Ein Traum wurde wahr – Gemeinsam unternahmen wir eine Wanderreise auf die Azoren!
Mitten im Atlantischen Ozean, ca. 1.500 km vom Festland Europas entfernt, liegen die immergrünen Azoreninseln. Wir erkundigten die teils noch unberührte Natur der Inseln São Miguel, São Jorge und Pico.
Diese Inselgruppe mitten im Atlantik gehört zu den begehrtesten und exklusivsten Reisezielen überhaupt. Ein Inselarchipel atemberaubender Schönheit mit spektakulären Vulkanlandschaften, rauschenden Wasserfällen und einer üppigen Pflanzenvielfalt – Ein Traum für jeden Natur-und Wanderfreund.
So war es nicht verwunderlich, dass die verfügbaren Plätze sehr begehrt waren und die Reise schnell ausgebucht war.
Nachdem diese Reise 2020 und 2021 coronabedingt ausgefallen ist, war es am 29. Mai 2022 endlich soweit: 18 Personen flogen gemeinsam auf die Azoren.
Weitere Infos über die Azoren: https://de.wikipedia.org/wiki/Azoren
29. Mai: Anreise – Herzlich Willkommen auf den Azoren
Unsere 18köpfige Gruppe, die aus allen Himmelsrichtungen anreiste, traf sich zum ersten Mal am Flughafen in Frankfurt. Mit einem Zwischenstopp in Lissabon flogen wir nach São Miguel, der Hauptinsel der Azoren. Wohlbehalten landeten wir am Flughafen Ponta Delgada. Nach einem kurzen Transfer erreichten wir das Hotel Vila Nova, unsere Unterkunft für die nächsten Tage.
Nach einem zügigen Bezug unserer Hotelzimmer ging es zum gemeinsamen Abendessen.
Voller Vorfreude legten wir uns schlafen und freuten uns bereits auf den morgigen Tag.
30. Mai: 1. Wanderung São Miguel – Lagoa das Furnas
Nach unserer etwas längeren Anreise am Vortag wollten wir die 1. Wanderung gemütlicher angehen: Eine halbe Umrundung des Lagoa das Furnas mit seinen heißen Quellen, ein landestypisches Essen (Cozido) und zu guter Letzt eine Besichtigung der Gärten von Terra Nostra.
Bei strahlendem Sonnenschein wurden wir pünktlich von Jose, unserem Busfahrer, beim Hotel abgeholt. Die Fahrt zum Lagoa das Furnas war sehr kurzweilig, unsere Vorfreude riesengroß – Direkt beim „Centro de Monitorizacao e Investigacao das Furnas“ (Informationszentrum Furnas) war unsere Busfahrt zu Ende. Der heutige Wander- bzw. Ausflugstag startete mit einem Filmvortrag im Informationszentrum und einem anschließenden Rundgang durch die Ausstellung zum Thema Vulkanismus, Tier- und Pflanzenwelt der Azoren.
Im Anschluss starteten wir zu unserer kleinen Wanderung – Wir liefen ganz gemütlich den breiten Weg am Seeufer entlang und bewunderten die üppige Vegetation. Leider fiel ein Großteil der ursprünglichen Vegetation der invasiven Vermehrung des „Wilden Ingwers“ (Hedychium gardnerianum) zum Opfer. Durch seine Wurzelstöcke vermehrt er sich extrem schnell und seine großen Blätter verdrängen jede Art von konkurrierender Vegetation. Nach knapp einer Stunde kamen wir bei den heißen Quellen vorbei – An diesem Platz konnten wir den Vulkanismus hautnah erleben, gleichzeitig wurde hier auch unser Essen zubereitet: Cozido das Furnas ist ein Eintopf, den man bis zu 7 Stunden in der heißen Vulkanasche durchgaren lässt.
Link zur Onlinekarte:
Von den heißen Quellen fuhren wir in die Ortsmitte von Furnas, ein Dorf das gleichzeitig den Charme eines azorianischen Bauerndorfes und eines mondänen Kurortes ausstrahlt. Wir gingen zielstrebig ins Tony´s Restaurant, wo bereits ein leckeres Cozido und reichlich Wein auf uns warteten. Das landestypische Mittagsessen wurde aufgrund des einsetzenden Starkregens ziemlich ausgedehnt. Wir bedanken uns an dieser Stelle für die hervorragende Bewirtung.
