September – Oktober 2005

04.09.2005: Burgenwanderung im Elsass bei Sélestat

Trotz eines „stressigen“ Weinfestwochenendes trafen sich diesen Sonntag 9 Personen am Grenzübergang in Breisach – Der schöne Spätsommertag lud einfach zum Wandern ein, so konnte man auch ein leichtes Schlafdefizit verkraften. Zwei der Mitwanderer kamen aus dem Dreiländereck und drei Teilnehmer aus der Ortenau. Dies ist mit Sicherheit ein gutes Omen für das 1. Straußentreffen in der Ortenau 😉

Nach einer knapp halbstündigen Fahrt kamen wir bei der Hähnelmühle (200 m), die bei Scherwiller nahe Sélestat liegt, an. Vom Ausgangspunkt liefen wir einen steilen Wanderpfad durch einen trockenen Wald. Die vertrocknete Bodenvegetation erinnerte an einen Wald in Südfrankreich. Allerdings, dass hier Wald-Kiefern und Robinien anstatt Strand-Kiefern oder Steineichen wuchsen. So erreichten wir bald die verfallende Burgruine Ramstein (390 m). Das Betreten dieser Burganlage wurde ausdrücklich untersagt. Der Weg führte weiter bergan. Nach einer Weile kamen wir bei der teilrestaurierten Burg Ortenbourg (444 m) vorbei. Hier machten wir eine kleine Rast und genossen die Aussicht Richtung Rheinebene und zur nahegelegenen Haut Königsberg. An den trockenen Hängen fanden wir interessante Pflanzen: Die wärmeliebende Gold-Aster und die Purpur-Fetthenne. Der Weiterweg verlief mit nur leichten Steigungen durch schattenspendenden Wald. Wir kamen an den beiden Punkten Rehhag und Kriegshurst vorbei. Bei der Abzweigung Kriegshurst machten die meisten von uns einen ca. viertelstündlichen Abstecher zum Engelsfels. Von diesem Felsen hatte man eine tolle Sicht. Nach dem Rückweg ging es auf breitem Waldweg zur Burg Bernstein (552 m) weiter. Der ehemalige Burgfried war komplett restauriert und überdacht. Nun verlief ein schmaler Pfad zum Dachfirst (581 m), dem höchsten Punkt der heutigen Wanderung. Ab jetzt ging es nur noch bergab: Bald kamen wir am Bellevue-Felsen an, der zwar keine gute Aussicht bot, dafür ein schöner Rastplatz war. Hier fanden wir Prachtexemplare der Besenheide, auch Heidekraut genannt. Abwärts kamen wir bei den grandiosen Aussichtsfelsen Hagelstein und Falkenstein vorbei. Am Falkenstein-Felsen trafen wir einige Kletterer. Nun ging es durch Wald stetig bergab. Beim Punkt Brischbach trafen wir auf einen asphaltierten Weg, der zur Hähnelmühle zurückführte. Am Wegesrand wuchsen zahlreiche Stauden, die einigen Schmetterlingen Nektar boten. Besonders das farbenfrohe Tagpfauenauge fiel uns auf. Leider werden diese Schmetterlinge bei uns immer seltener. Besonders auf der deutschen Rheinseite finden sie immer weniger geeignete Biotope.

Nach einer reinen Wanderzeit von gut 4 Stunden und einer Strecke von 12 Km kamen wir wieder am Ausgangspunkt an. Die Schlusseinkehr fand im Restaurant bei der Hähnelmühle statt.

17.09.2005: Wanderung in der Baar (Wutachflühe – Randen)

Viele von uns kennen die Baar als eine Landschaft, wo ein dreiviertel Jahr Winter ist und es ein viertel Jahr kalt ist. Doch kaum einer kennt die landschaftlichen Reize der Baar: Die Wutachflühen und die laubwaldbedeckten und aussichtsreichen Höhenzüge. Wohl aufgrund dieser Unbekanntheit und den unsicheren Wetterprognosen waren wir diesem Samstag nur zu zweit unterwegs.

