Nach einigen privaten Erkundungsreisen durch den Süden Portugals hat sich eine tiefe Verbundenheit zur Algarve und dem Alentejo entwickelt. Jede unserer Touren verbinden wir mit einzigartigen Erlebnissen, die wir unseren Gästen auf unseren Wanderungen näherbringen möchten.
Der Frühling zeigte sich auf unseren Wandertouren in diesem Jahr nicht nur vom Wetter und Licht her von seiner besten Seite. Nach ergiebigen Regenfällen Anfang April erwachte die Natur zu einem wahren Farbenrausch. Es erstreckte sich ein Blumenteppich über die Region und verlieh der Landschaft einen besonderen Reiz. Neben der Esteva de Sagres, einer Zistrose, die nur hier im Naturpark Südwest Alentejo und Costa Vicentina vorkommt und den stark verbreiteten Mittagsblumen gab es unzählige weitere Farbtupfer wie beispielsweise der kräftig gelbe Ginster und der Küstenstrandstern, der lila Schopf-Lavendel, der einheimische Thymian, dazu Rosmarin, Wachholder, Meerzwiebeln, Lilien und Orchideen wie das Kleine Knabenkraut!
Als perfekter Standort für unsere Touren diente das Baleeira Memmo Hotel mit seiner fantastischen Panoramalage oberhalb des idyllischen Hafens von Sagres, einst Sitz einer Walfangflotte. Das stylistische Interior, ein ausgezeichnetes Restaurant mit täglich fangfrischem Fisch und ein exzellenter, sehr zuvorkommender Service waren hervorragende Ingredienzen für unseren Aufenthalt am „Ende der Welt“.
Gleich am ersten Wandertag lernten wir einen Abschnitt des bekannten Fischerpfads (Trilho dos Pescadores) auf einer besonders schönen Teilstrecke zwischen der Praia da Arrifana und der Praia de Monte Clérigo kennen. Der Fischerpfad gehört zusammen mit dem Historischen Weg zum Projekt Rota Vicenta, welches 2012 ins Leben gerufen wurde, um einen sanften Tourismus in diesem Naturraum zu entwickeln. Über 227 km und 13 Etappen führt der meist sandige Weitwanderweg von Sao Torpes bis Lagos. Unser Weg führte uns zunächst über mit Macchie bewachsene Hügel in einen verwunschenen Wald aus Seekiefern. Im weiteren Verlauf öffnete sich die Landschaft in Richtung Atlantik und gab den Blick frei auf die gigantische Küstenlandschaft der Costa Vicentina. Auf den Felsen dieser Küsten brüten um diese Jahreszeit Störche, einzigartig in Europa.
Am zweiten Wandertag gab es mit einem Ausflug in die Serra de Monchique die Antithese zur Küstentour am Vortag. Nur 30 km von der Küste entfernt herrscht hier feuchtes, mildes und subtropisches Bergklima. Dieses Mikroklima ermöglicht, dass neben der typischen mediterranen Vegetation wie Eichen und Erdbeerbäumen auch Bäume und Pflanzen wachsen, die eigentlich in feuchteren Klimazonen zu Hause sind, wie etwa Kiefern, Kastanien und Platanen. Unter Leitung eines versierten Botanikers wanderten wir durch ein steiles, dicht bewachsenes Tal voller Korkeichen und Eukalyptus und erreichten mit dem Gipfel der Picota (774 m.ü.M.) den höchsten Punkt dieser Tour. Hier konnten wir den Rundumblick über die gesamte Küste bestaunen.
Mit dem 3. Wandertag folgte ein weiteres Wander-Highlight an der Algarve. Auf dem Weg der „sieben hängenden Täler“ an der zerklüfteten Kalksteinküste ging es vom herrlich an einer kleinen Bucht gelegenen Carvoeiro zunächst zur Felsformation Algar Seco. Algar Seco ist ein von der Natur geschaffenes und von Felsen umgebenes Becken und ist die meistfotografierte Felsformation der Algarve. Entlang schmaler Pfade nahe der Felskante erlebten wir eine Farbkombination aus goldenen Felsen, türkisblauem Wasser, grünen Pinien und blauem Himmel. Diese magische Karstlandschaft mit ihren Grotten, Bögen, Felstürmen und Dolinen ist über Jahrtausende durch die Folgen von Erosion, chemischer Verwitterung und durch die Kraft des Atlantiks entstanden.
Am 4. Wandertag brachte uns unser Wanderbus in den beschaulichen Weiler Bordeira. Vom bäuerlich geprägten Hinterland der Westküste mit seinen grünen Hügeln erreichten wir über einen kleinen Sattel ein ehemals intensiv genutztes Flusstal, in welchem etliche Schöpfbrunnen an die Maurenzeit erinnern, als hier noch Reis und Getreide angebaut wurde. Auf dem Mesquita wurde mit 115 m.ü.M. der höchste Punkt der heutigen Tour erreicht. Von dort bot sich ein prächtiger Ausblick über die Westküste und den weiteren Wegverlauf in Richtung Bordeira-Strand. Dieser Strand ist ein Paradies für Surfer aus der ganzen Welt. Der wilde Westen, der oft mit diesem Küstenabschnitt in Verbindung gebracht wird, lässt sich in Anbetracht dieser Landschaft mit dem tobenden Atlantik und den imposanten Felsen und Dünen leicht nachvollziehen.
Am 5. und letzten Wandertag ging es noch einmal an die Südküste. Auf dem Programm stand ein Abschnitt des Klippenwegs von Lagos zum Cabo de Sao Vicente, welcher auch Teil des Fischerpfads ist. Dieser Küstenabschnitt zählt zu den eindrucksvollsten Steilküsten Europas mit zahlreichen kleinen, in die Felsküste eingebettete Sandbuchten. Diese entspannte Streckentour endete an der langgezogenen Praia do Martinal in unmittelbarer Nähe zu Sagres. Erfrischungsgetränke sowie Kaffee und Kuchen in einem der vielen auch zum Essen sehr zu empfehlenden Strandrestaurants durften zum stimmungsvollen Ausklang einer abwechslungsreichen Wanderwoche nicht fehlen.
Am Ruhetag bot Susanne noch eine kleine Umgebungstour an, die die Gruppe zunächst auf die Klippen oberhalb des Hafens von Sagres führte. Vorbei an der Ruine des Forte da Baleeira, die zum Schutz des Thunfischfangs errichtet wurde ging es weiter an die östliche Landspitze der Region, wo am Ponta da Atalaia nochmals die atemberaubende Steilküste bewundert werden konnte. Ein Besuch der Fortaleza de Sagres, in der Heinrich der Seefahrer im 15. Jahrhundert eine Art Wissenschaftszentrum für geplante portugiesische Entdeckungs- und Eroberungsfahrten einrichten ließ und die heute ein sehenswertes, modernes Museum beheimatet, rundete diese Halbtagestour perfekt ab.
Noch ein paar Impressionen vom Abreisetag:
Bilder von Valentina – Vielen Dank 😊
Zusätzlich noch ein paar Impressionen von Susanne Jung und Uwe Schwilski:
Wir möchten uns an dieser Stelle nochmals bei allen Teilnehmern für die angenehme und wertschätzende Begleitung auf unseren Touren bedanken. Aufgrund der großen Nachfrage in diesem Jahr planen wir für das Frühjahr 2025 bereits eine Neuauflage dieser Wanderwoche!
Ein ganz herzliches Dankeschön an Schwilski Wanderreisen (https://schwilski-wanderreisen.de) für die hervorragende Orga!!