Nach einer langen Vorlaufzeit und einem großen Organisationsaufwand war es am 8. November endlich soweit: 12 Personen aus allen Himmelsrichtungen trafen sich sehr zeitig am Flughafen Basel-Mulhouse.
8. November: Anreise
Die meisten Teilnehmer kannten sich bisher noch nicht, dennoch entwickelten sich bereits während der Anreise interessante Gespräche. Nach einem 4stündigen Flug landeten wir schließlich auf dem Flughafen Teneriffa-Süd. Dunkle Wolken verheißten nichts Gutes. Doch wir kannten bisher nicht die Wetterlage auf Teneriffa, ansonsten hätten wir gewusst, dass diese Art von Bewölkung nur selten Regen bringt. Nachdem jeder seinen Koffer hatte, ging es direkt zum Bus, der uns ins Hotel brachte. Unsere Unterkunft für die nächsten 7 Tage war das Hotel Iberostar „Las Dalias“ in Playa de las Americas. Dieses Haus ist ganz im Stile der Iberostar-Hotels gehalten: Guter Komfort, abwechslungsreiches Buffet, allerdings ein großer Massenbetrieb. Insgesamt waren wir mit dem Hotel sehr zufrieden, auch wenn wir (bis auf wenige Ausnahmen) die einzigen Wandertouristen waren.
Nachdem wir eingecheckt und unsere Zimmer bezogen hatten, machten wir uns einen gemütlichen Nachmittag. Abgesehen von unserem „Reiseleiter“, welcher die Hügel oberhalb von Playa de las Americas erkundigte. Er konnte eine interessante, trockenheitsliebende Vegetation mit zahlreichen Sukkulenten und Kakteen entdecken.
Abends saßen wir gemeinsam zum Abendessen an einem großen Tisch und unterhielten uns über den weiteren Verlauf der Wanderwoche. Manuel und Daniel von Diga-Sports (www.diga-sports.de) besuchten uns im Hotel und erzählten Details über die geplanten Wandertouren der nächsten Tage.
9. November: Drei-Vulkane-Tour – Vulkanspaziergänge und eine nette Weinprobe
An diesem Morgen wurden wir in der Nähe des Hotels mit einem Reisebus abgeholt, denn zu dieser Tour waren wir ca. 40 Personen. Nach einer längeren Einsammelaktion und einem kleinen Kaffeehalt fuhren wir in die Teideregion, wo der erste Spaziergang begann: Der Chinyero ist der jüngste Vulkan Teneriffas, d. h. die letzte Eruption fand 1909 statt. Der kurze, aber sehr informative Spaziergang führt uns größtenteils durch lichte Bestände der Kanaren-Kiefer, einem Nadelbaum der ausschließlich auf den Kanaren beheimatet ist. Wir kamen mit einigen Gästen ins Gespräch, selbst aus dem schönen Badenerländle (aus Achern) waren Leute mit von der Partie. Die Badener wissen halt schon, wo es sehr schön ist, und schätzen dennoch immer wieder den Reiz ihrer Heimat 😉 Anschließend fuhren wir mit dem Bus auf das Teideplateau, wo wir die imposanten Felsformationen und den Blick zum höchsten Berg Spaniens genießen konnten. Danach brachte uns der Bus zu einer Bodega mit Weingut bei Vilaflor. Hier wurde für uns reichlich aufgetischt und nebenbei konnten wir die verschiedensten Weine degustieren. Zum Abschluss pflanzten alle Teilnehmer ein Bäumchen. Wir als Straußenclique erhielten ein eigenes Bäumchen, welches wir mit einem unterschriebenen Wimpel versahen. Der schöne Sonnenuntergang bei der Heimfahrt war ein sehr netter Ausklang eines schönen Tages.
10. November: Masca-Schlucht – Durch den spektakulären Barranco de Masca
Auch zur ersten richtigen Wanderung unserer Reise wurden wir mit dem Bus abgeholt. Nach der mittlerweile schon gewohnten und zeitraubenden Einsammelaktion fuhren wir bis nach Los Gigantes, wo sich eine der höchsten Steilküsten in Europa befindet. Nun konnte man wählen: Entweder mit dem Bus weiterfahren und von Masca durch die Schlucht bergab laufen oder gleich ins Boot steigen und vom Strand hoch nach Masca laufen. Unsere Gruppe entschied sich für die anstrengende und reizvollere Variante. Nach einer kurzen Bootsfahrt stiegen wir in die enge Barranco de Masca ein. Jeder Meter dieses Wanderwegs war ein Genuss: Es gab sehr viel zu sehen, seien es nun interessante Felsformationen oder eine reichhaltige Pflanzenwelt. Manuel erklärte uns sehr viel über die Schlucht, die Geologie und natürlich zur Botanik. Nach einer schweißtreibenden Tour und einem Schlussanstieg erreichten wir schließlich das kleine Dorf Masca, wo wir in einer stilechten Bodega einkehren konnten. Unser spanischer Busfahrer brachte uns souverän bis nach Los Gigantes zurück. Hier spendierte Diga-Sports für alle Mitwanderer ein Glas Sekt, um so gemeinsam auf diesen Tag anstoßen zu können.