Ausgangspunkt unserer knapp 6stündigen Wanderung war Achdorf (539 m), ein Ortsteil von Blumberg, der im Wutachtal liegt. Von Anfang an merkten wir den Temperaturunterschied zwischen dem Breisgau und der Baar: Es hatte an diesem Tag kaum 10 Grad, dafür blieben wir während der ganzen Wanderung trocken. Von der Ortsmitte liefen wir einen (leider) sehr schlecht markierten Weg Richtung Eichberg. Der Pfad führte durch einen dichten Buchenwald. Bald erreichten wir eine freie Fläche und liefen anfangs an Wiesen und Feldern vorbei, später durch das Städtchen Blumberg. Auf der anderen Seite von Blumberg ging es zum Buchberg (880 m) hoch. Von dort hatten wir erstmals eine schöne Sicht über die Baar und Richtung Schwarzwald. Der Weiterweg führte am Südhang bergab. An den lichten Stellen fanden wir einige Trockenrasen, wo wir die seltene Berg-Aster entdeckten. Im Frühsommer findet man in diesen Trockenrasen zahlreiche kalkliebende und seltene Pflanzen. Bald überquerten wir die Straße, die von Blumberg nach Epfenhofen führt. Kurz danach kamen wir an einer Informationstafel über die Sauschwänzlebahn vorbei. An dieser Stelle hatten wir eine Sicht auf alle 4 Eisenbahnviadukte dieser Bahnlinie. Der Weg stieg nun wieder leicht an. Jetzt ging es lange Zeit durch dichten Wald. Später erreichten wir die ersten Wiesen, es war nun nicht mehr weit bis zum Dorf Randen (845 m). Von der Ortsmitte liefen wir den Randen-Höhenweg weiter. Nun hatten wir eine gute Sicht auf die Randenberge des Kantons Schaffhausen und auf den Hohen Randen (924 m), der höchsten Erhebung dieser Berggruppe. Am Wegesrand stand der „Schwarze Stein“, der nördlichste Punkt der Schweiz! Ganz in der Nähe, am Feldbergblick, machten wir unsere große Rast. Von dort hatten wir wieder eine tolle Fernsicht. Nun kamen wir bald am Randenhof (835 m) an. Jetzt liefen wir noch etwas Richtung Schweizer Grenze bis zum Hohen Randen (924 m) weiter. Lediglich eine Gebirgsbelegstelle steht auf dem höchsten Randengipfel. Dennoch gab es einen Gipfelwein 😉 Nun ging es zum Randenhof zurück. Ein sehr schmaler und rutschiger Pfad führte uns durch einen dichten Wald Richtung Fützen. Bei den Wiesen oberhalb von Fützen angekommen, ging es auf der schmalen Straße, welche diese Ortschaft mit der Schweiz verbindet, Richtung Ortsmitte (ca. 560 m) weiter. Nun liefen wir dem Sträßchen Richtung Achdorf weiter. Doch bald stiegen wir in die Wutachflühe ein. Die Wutachflühe sind eine Fortsetzung der Wutachschlucht in südöstlicher Richtung. Im Gegensatz zur berühmten Wutachschlucht ist dieser Teil der Wutach weniger bekannt und dementsprechend nicht so überlaufen, jedoch nicht minder reizvoll. Der Weg durch die Flühe war recht schmal und auch am Eingang der Schlucht war ein Warnhinweis angebracht. Wir hatten sehr schöne Einblicke in das Wutachtal und sahen einige Felsbastionen. Das letzte Stück bis Achdorf mussten wir wieder der Straße entlang laufen.

Nach einer reinen Gehzeit von ca. 6 Stunden und einer Gehstrecke von 30 Km (!) erreichten wir wieder den Ausgangspunkt. Die reguläre Wegstrecke hätte 25 Km betragen, da wir allerdings nur zu zweit waren und beide sehr sportliche Wanderer sind, entschlossen wir uns zu einer Verlängerung der Wanderstrecke.

Informationen zur Sauschwänzlebahn findest Du unter www.sauschwaenzlebahn.de

26.09.2005: Wanderung in den südlichen Vogesen (Grand Ventron)

Zu dieser Vogesenwanderung trafen sich insgesamt 5 Personen. So viele Teilnehmer waren wir bisher noch nie bei einer Wanderung unter der Woche. Wir trafen uns am Grenzübergang beim Autobahndreieck Neuenberg, denn die Teilnehmer kamen aus der Ortenau, dem Breisgau wie auch aus dem Dreiländereck. Bereits auf dem Parkplatz fielen uns ein paar Pflanzen auf. So sahen wir die Ochsenzunge mit ihren sehr auffälligen Blüten. Als Laie ist man fasziniert, dass sogar an Straßenrändern und auf Schuttplätzen interessante Pflanzen wachsen.