Nach einiger Zeit ging es zu unserm 3. Programmpunkt des heutigen Tages: Trotz des anhaltenden Regens liefen wir von der Ortsmitte in den Terra-Nostra-Park. Dieser botanische Garten beherbergt eine Vielzahl an (sub)tropischen Pflanzen aus aller Welt. Er wird sogar als einer der schönsten botanischen Gärten der Welt bezeichnet. Das Highlight im Terra Nostra Garden ist das Thermalschwimmbecken, dessen Wasser aufgrund des hohen Eisengehalts eine braune Farbe aufweist. Wir hätten noch viel länger in diesem Park verweilen können. Leider war der zeitweise auftretende Starkregen nicht sehr einladend für einen ausgiebigen Spaziergang.
Die Rückfahrt führte uns bei „mittelprächtigen“ Wetter zurück zum Hotel.
Weitere Infos unter folgenden Links:
https://de.wikipedia.org/wiki/Furnas-See_(Azoren)
https://de.wikipedia.org/wiki/Furnas_(Azoren)
https://www.urlaubsheld.de/magazin/artikel/essen-azoren-cozido-das-furnas-spezialitaet-tipp
https://de.wikipedia.org/wiki/Terra-Nostra-Park
31. Mai: 1. Wanderung São Miguel – „Wasserfall-Wanderung“ Faial da Terra
Unsere 2. Wanderung startete beim Küstenort Faial da Terra, welcher sich etwas abgelegen im äußersten Südosten der Insel befindet. Aufgrund der Abgeschiedenheit beherbergt das Tal von Faial da Terra urwüchsige Wälder mit einer reichen Pflanzenwelt. Am Ortseingang folgten wir dem linken Wegweiser, ein schöner Pflasterweg führte in mehreren Serpentinen bergan. Aufgrund der Regenfälle war der Weg teilweise sehr rutschig. Bald erreichten wir Sanguinho, ein verfallenes Dorf, welches mittlerweile immer mehr zu einem Touristenort ausgebaut wird. Am Ende des Ortes bog der markierte Wanderweg rechterhand ab (Markierung nicht zu übersehen). Nun befanden wir uns in einem richtigen „Urwald“. Im stetigen Auf und Ab wanderten wir durch diesen wunderschönen Wald, aufgrund der Feuchtigkeit waren die Wege teilweise recht rutschig, eine gute Trittsicherheit war erforderlich. Nach einiger Zeit kamen wir beim Abzweig zum 1. Wasserfall an, der Salto do Prego ist in wenigen Minuten über einen schmalen Pfad zu erreichen. Ein absolut traumhafter Ort zum Verweilen. Es ging zurück zum Hauptweg, jetzt folgte ein kurzer und steiler Anstieg. Der spannende Weg, bei dem wir auch einige Holzbrücken überquerten, führte weiter durch einen regelrechten Urwald mit zahlreichen Farnen und leider auch dutzenden Stauden vom wilden Ingwer (Der sich selbst an diesem abgelegenen Ort rasend schnell verbreitet). Für den Abstecher zum 2. Wasserfall musste am Ende sogar leicht gekraxelt werden. Dann waren wir am Salto do Cagarrão angekommen. Auch hier verweilten wir und genossen die unbeschreibliche Atmosphäre, die man sonst nur von den Tropen kennt. Wir nahmen Abschied von dieser tollen Location, es ging wieder zurück zum regulären Wanderweg. Weiter leitete uns der Weg durch einen dichten (Ur)Wald, wir erreichten die Ruine einer ehemaligen Mühle auf einer großen Lichtung. Danach ging es weiter bergauf, teilweise liefen wir direkt an einem wilden Bach entlang. Doch irgendwann verließen wir diese spektakuläre Wildnis, die ca. letzten 15 Minuten führten uns über einfaches Gelände zu einem schönen Rastplatz, der direkt an der Straße liegt. Hier gab es einen Umtrunk mit einem feinen azorianischen Wein…
Wanderzeit: gemütliche 4 Stunden, 6 km, gute 400 Höhenmeter. Die Abstecher zu den beiden Wasserfällen inklusive den zahlreichen Fotopausen sind sehr zeitintensiv.