11. November: Pico de Teide (3718 m) – Höher geht´s nimmer in Spanien
Heute war Gipfeltag: Der höchste Berg Spaniens erwartete uns. Einige von unseren Teilnehmern waren schon sehr aufgeregt und freuten sich riesig auf diesen Tag. Bei idealen Wetterbedingungen fuhren wir wieder mit einem Reisebus bis zur Teide-Hochfläche. Wieder gab es zwei Gruppen: „Teide-Light-Wanderer“ liefen zuerst unten auf der Hochebene und fuhren anschließend mit der Bergbahn bis auf ca. 3500 Meter und erstürmten erst dann den Gipfel. Der Großteil der Teilnehmer allerdings legten 1400 Höhenmeter bis zum Gipfel zurück. Die „große Teide-Tour“ begann am Parkplatz „Montana Blanca“ (2350 Meter) und führte uns mit wenig Anstieg durch eine wüstenartige Lavalandschaft und als Höhepunkte die „Teide-Eier“ (große Lavabrocken). Der breite Weg schlängelte sich gemächlich bis auf eine Höhe von ca. 2700 Metern. Nun wurde es wesentlich steiler und der serpentinenreiche Weg führte durch dunkles Lavagestein bis zum Refugio de Altavista (3260 Meter), wo wir eine Pause einlegten. Der Weiterweg zur Bergstation der Seilbahn war anfangs noch steiler, wurde aber zunehmend flacher. Wir sahen sehr schnell nach der Hütte den Gipfelaufbau d. Teide. Bei der Bergstation (3555 Meter) war für Personen ohne Permit Schluss. Denn für die letzten 200 Höhenmeter bis zum Gipfel benötigt man eine Genehmigung. Doch Diga-Sports hat alles klasse organisiert und so kamen wir ohne Probleme an den Rangern vorbei. Nun ging es nicht mehr lange und wir erreichten gemeinsam mit den Teide-Light-Wanderer den höchsten Berg Spaniens mit 3718 Metern. Die Rundumsicht war unbeschreiblich, sie hätte selbst aus einem Flugzeug nicht besser sein können. Voller Stolz hissten wir die Spanienflagge und waren riesig stolz auf diesem Gipfeltriumph. Vor allem unser Reiseleiter Jochen war wieder in seinem Element 😉 Danach ging es zur Bergstation zurück, wo wir in wenigen Minuten wieder talwärts schwebten.
12. November: Guijera (2715 m) – Höchster Punkt am Teide-Außenkrater
Auch heute zog es uns wieder in das Teide-Gebiet und zum ersten Mal waren wir fast unter uns (abgesehen von 1-2 Gästen pro Tour) und ersparten somit die zeitaufwendige Einsammelaktion bei dutzenden Hotel. Der Guijera (2715 Meter) ist der höchste Punkt am Teide-Außenkrater und bietet natürlich eine gigantische Sicht auf den „König Teide“ aber auch über die Passatwolken, welche sich sehr oft in mittleren Gebirgslagen bilden. Diese Wanderung konnte man gut als „über den Wolken muss die Freiheit wohl grenzenlos sein“ beschreiben. Der Aufstieg begann sehr human am zentralen Parkplatz im Teide-Nationalpark und führt über den offiziellen Weg zum breiten Gipfelplateau. Nach einer ausgiebigen Pause mit toller Sicht begann der steile Abstieg durch die Nordwand bzw. Innenseite d. ehemaligen Kraters. Der Weg war teilweise etwas ausgesetzter. Aber mit der nötigen Konzentration und der einfühlsamen Wanderleitung von Manuel für uns alle problemlos zu begehen.
Nach diesem „kleinen Gipfeltriumph“ rundete ein Spaziergang am Strand mit spektakulärem Sonnenuntergang den erfolgreichen Tag ab.