Vom Grenzübergang kamen wir in einer guten halben Stunde am Lac de Kruth-Wildenstein (550 m) an. Am oberen Ende des Stausees begann dann schließlich unsere Rundwanderung. Vom eindrucksvollen Wasserfall „Cascade du Bockloch“ ging der Weg recht steil und steinig durch den urigen Bergwald. Anfangs kamen wir an mehreren kleinen Wasserfällen vorbei. Bald erreichten wir das Naturschutzgebiet des Grand Ventron. Das gesamte Bergmassiv steht aufgrund seiner ursprünglichen Bergwäldern und Hochweiden unter Naturschutz. Bei der Refuge du Hinterbockloch machten wir eine größere Rast. Von der Hütte wurde der Weg sehr abwechslungsreich: schattige Waldabschnitte wechselten sich mit lichten Stellen, die eine Fernsicht Richtung Grand Ballon ermöglichten, ab. Leider war es an diesem Tag recht bewölkt – So war die Fernsicht etwas eingeschränkt. Der Weg wurde immer steiniger und wurzelreicher – doch bald erreichten wir die Hochwiese des Grand Ventron (1204 m). Auf dem Gipfel befindet sich eine im Kreise angeordnete Orientierungstafel.  Die starke Bewölkung ermöglichte lediglich eine Sicht zu den benachbarten Vogesengipfeln, wie z. B. den  Grand Ballon (1424 m). Danach stiegen wir auf der anderen Seite zur nahe gelegenen  Ferme Auberge „Refuge de la Chaume“ ab. Hier gönnten wir uns erstmal einen leckeren Heidelbeerkuchen. Danach ging es wieder zurück zum Gipfel. Der Abstiegsweg führte uns durch sehr schöne Hochwiesen mit bunt gefärbten Heidelbeersträuchern. Bald ging der Weg wieder in den Wald hinein. An dem Druidenstein und dem aussichtsreichen Wolfsfelsen vorbei kamen wir beim Petit Ventron (1155 m) vorbei. Über die Tête du Chat Sauvage (1153 m) ging es bis zum Punkt les Winterges  (1049 m) leicht bergab. Hier befindet sich eine Grillplatz und eine kleine Schutzhütte.  Ab hier ging es teilweise recht steil bis zum Stausee zurück. Unten am Seeufer angekommen liefen direkt am sandigen Ufer entlang. Denn der Stausee hatte zu diesem Zeitpunkt recht wenig Wasser, so konnten wir an Stellen laufen, wo man sonst einen Taucheranzug braucht 😉

Die reine Gehzeit betrug etwas mehr als 4 Stunden bei einer Weglänge von ca. 14 Km und einem Höhenunterschied von ca.  800 Höhenmetern.

Die Schlusseinkehr fand in einer Gaststätte in Neuenberg statt.  


20.10.2005: Wanderung im Kleinen Wiesental (Südschwarzwald)

Die erste geführte Wanderung von Jürgen war ein guter Einstand für unseren neuen Wanderführer: 7 Wanderer  trafen sich bei recht schönen Herbstwetter am Busbahnhof in Schopfheim. Dabei kamen sogar Teilnehmer aus der Freiburger Gegend und eine Person aus der Ortenau. Mit dem Bus fuhren wir zum Ausgangspunkt in Neuenweg. Von der Ortsmitte (720 m) liefen wir Richtung Hau. An diesem Punkt befindet sich die Sternschanze, die Ende des 17. Jahrhunderts als Verteidigungsanlage gegen die anrückenden Franzosen errichtet wurde. Der Weiterweg führte uns zum schönen Aussichtspunkt Holder (930 m) weiter. Hier hatten wir eine schöne Sicht zum Belchen. Der Weg verlief nun größtenteils durch Wald. Der Wanderweg war recht gut beschildert und wies keine nennenswerten Steigungen auf.  Durch die geringe Anstrengung bei dieser Tour hatten wir ausreichend Reserven für intensive Gespräche. Beim Wolfsacker (953m) kam ein kurzes Waldstück mit den Fruchtständen der Breitblättrigen Stendelwurz, einer recht häufigen Orchidee. Obwohl wir jetzt größtenteils im Wald liefen, gab es ausreichend Abwechslung: verschieden Pilze, Bäume mit sehr knorrigen Stamm und an manchen Stellen eine schöne Sicht zum Blauen. Nach einiger Zeit verließen wir den Wald und liefen über Wiesen bis nach Gresgen, einem Ortsteil von Zell im Wiesental. Auf dieser Strecke hatten wir eine Sicht zur Hohen Möhr und Richtung Hochrhein. In Gresgen genehmigten wir uns ein kühles Bier. Anschließend fuhren wir mit dem Sammelbus bis nach Zell und dann mit dem Zug bis nach Schopfheim zurück.