Link zur Onlinekarte:
Zuverlässig holte uns Jose am Ende der Wanderung ab. Bei der Rückfahrt machten wir noch einen kleinen Abstecher zum Miraduoro Pico do Ferro, ein fabelhafter Aussichtspunkt mit Blick über den gesamten Lagoa das Furnas. Trotz der starken Bewölkung war der Tiefblick auf unser gestriges Wanderziel sehr reizvoll. Der Fotostopp fiel recht kurz aus, denn wieder prasselte ein Regenschauer auf uns nieder. Wohlbehalten erreichten wir danach unser Hotel.
Das Abendessen fand in einem landestypischen Restaurant in der Innenstadt von Ponta Delgada statt. Das Restaurant A Tasca ist absolut empfehlenswert! Danach schlenderten wir noch durch die Gassen der größten Stadt der Azoren – Sehr sehenswert und auch fotogen.
01. Juni: 3. Wanderung São Miguel – Rundtour um die Caldera Sete Cidades
Die Caldera Sete Cidades dominiert den Westteil von São Miguel, im Inneren des Kraters befindet sich der Lagoa das Sete Cidades. Dabei handelt es sich um den größten See der gesamten Azoren, welcher aus zwei Teilseen besteht, dem größeren Lagoa Azul („blauer See“) und dem kleineren Lagoa Verde („grüner See“). Der Blick von einem der zahlreichen Aussichtspunkte am Caldera-Rand über die beiden Seen ist wohl das häufigste Fotomotiv der gesamten Azoren und gleichzeitig ein weltbekannter Instagram-Hotspot. Es versteht sich von selbst, dass diese Wanderung ein absolutes Muss während einer Wanderwoche auf den Azoren ist.
Ausgangspunkt unserer Wanderung war der Aussichtspunkt Visto do Rei. Leider war die Fernsicht heute alles andere als königlich – Aufgrund der dichten Bewölkung konnten wir nur die Umrisse der beiden Caldera-Seen erkennen. Wir liefen dennoch voller Zuversicht los und umrundeten den Kraterrand im Uhrzeigersinn. Der Weg war meistens breit, doch keineswegs eintönig: Üppig grüne Wiesen wechselten sich mit den Resten einer urwüchsigen Azoren-Vegetation ab. Als botanische Besonderheit entdeckten wir u. a. die endemische Azoren-Heidelbeere und eine nur auf den Azoren heimische Waldhyazinthe: https://de.wikipedia.org/wiki/Waldhyazinthen. In der Nähe des Miradoura da Lomba do Vasco erreichten wir eine Straße, der wir für wenige Minuten folgten. Diese Straße war beidseits von blühenden Hortensien-Hecken eingerahmt. In der Nähe eines Herrenhauses bogen wir linkerhand ab, der breite Weg leitete uns unverändert durch eine üppig grüne Landschaft. Leider blieb uns weiterhin etwas Sonnenschein vergönnt, auch am ansonsten so aussichtsreichen Miradouro das Cumeeiras, dem Platz unserer Mittagspause, gab es absolut keine Aussicht. Dennoch liefen wir frohen Mutes weiter, in der Hoffnung, dass sich die Wolken doch etwas lichteten. Manchmal bestand für wenige Minuten sogar etwas Hoffnung…In der Nähe des Pico da Cruz (höchster Punkt der gesamten Caldera) gab es einen kleinen Weinumtrunk. Danach ging es auf einer Betonpiste abwärts, am dritten Strommast bogen wir rechterhand in einem schmalen Pfad ab. Für ein paar Meter war etwas Trittsicherheit erforderlich, danach war der Pfad wieder sehr einfach zu begehen. Beim Miradouro da Boca do Inferno hatten wir einen spektakulären Blick in die grünen Steilwände der Caldera. Durch einen parkartigen Wald erreichten den Parkplatz beim Lagoa do Canario.
