04.06.2022 – 18.06.2022: Rundreise Marokko (Im Nomadenland des Hohen Atlas in Marokko)

 

Gestartet sind die meisten von uns mit Easyjet von Basel aus – ein Direktflug nach Marrakesch ist einfach etwas Feines 🙂

Im Riad trafen wir bei unserem gemeinsamen Abendessen dann auch Zakaria, unseren marokkanischen Bergführer, der uns in fließendem Deutsch & mit einem herzlichen Lächeln empfing. Erste Infos zu Land & Leuten und unseren ersten Tourtagen wurden bei einem leckeren marokkanischen 3-Gänge Menu und mit Blick auf den quirligen Gauklerplatz ausgetauscht. Ein letztes Bier … und ab nun gab`s dann Thé à la menthe.

Am Folgetag schaukelten wir bequem gen Osten immer weiter hinein in die Bergwelt des Hohen Atlas. Nach vielen Kurven hieß es Aussteigen und die Wanderschuhe schnüren. Ab nun begleiteten uns die Mulis & unsere Mannschaft.

Am Lagerplatz erwartete uns nicht nur Ahmed, unser Koch mit Tee & marokkanischem Gebäck sondern auch eine fußballbegeisterte Dorfjugend. …wem der Ball zu rund wurde, der unterhielt die jüngeren Kids mit Liedern, Rasseln & bei Gitalelebegleitung. 

Über die nächsten Tage schraubten wir uns in immer größere Höhen bis auf ein Plateau unterhalb des Djebel Mgoun mit seinen 4068m. Dabei kamen wir durch kleinere Dörfer, trafen Hirten auf ihren Hochweiden, wanderten auf halber Höhe durch eine imposante Schlucht. Den Hochweiden sah man in diesem Jahr die Trockenheit sehr an – selbst die Ziegen mussten nach etwas Essbarem eher suchen.

Umso beeindruckender die vielen kleinen Felder entlang der Flusstäler – jede Terrasse sorgfältigst bepflanzt, bewässert und gepflegt. Wasser ist Leben …

Auch wir konnten immer mal wieder ein Bad im Fluss genießen, nach einem langen Wandertag eine Wohltat!

Von der Hochebene unterhalb des Mgoun ging es für einen Teil der Gruppe auf zur Überschreitung des 4000ers. Lang, konditionell anspruchsvoll & WINDIG!! – die zwei Stunden über 4000 Metern auf dem zwar breiten Grad mit dem Auf & Ab über die vielen „kleinen“ Vorgipfel des Mgoun hat Kräfte gefordert. Alpine Kenntnisse im Schotterfeld -„surfen“ waren beim langen Abstieg gefragt und so manch einer hätte gerne auf die abschließende Stunde im steinigen Flussbett verzichtet ; )

Aber hinterher strahlten die Gesichter angesichts der geschafften Etappe!

Nun gab es abends viel zu erzählen, denn der andere Teil der Gruppe war durch eine farbenfrohe Felslandschaft mit atemberaubenden Ausblicken auf einer Alternativroute zum Lagerplatz gelaufen. Ein Highlight war eine Einladung zum Tee bei einer Nomadenfamilie. Bei Tee, Nüsschen und Datteln und mit Abdoullahs Übersetzungshilfe erfuhren wir Einiges über den rauen Alltag im Nomadenland des Hohen Atlas.

Am nächsten Tag ging es wieder gemeinsam weiter durch eine von Felstürmen geprägte Schlucht – unter uns rauschte der Fluss. Jeder Tag hatte bisher andere landschaftliche Highlights geboten – so viel Abwechslung hatte keiner von uns von dieser Tour erwartet!

Abends wurde noch ein Schaf geschlachtet, frisches Fleisch zum Abendessen war somit garantiert. Wer wollte, konnte erleben mit welcher Achtung und Wertschätzung dem Tier gegenüber bei einer solchen Schlachtung vorgegangen wird und wie auch noch das letzte bisschen Essbares verwertet wird.

Andere haben einfach nur das leckere Abendessen genossen… über Ahmeds Kochkünste wurde viel geschwärmt und eine Tour zum Abnehmen war dieses Trekking sicher nicht!

Drei – Gänge – Menus am Abend, auch mal frischen Kuchen oder frittiertes Gebäck zum Nachmittagstee, ein reichhaltiges Frühstück mit frischen Pfannkuchen oder noch warmem Fladenbrot … und sogar unterwegs beim Mittagessen wurden wir noch mit bunten Salattellern und abwechslungsreichen Eintopfgerichten verwöhnt!

Also mussten wir definitiv ein paar 3000er Pässe mehr überwinden, um nicht zurück nach Deutschland zu „rollen“ ; )

Eine letzte Schlucht mit ein bisschen „Canyoning“ für Einsteiger, ein letzter 3000er Pass mit einem perligen Überraschungsschlückchen auf dem Grat und dann ging es hinunter ins Ait Bougmez – dem „Tal der Glücklichen“ … in die Heimat unseres Bergführers.

In der Gite d’etappe wurde das Hammam angeheizt und somit konnten wir uns unsere Wander“patina“ aus allen Poren schwitzen und schrubben. Beim Abendessen hatten wir dann fast Mühe den einen oder anderen frisch rasierten Trekkingkollegen wieder zu erkennen ; )

… jede Tour hat mal ein Ende – so auch diese erlebnisreiche Tour durch das Nomadenland des Hohen Atlas… Voller Eindrücke aus den Bergen haben wir dann noch ein SightSeeing-Kontrastprogramm in Marrakesch genossen und dann ging’s heim. Für viele war klar – hier war ich nicht zum letzten Mal!

„Inshallah“ – würden jetzt Zakaria & Ahmed sagen …