13. November: Anaga-Gebirge – Ein Ausflug in den „grünen Norden“
Nach zwei Touren im eher „trockenen“ Teidegebiet stand an diesem Tag ein Ausflug in den grünen Norden der Insel auf dem Programm. Das Anaga-Gebirge ist aufgrund der Passatwolken, die dort häufig abregnen, eine Landschaft mit einem enormen Reichtum an Pflanzen. Nach einer langen Fahrt bis Cruz del Carmen und einer Besichtigung vom Naturparkzentrum stiegen wir in eine üppige Vegetation ein, die aus Lorbeerwäldern und Baumheiden bestand. Diese für uns Mitteleuropäer fremd wirkende Vegetation übte auf uns eine enorme Faszination aus. Wieder einmal sorgten unsere beiden Wanderführer für zahlreiche „botanische“ Informationen. Und tatsächlich konnten wir einige seltene und größtenteils endemische Pflanzenarten entdecken. Nach einem längeren Abstieg erreichten wir ein Bachbett und stiegen nun über eine alte Kulturlandschaft bis zu einem Aussichtspunkt an. Nun wurden wir auf einen schmalen, nicht markierten Pfad, durch einen lichten Lorbeerwald geführt. Noch ein kurzer Abstieg bis Las Carboneras mit der sehenswerten Kirche und einer kurzen Rast weiter der Straße entlang erreichten wir das aussichtsreiche Dorf Chinamada. Hier konnten wir zu einem Aussichtspunkt mit Meerblick laufen bzw. in die urige Bodega einkehren. Anschließend fuhren uns die beiden Guides mit den beiden Kleinbussen zurück zum Hotel. Als feierlicher Abschluss bewunderten wir einen wunderschönen Sonnenuntergang mit feuerrotem Himmel.
14. November: Teno-Gebirge – Interessante Inselausblicke und ein richtiger Urwald
Unsere letzte von Diga-Sports geführte Tour führte uns in das Teno-Gebirge auf der Südseite der Insel. Das Besondere an diesem Gebirge ist der Wechsel von trockenen Südhängen mit den sehr üppigen Lorbeerwäldern auf der Nordseite.
Die Anfahrt zu einer kleinen Bar oberhalb von Erjos dauerte nicht lange, so dass wir relativ zeitig loslaufen konnten. Der Weg zum Sattel unterhalb vom Degollada de la Mesa verlief anfangs durch eine Landschaft mit einigen Lagunen und lückiger Vegetation, später durch einen sehr schönen Wald mit Kanaren-Kiefern. Vom Sattel führte ein kurzer und leicht ausgesetzter Weg bis zum Gipfel, welcher eine geniale Rundumsicht bot: Selbst die Nachbarinseln La Palma und La Gomera waren gestochen scharf zu erkennen. Imposant war auch die Sicht in die enge Mascaschlucht (Tour vom 10.11.). Danach liefen wir Richtung Monte del Agua, der auf der Nordseite einen Lorbeer-Urwald aufweist. Nun zeigten uns die Wanderführer von Diga-Sports ihre ganzen Gebietskenntnisse: Über einen schmalen Pfad, der natürlich nicht markiert ist, schlängelte sich unser Weg durch einen naturbelassenen Lorbeerwald. Wir hatten zumindest einen Eindruck davon, wie es in einem tropischen Urwald aussieht. Der Rückweg war leider viel zu kurzweilig und aufgrund der Gewissheit, dass dies unsere letzte Tour auf Teneriffa war, fuhren wir wieder zum Hotel zurück.
Am Abend fand ein gemeinsamer Abschied mit Manuel und Daniel von Diga-Sports statt. Wir erhielten für unser fleißiges Mitwandern sogar ein Diplom. Der Abschied fiel manchen von uns sehr schwer. Wir werden bestimmt wieder kommen.
15. November: Rückflug – Abschied nehmen
Nun hieß es wirklich Abschied nehmen: Nachdem wir in den Shuttlebus eingestiegen sind kamen wir nach über einer Woche wieder am Flughafen Teneriffa-Süd an. Als kleines Abschiedsgeschenk zeigte uns die Insel einen farbenfrohen Regenbogen, was wohl „Adieu Straußenclique“ bedeuten sollte. Wir hatten an diesem Tag Riesenglück: Da eine Stewardess erkrankte, mussten 30 Fluggäste über Nürnberg fliegen und Mitten in der Nacht mit dem Bus nach Basel zurück. Da wir ziemlich weit vorne am Gate standen, hatten wir Riesenglück. Am Abend landeten wir wohlbehalten am Flughafen Basel. Nach dem Auschecken und einer herzlichen Verabschiedung zerstreuten sich die einzelnen Teilnehmer in alle Himmelsrichtungen.
So endete eine sehr schöne und erlebnisreiche Wanderwoche auf Teneriffa. Wir werden uns noch lange an diese schönen Tage zurückerinnern, insbesondere wenn es bei uns kühl und winterlich ist. Mit Sicherheit wird die Straußenclique auch wieder im kommenden Jahr eine Wanderreise mit Flug anbieten. Lasst Euch überraschen!
Unser Reiseleiter möchte sich bei allen Teilnehmern herzlich für die tolle Zusammenarbeit und für die vielen gemeinsamen und schönen Erlebnisse bedanken. Ihr seid einfach super gewesen!! Ein ganz großes Dankeschön natürlich auch an Diga-Sports für die tolle Organisation der Touren.