Wanderzeit: 5 Stunden, 16 km, 630 Höhenmeter, mal (fast) kein Regen, aber dafür auch wenig Fernsicht.
Link zur Onlinekarte:
Nachtrag: Direkt beim Aussichtspunkt Visto do Rei befindet sich ein interessanter Lostplace: Die Ruine vom ehemaligen Hotel „Monte Palace“:
Nach dieser Wanderung fuhr uns Jose ins gleichnamige Dorf Sete Cidades, welches am Grunde der Caldera liegt. Hier kehrten wir in einem Restaurant am Seeufer ein, genossen ein kühles Bier oder einen Kaffee und bewunderten die sehr reizvolle Landschaftsszenerie um uns herum.
02. Juni: Transfer Ponta Delgada – São Jorge
Nach 3 großartigen (aber wettermäßig auch etwas eingeschränkten) Wanderungen mussten wir Abschied von der größten Azoreninsel São Miguel nehmen. Den Vormittag nutzten wir für einen Bummel durch die reizvollen Gassen der Inselhauptstadt Ponta Delgada. Es gab einige Geschäfte und somit ausreichend Gelegenheit zum Shoppen 🙂
Gegen Mittag wurden wir zuverlässig von Jose zum Flughafen Ponta Delgada gebracht. Der Abschied von unserem „privaten“ Busfahrer fiel uns allen schwer – An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön für seine Fahrkünste! Das Einchecken ging schnell und nach kurzer Zeit hob unsere Propellermaschine Richtung São Jorge ab. Beim Landanflug auf diese reizvolle und sehr grüne Azoreninsel der Zentralgruppe (https://de.wikipedia.org/wiki/ São_Jorge_(Insel)) konnten wir sogar einen Blick zum Pico, dem höchsten Berg Portugals, erhaschen.
Nach der Ankunft am fast miniaturhaft wirkenden Flughafen wurden wir zuverlässig in unser Hotel gefahren – Unsere Unterkunft für den Aufenthalt auf S. Jorge war das Hotel São Jorge Garden mit einem leckeren Frühstücksbuffet und einem Panoramablick zur Insel Pico. Die gesamte Hotelanlage liegt sehr reizvoll am Rande der Inselhauptstadt Velas.
Da wir mit viel Sonnenschein auf São Jorge begrüßt wurden, nutzte ein Teil der Gruppe das schöne Wetter für einen Spaziergang zum nahegelegenen Hügel Morro Grande. Die Attribute dieser kleinen Tour waren die imposanten Blicke auf die unter uns liegenden Küstenfelsen, wie auch über einen Teil der üppig grünen Insel. Die Hänge am Morro Grande sind teilweise mit der ursprünglichen Vegetation der Azoren bedeckt (Lorbeer, Gagelbaum). Am Ende unseres Spaziergangs war der Pico auf der gleichnamigen Insel gut zu erkennen – Ein sehr reizvolles Fotomotiv.
Das Abendessen fand im Zentrum von Velas in einem landestypischen Restaurant statt. Gemeinsam stießen wir auf diesen gelungenen Tag an.
Ca. 4 Stunden gemütliche Gehzeit, 10 Km, 200 Höhenmeter im Aufstieg, ca. 870 m im Abstieg.
Link zur Onlinekarte:
Fazit: Die schönste Wanderung während unserer gesamten Reise mit einer Vielzahl an endemischen Pflanzen und einer reizvollen Landschaft. Hier kamen die Fotografier- und Naturfreunde voll auf ihre Kosten!
04. Juni: Regentag São Jorge
Die Wetterprognosen für den heutigen Tagen waren wirklich sehr durchwachsen – Ein Blick aus dem Hotelfenster genügte: Bereits frühmorgens setzte der Regen ein. So verstand es sich von selbst, dass wir an diesem Tag keine Wanderung unternehmen konnten, schon gar nicht in den höheren Lagen der Insel.
