Die Türkei gehört mittlerweile zu den wichtigen Urlaubsdestinationen der Straußenclique. Nach den positiven Erfahrungen mit einer Wanderwoche an der Türkischen Riviera im März 2013 stand diesmal eine geführte Natur- und Kulturwanderwoche an der Türkischen Ägäis auf dem Programm. Um das Schlechtwetterrisiko zu minimieren, wurde dieser Wanderurlaub im Mai anstatt im März angeboten. Leider hatten wir während dieser Woche nicht uneingeschränkt Glück mit dem Wetter. Dennoch wurde es eine traumhafte Wanderwoche, die uns allen sehr gut gefallen hat.
Während unserer Wanderwoche wurden wir hervorragend von den beiden Wanderführern Orhan und Yücel betreut. Wandern in der Türkei ohne Guide ist beinahe unmöglich, da es keinerlei markierte Wanderwege gibt und vielversprechende Wege plötzlich im Nichts enden. Ein Teil unserer Wanderungen waren teilweise sogar „Erstbegehungen“ für Wandergruppen aus Europa.
Wir könnten seitenweise unsere Eindrücke niederschreiben, doch wir belassen es mit einem Kurzbericht der einzelnen Touren und lassen einfach die Bilder sprechen – Ein Bild sagt bekanntlich mehr als 1000 Worte.
03. Mai: Anreise
Wie bereits im Vorjahr begann unsere gemeinsame Wanderreise mit einer Nachtschicht am Flughafen Stuttgart. Mitten in der Nacht fuhren die Teilnehmer aus Freiburg mit dem Airliner zum Stuttgarter Flughafen, wo wir bereits von einigen weiteren Personen empfangen wurden. Zu elft flogen wir am frühen Morgen zum Dalaman Airport. Während einer ca. 2stündigen Fahrt zu unserem Hotel in Marmaris konnten wir die schöne Landschaft im Hinterland der Ägäis genießen, die bereits recht sommerlich wirkte. Danach erreichten wir das Hotel D Grand Azur, ein sehr imposantes 5Sterne-Haus mit einer luxuriösen Architektur, einem edlen Ambiente und einer Traumlage direkt am Strand. Unsere Unterkunft für diese Wanderwoche ist die wohl beste Adresse in ganz Marmaris, im Gegensatz zu den Hotels in der Nähe ist es im D Grand Azur relativ ruhig, kein Partyhotel jedenfalls! Nachdem wir eingecheckt hatten, trafen wir die beiden Teilnehmerinnen, die aus Köln angereist waren. Jetzt war unsere Gruppe mit 13 Personen komplett, so gingen wir gemeinsam Abendessen. Im Anschluss stellte sich Orhan, einer unserer beiden Wanderführer für die nächsten Tage, bei uns vor und erläuterte grob die einzelnen Touren der nächsten Tage.
04. Mai: erster Wandertag: „Auf den Spuren von 2000 jähriger Geschichte“
Gleich zu Beginn unserer Wanderwoche starteten wir mit unserer längsten Tour, was sich im Nachhinein als sehr vorteilhaft herausstellte: Kein Regen und nicht zuviel pralle Sonne. Also die idealen Bedingungen für eine Tour entlang offener Küstenabschnitte und sehr lichten Wälder.
Diese Wanderung führte uns in den zentralen Teil der Marmaris Halbinsel und gestaltete sich sehr abwechslungsreich: Zu Beginn ein dichter „Urwald“, später lichte Wälder und offene Wiesenflächen (altes Kulturland) im Wechsel. Besonders imposant war der Blick auf die wunderschöne Steilküste und die sehr üppige Flora und Insektenfauna.
Während der gesamten Strecke wurde der Weg durch Yücel neu markiert bzw. mit einer Heckenschere von Buschwerk befreit.
Nach einer Streckenlänge von 12 Km und einer Gehzeit von 4 Stunden erreichten wir die Location unserer Schlusseinkehr, welche in einer wunderschönen Bucht liegt.
05. Mai: zweiter Wandertag: „Natur und Kultur im Dalyangebiet“
Leider hatte der Wetterbericht Recht behalten und wir wurden bereits am frühen Morgen mit strömenden Regen begrüßt. Dennoch fuhren wir voller Zuversicht nach Dalyan. Da es weiterhin in Strömen regnete, setzten wir uns zuerst in ein Restaurant und wärmten uns am offenen Feuer auf. Alsbald wurde der Regen etwas schwächer, so dass wir in ein (zum Glück überdachtes) Boot stiegen und durch eine imposante Flusslandschaft Richtung der antiken Stadt Kaunos schipperten: https://de.wikipedia.org/wiki/Kaunos. Der starke Regen sorgte auf dem Wasser für eine gewisse mystische Stimmung, nicht unweit von der Bootsanlegestelle liegen die Karischen Felsengräber: https://www.histolia.de/sonstige-orte/dalyan-karien.html. Bald erreichten wir Kaunos, nun folgte eine interessante Führung durch die antiken Bauwerke, sehr ausführlich und informativ durch unseren Wanderführer gestaltet. Nach Umrundung des ehemaligen Kaunos fuhren wir mit einem Boot wieder zurück, wo direkt am Wasser unsere landestypische Einkehr serviert wurde.
Langsam hörte es zu regnen auf, so fuhren wir mit dem Bus an den Traumstrand Iztuzu. Hier besichtigten wir eine Schildkrötenaufzuchtstation und genossen das Karibikfeeling am wohl schönsten Strand der Türkei. Leider bekamen wir am Strand nicht die Caretta Caretta (https://de.wikipedia.org/wiki/Unechte_Karettschildkröte) zu Gesicht, dafür sahen wir ein paar Exemplare in der Aufzuchtstation.
