: Steinwüsten, die an die Kanaren erinnern, wie auch kilometerweite Grassteppen, die einen an die Steppen Osteuropas erinnern. Die Landschaft war mindestens genauso beeindruckend für uns wie die üppige Pflanzenwelt. Immer wieder sahen wir einige botanische Raritäten. In der Auberge Bollenberg genehmigten wir uns ein kühles Bier bzw. einen Elsässer Wein. Danach ging es nicht mehr lange bis zum Parkplatz.

Danach fuhren wir in die Poldistrauße nach Niederrimsingen, wo ein schöner Tag seinen Abschluss fand.

Wir waren insgesamt nur 5 Personen, was wohl mit den schlechten Wetterprognosen am Vortag zusammenhing.

22.05.2008: „Unfreiwillige Schneewanderung im Mai“ in der Zentralschweiz

Bei der Bergtour in der Zentralschweiz gingen 10 Personen mit. Die größte Herausforderung war diesmal bereits die Hinfahrt: Auf der Autobahn kurz vor Luzern brannte ein Krankenwagen und stand lichterloh in Flammen. Wir kamen gerade noch rechtzeitig an dieser Stelle vorbei. Nach diesem Schreck machten wir erstmal an der Raststätte Neuenkirch eine kurze Pause. Danach ging es nicht mehr lange bis zum Ausgangspunkt Riemenstalden (1030 m), welcher oberhalb vom Vierwaldstätter See zw. Schwyz und Altdorf liegt. Bereits zu Beginn der Wanderung war es recht neblig, allerdings regnete es während der ganzen Wanderung nicht. Von Riemenstalden liefen wir einen breiten Waldweg zur Almsiedlung Alplen (1342 m). Hier erreichten wir eine idyllisch Almsiedlung, welche auf einer grasigen Hochfläche liegt. Von dort an war es nicht mehr weit bis zum Alpler See (1506 m). Vom See an begann der anspruchsvollste Teil der Wanderung: Wir stiegen im Wechsel über Schneefelder und matschige Wiesenhänge zur Almsiedlung Stock (1705 m) an. Hier machten wir eine größere Rast und mussten aber auch feststellen, dass der Schneemassen eher noch zunahmen. Kurz nach der Hütte stiegen wir noch auf ca. 1800 Meter auf und entschlossen uns ziemlich schnell zur Umkehr. Ein Weitergehen war uns bei diesen Schneeverhältnissen einfach zu riskant. Außerdem war durch den Nebel der Aufstiegsweg nicht vollkommen einsehbar. Selten gibt es Ende Mai noch solche Schneemassen in den Bergen. Von Bergfrühling zu reden ist mehr als optimistisch, ab 1800 Metern herrschte eher noch tiefer Winter. Für den Abstieg folgten wir weglos einer steilen, mit Schnee gefüllten Rinne Richtung Butxen (1457 m). Bei dieser Almsiedlung betraten wir einen breiten Waldweg, den wir bis zur Verzweigung im Wald weiterliefen. Ein Teil der Gruppe bog rechts Richtung Riemenstalten ab, ein Großteil folgte dem Wanderweg bis nach Sisikon. Nach und nach erreichten wir einen schönen Buchenwald – es wurde endlich auch grüner. Mit der Zeit bekamen wir immer mehr Pflanzen zu Gesicht. Besonders beeindruckend waren die Tiefblicke zum Urner See. Oberhalb von Sisikon machten wir nochmals bei einer Lamaherde eine kurze Rast. Die Lamas waren sehr zutraulich und glücklicherweise auch nicht in Spucklaune 😉 Noch einige Höhenmeter bergab und wir kamen im kleinen Dorf Sisikon an, welches sehr idyllisch am Seeufer liegt. Die anderen Teilnehmer holten uns mit dem Auto ab. Vor der Heimfahrt genehmigten wir uns am Seeufer noch ein kühles Bier bzw. Kaffee. Die Heimfahrt verlief reibungslos, so dass wir fast genau nach 2 Stunden wieder in Wolfenweiler ankamen.

Wir legten bei dieser Tour insgesamt 800 Aufstiegsmeter und 1400 Abstiegsmeter zurück.

Die Schlusseinkehr fand wie so oft im Nepomuk in Bad Krozingen statt. So langsam kennen Sie uns im Nepomuk als Wandergruppe mit verschwitzten und vom Dreck verspritzten Wanderklamotten.

25.05.2008: Wanderung im Markgräflerland

Bei der Wanderung im Markgräflerland waren wir 9 Personen. Mit dem Wetter hatten wir ein Riesenglück und die Sonne war unser Begleiter. Die Wanderzeit betrug 5 Stunden und führte uns von Sulzburg zum Kohlplatz, dann zur Burgruine Neuenfels. Von dort hatten wir einen herrlichen Ausblick zum Blauen, Vogesen, Kaiserstuhl und Markgräflerland. Danach gings weiter zum Grillplatz Schwärze und über das Wii-wegle Britzingen, Laufen, Muggardt nach Sulzburg zurück.

Die traditionelle Schlusseinkehr machten wir in der Ziegelhof-Straussi in Ballrechten-Dottingen, wo wir uns die leckeren Gerichte schmecken ließen.