Doch Trübsal blasen war auch keine Lösung – Unser privater Reiseleiter veranstaltete eine Art Inselfahrt bzw. Sightseeing für uns. Vom Hotel fuhren wir bei zeitweise heftigen Windböen und Starkregen durch das Hochland bis an den östlichsten Punkt der Insel, wo der Leuchtturm Farol da Ponta do Topo steht. Trotz Regens stiegen wir aus und besichtigten das Areal rund um den Farol. Bei weiterhin anhaltenden Regen fuhren wir ins nahegelegene Vila do Topo. Selbst für einen Bummel durch diesen kleinen Küstenort war das Wetter zu „unlustig“, so ging es gleich in die nächste Bar. Hier verweilten wir einige Zeit und tranken einen (oder auch mehrere) landestypische Kaffees.
Die Hoffnung stirbt zuletzt und bei der Rückfahrt gab es für kurze Zeit ein regenfreies Intervall. In Calheta, dem zweitgrößten Ort der Insel, stiegen wir aus und konnten immerhin einen gemütlichen Spaziergang entlang der Strandpromenade unternehmen. Es gab sogar wieder einen Umtrunk mit einem lokalen Rotwein. Doch bereits nach ca. 1 Stunde setzte wieder der Regen ein und auf direktem Wege ging es zurück in unser Hotel.
Nach unserem Abendessen konnten wir noch etwas durch die Gassen von Velas bummeln, von der Nachbarinsel Pico grüßte sogar der gleichnamige Berg herüber…Voller Vorfreude auf Pico (und hoffentlich besserem Wetter) legten wir uns schlafen.
05. Juni: Transfer São Jorge – Pico + Kleine Wanderung
Nun mussten wir Abschied von São Jorge nehmen, mit einer großen Fähre steuerten wir die Nachbarinsel Pico (https://de.wikipedia.org/wiki/Pico_(Insel)) an. Eine vielfältige Azoreninsel, die u. a. vom Weinbau und dem alles überragenden Pico (höchster Berg Portugals) geprägt ist. Im Hauptort Madalena, direkt in Hafennähe befindet sich das 4-Sterne-Hotel Caravelas, unsere Unterkunft während des Aufenthalts auf Pico.
Ganz im Gegensatz zum gestrigen Tag hatten wir sogar passables Wetter – So nutzten wir den Tag für eine kleine Wanderung. Ein Teil der Gruppe unternahm einen ausgedehnten Spaziergang durch die Weinberge in der Nähe von Madalena. Diese Weinbaukulturlandschaft auf Pico ist seit 2004 sogar UNESCO-Weltkulturerbe: https://de.wikipedia.org/wiki/Weinbaukulturlandschaft_der_Insel_Pico
Die anderen Teilnehmer unternahmen eine Wanderung vom Hochland zurück zum Hotel. Mit einem Taxi fuhren wir bis zur Vulkanhöhle Furna de Frei Matias, die problemlos besichtigt werden kann. Die Vegetation rund um die Höhleneingänge war sehr üppig: Dutzende Farne und die endemische Azoren-Heidelbeere. Im oberen Teil der Wanderung liefen wir auf einem von Steinmauern umfassten Saumweg durch eine grüne Weidelandschaft, später durch eine subtropische Kulturlandschaft mit den Resten einer ursprünglichen Vegetation. Absoluter Blickfang beim Zurückschauen war der imposante Vulkankegel des Picos. Zum Ende der Wanderung liefen wir durch die Vororte von Madalena bis zum Hafen.
Fazit: Nicht unbedingt die absolute Toptour auf Pico, aber ideal für den Einreisetag und landschaftlich doch sehr vielfältig. Nach gut 3 Stunden, 11,5 Km und 700 bequemen Abstiegsmetern kamen wir wieder am Hotel an.
Link zur Onlinekarte:
Am Abend waren wir wieder vereint und genossen ein feines Essen in einem landestypischen Restaurant in Hotelnähe.