06. Mai: dritter Wandertag: „Zu den Turguter Wassefällen“
Die dritte Wanderung führte uns zu Beginn durch alte Zedernwälder und üppige Wiesen mit alten Gehöften stetig bergab zu einem kleinen Bach mit herrlichen Bademöglichkeiten und Wasserfall. Die Wasserfälle von Turgut sind wirklich ein Kleinod mit uralten Baumbeständen und zahlreichen Insekten.
Die Schlusseinkehr fand in einer malerischen Bucht bei strahlendem Sonnenschein statt. In der Plane des Restaurants hat sich der Erdbeerbaumfalter: https://de.wikipedia.org/wiki/Erdbeerbaumfalter verfangen – Ein zoologischer Glückstreffer!
Danach fuhren wir zu einem Naturwunder, der Bucht von Orhaniye. Aufgrund der verschiedenen Strömungen hat sich hier eine 600 Meter lange Sandbank gebildet, welche teilweise nur 50 cm unter der Wasseroberfläche liegt.
07. Mai: Tag „zur freien Verfügung“
Auch an unserem freien Tag spielte das Wetter mit, bereits am frühen Morgen war es recht warm und sonnig. Viele nutzten diesen Tag zum ausgiebigen Sonnen und Baden am Strand, für einen Stadtbummel nach Marmaris oder einfach zum Faulenzen. Die Bilder beziehen sich auf einen Spaziergang von unserem Hotel bis nach İçmeler, einer Bootsfahrt von İçmeler nach Turunç und wieder zurück und natürlich auf einem Bummel durch diese beiden reizvollen Küstendörfer.
Am Abend war unsere Gruppe schließlich wieder geeint, so konnten wir uns über die Erlebnisse des heutigen Tages austauschen.
08. Mai: vierter Wandertag: „Durch die Erdbeerbaumlandschaft des Dalaman“
Noch am Vortag waren 2 Personen unserer Gruppe in İçmeler und Turunç unterwegs, heute stand schließlich eine geführte Wanderung von Turunç nach İçmeler auf dem Programm. Nach einer kurzen Anfahrt erreichten wir das Hotel Loryma, welches sehr aussichtsreich und idyllisch oberhalb von Turunç mitten im Grünen liegt. Der Wanderweg ist bereits vom Hotel sehr gut markiert und kaum zu verfehlen. Der Weg gestaltet sich sehr abwechslungsreich, dichter mediterraner Wald wechselte sich mit einigen lichten und aussichtsreichen Stellen ab. Botanisch besonders erwähnenswert sind die großen und sehr sehenswerten Bestände des Östlichen Erdbeerbaumes (https://de.wikipedia.org/wiki/Östlicher_Erdbeerbaum) mit seiner unverkennbaren rötlichen Rinde. Nach einer Weglänge von ca. 8 Km und 200 Höhenmetern im Auf- und 400 Höhenmetern im Abstieg erreichten wir eine nette Strandbar in İçmeler, wo bereits alles für unsere landestypische Einkehr vorbereitet war. Dieses Lokal wird von Sandra aus dem Allgäu und ihrem türkischen Ehemann betrieben. Sandra freute sich sehr über so viel deutschen Besuch auf einmal, normalerweise kommen die meisten ihrer Gäste aus England.
Hier ein gps-Track einer ähnlichen Wanderung: https://www.gpsies.com/map.do?fileId=ibfombjciaqaqaco
09. Mai: fünfter Wandertag: „Das sagenumwobene Loryma“
Der letzte Wandertag führte uns in den südlichsten Teil der Dalaman Halbinsel. Selbst für türkische Verhältnisse ist die Gegend hier sehr abgelegen. Mit einem Boot fuhren wir über die teilweise stürmische See zu einer sehr idyllischen Bucht bei der ehemaligen Festung Loryma: https://de.wikipedia.org/wiki/Loryma. Diese Bucht mit einem kleinen Restaurant ist nur sehr umständlich (weglos) zu Fuß erreichbar oder mit dem Boot. Wir besichtigten die sehr gut erhaltene Festung und starteten anschließend zu einer kleinen Wanderung über den Höhenrücken dieser Bucht. Trotz der kurzen Wegstrecke eine sehr imposante Tour, auch aufgrund der Sicht nach Rhodos.
Nach unserer landestypischen Einkehr fuhren wir mit dem Boot zurück und setzten dann mit dem Bus unsere Fahrt weiter. Wir besichtigten zum Abschluss eine Schiffswerft für Holzboote und eine Moschee.
10. Mai: Abschied von der Ägäisküste nehmen
Irgendwann ist auch einmal der schönste Urlaub zu Ende! Da wir allerdings erst am Abend nach Hause flogen, hatten wir noch einen halben Tag Zeit zur freien Verfügung. Einige von uns nutzten diesen „angebrochenen“ Tag zum Baden und Relaxen, andere Teilnehmer für einen erneuten Besuch von Sandra´s Restaurant in İçmeler, wiederum andere Personen unternahmen einen Bummel nach Marmaris mit einem kurzen Aufstieg zum „Antennenhügel“ oberhalb der Altstadt.
Gegen 19:30 Uhr startete schließlich unser Flieger und brachte uns zurück nach Stuttgart. Nach einer ca. 2stündigen Fahrt erreichten wir wieder Freiburg.