Die reine Wanderzeit betrug um die 4 Stunden bei einer Wanderstrecke von ca. 13 Km. Wir ließen es an diesem Tag recht gemütlich angehen.

Der Abschluss fand in der Sonne in Schopfheim statt.

30.10.2005: Herbstwanderung bei Friesenheim (Ortenau)

Nachdem wir uns  vor ca. 1 Monat in die Ortenau ausgedehnt  hatten, wollten wir dort nicht nur die Straußen kennenlernen. Die Ortenau bietet auch zahlreiche Wandermöglichkeiten. Wir entschieden uns für die Weinbaugemeinde Friesenheim (www.friesenheim.de), da sie sehr reizvoll inmitten von Weinbergen liegt und die Gemeindeverwaltung dort sich sehr kooperativ zeigte und diese Tour in ihrem Gemeindeblatt ankündigte. Wir bedanken uns dafür nochmals recht herzlich!

Auch diesen Sonntag setzte sich das goldene Oktoberwetter fort. Wohl aufgrund dieser Tatsache und der intensiven Werbung waren wir insgesamt 17 Personen. Bevor wir es mit der Wanderung losging, verköstigten sich ein paar Mitwanderer bei einem öffentlichen Umtrunk, der im Nebenraum der Kirche stattfand 😉 Nach dem obligatorischen Gruppenbild liefen wir vom Rathaus Richtung Lahrgasse. Bald erreichten wir das Ortsende, der Weg führte uns durch Rebgelände weiter. Am Wegesrand fanden wir noch einige Pflanzen, wenn auch keine botanischen Kostbarkeiten. Das Wetter war von Anfang an einmalig – So war die Stimmung dementsprechend toll. Bald erreichten wir das Lahrer Kreuz (ca. 200 m), eine Weggabelung mit einem markanten Wegkreuz. Von hier liefen wir weiter durch Kulturland und hatten bereits eine schöne Sicht zum nahe gelegenen Schutterlindenberg. Bald kamen wir beim Spargelhof Erb an. Das breite Wirtschaftssträßchen führte uns nun bald zum Schutterlindenberg (298 m), dem Hausberg der Stadt Lahr. Hier machten wir unsere Rast und genossen die tolle Fernsicht Richtung Rheinebene, auf die Stadt Lahr und Richtung Schwarzwald (Ruine Geroldseck). Das parkartige Wäldchen, der idyllische Pavillon und das Denkmal Friedrich Eberts luden zu einer längeren Pause ein. Als Abstiegsweg wählten wir den Weg, der uns durch Rebgelände und Obstwiesen Richtung Kammererhof führte. Der Kammererhof ist eine Strauße, der wir nächstes Jahr mit Sicherheit noch einen Besuch abstatten werden. Vom Kammererhof liefen wir auf dem Radweg Lahr-Friesenheim bis zu den ersten Häusern von Friesenheim weiter. Bald erreichten wir wieder das Rathaus in der Ortsmitte.

Die gesamte Wegstrecke betrug ca. 13 km bei einer reinen Laufzeit von etwas mehr als 3 Stunden.

Die Schlusseinkehr fand in Webers Gutsschänke (www.weingut-weber.de) in Ettenheim statt. Fazit: eine der wohl schönsten Herbstwanderungen der Straußenclique an einem sehr sonnigen und warmen Oktobertag. Ab jetzt nennen wir das sonnige Oktoberwetter Friesenheim-Wetter. Ein ganz großes Kompliment auch an unsere beiden 5 und 7 Jahre alten Mitwanderer.