06. Juni: Regentag auf Pico
Heute war eigentlich eine Wanderung auf dem Caminho dos Burros (Eselsweg) geplant. Vom idyllisch gelegenen See Lagoa do Capitão wären wir vom Hochland bis hinunter nach Baía de Canas an der Nordküste gewandert. Die Betonung liegt auf „wären“ – Aufgrund der miserablen Wetterbedingungen war nicht an eine längere Wanderung zu denken. Dennoch fuhren wir mit unserem Bus ins Hochland von Pico, wo wir von Starkregen, Sturm und dichten Nebel begrüßt wurden. Doch plötzlich gab es einen Lichtblick: Kurz vor Erreichen des Lagoa do Capitão schien plötzlich die Sonne. Ganz spontan hielten wir an und konnten immerhin einen Spaziergang rund um den See unternehmen. Der Lagoa d. C. liegt sehr reizvoll eingebettet innerhalb einer üppig grünen Landschaftsszenerie. Obwohl wir nur 1,5 Stunden unterwegs waren, haben wir diese Tour sehr genossen. Die Highlights waren u. a. ein Regenbogen, dutzende Büsche der endemischen Azoren-Heidelbeere und vereinzelte Blicke auf die unter uns liegende Nordküste. Nur der Picogipfel hüllte sich komplett in den Wolken. Kaum waren wir wieder am Bus angekommen, fing es erneut zu regnen an. Fazit: Wir haben das regenfreie Zeitfenster optimal genutzt und erhielten einen guten Eindruck vom reizvollen Bergland auf Pico.
Jetzt fuhren wir an die Südküste bis in das kleine Dorf São João, wo wir zuerst in einem urigen Café einkehrten. Dieses Café wird von einem älteren Pärchen betrieben, im Nebenraum befindet sich noch ein kleiner Krämerladen. Die Gelegenheit beim Schopfe packen – Plötzlich gab es wieder ein regenfreies Intervall. Unser Guide blies zum allgemeinen Aufbruch – Wir konnten immerhin einen ca. 20minütigen Spaziergang von der Strandpromenade in São João bis zur Windmühle Ponta Rasa unternehmen. Hier gab es einen kleinen Umtrunk mit einem lokalen Rotwein. Dann fing es wieder zu regnen an, wir stiegen wieder in unseren Bus ein und fuhren zurück ins Hotel.
Fazit des Tages: Die regenfreie Intervalle wurden optimal genutzt, mehr als 2 Spaziergänge waren an diesem Tag leider nicht drin.
07. Juni: Ruhetag oder Ausflug nach Faial
Am letzten Tag unserer gemeinsamen Azoren-Reise wollten wir eigentlich den Pico mit einem Führer besteigen: https://de.wikipedia.org/wiki/Ponta_do_Pico. Doch bei diesen widrigen Wetterverhältnissen hätte eine Besteigung des portugiesischen Länderhöhepunktes keinen Spaß gemacht. Schweren Herzens mussten wir diese Tour absagen. Glücklicherweise konnten wir diese Führung kostenfrei stornieren (Ein herzliches Dankeschön an die Agentur/Hirschreisen für diese Kulanz!)
So gab es zwangsweise einen Ruhetag bzw. einen Tag zur freien Verfügung. Ein großer Teil der Gruppe fuhr mit der Fähre auf die Nachbarinsel Faial (https://de.wikipedia.org/wiki/Faial). Aufgrund der stürmischen See war die Hinfahrt ziemlich unangenehm, ein paar Personen aus unserer Gruppe wurden etwas seekrank. Glücklicherweise dauerte die Überfahrt nicht so lange, wir waren erleichtert, als wir den Hafen von Horta (https://de.wikipedia.org/wiki/Horta_(Portugal)) erreichten. An eine richtige Wanderung war aufgrund des Wetters nicht zu denken, jedoch bietet die Inselhauptstadt einige sehenswerte Dinge. Eine Einkehr in einer der zahlreichen urigen Strandkneipen war natürlich ein Muss. Zu unserer Überraschung hielt das Wetter, so dass wir noch einen Spaziergang auf den „Hausberg“ unternehmen. Der Monte Queimado bietet trotz seiner bescheidenen Höhe einen schönen Blick über die Dächer und den Hafen von Horta. Der Abstieg erfolgte über hölzerne Treppenstufen bis zu einem schönen Sandstrand mit einer salzliebenden Flora und dutzenden angeschwemmten Portugiesischen Galeeren (https://de.wikipedia.org/wiki/Portugiesische_Galeere). Die Rückfahrt nach Pico erfolgte mit einer größeren (Auto)Fähre ohne dass jemand von uns seekrank wurde.
Am Vorabend der Abreise gab es wieder ein reichhaltiges Abendessen in unserem Restaurant in Hafennähe.
Als kleines Trostpflaster für diesen und die weiteren verregneten Tage gab es ein wunderschönes Abendrot…
08. Juni: Rückreise über Lissabon – Abschied von den Azoren nehmen
Bereits am frühen Vormittag hieß es Abschied von der Insel Pico und den gesamten Azoren nehmen. Der Transfer vom Hotel bis zum kleinen Inselflughafen dauerte gute 15 Minuten, pünktlich hob unsere Maschine Richtung Lissabon ab. Ausgerechnet zum Abschied zeigte sich der Pico ohne Wolken. Der Frustpegel stieg plötzlich sehr stark an aufgrund der vielen verregneten Tage und der missglückten Pico-Besteigung. Irgendwann schwächte sich der Frust ab und wir landeten im sonnigen Lissabon.
Um uns die über 4stündige Wartezeit bis zum Weiterflug nach Frankfurt zu verkürzen, hat Hirsch Reisen für uns eine Führung durch den Parque das Nações (Park der Nationen) organisiert – Hier fand die Expo (Weltausstellung) 1998 statt: https://de.wikipedia.org/wiki/Expo_98. Am Eingang des Flughafens wurden wir bereits von der Stadtführerin Ilidia begrüßt, mit einem Bus fuhren wir gemeinsam aufs Parkgelände. Der „geführte“ Spaziergang war sehr informativ und kurzweilig. Wir waren von der imposanten Architektur auf dem ehemaligen Expo-Gelände fasziniert und lauschten gespannt den sehr informativen Erläuterungen von Ilidia. Vor allem genossen wir auch das sonnige Wetter. Viel zu schnell war diese kurzweilige Führung zu Ende und wir wurden mit dem Bus zurück zum Flughafengebäude gefahren.
Planmäßig startete unser Flieger Richtung Frankfurt, an Bord konnten wir einen schönen Sonnenuntergang über den Wolken genießen…Vielleicht war dies ein kleiner Trost für die vielen verregnete Tage auf den Azoren!? Wohlbehalten landeten wir am Fraport – Ein wettermäßig durchwachsener und dennoch sehr schöner Urlaub nahm sein Ende.
Fazit´s
- Unsere Wanderreise führte uns zu den landschaftlich reizvollen Punkten der Inseln São Miguel, São Jorge und Pico, allerdings war das Tourenprogramm aufgrund des schlechten Wetters etwas eingeschränkt
- Die Azoren gehören zu den absoluten Traumreisezielen für einen Wanderurlaub – Trotz dem suboptimalen Wetter können wir dies bestätigen
- Aufgrund der Regenfälle der letzten Wochen war die Insel ungewohnt grün und somit eine Fundgrube für Botaniker mit zahlreichen eingeführten subtropischen Pflanzen wie auch einigen endemischen Arten
- Leider konnten wir wegen den immer wiederkehrenden Regenfällen nicht alle Wanderungen wie geplant durchführen. Einige Traumwanderungen fielen dem schlechten Wetter zu Opfer – Anstatt einer Wanderung gab es dann eine Inselrundfahrt und einen Spaziergang
- Leider war auch eine Pico-Besteigung nicht möglich – Der höchste Portugiese zeigte sich von seiner wettermäßig schlechten Seite
- Ein herzliches Dankeschön an Hirschreisen aus Karlsruhe für die kompetente Abwicklung der Reise. Wir waren sehr zufrieden und werden garantiert noch öfters eine Gruppenreise bei Hirschreisen buchen!!
- Wir machten das Beste aus dem Wetter! Ein herzliches Dankeschön an die tolle Moral der Gruppe!